Signal wurde offenbar in China ausgesperrt

Der Messenger Signal befindet sich gerade im Aufwind: Das liegt auch daran, dass es eine Kontroverse um WhatsApp gegeben hat, welche die Diskussion um sichere Alternativen nach oben spülte. Allerdings dürfte ein Land nun für keinen Schub von Nutzern mehr sorgen. So wurde Signal offenbar in China auf die schwarze Liste der Regierung gesetzt.

In China sind viele Apps und Websites nicht verfügbar bzw. nur via VPN erreichbar. Da gibt es teilweise recht hohe Hürden, damit westliche Anbieter im Land offiziell vertreten sein dürfen. Beispielsweise werden deswegen weder der Google Play Store noch die Apps des Unternehmens (YouTube, Maps, Gmail, etc.) für Smartphones angeboten. Seit gestern soll nun auch Signal zu der Liste der Dienste zählen, die in China nicht mehr ohne Weiteres erreichbar sind.

Signal selbst hat dazu noch keine Stellung bezogen. Allerdings würde Signal damit in guter Gesellschaft sein: Auch Facebook, Instagram, Twitter und Co. sind in China gesperrt. Ab einer gewissen Nutzerbasis werden meistens die Behörden auf eine App oder einen Dienst aus dem Westen aufmerksam und schauen genauer hin. So ist es wohl auch Signal ergangen. Im App Store von Apple ist Signal allerdings noch herunterladbar – die Website wiederum ist bereits gesperrt.

In China dominiert im Übrigen WeChat von Tencent als Messenger. Auch Telegram und WhatsApp sind übrigens in Apples chinesischem App Store noch gelistet. Praktisch sind die Apps aber nur mit einer VPN-Verbindung nutzbar. So ist es nun offenbar auch Signal ergangen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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30 Kommentare

  1. Wen wundert es? Ist doch klar das China alle Messenger sperrt welche auf Datensicherheit ausgelegt sind. Kann ja nicht sein das die Bürger dort miteinander kommunizieren und die Regierung kann nicht mitlesen.

    Das sollte jetzt so langsam auch den letzten Mitmenschen davon überzeugen das man China und Firmen aus China nicht all zu weit trauen sollte.

    • Die Regierung in China beweist mit solchen Maßnahmen das sie viel Wert auf das mitlesen legt und das sie Dienste, die das nicht ermöglichen wollen, konsequent sperrt. Andere Regierungen fordern die Offenlegung von Verschlüsselung und anderen Blödsinn. Da wäre z.B. die Identifikationspflicht mit Personalausweis bei der Nutzung von Messengerdiensten zu nennen oder die häufige Versendung von stummen SMS. Das Vorgehen der Chinesen ist mir persönlich lieber als die Heuchelei von Datenschutz in anderen Ländern.

      • Mir ist weder das eine recht noch das andere. Aber wenn du es so toll findest was in China passiert, kannst Du ja gerne deinen Wohnsitz dahin verlegen. Mir wäre es persönlich etwas zu viel Überwachung, aber das muss ja jeder selbst wissen.

        • Lesen ist das eine, verstehen nochmal was anderes … von „toll finden“ hat niemand was gesagt. *augenroll*

      • > Das Vorgehen der Chinesen ist mir persönlich lieber als die Heuchelei von Datenschutz in anderen Ländern.

        So ein Satz mal wieder. Das ist dir vielleicht lieber, wärst du Uighur und müsstest für die Nutzung von WhatsApp gerade sieben Jahre ins Gefängnis (Src.: https://pulitzercenter.org/stories/inside-xinjiangs-prison-state ) würdest du mit der Heuchelei sicher besser zurecht kommen.

        Der Trick hier zu einer nicht-Dummen Einstellung zu kommen ist so offensichtlich wie mühselig. Politische evaluation ist kein Fußball-Tournier und man muss sich nicht für eine Mannschaft entscheiden. Der Chinesische Überwachungsterror ist schlecht, die Westliche Heuchelei im Zusammenhang mit Privatsphäre und Überwachung ist auch schlecht.

