Skype: Höhere Preise und neue Datenschutzbestimmungen verbieten Nacktfotos

Bei Skype hat man sich gedacht: „komm, wir erneuern mal unsere Datenschutzbestimmungen, da fällt es nicht so auf, wenn wir auch gleich zeitgleich unsere Preise erhöhen“. Die neuen Datenschutzbestimmungen, die an alle Mitglieder des Kommunikationsdienstes per Mail verschickt wurden, stellen noch einmal heraus, dass Nachrichten auf den Servern von Microsoft gespeichert werden.

outlook skype

So heißt es unter anderem „Ebenso haben wir klargestellt, dass Nachrichten und Inhalte, die Sie über die Messaging-Funktionen von Skype übertragen, auf Skype-Servern gespeichert werden können, damit Sie geräteübergreifend Nachrichten synchronisieren und ansehen können.

Skype möchte übrigens auch nicht, dass ihr den Messenger für das Verteilen illegaler Software nutzt, aber auch Nacktbilder sind verboten. „Skype kann im Rahmen unserer Bemühungen, die Software, die Produkte und die Skype-Websites und unsere Kunden zu schützen oder anderweitig die vorliegenden Bedingungen durchzusetzen, im eigenen Ermessen Sofortnachrichten, SMS, Videos, Medien oder andere Kommunikationen blockieren…“ und „Sie dürfen keine unangebrachten Bilder (z. B. Darstellungen von Nacktheit, Brutalität und Pornografie) hochladen, herunterladen oder versenden.“

Hierbei wird Skype sicherlich keine normalen Webcam-Chats oder einvernehmlichen Cybersex meinen, sondern alles, was in rechtlich bedenkliche Ecken fällt. Sowohl Google als auch Microsoft setzen Scanner-Software ein, die Fotos erkennen können, welche zum Beispiel Kinderpornographie zeigen – und diese Bedingungen sind bei vielen Diensten in den Nutzungsbestimmungen verankert.

Allerdings gibt es auch schon Fälle, in denen Microsoft wohl SkyDrive (jetzt OneDrive)-Konten gesperrt haben soll, weil sich in privaten  – mit der Familie geteilten – Ordnern Urlaubsfotos befunden haben sollen, die eben Nacktheit einer Familie darstellten. Weiterhin wird Skype für einige Länder bei Anrufen mit Vorauszahlung teurer, ich habe mich ein wenig durch verschiedene Länder gewühlt, teilweise sind Erhöhungen von 30 bis 40 Prozent keine Seltenheit. In 30 Tagen werden die Änderungen an den Nutzungsbedingungen vorgenommen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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26 Kommentare

  1. “Ebenso haben wir klargestellt, dass Nachrichten und Inhalte, die Sie über die Messaging-Funktionen von Skype übertragen, auf Skype-Servern gespeichert werden können, damit Sie geräteübergreifend Nachrichten synchronisieren und ansehen können.“

    Da ich Skype auf Hdy, Tablet, PC und Lappy nutze begrüße ich diese Funktion.
    endlich hat man überall alle nachrichten, bisher wwar es der totale Krampfakt.
    Alles was Datenschutz etc angeht wird sowieso anders besprochen.

  2. Das passt ja gut. Gerade erst hat sich der englische Geheimdienst GHCQ darüber beschwert, dass man beim Abgreifen der Yahoo-Cam-Bilder zuviel Schweinkram vorgefunden hat, und schon verbietet M$ ebendiesen. Damit die Agenten sich besser auf ihre Arbeit konzentrieren können…

  3. Doktor Bob sein Schwager says:

    Die Geschichte mit den Nacktfotos in privaten SkyDrive/OneDrive-Ordnern, die von Microsoft bemängelt wurden, stimmt so nicht. Die Fotos waren freigegeben worden. Wenn Microsoft im – angeblich sicheren – Cloudspeicher einfach mal so im Privatarchiv rumschnüffelt, wären die Nutzer schnell weg.

