Smartwatch-Markt bricht im dritten Quartal 2016 massiv ein

moto360_1Ach ja, die Smartwatches… Zumindest innerhalb der PR- und Marketingabteilungen galten sie zunächst als „Next Big Thing“ der IT-Branche. Doch rasch stellte sich innerhalb der letzten Jahre Ernüchterung ein: Die Wearables hängen in der Regel total an der Nabelschnur zu Smartphones. Es fehlen autarke Killer-Features. Rasch ebbte die Begeisterung ab und man wandte sich lieber dem nächsten Trend zu: Virtual Reality. So zeichnet sich ab, dass Smartwatches wohl auch langfristig nur eine Nische bleiben werden. Aktuell spiegelt sich das deftig in den Auslieferungsmengen des dritten Quartals 2016 wider. Im direkten Vergleich mit dem dritten Quartal 2015 sanken die ausgelieferten Einheiten um satte 51,6 % ab.

Zumindest haben die Marktforscher der IDC jenes ermittelt. Im dritten Quartal 2016 wurden demnach nur 2,7 Mio. Smartwatches ausgeliefert. Im dritten Quartal 2015 waren es noch 5,6 Mio. Einheiten. Die Zahlen werden allerdings auch dadurch beeinflusst, dass 2015 in jenem Zeitraum die erste Apple Watch erstmals breiter verfügbar war. Im dritten Quartal 2016 konnte die Apple Watch Series 2 hingegen wenig Einfluss auf die Auslieferungsmengen nehmen, da sie erst ab den letzten zwei Wochen des Quartals zu haben gewesen ist. Dazu kommt, dass dieses Jahr viele Hersteller von Smartwatches mit Android Wear, wie Huawei, LG und Motorola. auf neue Modelle verzichtet haben. Das liegt auch daran, dass sich die Veröffentlichung von Android Wear 2.0 auf 2017 verschiebt.

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Die IDC ist aber auch der Ansicht, dass mittlerweile klar ist, dass Smartwatches kein Produkt für den größeren Massenmarkt sind. Das mussten auch die Hersteller einsehen, welche sich nun auf die Nische Fitness und Gesundheit stürzen. Dort konkurrieren die Smartwatches allerdings mit den meist günstigeren Fitness-Armbändern, so dass auch die Frage bleibt, ob das auf Dauer die beste Entscheidung ist. Für die Zukunft ist klar, dass sich Smartwatches schlichtweg unabhängiger von Smartphones machen müssen und eigenständigere Funktionen benötigen.

Apple bleibt dabei Marktführer, gefolgt von Garmin und Samsung. Somit ist Lenovo / Motorola aktuell der erfolgreichste Hersteller von Smartwatches mit Android Wear, liegt aber insgesamt nur auf Platz 4. Anschließend folgt Pebble. Letztere besetzen eine eigene Nische mit ihren günstigen und simplen Smartwatches. Es wird jetzt wohl erst 2017 wieder spannend, wenn Android Wear 2.0 erscheint und neue Geräte mit dem Betriebssystem vielleicht wieder für Schwung im Markt sorgen.

(via BusinessWire)

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31 Kommentare

  1. Ich finde diese Aussagen, das ich um meiner Uhr jetzt gerade die uhrzeit ablesen kann, ebenso sinnlos. Ich habe nie eine Armbanduhr gehabt, seit es Handys gibt. Sinnlos, weil alles auf dem Handy abzulesen ist. Erst seit den ich ein Fitnessarmband habe, besitze ich etwas wie eine Uhr am Arm. Smartwatches werden noch relevanter. Und nein, ich muss mit meinem Garmin Vivosmart HR, nicht abnehmen. Ich treibe einfach gerne Sport.

