Sparkasse will NFC einführen

2009: NFC wird der große Hit. 2010: NFC wird der große Hit! 2011: NFC wird der große Hit! 2012: NFC wird der große Hit! Near Field Communication hatte ich hier im Blog ja schon oft als Thema. Der kontaktlose Austausch von Daten auf kurze Strecke (bis 4 Zentimeter) wird zwar unendlich gepusht, aber Real World-Anwendungen sucht man vergebens. Nun legt die Sparkasse allerdings richtig los, wie Heise berichtet. In Zukunft werden Kunden der Sparkasse ohne Unterschrift oder PIN bezahlen können – per NFC-fähiger Karte, die vorher aufgeladen werden muss (max. 200 Euro), wie das „Erfolgsmodell“ aus dem letzten Jahrtausend namens Geldkarte.

Im August beginnt die bundesweite Einführung, 16 Millionen der insgesamt 45 Millionen Sparkassen-Cards werden in diesem Jahr ausgetauscht, die übrigen folgen danach. Bezahlt werden können erst einmal nur Kleinbeträge bis 20 Euro, was ideal für Berlin Mitte-Hipster wäre, die für 2 Euro beim Kaisers sogar mit EC-Karte bezahlen – so das Zitat eines Kollegen, als ich mich mit ihm darüber unterhielt. Mitte April startet die Kreditwirtschaft nun einen Pilotversuch im Raum Hannover, Braunschweig, Wolfsburg. Kontaktlos bezahlen könnten Kunden bundesweit zunächst an Esso-Tankstellen, beim Buchhändler Thalia, der Süßwarenkette Hussel und in den Textilhäusern von Appelrath-Cüpper.

Ich persönlich bin da noch unschlüssig. Zwar wird immer gesagt, dass Interesse sei groß, doch sehe ich eigentlich nirgends eine Möglichkeit für mich, mittels NFC zu zahlen. Ich bin gespannt, was die Sparkasse daraus macht, die Geldkarte war ja auch eher so, dass ich bei Verlust der Karte das Geld in den Wind blasen konnte. Da bei der vorgestellten NFC-Variante weder PIN noch sonst etwas zum Einsatz kommt, dürfte bei Verlust der Karte nicht nur das Geld weg sein – wie bei Bargeld. Und Bargeld hat noch einen Vorteil. Es ist anonym. Wie seht ihr das: zahlen wir alle bald per NFC? Kleine Info am Rande: In der Türkei kann man mittlerweile mittels NFC und MasterCards PayPass an fest jeder Ecke zahlen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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55 Kommentare

  1. @Urs stimme dir da voll und ganz zu. Ohne eine Bestätigung des Zahlenden sei es durch PIN oder durch ein OK auf dem Handy sehe ich das ganze auch kritisch.

    Mir persönlich wäre eine Version wie Google Wallet lieber. Seit ich das Galaxy Nexus habe bin ich sowieso überall am schauen was man so mit NFC machen kann. Leider sind da momentan die Möglichkeiten stark begrenzt bis nicht vorhanden.

    @FlyingT aus der jetzigen Sicht gebe ich dir da vollkommen Recht. Nur ist das wohl etwas zu kurz gedacht. Da sollte man doch etwas positiver in die Zukunft blicken. In ein paar Jahren ist das Akku Problem sicherlich vom Tisch!

  2. Ja, ich bezahle immer in bar, etwas dagegen? Finde es geht niemanden was an wo ich mich herum treibe.
    Weder Polizei noch Finanzamt, noch Staatsanwälte u.s.w. und so fort……

  3. Ich hoffe das funktioniert auch, wenn man mehrere NFC Karten in der Geldbörse hat. Wenn ich Uni- und Büchereikarte (Beide NFC) dabei hab, kann ich keine von beiden benutzen, die lesegeräte spucken dann nur Fehlermeldungen aus.

  4. @Sebastian: da stimme ich Dir zu. Eine PIN-Bestätigung muß sein. Alles andere ist fahrlässig.

