Sichere Verschlüsselung in Messengern: EU arbeitet an Plänen zum Verbot

Ein altbekanntes Thema kocht wieder auf. Die Verschlüsselung der Kommunikation in Messengern ist vielen Regierungen oder Politikern ein Dorn im Auge. Schon oft hieß es, dass man Zugriff auf Chats erhaschen möchte, natürlich nur für die Sicherheit des Landes. Die Argumentation von Fürsprechern ist häufig identisch. Datenschutz sei ja nur Täterschutz und man wolle ja wirklich nur bei allerschwersten Delikten angreifen, Terrorabwehr, dies das.

Einen Moment weiter gedacht, kann man sich sicher gut vorstellen, dass, wenn ein Zugriff besteht, dieser auch schnell durchgeführt werden kann, nur weil ein Staat irgendwelche „subversiven Elemente“ ausspähen will. Welche dies sind, hängt vom Staat und seiner Regierung ab. Im EU-Ministerrat hat man laut ORF nun eine Resolution abgenickt, die dafür sorgen soll, dass ein EU-Gesetzgebungsprozess angestoßen wird. Ist dies der Fall, dann könnte im nächsten Schritt ein Gesetz erlassen werden, dass Messenger-Betreiber (z. B. WhatsApp oder Signal) verpflichtet, einen „Generalschlüssel“ zu hinterlegen.

Bis Ende der Woche können EU-Regierungen noch Kommentare abgeben, dann soll die Resolution Ende des Monats zur Vorlage im Rat der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten vorgelegt werden. Dann könnte das Ganze schnell EU-Recht werden…

Ich mag da ja nicht wirklich dran glauben, dass es echt so kommt.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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53 Kommentare

  1. Ist leider nur eine Frage der Zeit, bis dies kommt.

  2. Das werden interessante Verfassungsbeschwerden.
    Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung, Fernmeldegeheimnis Vs. Europarecht.

    • „Fernmeldegeheimnis“, deshalb gibt es ja Telefonüberwachung.

    • Europarecht wird aber nicht am Grundgesetz geprüft. Also auch nicht durch das Bundesverfassungsgericht.
      Europarecht wird durch den EuGH an der europäischen Grundrechtecharta geprüft.

      • Die umsetzung des Europarechts in nationales Recht unterliegt aber sehr wohl der Beurteilung durch das BVerfG.
        Es könnte also sein, dass Deutschland dieses Gesetz, sollte es denn Zustande kommen, nicht in nationales Recht überführen darf.

        • Nee, Stefan, stimmt nicht unbedingt.

          Wenn die eine in der EU Verordnung daraus machen, ist das unmittelbar geltendes Recht. Da muss gar nichts umgesetzt werden. Und das ist nur von EuGH auszulegen. Das BVerfG spielt zwar immer mal wieder damit, aber es ist aus den Verträgen zur EU eindeutig (siehe nur AEUV).

          Das BVerfG ist nur im Spiel, wenn es eine EU-Richtlinie wird. Die muss dann nationales Recht werden, das sogar weiter gefasst sein kann als die EU-RL. Aber auch dann können wir nur mit einer Verfassungsbeschwerde arbeiten, wenn wir den Instanzenweg gelaufen sind. Sprich hier wohl VG, OVG/VGH, BVerwG. Dann erst BVerfG. Das das dann…….

  3. Das alte Filterblasenproblem. Das Thema hier anzusprechen ist in etwa so wie eine Verschärfung des Waffenrechts unter Sportschützen.
    Man merkt, dass dies eine Generation ist, die innere und äußere Sicherheit nie in ihrem Leben als für sich selbst bedrohendes Thema erlebt hat. Ganz anders als jede Generationen zuvor. Zum Glück. Man stelle sich die hier geführte Argumentation unter den technischen Mitteln von damals vor. Hätte die gleiche Logik (wahret den Anfängen, denn sie könnten irgendwann in falsche Hände gelangen, egal ob wir damit unsere Demokratie gefährden). Die jetzige Generation wäre nie in den Genuss dieser Demokratie gekommen, die sie nun keinen Bock hat zu verteidigen, weil sie ihren Institutionen nicht traut. Abgesehen davon, dass es auf technischer Ebene lächerlich ist. Einen Keylogger mittels Link oder Video wird nicht ein einziger hier verhindern können.

