Simfy? Rdio? Napster? Spotify wird das Rennen machen

3 Millionen aktive Nutzer vermeldete der Streamingdienst Spotify, den ich nun schon seit langer Zeit beobachte. Mittlerweile könnt ihr Spotify in 13 Ländern hören,  die Freunde in Österreich gehören mit dazu. Wie auch rdio und simfy ist Spotify ein Dienst, bei dem ihr euch Musik mietet. Ich nenne das jetzt einfach mal mieten, denn ihr habt Musik verfügbar – ihr kauft sie nicht. Streaming eben. Spotify war da, bevor es simfy und rdio gab.

Wer Umwege in Kauf nimmt, der wird sicherlich auch in Deutschland einen Weg finden, Spotify zu nutzen. Ich habe nun schon so ziemlich alles durch und kann jetzt sagen: wenn es so bleibt, wie bisher, dann wird Spotify über kurz oder lang das Rennen machen. Gefühlt haben sie das größte Angebot, dazu die beste Software am PC und mobil.

Denn es ist auch das Abspielen lokaler Dateien ohne Probleme möglich, auch das Synchronisieren auf ein Android-Smartphone, iPod oder iPhone ist möglich. Des Weiteren findet man, wie mittlerweile bei den anderen Diensten auch, soziale Elemente wie Sharing, Freundeslisten, Entdecken & Co vor. An die Preise dürfen wir uns wohl gewöhnen. 10 Euro pro Monat kostet der Spaß überall. Dafür unlimited Streaming und lokales Puffern, sofern Rechtetechnisch machbar. Für mich bislang ein Kompromiss zu gekaufter Musik, die im Ganzen mich sicherlich mehr kosten würde, hätte ich kauftechnisch zugeschlagen.

Meine Prognose, Stand heute: Spotify wird rdio und simfy Kunden in Deutschland kosten, daran wird auch Rhapsody nichts ändern, die auch den deutschen Part von Napster übernahmen. Auch dürfen wir uns auf eine neue Art der Technologie gefasst machen: Geräte werden darauf ausgelegt werden müssen, Dienste bereit zu stellen. Nicht Medien. Ich zapfe in Zukunft mit meinem Lautsprecher keine (bzw. nicht ausschließlich) lokale Musik mehr an, sondern entscheide in der Software des Lautsprechers, ob ich Dienst X oder Y nutzen will. Davon unberührt bleiben übrigens die alten Dinge, die ich in Igel gegen Hase beschrieb. Die wird es immer geben.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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56 Kommentare

  1. Ja Grooveshark siegt. Vor allem in der Auswahl der Titel.
    Probiere simfy gerade ein paar Tage aus und es fehlt mir einfach zu viel.
    Gerade älteres nicht-Mainstream Material war bei Grooveshark immer zu finden.
    Da dachte ich immer nur „wow, das gibt’s doch gar nicht“.
    Solange das so ist, bleibt Grooveshark meine Nummer 1.
    Aber ok, wer die best of von Take that sucht ist bei simfy genau richtig 😉

  2. Mein aktuelles Lieblingsthema, danke fürs Posten! 🙂

    @Kayoz Ich habe Deezer auch ausprobiert, mich hat das Design des Webauftritts nicht so überzeugt und ich konnte beim besten Willen keinen Unterschied zwischen dem normalen und dem HQ-Streaming ausmachen. Eine Desktop-App scheint es ja nicht zu geben. Am Ende hat mich der ständig wegzuklickende Aufforderungs-Dialog, dass man doch „sozial“ sein möge, vom Abonnement abgehalten (der Dialog verschwindet wahrscheinlich nur, wenn man sich über Deezer mit Facebook o.ä. verlinkt).

    @Jopi Ich habe auch einen Napster-to-go Account. Wenn ab spätestens Mitte März die Rhapsody-Oberfläche und die Rhapsody-Apps kommen, wird, soweit ich das verstanden habe, die Möglichkeit der wma-Downloads auch verschwunden sein. Ich bin trotzdem gespannt, da die Napster-Oberfläche im Browser und in der Desktop-App mittlerweile sehr altbacken daherkommt.