        Gerade wenn man amerikanische Politik gewohnt ist, ist das kontraintuitiv, aber: Mehr als eine Sache kann gleichzeitig schlecht sein. 😀

        • Millionen von Chinesen kommen mit ihrer Regierung, der Überwachung und der Staatsgewalt gut zurecht. In westlichen Industrienationen ist auch nicht Alles Gold was glänzt. Staatsfeinde werden da wie dort mit teils fragwürdigen Methoden verfolgt und zur „Raison“ gebracht.

          • Wasser ist nass. Benzin auch. Muss demnach das gleiche sein.

          • Oliver Müller says:

            Du willst ernsthaft einen Unrechtsstaat wie China mit einer westlichen Demokratie vergleichen? Sorry, aber du hast echt den Schuss nicht gehört.

          • Millionen Deutsche kamen damals mit Regierung, der Überwachung und der Staatsgewalt gut zurecht. In anderen europäischen Staaten war auch nicht alles Gold was glänzt. Staatsfeinde wurden hier wie dort mit teils fragwürdigen Methoden verfolgt und zur Räson gebracht.

          • Mach doch einen kleinen Feldversuch – stell dich in Berlin und Peking mit einem Schild „Die Regierung ist unfähig und muss ersetzt werden“ auf die Straße und warte, was passiert. Kleiner Tipp: achte auf die Reihenfolge und fang in Berlin an, sonst könnte sich der Versuch sehr lange hinziehen…

  2. Threema funktioniert in China, wie mir ein Freund wöchentlich beweist

  3. Oliver Müller says:

    Hätte uns doch nur jemand davor gewarnt, dass zentralisierte Dienste einfach ausgeknipst werden können!

    Decentralize all the things! Und das nicht erst seit es Messenger gibt!

    • Wo ist das Problem? Dein Provider liest deinen Datenverkehr mit und sperrt die Programme aufgrund den darin vorkommenden Daten. Oder es wird generell alles geblockt, was verschlüsselt ist. Man könnte natürlich auch die Nutzungsmuster beobachten. Dann ist sehr schnell herauszufinden, ob du einen Messenger nutzt.

      Da nutzt dir auch eine Dezentralisierung nichts, außer, dass man etwas mehr Aufwand betreiben muss, die Daten zu identifizieren.

      • Dezentrale Netzwerke sind natürlich in der Regel schwieriger zu stören als zentrale Systeme. … wie du durch dein theoretisch-ist-es-irgendwie-möglich-Beispiel ja bereits sehr anschaulich darstellst.

      • Oliver Müller says:

        Natürlich hilft Dezentralisierung, Stichwort Briar.

  4. Das ist doch eigentlich ein Qualitätssiegel

  5. Signal wird gesperrt…und laut Bericht WhatsApp nicht.

    Klares Qualitätssiegel für Signal!

  6. Wolfgang D. says:

    Naja, die Netzsperren mitsamt Filterei für die Contentmafia sind hier bereits in der Mache, personalisierter Zugang ebenfalls, weitere Zensur wurde privatisiert (siehe Netzpolitik Org).

    Was soll man sich da noch über die offene Art und Weise in China aufregen? Dort sind die Bedingungen wenigstens klar definiert, über deren Gesetze, Nationalismus, und bekannte Korruption.

    • > Dort sind die Bedingungen wenigstens klar definiert

      Wo nimmst du das denn her? Es ist für viele Menschenm, die chinesischen Behörden ausgesetzt sind überhaupt nicht klar, was erlaubt ist und was nicht.

  7. Was ist mit der Signal Funktion „Zensurumgehung“? Funktioniert die auch nicht? Damit wäre die ja für den Allerwertesten

    • Es gibt nicht *die* Funktion Zensurumgehung. Die Signal Leute arbeiten für jedes einzelne Land hart ne Lösung zu finden

  8. Es gilt die Faustregel: Dort, wo China nicht mitlesen kann, wird die App gesperrt. Sagt viel über WhatsApp und Telegram aus und auch, wie sicher Signal ist.

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