    Aber das hat nichts mit einem NFC-Problem zu tun! Hätte die EC-Karte keinen PIN wäre ein Mißbrauch auch möglich.

  5. @Rob…völlig normal, da RFID-Leser bei der ISO-Norm immer nur 1 Tag gleichzeitig lesen können. Maximal 2 aber dann alternierend. Daher wird entweder Karte A oder B gelesen.

    @Syd…ohhhh, etwa was zu verbergen? Vielleicht darf ja die Frau nicht wissen, daß Du bei Beate Uhse warst 🙂

  6. Das ist doch die schöne neue Welt die Orwel beschrieben hat………….und so etwas noch gut finden.

    Ich bin sprachlos, aber egal, ich habe damals bei der Geldkarte nicht mitgemacht, und bei diesem Sch… werde ich auch nicht mitmachen.

  7. Hatte letztes Jahr PayPass, da ich die MaterCard von meinem ehemaligen Arbeitgeber (Bank in der Ostschweiz) bekommen haben.

    Nun ja: In der Schweiz ist das Einsatzgebiet auf McDonald’s und Valora Kioske beschränkt (vlt. auch noch mehr). Und da ich bei beiden Geschäften nicht Stammkunde bin, war es eigentlich überflüssig. Bis auf einen Test beim Kiosk, habe ich es also nie genutzt.

    Zu dem ist mit Bargeld um einiges lieber. Die Bank muss nun wirklich nicht wissen, wo und wann ich für wie viel eingekauft habe. Je öfters über die Bank bezahlt wird, desto vollständiger das Bewegungsprofil und die Infos zu persönlichen Präferenzen. Uncool!

  8. @FlyingT

    Ich hab nen normales Smartphone und seitdem ich Smartphones habe (zugegeben meine ersten mit WinMob hielten wesentlich länger) habe ich eher keine Probleme mit leeren Akkus.

    Einmal wurde es knappt weil ich noch betrunken 1 1/2 Stunden nach Hause gelaufen bin.

    Es kam bis jetzt wesentlich öfter vor das ich meine EcKarte/Portmonai/Semesterticket vergessen habe.

  9. big brother is watching you, doppelplusungut, Altsprech, Neusprech, Zwiedenk bzw. Doppeldenk

    Übrigens, es wird Portemonnaie geschrieben.

  10. Ob mit oder ohne NFC. Die Schlangen an den Kassen verschwinden damit auch nicht. 🙂

  11. Wozu die Aufregung? Bargeld ist bei Verlust desselben auch unversichert weg. Geldkarten- und NFC-Chipguthaben sind letztlich nichts anderes, weil bereits vom Konto abgebucht und in einen Zwischenspeicher (bei Bargeld Portemonnaie (ganz altmodisch) genannt) transferiert.

    Durch Kreditinstitute ausgewertete Bewegungsprofile bei Geldkarten- und NFC-Chipzahlungen? OMG! Da haben einige echt Sorgen und wenig Ahnung vom Alltag in der Branche (nein, Dienstleister wie Telecash und co zählen nicht zur Gattung der Kreditinstitute). Hoffentlich zahlen diese Bedenkenträger immer und überall in bar, denn sonst wäre da doch eine leichte Schizophrenie zu diagnostizieren.

    Rechtschreibfehler? Sind bestimmt drin und ihr dürft sie auch behalten.

  12. Ludolf Rudolf says:

    irgendwo weiter oben stand, daß, wenn das bargeld einmal verschwunden ist, es kein schwarzgeld, -arbeit mehr geben wird. „Keine Schwarzarbeiter mehr keine krummen Geldgeschäfte mehr. Kein Falschgeld mehr.“ alles wird nur noch rechtmäßig verteilt und korrekt ab- und umgebucht.

    eine stimme in mir fragt: und wie verdiene ich dann mein geld? doch wohl nicht mit ehrlicher arbeit?!
    eine andere stimme beruhigt mich: soweit kommts noch…

  13. @Coroico

    Ich glaube das große Problem ist für viele eben die „Berührungslosigkeit ohne Pin/o.Ä.“. Bei Bargeld oder Geldkarte bleibt mein Geld meins solange ich es keinem in die Hand gebe. Bei dem neuen System Gruppenkuscheln in der Bahn zum Spiel BVB – Schalke, ICE Berlin Richtung egal, Karneval, Weihnachtsmarkt oder sonstige Großveranstaltung. Ausser die Reichweite ist gering das sich nur mit der blanken Karte eine Verbindung herstellen lässt. Dann ist der nutzen aber auch nicht wirklich größer als bei ner Geldkarte.