    Ich habe alles ausgetestet. Simfy hat einen wesentlich größeren Katalog wie noch vor einem Jahr und eine sehr gute Soundqualität. Streaming-Störungen sind vorbei. Aber Napster hat nach meinen Erfahrungen nach wie vor klar die Nase vorn, was den Katalog-Umfang anbelangt. Spotify ist sicher auch gut bestückt, aber den Adele21-Test bestehen weder Rdio, weder Juke, weder Deezer noch Spotify. Nur ein Beispiel. Bei ausgefallenen Künstlern hat vielleicht mal der eine, mal der andere Dienst mehr zu bieten.

    Juke hat so gut wie keinen redaktionellen Teil, was für mich etwas unattraktiv ist. Rdio muss im Rechte-Management noch nachbessern, was sie aber sukzessive tun, sodass immer mehr Alben in D verfügbar sind. Rdio ist toll zum Stöbern und Entdecken, die Desktop-App in MacOSX ist sehr gut.

    Wer bei Spotify bereits einen Account hat, ist fein raus. Die Zwangsbindung an Facebook für neue User ist ein no-go für mich. Wobei sie dazugelernt haben und es wohl per click in den Einstellungen möglich ist, keinerlei Aktivität mehr zu sharen. Der ständige Info-Müll auf der Facebook-Wall hat viele einfach nur genervt.

    Spotify kann es sich offenbar leisten, anderen den Vortritt in Deutschland zu lassen. Mal schauen.

  3. Ich habe einen Spotify Premium Account und kaufe dennoch Musik. Ich miete und besitze Musik also. Kein Mensch sagt, dass man nicht beides kombinieren kann. Und wer sagt eigentlich, dass ihr euren „echten“ FB-Account für Spotify nehmen müsst? (Wobei ich einen alten Spotify-Account habe)

  4. @Thomas,

    genau so sehe ich das auch. Was ich schon oben sagte. Für mich gibt es nicht die „eine“ Lösung, sondern beides – ergänzend.

  5. Nur nebenbei, lediglich Napster und Simfy haben jetzt schon die aktuellen Songs der heutigen „Voice of Germany“-Show.

  6. Napster, dachte ich, sei tot / in Rhapsody aufgegangen?

  7. Um mir die Wartezeit auf ein deutsches Spotify zu verkürzen, habe ich mir einen „kleinen“ Simfy-Premium-Account (ohne App und Download-Möglichkeit) eingerichtet, und habe mich so schnell daran gewöhnt, dass ich auf Spotify gut verzichten kann. Das Preismodell mit 5 Euro/Monat finde ich absolut ok.

  8. @ Dietmar: Na das nenne ich mal ein Argument 😉

  9. Ich denke, jeder Dienst wird über kurz oder lang seine eigene Fan-Base aufbauen und diese auch je nach Unternehmensstrategie ausbauen bzw an Konkurrenten abgeben. 😉

    Ich zum Beispiel bin mit simfy bisher sehr zufrieden, obwohl ich auch lange einer war, der sich gegen das Bezahlmodell generell mit Händen und Füßen gewehrt hat. Aber dann schnuppert man da doch mal rein und merkt alleine die qualitativen Unterschiede und auch die sind nicht zu verachten. Es ist schon ein Unterschied, ob ich bei einem Dienst wie simfy durchgängig Songs in einer wirklich gut hörbaren Quali von 256kBit/s habe, oder aber ob ich mir auf Grooveshark schlimmstenfalls 128kBit/s oder gar 64kBit/s Gurken anhöre, nur weil es kostenlos ist.

    Des weiteren spielen noch andere Umstände für mich eine Rolle, so zum Beispiel ziehe ich einer Bezahlung via Lastschriftverfahren ganz klar vor wie einer Bezahlung via Kreditkarte, die Otto Normalverbraucher hier in Deutschland meist sowieso nicht hat. Sowas mag vielleicht in den USA gut klappen, aber da müssen sich die Dienste hierzulande dann doch was anderes einfallen lassen um eine breite Zielgruppe anzusprechen.

