Smart Home: Project CHIP wird zu Matter

Da geht mal wieder ein kleines Beben durch die Smart-Home-Welt. Vielleicht habt ihr ja schon mitbekommen, dass die „Großen“ seinerzeit CHIP ankündigten – also Connected Home over IP. Project Connected Home over IP (CHIP) ist, bzw. war ein gemeinsames Smart-Home-Projekt von Amazon, Apple, Google und mehr als 170 weiteren Firmen. Ziel sei es, im Smart Home mit der Fragmentierung aufzuräumen und die Kompatibilität der Hard- und Software untereinander zu gewährleisten.

CHIP basiert als Standard auf drei Technologien: Bluetooth LE für das Set-up, Wi-Fi für die Benutzung, wenn hohe Bandbreiten erforderlich sind, z. B. Videostreaming über eine Kamera, und das noch junge Protokoll Thread für beispielsweise Bewegungssensoren und andere Szenarien, in denen wenig Bandbreite benötigt wird (Lampen von Nanoleaf, Eve-Hardware und den HomePod mini als Border-Router hatten wir schon einige Male erwähnt).

Angaben der Gründer:

Dieser branchenweit einheitliche Standard ist ein Versprechen für zuverlässige, sichere Konnektivität – ein Gütesiegel dafür, dass Geräte heute und morgen nahtlos zusammenarbeiten werden. Matter schafft mehr Verbindungen zwischen mehr Objekten, vereinfacht die Entwicklung für Hersteller und erhöht die Kompatibilität für Verbraucher. Dieser kollaborative Durchbruch basiert auf bewährten Technologien und wird von der Connectivity Standards Alliance (ehemals Zigbee Alliance) geleitet, deren Mitglieder aus verschiedenen Branchen zusammenkommen, um die Zukunft der Konnektivität zu verändern.

Im Zuge der Vorbereitungen für die Einführung eines Smart-Home-Interoperabilitätsstandards hat die Zigbee Alliance ihren Namen in Connectivity Standards Alliance (CSA) geändert und wird auch ihren Anwendungsbereich erweitern. Gleichzeitig hat die Arbeitsgruppe innerhalb der Connectivity Standards Alliance, die zuvor als Project Connected Home over IP bekannt war, Matter als ihre formale Marke angenommen. Das Logo der neuen Marke seht ihr im Artikelbild.

Das neu entwickelte Matter-Zeichen solle als Gütesiegel dienen, das sicherstellt, dass jedes Objekt, das auf diesem Standard aufbaut, von Natur aus zuverlässig, sicher im Design und kompatibel ist. Matter mache es Geräteherstellern einfacher, Geräte zu bauen, die mit Smart Home- und Sprachdiensten wie Amazons Alexa, Apples Siri, Googles Assistant und anderen kompatibel sind. Die erste Spezifikationsversion des Matter-Protokolls wird auf den Netzwerkschichten Wi-Fi und Thread laufen und Bluetooth Low Energy für die Inbetriebnahme verwenden.

Der Vorstand der Connectivity Standards Alliance setzt sich aus Führungskräften von Amazon, Apple, ASSA ABLOY, Comcast, Google, Huawei, IKEA, The Kroger Co., LEEDARSON, Legrand, Lutron Electronics, NXP Semiconductors, Resideo, Schneider Electric, Signify (ehemals Philips Lighting), Silicon Labs, SmartThings, Somfy, STMicroelectronics, Texas Instruments, Tuya und Wulian zusammen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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11 Kommentare

  1. Die Großen der Branche… ein guter Grund dem System fernzubleiben.

    • Was glauben sie, wie die meisten Standards zustande gekommen sind?
      Nicht immer kommt jemand „kleines“ daher und schafft den großen Wurf, wie das Fraunhofer Institut mit mp3, was direkt von allen akzeptiert wird.
      Dazu benötigt es Zeit und Gelder, was das FHI durch Forschungsgelder hatte.
      Und es handelt sich um ein Protokoll wie ich das verstanden habe. Jetzt könnte man sich also mit Händen und Füßen auch gegen WiFi, Bluetooth oder USB wehren.

    • Ja genau. Dann lieber selbst ein Protokoll entwickeln.

  2. Dann hoffe ich mal, dass die ZigBee Geräte der letzten fünf Jahre, ein Zuhause finden und nicht alles per Definition neu gekauft werden muss.

  3. Wenn es sich in Home Assistant implementieren lässt, ohne Cloud läuft, und der Preis stimmt werde ich es mir mal ansehen.
    Ich vermute aber eher, das es als hochpreisige eierlegende Wollmilchsau vermartet wird, wo ohne Cloudanbindung/Hersteller-App garnichts geht. Bin mit meiner Zigbee/Tasmota Mischung zufrieden, die sicher noch ein paar Jährchen läuft.

    • Da Appel dort mitmischt, soll es ohne Internetz funktionieren, soweit ich das verstanden habe

  4. Dann kann ich wohl demnächst Hue-Technologie für über 1000€ in die Tonne treten, da es keine Zukunft hat.

    • Michael Engelnkemper says:

      Die Hue-Bridge unterstützt doch Thread, also alles gut 😉

      • naja alles gut nicht grade… wenn die einzelnen Komponenten den Standart unterstützen ürden wäre es ein großes netzwerk und nicht ein Matter Netz – Ein Zigbee Netz und die Hue Bride als Brücke der Beiden….
        Persönlichfinde ich das Hue grade die Birnen, die auch schon Bluetooth unterstützen per firmaware Matter fähig machen sollte.

        Am ende bleibt es ja ein Protokoll, die nötige Hardware ist schon verbaut…. wie zB bei EVE oder auch IKEA… auch wenn letztere auch „noch“ nicht geupdated sind.
        https://www.heise.de/make/artikel/Das-steckt-in-Ikea-Tradfri-3597295.html

        • Die schaffen es ja nicht mal, dass man das BT deaktivieren kann, wenn man ausschließlich Zigbee verwenden möchte, obwohl es damals angekündigt wurde, dass das möglich wird.

        • Wird alles gut!
          „ Signify, die Dachmarke hinter Philips Hue, kündigte nun an, dass alle bestehenden und neuen intelligenten Philips-Hue-Lampen, Leuchten und Zubehörteile über ein Software-Update für die Hue-Bridge mit Matter kompatibel sein werden.“

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