    • In Deutschland vielleicht. Aber selbst hier hilft ein Blick in die jüngere Geschichte der Ukraine, Belarus, der Türkei oder Polen, um zu verstehen, wie nah Autokratie ist. In diesem Zusammenhang sind sichere Informationen essentiell für die freie Meinungsbildung.

      Diese Idee des Generalschlüssels ist übrigens so alt wie die Verschlüsselung selbst. Ich erinnere mich noch lebhaft an die verschiedenen Skandale rund um PGP-Versionen und Generalschlüssel. Aber gerade hier zeigt sich an dem weiterhin geringen Interesse an E-Mail-Verschlüsselung, welchen Stellenwert Datensicherheit bei den digital aufgewachsenen Generationen hat. Da wird dann lieber ein Shitstorm initiiert, weil Adidas das female empowerment nicht richtig in der Werbung formuliert hat.

      Naja, das ist ohnehin nicht mehr meine Zukunft.

      • Polemik. Es sind ja nicht die gleichen Leute, die Adidas kritisieren und gleichzeitig gegen Verschlüsselung sind. Wie so oft gilt: Verschlüsselung ist ein kompliziertes Thema, also äußern sich dazu nur Experten. Davon gibt es wenige. Bei Female Empowerment scheint dann doch irgendwie jeder mitreden zu müssen, weil er die Komplexität des Themas verkennt (Dunning Kruger).

        • Das Gegenüber per se zu diskreditieren, ist kein guter Diskussionsstil. Und ob es nun Polemik war oder nicht, kannst Du nur beurteilen, wenn Du die Argumente gelesen und versucht hast, sie zu verstehen. Das hast Du offenbar nicht getan, denn mein Argument war ja eben das, was Du selbst festgestellt hast. Ansonsten ist es ein Phänomen unserer Zeit, das Du nach Kruger im Einzelfall zitiert hast. Und ich bin auch der Meinung, dass z.B. ein Präsident keine medizinischen Ratschläge geben sollte, die er sich selbst ausgedacht hat. Themen wie Female Empowerment oder Verschlüsselung sind jedoch gesamtgesellschaftlich relevante Themen, weshalb sich jeder Bürger hierzu auch eine Meinung bilden sollte. Dass viele dies nicht tun und sich lieber auf Befindlichkeiten zurückziehen, habe ich eben bemängelt. Denn mit Moralkeulen lassen sich seltenst sachlich fruchtbare Diskussion führen.

  4. Wenn es denn irgendetwas helfen würde, wäre ich sogar dafür. Ich glaube jedoch nicht, dass so ein Messenger von Bösewichten noch genutzt wird, wenn man weiß, dass die Kommunikation nicht sicher verschlüsselt ist. Und sichere Alternativen wird es immer geben, sei es dass man die einzelnen Nachrichten manuell verschlüsseln muss…

    • Wenn man das nicht sogar relativ einfach in einer custom Android Tastatur implementieren?

      • Oder einfach die Standardtastaturen der großen Smartphone-Hersteller mit einem Generalschlüsselzugang versehen.

        Ich verstehe das nicht. Da schaue ich mir an, wie Huawei mit aller Macht sanktioniert wird, weil man ihnen ohne Beweise vorzulegen vorwirft, dass die Regierung Chinas über die Produkte schnüffeln kann. Und nun will man das selbst tun? Und kommt mir jetzt bitte keiner mit „aber bei uns müssen Gerichte darüber entscheiden, ob ein Zugriff erfolgen darf oder nicht“. Wie gut das bisher geklappt hat, haben wir bei verschiedenen Gelegenheiten schon sehen dürfen.

        Ein Beispiel:

        Da in den vergangenen Jahren das Bankgeheimnis immer weiter ausgehöhlt wurde, fragen Steuerbehörden, Sozialämter und Gerichtsvollzieher immer häufiger Kontodaten beim Bundeszentralamt für Steuern an. Die Zahl explodierte regelrecht: von rund 57.000 im Jahr 2010 auf 692.000 im Jahr 2017.

        Ursprünglich wurde die Kontenabfrage zur Terrorismusbekämpfung eingeführt. Doch mit der Zeit bekamen immer mehr Stellen Zugriff auf die Bankkonten. So dürfen seit 2005 Finanzämter und Sozialbehörden die Konten von Bürgern ermitteln, um Steuerbetrügern und Sozialschmarotzern auf die Schliche zu kommen.