  4. Die ewige Entscheidung zwischen Bequemlichkeit und Privatsphäre. Ich sehe das inzwischen nicht mehr so eng, es ermüdet auch langsam sich darüber aufzuregen. Jeder hat (noch) die Freiheit zu entscheiden, welchen Dienst (proprietär, open source) er auf welcher Plattform (Cloud eines Unternehmens, eigene Cloud) nutzen will. Wenn einer die Nutzungsbedingungen nicht in Ordnung findet, kann derjenige ja gehen. Wenn das nur genügend Leute machen würden, gäbe es auch wieder sehr schnell Änderungen an den AGBs.

  5. @Doktor Bob sein Schwager:Hoffentlich liest der Leser, der mir damals sein Leid klagte, hier noch mit.

  6. @caschy Ich glaube mich auch an diesen Nutzer erinnern zu können. Hatte der nicht auch hier in den Kommentaren geschrieben, oder verwechsle ich was? Jedenfalls finde ich gut, dass konstant auf solche Entwicklungen / Änderungen hingewiesen und darüber berichtet wird. Es muss im Bewusstsein der Konsumenten bleiben, dass keins dieser Angebote alternativlos ist und man als Kunde auch noch eine gewisse Entscheidungsgewalt hat.

  7. @TwiNN: Jau, das war in den Kommentaren, finde es aber nicht, da hier schon Hunderttausende drin sind….

  8. Google Hangouts ist jetzt noch günstiger im Vergleich mit Skype 🙂

  9. @watchmen247H Ja, vor allem die günstige Telefonfunktion, die man hier in Deutschland auch komplett nutzen kann. Oh, wait! 😉

  10. „Sowohl Google als auch Microsoft setzen Scanner-Software ein, die Fotos erkennen können, welche zum Beispiel Kinderpornographie zeigen…“

    Die Software wird wohl lediglich nackte Haut erkennen, und letztlich wird es ein Mitarbeiter überprüfen müssen. – Nein Danke!

    „Hierbei wird Skype „sicherlich“ keine normalen Webcam-Chats oder einvernehmlichen Cybersex meinen“

    Sind ja renommierte Firmen, deren Reputation einen riesen Schaden erleiden würde, würden solche Praxen auffliegen – die machen sowas „sicherlich“ schon nicht. 😉

  11. Das stimmt doch einfach nicht mit dem Google Vergleich. Google sperrt Kinderpornoshit, Microsoft sperrt schon wenn deine (erwachsene) Freundin dir ein nacktes Selfie von ihr schickt. Microsoft spielt einfach die mega konservative Sittenpolizei die sogar schon Sachen gerne herausgegeben hatte bevor die NSA mit einer richterlichen Verfügung kam

  12. @pombo,
    da die Dienste und Server Microsoft gehören, giltet auch deren „Hausrecht“, und die Gesetze deren Heimatlandes (in diesem Fall USA).
    Wenn man damit nicht einverstanden ist, sollte man den Dienst nicht nutzen.
    Finde es wirklich Lachhaft, wie die EU(welches was Datenschutz angeht auch nicht besser sind als die Amerikaner) versucht der ganzen Welt ihren „Datenschutzgesetz“ aufzuzwingen. Anscheinend wollen die Europäer wieder über die ganze Welt herrschen.

