Sonos hat kein Interesse an Multiroom-Audio in Verbindung mit Amazon

Multiroom-Audio wird für immer mehr Anwender zur spannenden Sache: Per App die Musikwiedergabe in mehreren Zimmern steuern und auf Wunsch sogar in der ganzen Wohnung bzw. im gesamten Haus die selben Songs parallel wiedergeben? Das ist eine feine Sache. Allerdings ist das Problem, dass man dann im Idealfall schon überall Lösungen aus einer Hand verwenden muss, wenn man perfekte Kompatibilität will. Das zeigt auch das aktuelle Beispiel: Sonos erteilt Vernetzungen mit Amazons Multiroom-Lösungen eine Absage.

Somit wird es wohl auf lange Sicht keine Möglichkeit geben, um die Lautsprecher von Sonos mit den Amazon Echo im Verbund zu nutzen. Das ist schade, denn an sich arbeiten beide Unternehmen ja schon zusammen. Schließlich unterstützen Speaker wie der Sonos One Amazon Alexa und sogar erweiterte Features wie Room Awareness. Trotzdem will Sonos die eigenen Lautsprecher offenbar auch in Zukunft lieber von den Amazon Echo trennen.

Amazon hatte seine Multiroom-Features im September 2018 auch für Partner geöffnet. Bisher sind die Hersteller da aber noch zögerlich. Gegenüber Kollegen hat Sonos jedenfalls erklärt: „Sonos steht seit seiner Gründung für Multiroom-Audiolösungen, die wir durch Softwareupdates kontinuierlich optimieren. Wir sind sehr stolz auf die Partnerschaft mit Amazon und die Integration der Alexa Sprachsteuerung, dennoch haben wir aktuell keine Pläne, Amazons Multiroom-Funktion oder die Gruppierung von Echo-Produkten mit Sonos-Lautsprechern zu unterstützen.

Bleiben als Alternativen eben nur hauseigene Sonos-Speaker oder Apple AirPlay 2 für weiter reichende Optionen. Neben Polk scheint bisher nur Sony Interesse zu haben sich Amazons Multiroom-Funktionen über Alexa zunutze zu machen. Für Sonys Soundbar HT-ZF9 soll noch dieses Jahr ein entsprechendes Update folgen. Allerdings kann die Soundbar für sich genommen mit Alexa gar nicht umgehen – da muss sowieso noch ein externer Speaker her.

Vielleicht ist Sonos mit Amazons Multiroom-Lösung qualitativ nicht zufrieden und befürchtet, dass Anwender potentielle Probleme dann auf Sonos zurückführen könnten. Etwa sind in Multiroom-Gruppen über Amazons Lösung Vor- und Zurückspulen innerhalb von Songs blockiert. Das funktioniert aber bei Sonos eigener Lösung. Zudem lassen sich bei Sonos auch Multiroom-Gruppen deutlich schneller einrichten und alles läuft wohl etwas runder. Entsprechend könnte sein, dass Sonos da seinen Ruf schützen möchte und deswegen keine gemeinsame Sache mit Amazon macht.

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20 Kommentare

  1. Biff Tannen says:

    Ich bin gespannt, ob Sonos Chromecast integriert, wenn der Google Assistent final integriert wird. Weiß da jemand etwas?

  2. Da bin ich ja froh, dass ich die Sonos Beam nicht behalten habe, da hätte ich vermutlich lange drauf gewartet, dass das irgendwann mal geht…

  3. Na da lob ich mir meine Raumfeld Boxen. Die spielen über Google Cast wunderbar mit den Google Home Lautsprechern und dem Cast-fähigen AVR von Onkyo zusammen.

    • Dito.
      Dann lieber die Berliner unterstützen.
      Raumfeld hat zwar auch mal nen Bug, aber die entwickeln wenigstens weiter und die Entwickler reden auch mal in dem ein oder anderen HiFi-Forum mit den Kunden!

  4. Kluge Entscheidung von Sonos.

    • Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Ich würde schon ganz gerne noch den einen oder anderen Sonos-Lautsprecher bei mir integrieren, aber das funktioniert leider nicht. Und alles umzurüsten, ist mir persönlich einfach zu teuer, noch dazu ist das ja nicht das einzige, was nur mit Amazon-Geräten funktioniert.

      • Natürlich kommt das auf die eigenen Bedürfnisse an.
        Wenn Sonos sich bei einer Integration von Alexa Multiroom deren Funktion unterordnen müsste, wäre das für Sonos ein Rückschritt. Es ist aus Sonos Sicht also – zumindest aktuell – eine kluge Entscheidung. Die sie sicher revidieren werden, wenn sie für sich Vorteile in der Integration sehen.

        • Es wäre ja nicht zwingend ein Rückschritt, sondern nur in der Kombination mit Alexa-Geräten. Insofern könnte man auch den Usern die Entscheidung überlassen, wie und in welchem Umfeld sie die Geräte einsetzen möchten. Mit Blick auf Kundenfreundlichkeit und auch Kundenbindung jedenfalls wäre das sicherlich kein Rückschritt.
          Letztlich punktet doch Sonos im Wesentlichen mit dem besseren Sound gegenüber den Amazon-Geräten. Und dieser Abstand wird stetig kleiner. Das eine oder andere Feature, wie etwa das Vor- und Zurückspulen innerhalb von Songs, mag es dazu auch noch geben, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das für die Masse der Nutzer ein entscheidender Faktor ist. Auf der anderen Seite funktionieren bei Sonos (wie auch bei anderen Drittanbietern) ein paar Dinge nicht, die mit den Echo-Devices möglich sind. So denke ich, dass sich beide Seiten mehr öffnen sollten.