  10. @tux. Du hast Recht. Napster USA wurde im letzten Herbst von Rhapsody übernommen, die Napster-Niederlassungen in D und UK waren davon ausgenommen. Vor zwei Tagen hat Rhapsody – wie caschy schon gepostet hat – auch Napster in Deutschland und England übernommen und wird die gesamte Infrastruktur incl. Browser-Auftritt, Desktop- und Mobile-Apps auf die Rhapsody-Variante umstellen.
    Der ursprüngliche Napster-Katalog in D soll dabei erhalten bleiben, der Name „Napster“ auch. Also Rhapsody-Software und -Optik mit dem Napster-Label.
    Eine etwas verschrobene Lösung, die Marketing-Strategen wollten wahrscheinlich eingefleischte Napster-User nicht verschrecken. In den USA hat eine komplette Migration stattgefunden, das Brand Napster existiert dort nicht mehr.

  11. Oops, ich kann meinen letzten Beitrag nicht mehr ergänzen, timeout.
    Ich wollte noch

    @Mirko zustimmen. Simfy hat eine durchgehend sehr gute Hörquali – soweit ich meinen Ohren trauen kann – aber auch Spotify wird mit seiner Premium-320er-Bitrate in D gute Chancen haben, wenn es sich endlich dazu herablässt, hier aufzuschlagen.
    Rdio experimentiert laut Support noch mit verschiedenen Bitraten und gibt offiziell keine Kenndaten bekannt, klingt aber sehr gut. In der Rdio-Mobile-App kann man einstellen, dass der Stream „High Quality“ haben soll, wenn eine Breitband-Verbindung vorliegt.
    Juke arbeitet mit dolby-pulse, einem leicht aufgebohrtem aac-codec, hat aber (wenn sich zwischenzeitlich nichts geändert hat) lediglich Bitraten weit unter 100kbits (ich glaube, es sind 64).
    Napster hat im Desktop 128kbits und in der Mobile-App 64 (soweit ich orientiert bin). Deshalb erhoffe ich mir durch die Rhapsody-Übernahme auch bessere Bitraten.

  12. Heißt es nicht DER Brand?

  13. Welcher Streaming-Dienst besitzt eigentlich wie Napster einen Offline-Modus? Bei Napster kann ich die Dateien mit 192 kb/s als geschützte WMA-Dateien herunterladen. Wie sieht es bei der Konkurrenz aus? Ist das bei spotify, simfy, deezer, rdio auch möglich? Nicht alle haben eine perfekte DSL-Anbindung und nichts ist schlimmer als ein ruckelndes Musikerlebnis.

  14. @Tim:
    Du hast bei Simfy, Deezer und Spotify (bei rdio weiß ich es nicht) einen Offline-Modus. Du kannst dort also Alben auswählen die du auf dein Smartphone oder Laptop lokal speicherst und ohne Internet-Anbindung hören kannst. Allerdings sind das keine Song-Dateien sondern Datenschnipsel die nur mit dem jeweils eigenen Player verarbeitet werden können und nach Beendigung des Abos nicht mehr nutzbar sind. Das war bei Napster aber auch schon so, wenn man in den Grenzen der Legalität bleiben wollte.

  15. Grooveshark besitzt auch einen solchen Modus.

  16. Dankeschön. Bei Napster sind es immerhin geschütze DRM-WMA-Dateien mit 192 kBit/s, die man auch mit dem Windows-Media-Player hören konnte. Wie sieht es bei den anderen Anbietern aus? Ich dachte, bei simfy kann man den offline-Modus nur auf den Smartphones nutzen.

  17. @Tim: Simfy PremiumPlus, Deezer Premium+ und Spotify Premium bieten auch Offline-Playlisten auf dem PC/Mac. Diese Dateien kann man aber NICHT mit einem Windows Media Player oder anderer Player-Software abspielen.

  18. ich bleib bei grooveshark. auch wenn er nur noch mit proxy addon funktioniert. die hälfte der musik finde ich bei keinem anderen portal. dazu kommen noch die vielen playlists, die ich nie wieder erstellen will.

  19. Eines der Probleme dabei ist, dass die Labels nicht wirklich Geld durch Streaming verdienen können. Ergo ziehen sie sich zurück, wie kürzlich bei Nuclear Blast geschehen. Puff – schon sind ein ganzer Haufen Künstler, die ich gerne höre, nicht mehr bei simfy verfügbar. Und ich dann auch nicht mehr.

  20. kann ich spotify musik auch auf meinen alten ipod nano übertragen? der hängt nämlich im auto dran- und da will ich die musik auch hören.
    wenn ich die app über nen us account bekomme, kann ich dann über das iphone auch ohne proxy musik hören?
    danke und viele grüße

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