  13. Immer dieses Rothaarige mit dem merkwürdigen Grinsen. Ist das Skypes einziges Pressefoto? (Keine Kritik…ernst gemeinte Frage :))

  14. @leo: zumindest das hübscheste

  15. @Doktor Bob sein Schwager & @Caschy:
    Ja, ich lese mit und muss leider bestätigen, dass MS tatsächlich die privaten Bilder scannt (ob nun personell oder per Bot weiß ich nicht). Auf diese Weise bin ich damals meinen 25GB-für-langjährige-Kunden-Account losgeworden.
    Ich hatte Urlaubsbilder, unter denen ein Strandfoto meines Sohnes dabei war, hochgeladen. Der Account wurde umgehend kommentarlos (!) gesperrt. Keine Nachricht, keine Chance, wieder ranzukommen. Lapidare Antwort: „Ja, ist gesperrt. Einfach neu mit anderem Namen anmelden, das alte ist halt weg“. Es hat mich ewig gebraucht, um überhaupt rauszubekommen, warum denn der Account plötzlich weg war. In den deutschen Foren hatte man Verständnis, konnte aber nichts machen und meinte, ich könne ja in Amerika klagen.
    Account war und ist weg, die Daten auch. Ich konnte nicht mal den Account löschen (das würde nach einem Jahr automatisch geschehen). Hätte ich dort noch andere Sachen, wie z.B. Spiele oder Musik gekauft, hätte ich einen herben Verlust erlitten. Auch Mails usw. wären weg gewesen. Ich hatte Glück, dass ich „nur“ die Fotos dort hatte und davon auch noch eine lokale Kopie.
    Also Leute, Vorsicht beim Hochladen oder andere Dienste benutzen. Man kann alles sehr schnell los sein!

  16. Also bisher geht es doch nur darum, dass es verboten ist Pornografie zu versenden, nicht das es gescannt wird. Gut, Bilder evtl., aber ein Live Video Chat wird doch von Microsoft gar nicht abgefangen, was sollen sie da scannen?

  17. Warum den noch für Skype bezahlen wenn bei Hangouts Video Konferenzen kostenlos abwickeln kann..

  18. @Udo: Ist wichtig, solche Informationen zu haben. Im Internet ist es halt immer schwierig den „Wahrheitsgehalt“ eines solchen „anonymen“ Berichtes zu „beweisen“. Da kommen dann ganz schnell Kommentare wie: „Der hatte bestimmt ausversehen freigegeben“ oder „Der ist bestimmt vom Konkurrenten bezahlt um MS schlecht zu machen“. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass sowas tatsächlich passieren kann. Bei jedem US-Anbieter! Hast du schonmal darüber nachgedacht, das irgendwie „offiziell“ zu machen? Solch ein Vorgehen interessiert bestimmt einige Leute, die diese Cloud-Angebote nutzen.

  19. Ein Grund mehr für mich solche Dinge nicht zu nutzen. Amerikanische Firmen spielen sich immer mehr wie ihre Regierung als Maß aller Dinge für den Rest der Welt auf. Das nicht alle Amis so denken, erlebe ich im Moment aber auch, eine amerikanische Kolligin ist zur Zeit bei uns zu Besuch und sie regt sich über diese Gebaren genauso auf wie wir.

    Wie auch immer, warum nutzt man Dropbox uns Co? Eigene NAS und gut ist. Ok, der Upload ist langsamer, dafür ist man unabhängig. Zusätzlich kann man auch seinen eigenen Jabberserver aufsetzen und schon kann man auch chatten ohne gescannt zu werden. Das sind nur ein paar Vorteile. USB Drucker im Netzwerk, Videostation mit Stream, gleiches für Audio. Faßt man alles zusammen,was man damit machen kann, lohnt es sich wirklich statt aller Clouddienste.

  20. playstationfan says:

    Wie schaut es denn mit Video Anrufen aus? Ich dachte die sind verschlüsselt und Microsoft hat gar nicht den Key, das man da was scannen könnte? Oder hat sich da auch was geändert und Skype kann in jede Konversation reinschauen? Das Argument mit dem Scanner, der ja nur nackte Haut sieht, aber nichts über Alter + Einvernehmlichkeit beunruhigt ja schon, dass dann da fast alles von Mitarbeiten kontrolliert wird.
    Aber wie gesagt meine ich, dass ein Video Call nicht von Microsoft abgegriffen werden kann?

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