    @Mo
    Naja nen Puffer von 1 1/2 Stunden finde ich jetzt nicht ausreichend. Da reichen kleine änderungen am Nutzungsverhalten um die aufzubrauchen ( GPS Navigation oder eben auffenthalt im Funkloch)

    @Sebastian
    Da glaub ich nicht wirklich dran bzw wird es noch ewig dauern bis der Run nach dem Stärksten Prozessor nachlässt. 3G frisst halt und das nutzungsverhalten hat sich da stark geändert zu früher. Aber damals hat mein Nokia/Samsung/Motorola im Schnitt 3-5Tage ohne aufladen gehalten. Seit 3G muss es mindestens jeden Tag an die Dose

  14. Rainer Zufall says:

    Ohne Pin? Nö!

    Müsst ich mir die Karte ja in der Hose festschrauben 🙂

  15. @Timo

    Ist vielleicht der heutige technische Stand.
    Wie mein Beispiel – Bluetooth.
    Da kann man mit externer Hardware inzwischen auch aus viel grösserer Entfernung wie ursprünglich geplant z.B. aufs Handy gehen.

    Denke, dass auch (später) mal so die Reichweiten des NFC erhöht werden können. Müssen ja nicht viele cm sein.

    Bei den jetzigen 4 cm können Kriminelle auch schon ungewollte Geld von „meiner“ Karte ziehen, ist zwar geringe Entfernung aber nicht unmöglich.

  16. Wie bei Justus kann man auch bei uns an der Uni via aufladbarer NFC-Karte Mensa, Cafeteria, Kopierer etc. zahlen. Funktioniert gut und vor allem viel schneller, als wenn jeder erst nach Kleingeld wegen nem Becher Kaffee kramen muss. Bei Verlust kann man sofort per Telefon sperren lassen.

  17. Bargeld ist nicht anonym. Wir alle werden durch die Metallstreifen in den Banknoten überwacht und kontrolliert!!!

  18. leosmutter says:

    Ich hasse Kartenzahler. Die brauchen an der Kasse immer ewig. Ob es mit NFC schneller geht… Ich glaube nicht. Bargeld ist mir viel übersichtlicher und sicherer

  19. Sprach die Omma als sie im Geldbeutel wühlte und danach murmelte:“ Warten sie ich hab da noch 2 cent“.

    Am schnellsten ist genau abgezähltes Geld und ein/e Kassierer/in der/die das auch erkennt. Ich wette aber das ich mit karte schneller bin als jemand der noch sein Geld zusammensuchen muss. Allerdings nicht an jedem Gerät. Meine Postbankkarte möchte z.b. grundsätzlich in jeder Araltankstelle ein zweitesmal reingesteckt werden.

    Und jeder der NFC schon zum bezahlen eingesetzt hat merkt auch das die System nochmal schneller ist. Portmonai auflegen-1s-Beep Fertig.

    Und ja es gibt unsagbar langsame Kartenzahler, die schaffen es nicht dem Gerät zu folgen und dabei ist es schon langsamer als ein „normaler“ Mensch.

  20. Sollen lieber Flächendeckend ne CC als Zahl Möglichkeit Akzeptieren… nicht mal das gibt es überall …
    Wofür braucht man da ehrlich gesagt noch eine Technologie die es als Geldkarte eigentlich schon gibt. Die kann man auch mit Geld aufladen und wer nutzt es niemand ^^
    Bringt nur mehr Aufwand mit sich, da man die Karte aufladen muss und nun kann einem bald schon beim vorbei gehen das Geld geklaut werden …

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