  2. Ich bin mir meiner LG Watch R sehr zufrieden und benutze sie jeden Tag.

    Alleine die Richtungsanzeige auf dem Fahrrad ist für mich viel Wert. Smartphone auf den Lenker schnallen finde ich sinnlos und schädigt dem Telefon.
    Das mein Telefon immer stumm ist, wenn es im der Uhr verbunden ist. Sehr praktisch wenn ich mich mit jemanden unterhalte und das Handy nicht die ganze Zeit vibriert sondern nur dezent an der Hand, unterbricht das Gespräch nicht und der Gesprächspartner fragt nicht, war das deins ?, willst du nicht nachschauen ?…
    Schnell mal einen Song weiter machen oder leiser in der Bahn, ohne das Handy aus der Hose zu holen. Manchmal ist es so voll, da komme ich nicht mal an mein Telefon.

    Wenn einen eine Smartwatch unnütz erscheint muss es nicht für jeden gelten.

    BTW viele der Argumente hier im Forum hatte ich 2008 schon einmal gehört, damals richteten sich die Argumente gegen mein iPhone 3G. Ich fand es gut und nützlich. Muss nicht für jeden gelten.´

  3. Würde mir ja so eine Smartwatch auch holen, wenn Android Wear 2.0 nicht so lang auf sich warten ließe und die Dinger nicht so hässlich dick wären. Der Preis orientiert sich auch eher an Uhren als Luxusobjekt statt als Handyzubehör.

  4. Ich sehe es ähnlich wie @Wolfgang Denda. Smartwatchs der ersten Generation funktionieren noch, und die neuen Generationen hatten keine so große Verbesserung, dass man unbedingt eine neue braucht. Somit einfach nicht den kurzweiligen Produktzyklus eines Smartphones haben kann, sondern einfach ein wenig länger auf dem Martk ist, ähnliches mussten ja auch die Tablet-Hersteller lernen.

  5. nosmartwatch! says:

    @sunworker
    @BeardMan

    mein lieber sunworker, natuerlich bin ich kein haar „besser“ als andere. wieso sollte das so sein? und natuerlich haben wir alle unsere statussysmbole und geltungsbeduerfnisse, das ist keine frage. jeder! auch du ;-)! nur sehen deine und meine halt unterschiedlich aus.

    dazu nur zwei punkte zur klarstellung meiner aussagen:

    1. einen erwachsenen mann, der (vor allem auch im geschaeftlichen umfeld) so eine spielzeuguhr am arm hat, bei dem tu ich mir schwer ihn ernst zu nehmen. zumindest wenns um serioese geschaefte geht. ist feur mich eine aehnliche sache, wie wenn mein gegenueber im anzug ist, wir ueber anspruchsvolle und teure dinge reden und der typ hat voellig versueffte schuhe zum anzug an den fuessen. und zwar die art, der mann ansieht, dass sie noch nie geputzt wurden.

    und erzaeh mir jetzt nicht, dass du nicht ebenso indikatoren hast ueber die du menschen „einsortierst“ ;-)! das haben wir alle. der rest ist blanke theorie.

    2. eine (vernuenfitge) ernstzunehmende armbanduhr (die muss nicht teuer sein und auch kein bekannter name) ist der einzige „erlaubte“ schmuck eines erwachsenen mannes! ok, wers braucht, von mir aus noch ein ehering. dann ist schluss! keine spielzeuguhren! keine „power“-silikonarmband und aehnlicher quatsch, weils einfach nur potenzial hat um die eigenen ernsthaftigkeit in frage zu stellen.

    darueber hinaus kann natuerlich jeder kaufen und anziehen was er will ;-). es ist ja auch jedem selber ueberlassen, wie und auf welche art er/sie sich laecherlich machen moechte ;-)!

    mein lieber BeardMan, und du willst mir hier ernsthaft erzaehlen, dass DU noch nie jemanden ann aeusserlichkeiten bewertest hast und dies auch nicht laufend tust? mutig! oder eher ignorant? dann kennst du DICH und die menschen (noch) nicht gut. denn genau das tun wir alle! jeder hat dafuer so seiner „merker“ an denen er andere bewertet, kategorisiert und einordnet. und nicht zuletzt basiert das sogar – im fortgeschrittenen alter – auf langjaehrige erfahrungen.