        Und das gesamte Konstrukt nennt man übrigens Honigtopfprinzip: „Einmal erteilte hoheitliche Zugriffsbefugnisse auf personenbezogene Daten wurden auf einen immer weiteren Kreis von Zugriffsberechtigten ausgedehnt.“

        Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/datenerfassung-glaeserner-bankkunde-behoerden-starten-immer-mehr-kontenabfragen/22855120.html?ticket=ST-9631575-jBLqbGCeU7fapS1aOLIN-ap5

        Datenschutz wird gerne als abstruse Begründung angegeben, warum der Bürger keine Auskunft erhält. Anders herum ist aber immer wieder erstaunlich, was möglich ist.

        • Huawei ist womöglich gar nicht deshalb in Ungnade gefallen, weil „Abhörschnittstellen“ implementiert sind, sondern weil eben keine implementiert sind, insbesondere keine der eigenen Interessensträger…

    • Ja, dann spricht doch nichts gegen die Überwachung von Messengern.
      Es zeigt sich doch genau daran mal wieder nur der immer gleiche Versuch der Linken, die Institutionen zu beschädigen, die ihre eigene Macht schon immer beschränkten. Wer Sozialismus will, für den sind wehrhafte Judikative und Exekutive natürlich per se Feinde der Ideologie.
      Junge Menschen genau in diesem Sinne für die eigene Agenda einzuspannen, ist natürlich perfide. Aber sicher nichts Neues für sie.

      • Wenn es einen Generalschlüssel zur Terrorismusbekämpfung (oder was auch immer sie sonst als Grund anführen) gibt, dann hat den sofort auch jeder Geheimdienst auf der Welt. Selbst wenn sie es hinbekommen das es für jeden Benutzter einen eigenen Überwachungsschlüssel gibt, hat zumindest die USA Zugriff auch auf die von Whatsapp.

        Geheimdienste können (und werden) dann Politiker, Anwälte, Ärzte, usw. abhören (Ja die sollten solche Messenger nicht benutzen, tun sie aber). Dabei entsteht Kompromat für Bestechung, Erpressung, usw. und das tut einer Demokratie nie gut.

        Gerade nach den Snowden Enthüllungen muss man kein „linker“ sein um so etwas beunruhigend zu finden.

        • Du bist also grundsätzlich gegen die Institutionen, die verfassungsgemäß unsere Demokratie schützen sollen? Dann bist du auch gegen die Verfassung. Unglaublich…
          Diese geradezu ideologische Ablehnung findet man nur an den politischen Rändern. Damit sie da auch bleiben, ist der Vorstoß aus meiner Sicht nur zu begrüßen und überfällig.

          • Dominik Wieland says:

            Ich spreche nicht vom deutschen Verfassungsschutz (obwohl der augenscheinlich auch seine Probleme hat). Die CIA/NSA interessiert die deutsche Verfassung keinen Millimeter (siehe abhören von Kommunikation Deutscher Bürger am CIX, Abhören der Deutschen Kanzlerin). Und sie ist auch rechtlich gar nicht dazu gezwungen. Mal ganz abgesehen von russischen oder chinesischen Geheimdiensten.

          • auch Andreas , aber nicht der Andreas der Demokratische Grundrechte aufgeben will says:

            Hallo Mike , jeder mensch hat das Recht auf geheime also nur für ihn und den 7die Adressaten lesbare Kommunikation. ich kann ja selbst auf einer postkarte verschlüsselte nachrichten schreiben und die post darf die Beförderung deshalb nicht verweigern. Und ich muß den Schlüssel auch nirgends hinterlegen. Vertraulichkeit ist ein Grundrecht. Wenn für jede Wohnung ein Generalschlüssel irgenwo hinterlegt werden muß, ist die unverletzlichkeit der Wohnung nicht mehr gegeben. Nur nach richterlichem Beschluß darf eine Wohnung zwangsweise geöffnet und durchsucht werden ggf. mit einsatz von physischer Gewalt sprich Schlüsseldienst /Türramme. Aber nirgends muß im vorauseilendem Gehorsam ein Generalschlüssel hinterlegt werden . Genau das wäre ein Generalschlüssel für mail/messenger und Co. Wenn Behörden an diese Informationen heranwollen , muß man eben erstens einen Richter fragen und zweitens ggf. entsprechenden Aufwand treiben müssen wie bei einer gewaltsamen Türöffnung im Real Life. Der Generalschlüssel ist Demokratie a la china, DDR oder Drittes Reich . Das will ich nicht .