    • Das haben manche über Blackberry auch gedacht, als die sich geweigert haben ihren eigentlich guten Messaging-Dienst als App auf ios oder Android anzubieten. Vor ein paar Jahren habe ich Sonos als Marktführer bei Multiroom wahrgenommen, jetzt ist es ein Untenehmen von vielen. Die müssen aufpassen, dass sie nicht zum Nischenprodukt werden.

      • Aus dem Eindruck, den ich aus der Teilnahme an diversen Betatests gewonnen habe, ist Sonos stets dran, nicht den Anschluss zu verlieren. Und diesem Eindruck nach implementiert Sonos lieber funktionierende Maßnahmen, statt ihre eigenen Produkte in der Funktion zu beschneiden. Wie es aktuell bei Amazons Multiroom-Lösung via Alexa der Fall wäre.

        Einen Vergleich zu anderen Systemen habe ich leider nicht.

    • bei mir war die ausschließliche Nutzungsmöglichkeit über ihre eigene App der Grund, die Sonos Play 1 wieder zurückzuschicken und statt dessen in der Küche die Sony SRS-ZR 7 zu nehmen, die ich a) auch über Bluetooth ansprechen kann, wenn ich mir ein youtube video anschaue und b) mit meiner klassischen Anlage (inkl. Chromecast Audio) zu einer Gruppe für Multi-Room zusammenfassen kann…

      • Dann hast du auch ganz andere Ansprüche. Wenn für dich Bluetooth eine Anforderung darstellt, kannst du kaum erwarten, dass ein Gerät, dass diese Anforderung nicht erfüllt, dich zufrieden stellt. Egal ob nun mit oder ohne App. Denn via Alexa lassen sich die Sonos zumindest rudimentär steuern (tunein, lauter, leiser, stopp, Musik von Amazon). Alexa ist z.B. nicht in der Lage, auf Zuruf Musik vom NAS auf den Sonos wiederzugeben. Aber dazu bräuchte wohl eher Alexa Zugriff aufs NAS. Es sei denn, die Echo API gäbe es her, dass Sonos Alexa den Zugriff auf die Sonos Bibliotheken gewährt und quasi Sonos im Auftrag für Alexa die lokale Musik durchsucht. Dann müsste diese jedoch auch noch korrekt katalogisiert sein.

        Hmmm… das sollte ich mal im Hinterkopf behalten. Danke für die Anregung. 🙂

  5. Alexander Schneider says:

    Finde die Entscheidung von Sonos nicht gut nicht auch Amazons Multiroom-Lösung zu unterstützen.

    Wobei ich mittlerweile von Sonos schwer entäuscht bin.

    Da wird groß beworben den Google Assistant 2018 auf die Sonos One zu bringen.
    Jetzt soll er demnächst zwar irgendwann kommen, aber dann nur mit der Option entweder Alexa oder Google Assistant.

    Werde denke ich meine Sonos One verkaufen und mir einen weiteren Echo Plus zulegen.

    • Genau. Ich bereue den Kauf meines Sonos One so sehr, wie es bei Gadgets nur selten vorkommt. Leider ist das Teil so billig, dass ich mir eine Auktion für den Verkauf nicht antun will. Aber mit der Firma bin ich fertig.

      Stattdessen bin ich kurz davor, für eine schweizerische Bezugsquelle des Marshall Acton Voice II mit Assistant ein Kopfgeld auszusetzen. 😉

  6. Also von wegen Alexa funktioniert mit Sons ONE Bei mir klappt das überhaupt nicht mit der Sprachsteuerung. Deshalb hatte ich mir Sonos aber gekauft. Falsche Werbeversprechen.

  7. Sonos trägt die Nase so hoch das ist unglaublich. Software welche nur so von Fehlern strotzt. Ständig Updates die keine Verbesserungen bringen. Preise die schon unverschämt sind. Abgriff von Daten welche Sonos nichts angehen. Aber was solls, so lange wie die Konsumenten darauf abfahren wird die Kuh gemolken. Ich werde das Gefühl nicht los, das sobald dort der Gegenwind stärker wird der Laden verkauft oder gegen die Wand gefahren wird.

  8. Sonos hat sich mit Airplay 2 ja einem der großen Streamingprotokolle geöffnet. Und Chromecast – naja , die lassen gerade den CC Audio auslaufen – also nur noch über Speaker , nicht mehr per Klinke auf beliebige eigene Hardware . Das geht mit jeder alten Airport Express , ja Apple hat die Hardware , die sie schon nicht mehr anbietet , noch auf Airplay 2 upgedatet ! Ich finde es auch schade daß es keine CC-Audio mehr geben wird – wäre eine tolle und preiswerte möglichkeit eigene „Vintage“-Hardware preiswert netzwerkfähig zu machen . Nun eben Airport Express und Sonos – mit Airplay 2 ne tolle paarung. Airfoil auf den Computer und man streamt flexibel single- oder multiroom , auch von der eigenen HDD oder NAS. Warum hängt sich Amazon nicht an Airplay mit ran – Apple-Music können sie ja schon . .. Und Airplay 2 ist bei vielen HiFi-Herstellern in der Pipeline. Übrigens: in den neuesten Multiroom-Produkten die von Teufel jetzt unter eigenem Namen und nicht mehr unter Raumfeld vertrieben werden , ist Chromecast Audio zugunsten Bluetooth leider rausgeflogen . Fehlentscheidung wie ich finde . Für mich sind Airplay 2 und Chromecast von der Idee her das flexibelste was es gibt. Hätte mir Sonos ohne Airplay 2 übrigens auch nicht gekauft.

    • Das Schöne an CCA ist ja, dass das Smartphone lediglich als Fernbedienung gilt und dem chromecastfähigen Gerät der Link geschickt wird, unter dem er sich den Inhalt holt. Ist das bei Apple Air Play 2 auch so?

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