Sentio Desktop verwandelt das Android-Smartphone in einen PC

Versuche, etwas mehr aus einem Android-Smartphone, bzw. dem Android-System zu machen, gibt es schon lange. Gelang auf der Desktop-Ebene nur so semi-gut, schaut man sich die Erfolgsgeschichten von Geräten an, die als 2in1 mit dem System Android auf den Markt kamen. Dennoch muss man sich vor Augen halten, dass die kleinen Kisten, die wir mit uns rumschleppen, sehr leistungsstark sind, man könnte also ernsthaft mit ihnen arbeiten. Wenn – ja wenn – der Formfaktor nicht wäre. Auch da gibt es schon einige Versuche, die Geräte nützlicher zu machen.

Samsung hat dafür eine DeX-Station, um das Smartphone zum Rechner zu machen, das Huawei Mate 10 Pro macht dies rein über die Software. Der Sentio Desktop arbeitet ähnlich, ist eine reine Software-Lösung und ergibt aus meiner Sicht nur Sinn, wenn man das Smartphone – unterstützt wird ab Android 7.0 – an einen Monitor anschließen kann, zudem Maus und Tastatur zu finden ist.

Falls jemand schon mal Sentio gehört hat: Die haben es damals mit dem Superbook bei Kickstarter geschafft, 3 Millionen einzusacken. Das Superbook war eine – Trommelwirbel – Android-Lösung mit eben jener Oberfläche von Sentio. Zum Sentio Desktop gehört noch der Sentio Explorer, beides kostenlose Apps, die aktuell im Play Store aktualisiert wurden.

Hat man das Smartphone am TV angeschlossen und den Sentio Desktop aktiviert, dann gibt es einiges zu sehen. Einen Android-Desktop mit Taskleiste, Desktop-Icons, Multi-Window und Co. Fast so wie ein echter Rechner eben, auf dem man arbeiten kann.

Wenn man das ein bisschen weiter denkt, dann kann ich mir schon vorstellen, dass so eine Lösung für eine gewisse Personengruppe passt. Man braucht keinen Rechner mehr, koppelt bei Bedarf im Hinterzimmer das Smartphone an den Monitor und bedient den Spaß via Maus und Tastatur.

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.sentio.desktop

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.sentio.fileexplorer

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

21 Kommentare

  1. Könte man sich ja mal angucken aber mein U11 läuft über usb-c Hub mit Tastatur und maus am Fernseher..lässt sich auch schon bedienen (fast) wie ein normaler PC

  2. Wieso kann ich mir das ganze eher für Android-Tablet anstatt Smartphones vorstellen? oO

  3. Für mich entscheidende Informationen bleibt der Beitrag leider schuldig: wie schneidet Sentio im Vergleich mit DeX und der Huawei-Lösung ab, insbesondere in kritischen Bereichen (Netflix- und AmazonVideo-Skalierung, Verwendbarkeit der Google- und Microsoft-Office-Apps, Audiorouting, Umschalteverhalten zwischen Sentio-Desktop und Display-Spiegelung…)? Nachschlag in diese Richtung wäre nett! – Ebenso wäre Information zur Belastbarkeit/Stabilität der Software wünschenswert – wäre ja nicht schlecht, wenn das ewige Warten auf das Superbook zumindest die Hoffnungsoption auf ein Ende erhielte.

  4. Stefan Schmitz says:

    Der Sentio Desktop ist zwar auf jedem Android-Gerät nutzbar. Eigtl. ist die App aber für das angesprochene Superbook gedacht. Dabei handelt es sich eben nicht um ein Android-Notebook, sondern um eine Notebook-ähnliche Hardware, die über ein angeschlossenes Handy/Tablet betrieben wird und somit nicht autark als Notebook verwendet werden kann. Weitere Infos auf http://www.sentio.com .Ich habe die Kickstarter-Kampagne unterstützt und bin sehr gespannt auf das Superbook 😉

    • und das Gerät schon erhalten? Ich habe damals die Kampagne auch unterstützt. Bis dato ist jedoch nix geschehen. Stand 05.2018

  5. Für mich gilt eher „man könnte also ernsthaft mit ihnen arbeiten. Wenn – ja wenn – das Betriebssystem nicht wäre.“

    Ich könnte weder mit ios noch mit Android „vernünftig“ arbeiten, völlig egal wie groß der Display ist. Klar, um mal nen Brief zu schreiben reicht es, aber man ist doch schon sehr eingeschränkt in seinen Möglichkeiten. Ich kann beispielsweise keine branchenspezifische Software installieren, ich kann keine virtuellen Maschinen erstellen, kein Docker oder ähnliches. Selbst die Textverarbeitungen verhalten sich in ihrer App Version anders als auf einem Desktop (z. B. Werden gewisse Formatvorlagen einfach ignoriert).

    Ansonsten natürlich interessante Idee für Leute die ihren PC / Laptop nur für Youtube und Facebook benutzen und das sind ja nicht wenige.