            • Das immer gleiche, falsche Argument mit dem Generalschlüssel. Genau so wird es ja nicht geplant. Du bekommst einfach einen Keylogger o.ä. auf demokratisch legitimierte Weise eingespielt, wenn du sowohl der Exekutive, als auch der Judikative dieselben Verdachtsmomente lieferst, wie bei bisherigen Abhörmassnahmen auch. Evtl. müssen die sogar noch schwerwiegender sein. D.h. nicht jeder bekommt das von Staatswegen eingespielt. Und bevor du dich nun auf Wer-kontrolliert-die-Kontrolleure-Wege versteigst, kurz mal nachdenken, wo der Unterschied zu vor 20 Jahren liegen soll. Alle die, die den Verfall des Rechtstaats befürchten, müssten sich dann noch nie sicher gefühlt haben im bundesdeutschen Rechtssystem. Es wird genau andersherum ein Schuh draus: der Rechtsstaat – und damit die Mehrheit der wahlberechtigten Deutschen – hatte sich schon immer das ausnahmsweise Recht auf Verletzung der Privatsphäre bei entsprechenden Verdachtsmomenten ausbedungen, nur in den letzten 5-10 Jahren wurde ihm dies aufgrund des technischen – und nicht etwa des demokratischen – Fortschritts erschwert. Dies wird nun einfach korrigiert. Und das ist auch gut so. Oder anders: das ist wichtig und richtig 😉

              • Das ist schlicht und ergreifend falsch. Von was du da sprichst ist die sogenannte „Quellen-Telekommunikationsüberwachung“ und die im August 2017 in Deutschland mit dem „Gesetz zur effektiveren und praxistauglicheren Ausgestaltung des Strafverfahrens“ zusammen mit der „Online Durchsuchung“ eingeführt worden.

                In dem Artikel geht es um einen Drittschlüssel in einer End zu End verschlüsselten Kommunikation. Wofür der Rechtsstaat den noch braucht obwohl er die oben genannten Werkzeuge schon einsetzen kann …

      • Puh, zu behaupten, dass die Exekutive im Sozialismus wehrlos ist, zeigt schon viel Unwissen (oder eher Dummheit).

        • Ja in DEM Sinne ist natürlich auch die Judikative im Sozialismus nicht wehrlos und sowieso alles in Butter. Alles Ideologie natürlich. Man MUSS sich dann natürlich missverstehen. Ist ja der Klassenfeind;-)

      • Julius Menze says:

        In einem Eine Gewalt Staat (im Moment dank Beschlussorgien nicht mal das, was noch komischer ist) etwas von Links und Gewaltenteilung zu faseln ist amüsant.

      • Was hat den Überwachung mit Linken zu tun? Du scheinst ein klares Ziel vor Augen zu haben.

        Es ist viel einfacher:
        Datenschutz = Privatsphäre

        Man kann ja sonst auch gleich Häuser komplett aus Glas bauen. Hat ja schließlich niemand was zu verbergen. Oder…?
        Obwohl… So würde man vielleicht die ganzen Waffen finden, die einige Soldaten so gesammelt haben.

        • oh, ist da jemand persönlich getroffen? auch deine privatsphäre endet genau da, wo das recht der demokratie grenzen setzt. du hast nirgendwo ein absolutes recht auf privatsphäre. zum glück auch in der eu nicht.

          • Privatsphäre geht doch jeden was an. Ohne Privatsphäre wärst wohl auch Du nicht geboren worden 😉

            Ich verstehe nicht, was überhaupt eine Regierungsform damit zu tun hat?

            Und doch, laut Artikel 2 des Grundgesetzes ist mein Recht auf „freie Entfaltung der Persönlichkeit“ (was ich nur mit Privatsphäre habe) garantiert. So ein Glück aber auch.

            • du musst schon das ganze grundgesetz lesen, um ernst genommen zu werden. rosinenpicken ist da nicht. als verbrecher kann man sich natürlich auch dumm stellen. trotzdem wirst du nicht nur deine privatsphäre, sondern auch deine freiheit, dein eigentum und deine selbstbestimmung verlieren, wenn du gegen das gesetz verstösst. so einfach und logisch ist das übrigens schon seit moses. insofern hast du recht: es nichts mit unserer regierungsform zu tun. nur mit dem recht. überall auf dem welt.

