Smart Home: Sonos kritisiert Amazon, Google und Apple für ihre Bedingungen

Derzeit gibt es in den USA immer noch Anhörungen der Wettbewerbsbehörden, die sich vor allem auf die größten Tech-Unternehmen und ihre enormen Machtstellungen konzentrieren. Da sind natürlich Anbieter wie Amazon, Apple, Google aber auch Facebook im Visier. Gehört wurde da auch der Leiter der Rechtsabteilung von Sonos, Eddie Lazarus. Er brachte einige Kritik vor.

So findet Sonos beispielsweise wenig Gefallen daran, wie Apple die Siri-Unterstützung für Drittanbieter verwendet. So wird es zwar Drittanbietern möglich, die Sprachsteuerung für ihre HomeKit-Produkte einzubinden, aber die Sprachkommandos werden durch HomePod bzw. HomePod mini geschleust. Ein Apple-Produkt bleibt also Voraussetzung. Das macht es natürlich Lautsprecherherstellern wie Sonos schwerer.

Lazarus bestätigte, dass Apple, Google und mehr zwar an mehr Interoperabilität über Initiativen wie Matter arbeiten. Er nimmt aber nicht an, dass es dadurch wirklich zu mehr Wahlmöglichkeiten für Kunden komme. So hätten Apple und Google im Wesentlichen die Kontrolle und würden ihre Positionen weiter festigen. Kritik gab es auch für Googles Verfahrensweise rund um den Assistant: Google habe etwa verlangt, dass Sonos für die Integration des Google Assistant an seinen Smart Speakern die Beschränkung festlege, dass nur ein Sprachassistent zurzeit laufe. Technisch wäre es durchaus möglich gewesen, mehrere Sprachassistenten parallel aktiv zu halten.

Google wollte dies aber nicht, sodass Nutzer in der App einen einzigen Sprachassistenten festlegen müssten. Google spiele das natürlich in die Hände. Für Kunden sei es ein Nachteil. Außerdem bemängelt der Sonos-Mitarbeiter die destruktiven Strategien von Amazon und Google: Die beiden Unternehmen würden als Teil ihrer Strategie die erfolgreichen Produkte anderer Hersteller kopieren und dann zu Preisen anbieten, bei denen sie Verlust machen. Das sei eine Taktik, um andere Anbieter vom Markt zu drängen und seine Ökosysteme zu stärken. Da könne Sonos dann nicht mithalten.

Wer also nicht in der Lage sei mit Verlust zu verkaufen, um Geld über das größere Ökosystem reinzuholen, sei direkt schlechter gestellt. Auch Kunden würden langfristig darunter leiden, denn sei die Konkurrenz erst ausgemerzt, könnten Amazon und Google die Preise beliebig anziehen. Lazarus befürchtet daher, dass Amazon, Apple, Google und eventuell noch Facebook in Zukunft das Geschehen im Smart Home vollständig kontrollieren könnten. Das werde Innovationen behindern und für die Kunden am Ende zu höheren Preisen führen.

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10 Kommentare

  1. Naja, SONOS ist nun nicht gerade dafür bekannt, knallhart kalkulierte Produkte anzubieten. Da dürfte schon noch ne Menge Luft in der Marge oder der Produktivität sein.

  2. Black Mac says:

    Ich verstehe nicht, warum Sonos über den Google Assistant und Siri herzieht. Sie haben ja keinen eigenen Assistenten, der von der mächtigen Konkurrenz unterdrückt wird.

    Oder will Sonos erreichen, dass sie Alexa, Siri und den Assistant parallel und ohne Vorbehalt verwenden dürfen? Quasi eine Enteignung zugunsten der Zubehör-Anbieter?

    • Es macht Sinn, zumindest pro Lautsprecher einen Assistenten festzulegen. Alex fürs Wohnzimmer, um den Fire TV Stick zu steuern, Siri für die Kids, und den von Android für den Hund oder so.
      Jetzt gilt ein Assistent für alle Lautsprecher in einem System.

      Na gut, ich will keinen Assistenten, der bei Sonos immer zuhört. Wenn ich die Sprachsteuerung will, dann drücke ich die Mikrofon-Taste der Fernbedienung oder die entsprechende Taste auf dem Handy.

  3. SONOS hat Snips gekauft.
    Verstehe nicht, wieso die das nicht in Ihre Produkte implementieren?

  4. Warum soll jede Firma ihren eigenen Sprachassistenten entwickeln – insobesondere wo Sonos eben Expertise in HiFi- und netzweerktechnologie hat nicht aber im Bereich KI und Sprachanalyse. Diskriminierungsfreier Zugang zu solchen kerntechnologien sollte daher möglich sein. Denn bei aller kritik an der Peispolitik einzelner Hersteller: ein Echo- oder Google-Speaker oder ein Homepod-Mini sind klanglich wohl keine Konkurrenz zu Sonos. Und Das Sonos-eigene Netzwerk im haus läuft auch zuverlässiger als die aufs heimnetz aufgesattelten Amaton- oder Google-Smartspeaker – hat man da mehr als zwei oder drei und will noch Stereo-Paare bilden wird das alles sehr wackelig. Das kann Sonos seit Jahren besser. Dafür kosten die dann eben ein bisschen mehr . Ne Echo-Büchse klingt für ein bisschen Lala vielleicht gut aber wer mehr möchte sollte dann schon in Fives von Sonos oder nen Port oder Amp und gute Aktiv- oder Passivboxen investieren. M. W. hat ja da Amazon seinen Connect oder wie der hieß wieder aus dem Programmm genommmen und Google Audio-Pucks Chromecast–Dongles. Das waren – gepaart mit guten Lautsprechern die echten Konkurrenten zu Sonos.

    • Die nötige Expertise haben sie sich ja mit Snips gekauft.
      Das tolle dabei, Snips wurde entwickelt, um lokal laufen zu können.
      Privatsphäre & guter Sound, das sind doch Mal tolle Verkaufsargumente!

    • > Diskriminierungsfreier Zugang zu solchen kerntechnologien sollte daher möglich sein.

      So wie im Kommunismus. Ein Kombinat entwickelt Technologien und andere „volkseigene“ Betriebe haben automatisch Zugriff darauf.

  5. Also ich fände es auch toll, wenn die Echo Lautsprecher und Sonos zusammen in Gruppen Musik abspielen könnten. Aber da möchte Sonos das dann nicht, soweit mir bekannt

  6. the other says:

    Moinsen,
    auch auf die Gefahr ins off topic zu geraten…solange sonos sich ihres smbv1 Problems nicht konstruktiv annimmt, solange ist das alles Gequake für mich. Vielleicht mal weniger mimimi und mehr zeitgemäße (und sicherere) Produkte auf den Markt bringen. Jm2c…

  7. naja, da hat der Lazarus doch nix anderes gesagt als wir esshon aus der Vergangenheit kennen: Mach das Oligipol kleiner,kleiner nocjh kleiner , am besten zum Mono oder wenigstensDuopol und dannhebe die Preise an.
    Aber Schwamm drüber, weil weit weg nd von uns nicht beeinflßbar. – Nehmen wir das Nebenkostenprivileg „KabelTV“ – dasfällt weg als Leistung und jetzt wird sich jeder Nutzer selbst um seinen Kram in Sahen „TV“ kümmern müssen: also individuelle Kabelverträge…=> Immer teuerer und nicht unbedingt besser in der tech Qual als de „all.in“-Lösungder Hausgemeinschaft…

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