  6. Ich habe damals die Kampagne unterstützt, aber bis heute leider kein Gerät. Hoffe das wird noch was…

    @TR: kommt halt alles auf den Bedarf an… Natürlich kann man damit nicht arbeiten, wenn man Premiere Pro, Labview oder Ansys für seine Arbeit braucht. Die Mehrheit nutzt aber unterwegs nur den Browser und vielleicht noch Office, und da stehen ausreichend Alternativen zur Verfügung, bis hin zum MS Office wenn man denn unbedingt das haben will.

  7. Remix, Sentio, PhoenixOS und wie sie alle heißen/hießen…Sinn würden sie vor allem auf Android TV Boxen machen, die eh am TV hängen und i.d.R. über Maus/KB verfügen.
    Nutzt nur alles nichts, wenn, abgesehen von einer Handvoll angepasster Apps, der Rest lediglich aus den üblichen Smartphone Apps besteht, die sich nur per Touch/Gesten vernünftig bedienen lassen, oder noch schlimmer, einen Portrait-Modus erzwingen wollen.
    Remix gibts ja mittlerweile nicht mehr…warum wohl?

  8. Interessant ob das an meinem USB-C Monitor funktioniert.

  9. Das Oneplus 3t hat nur USB2.0 am USB-C Ausgang. Also kein USB-C auf HDMI nativ möglich.

  10. Du hast hier die OpenSource Alternativen vergessen, die teilweise sehr gut arbeiten Zugegeben, da dort nur eine handvoll Geeks dran arbeiten wird das wohl nichts mehr. Aber die Idee hinter Ubuntu Touch war ja genau das. Und es gibt immer noch MaruOS mit einem echten Debian System mit XFCE Desktop am Monitor. Läuft halt leider nur auf nem Nexus5 und ohne Grafiktreiber geht youtube nicht so flott wie am Handy selbst.
    Aber die Idee und die Tatsache, dass das nur 2 Leute in ihrer Freizeit auf die Beine gestellt haben, sind umwerfend!

  11. Sehe ich das richtig, dass man dafür zwingend dieses Superbook benötigt? Mit meinem Windows hier geht das nicht?

    • Ich habe den Artikel so verstanden, dass man dafür ein Androidgerät braucht. Wenn man Android auf einem Windowsrechner haben möchte, kann ich BlueStacks empfehlen.

  12. Braucht man da wieder ein Hdmi-Kabel oder geht das mit dem normalen, beigelegten USB Kabel beim Mate 10 Pro auch? Das wird bei den Beschreibungen immer vergessen, welches Kabel nötig ist.

  13. Wenn das Superbook endlich mal im nächsten Jahr an den Start geht ( voraussichtlich Mai), werden wir weiter sehen. Denn nur mit der Hardware wird es interessant. Leider wurden wir Backer auf den Wartestatus gesetzt, da es Probleme mit einigen Geräten gibt.

  14. ich bekomme zwar das Bild per „smartview“ von meinem Galaxy s7 edge auf den win10 PC aber maus, Tastatur und Ton wollen irgendwie nicht.

  15. Wie es schon geschrieben wurde – eigentlich soll Sentio Desktop „nur“ die Software für das Sentio Superbook sein – eine Art Notebook-Shell – also nur Bildschirm, Akku. Tastatur – die von einem Android-Smartphone befeuert wird.
    Es gab letztes Jahr eine gigantische Kampagne auf Kickstarter dazu – allein das Problem ist: Bislang lässt das fertige Superbook bedauerlicherweise auf sich warten – die Auslieferung ist schon wieder seitens Sentio um Monate nach hinten verschoben worden…
    Wollen wir mal hoffen, dass das Projekt keine Bauchlandung hinlegt?!

  16. @Achim Schillings die Software gibt es ja schon offiziell als App. Man kann sie also schon mit Monitor und Tastatur nutzen. Von daher würde ich die Aktion schon als relativ sicher ansehen, da der wichtigste Teil ja schon läuft.
    Aber natürlich warte auch ich gespannt sowohl auf Superbook als auch auf Mirabook 🙂

  17. Hm, ich habe mir das mal näher angeschaut. Da ich gerade vor ein paar Tagen ein altes Aldi Netbook Medion Akoya E1212 mittels Coud Ready in ein Chromebook verwandelt habe frage ich mich, ob man mittels Sentio auch alten Laptops / Netbooks wieder Leben einhauchen kann. Die Rechnerleistung kommt ja vom Smartphone. Theoretisch bräuchte das Netbook ja nur ein Basisbetriebssystem und die Sentio Software….

    Hier gibt’s doch bestimmt Leute, die da mehr drüber wissen…

    • Das könnte mit Android-x86 gehen. Habe ich aber noch nicht ausprobiert. Wenn es nicht unbedingt Android sein muss, kann man auch Linux nehmen. Linux Mint empfinde ich als sehr einsteigerfreundlich.

  18. „Das Superbook war eine – Trommelwirbel – Android-Lösung“ Ja, 3 Mio. eingesackt ohne Gegenleistung, bisher wurde noch kein „Superbook“ ausgeliefert. Oder hat jemand in Deutschland nachweislich eines dieser Geräte????

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.