      • Wer nicht jegliche Kommunikation dem Staat offenlegen will, will Sozialismus? Da wird’s aber ein bisschen abenteuerlich.

        • Was heißt denn offenlegen will? Du hast ja gar nix verstanden. Wenn du als Verbrecher oder Linksextremist Angst vor richterlich angeordneten Abhörmassnahmen nun auch via Smartphone-Kommunikation hast, dann hast du Demokratie falsch verstanden. Diese wird sich durch technischen Fortschritt nicht in der Wahrung der bestehenden Regeln an dr Nase herumführen lassen. Deal with it.

  5. Kriminelle interessieren Verbote nicht und sichere Messenger werden auch weiterhin von diesen genutzt.
    Diese Planung ist ein Angriff und eine Generalverdacht auf die Bevölkerung an sich und öffnet dem Überwachungsstaat alle Türen. Einen Orban oder andere Regierenden wird es freuen.
    Wir hatten ja nicht erst den Beschluss das jeder seine Fingerabdrücke abgeben muss und nun sowas.
    Also ist die Bevölkerung Europas wohl der Feind und ein Hort der kriminellen in den Augen der Staaten.

  6. Jo, das ist halt schleichender Autoritarismus. Ganz normal, leider.

    Das zeigt auch den entscheidenden Haken von WhatsApp/Signal/etc.: Die zentrale Infrastruktur.

    Langfristig braucht es dezentrale Systeme wie bspw. Matrix um sichere Kommunikation und damit Diskurs und Demokratie aufrecht zu erhalten.

    Im Moment ist Matrix im Alltagsgebrauch allerdings noch ein bisschen kantig. ..aber das wird noch.

  7. Wo bleibt denn da der Aufschrei unseres Datenschutzbeauftragten, Hr. Kelber?

    • Ist das noch sowas wie Familie und Gedöns? Darf man halt nicht überinterpretieren, alles nur besetzte Pöstchen für friends & family.

  8. Wenn die EU das beschließt, ist das ein gutes Argument für einen EU-Austritt für mich.

    • Dominik Wieland says:

      Deutschland hat die Ratspräsidentschaft. Wenn das beschlossen wird, dann weil die deutschen Politiker das mitttragen.

  9. Man kann natürlich den Messenger offen wie ein Scheunentor machen, dass hindert nur niemanden, darüber verschlüsselte Inhalte zu verschicken.

    Dann wird es eben keine Notizapps geben, dort tippt man etwas ein, heraus kommt ein verschlüsselter Text, den man mit copy und paste in Whatsapp einfügt.

    Den kopiert sich der Empfänger und mit zwei Klicks hat er dann seine Nachricht entschlüsselt.

    Das einzige, was gemacht werden muss, ist eine Chiffrierapp zu entwickeln, die getrennt funktioniert und nichts versendet. Die Schlüsselpaare kann man privat austauschen, am besten gleich, wenn man Nummern austauscht.

    Es geht hier also nicht um Verbrechensbekämpfung, sondern um die Errichtung einer EU Diktatur, mit gläsernen Bürgern. Passend dazu die Vorbereitungen hinsichtlich Speicherung biometrischer Daten im Ausweis und den derzeitigen Testballons, ob es überhaupt jemanden stört, wenn am Parlament vorbeiregiert wird.

  10. Na warten wir mal ab bis die Chinesen mit den Europäern das Gleiche machen wie mit den Amerikanern: https://www.heise.de/news/Juniper-Skandal-China-uebernahm-angeblich-Hintertuer-4942914.html nachdem wir digital doch ziemlich hinterherhinken dürfte es dieses mal ja deutlich schneller gehen.

  11. Seit einiger Zeit klage ich gegen die Vorratsdatenspeicherung und gegen diesen neuerlichen, schweren Eingriff in die Privatsphäre werde ich garantiert auch klagen.

    Das Vorhaben dient ausschließlich dem Ausspähen der Zivilbevölkerung. Wie schon bei der Vorratsdatenspeicherung werden Kriminelle und Terroristen auf verschlüsselte VPN Verbindungen und Open Source Messenger ausweichen. Schon jetzt wird über Email Server gechattet. Alle Chat Partner loggen sich im gleichen Email Account ein und kommunizieren über einen Mailentwurf. Die Mail wird nie verschickt. Die Methode funktioniert mittlerweile auch über Clouddienste sehr gut.