    also tu mir einen gefallen und schwing hier keine solche „reden“ von wegen horizont, bewerten und armselig ;-)! wenn du dich mal selber ganz genau beobachten wuerdest, dann wirst du feststellen, dass du dich mit derartigen aussagen sehr weit aus dem fenster lehnst ;-). aber es sei dir nachgesehen… vielleicht bist du ja noch ein junger heisssporn ;-)!

  6. @nosmartwatch
    “ ist der einzige „erlaubte“ schmuck eines erwachsenen mannes!“
    Ab hier habe ich nicht weitergelesen,..

    Wahrscheinlich trägst du auch diese Uniform die erlaubt ist: grauer Anzug. Alle Leute wie du sehen deshalb gleich aus, weil nur das erlaubt ist. War schon früher bei Mao so. Ist auch ein bisschen wie bei der Müllabfuhr, die sehen auch alle gleich aus.

    Anscheinend ist es nur bei der Uhr „erlaubt“ anders auszusehen. Wer das bloss „erlaubt“ hat?

    Wenn ist so leben müsste, käme ich mir echt bescheuert vor. Du tust mir schon etwas leid. Aber wenn du Spass daran hast, warum nicht.

    Bei mir ist alles erlaubt was ich will. Ich entscheide darüber, wer auch sonst? Diese Freiheit gönne ich mir, kann ich nur empfehlen.

  7. @nosmartwatch!
    Ich schliesse mich sunworker an mit: „Du tust mir schon etwas leid.“
    Mehr gibt es zu deinen Aussagen nicht zu kommentieren, man kann eher nur noch sprachlos mit dem Kopf schütteln.

  8. Wolfgang Denda says:

    @sunworker
    Es gibt eben immer noch Leute und Gruppen, die dem Dresscode aus Kaiser Wilhelm’s Zeiten anhängen. Jeder mit Uniform war was wert, und der Rest hatte zu gehorchen. Ungefähr soe wie das Kastensystem in Indien, und Großbritannien, heute noch ist.

  9. @nosmartwatch!

    Natürlich unterliegt jeder Mensch dem Kasten denken, nennt sich Heuristik und wenn ich Ihren Text lese, kann ich Sie schon nicht mehr ernst nehmen.

    Mir ist jemand mit einer Spielzeuguhr, Shorts, T-Shirt und Flip Flop lieber als jemand wie Sie beschrieben haben. Weil ich weiß, er braucht den ganzen Scheiß nicht um sich zu profilieren. Seine Kompetenz steht für sich.

    Btw, den Heuristiken können auch widersprochen werden, wenn man sich mit dem anderen unterhält und ihn besser kennenlernt Meist ist er dann doch kein so großer Affe, wie man erst meinte auch wenn er eine Smartwatch trägt.
    Würden Sie auch so über jemanden denken, der eine Smartwatch für 5k € oder mehr am Arm trägt?

  10. nosmartwatch ist unterhaltsam… ich bin mir noch nicht sicher, ob’s ernst gemeint ist. Ich hoffe nicht. Ich hörte heute vormittag einen guten Radiobeitrag über die Psyche von investmentbankern, mußte an Christian Bales Visitenkartenszene denken… und dann lese ich seine Kommentare. Heh.
    Eine Uhr ist nur ein Schmuckstück… als Statussymbol taugt es soviel wie eine Feder am Hut. 😉

  11. Als Apple Smartwatch Besitzer kann ich genau erklären warum der Markt einbricht. Aber mich fragt ja niemand (ggg). Stattdessen wird viel zu viel hinein orakelt was vorne und hinten nicht stimmt. Dazu ein Haufen Fanboys die vorher ohne Smartwatch gut lebten und plötzlich ohne nicht mehr.

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