    Diese Methoden lassen sich nicht verhindern und bieten so der eigentlichen Zielgruppe einfache Auswege. Nur der Normalbürger wird ausspioniert.

    • Genau diese Denke lässt mich immer wieder erschrocken zurück. Die Demokratiefeinde sind mittlerweile überall, hat man das Gefühl.

      • Ich glaube nicht, dass wir so viele Demokratiefeinde in der Volksvertretung haben. Eher glaube ich, dass Demokratie eben ein sehr anstrengender Prozess ist und der Mensch grundsätzlich versucht, vermeintlich unnötige Aufwände zu vermeiden. Das macht es per se attraktiv, vermeintlich einfache Antworten auf komplexe Fragen zu finden. Das täuscht vor, dass der Staat etwas tut. Ob es der Sache gerecht wird, ist da meist zweitrangig.

      • Wieso Demokratiefeinde, nur weil man sich nicht general-überwachen lassen möchte ? ich habe auch schon gegen die Volkszählungen , bzw. die erweiterten Auskünfte die man dabei angeben sollte , protestiert bzw. Fragebogen von den Daten wie Name und Wohnort abgesehen nun sagen wir mal großzügig ausgefült – haushaltseinkommen oder Zimmeranzahl oder Ausstattungszustand der Wohnung gehen kein statistisches Amt per se was an . Das ist meine Sache ob ich ein Vollbad habe oder nicht . Das ist eben informationelle Selbstbestimmung. insofern halte ich z. B. auch die „Anregung“ des Gesundheitsministers fpür nich DSGVO -Konform „Kontakttagebücher“ anzulegen. Das ist nämlich eine Datenbank die personenbezogene Daten Dritter – name , Aufenthaltsort zu einer bestimmten zeit , dabei andere Anwesende personen – enthält. M. E. Gesetzwidrig, wo etwas selber vorzuhalten , es sei denn man erfragt die Einwilligung der Anderen . So „vertrauenswürdig“ wird von der Exekutive mit von ihr selbst beschlossenen Gesetzen umgegangen. Und die wollen nun per se messenger mit Hinterrtürchen fürs Abhören versehen? Mike , denk doch mal nach: ich bin mal ganz ehrlich: ich nehme lieber einen unentdeckten Straftäter mehr hin als auf persönliche Freiräume zu verzichten. Freiheit ohne risiko gibt es nämlich nicht .

  12. Alle Bürger der EU unter Generalverdacht zu stellen ist wohl nicht sehr weit gedacht. Aber was will man von den in Brüssel auch erwarten.

    Der jüngste traurige Fall in Wien hat doch einmal mehr gezeigt, daß die Probleme ehr bei den Behörden liegen als bei den Bürgern!! Als bekannt wurde was da alles schief gelaufen ist, kamen mir gleich die Erinnerungen vom Amri hoch, auch da haben die Behörden ja völlig versagt.

    Bevor man jetzt wieder sinnlos ein Gesetzt strickt sollten die Politiker erstmal an der Struktur der Behörenden arbeiten!! Man sieht ja leider, je mehr Information diese haben desto weniger können se damit umgehen.

    Der EU fisch stinkt ganz gewaltig vom Kopf!!!

    • Je größer der Wohlstand, desto größer die Phobien.

      • Der Spruch lautet wohl eher: je größer der Wohlstand, desto profaner die Phobien. Die Leute regen sich doch eher über ein Stück Stoff auf, als über Dinge wie Vorratsdatenspeicherung oder Verschlüsselungsverbote. Dabei haben die Freiheiten erst den Wohlstand ermöglicht.

  13. Die ganzen Telegramgruppen sind nicht verschlüsselt – sondern zensurfrei; ob die Politiker das wissen? 😉

  14. Wie soll das mit Signal funktionieren, da der Sourcecode frei bei GitHub verfügbar ist?

    • wie kommst du darauf, dass dich der code einer app schützen könnte? dann müsste es ja auch nie os-updates geben oder virenprogramme oder warnungen vor spyware…

      • Wenn der Sourcecode offen ist, dann sieht man die Hintertüre bzw. den Generalschlüssel. Das wäre „kontraproduktiv“. Und jeder Interessierte kann sich seine App selber kompilieren bzw. es könnte Forks geben ohne Hintertüre bzw. Generalschlüssel.

        Bei closed source Software wie z. B. Whatsapp könnte es theoretisch Hintertüren bzw. Generalschlüssel geben. Nur überprüfen kann es niemand.

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