Sennheiser Orpheus: Edel-Kopfhörer für 50.000 Euro

orpheusDer deutsche Hersteller Sennheiser präsentiert mit der nächsten Generation der Orpheus-Kopfhörer die laut eigenen Aussagen „besten Kopfhörer der Welt“. Für das elektrostatische System nennt man einen Frequenzbereich, der über die menschliche Wahrnehmung hinausgehen soll und verspricht zugleich den niedrigsten Klirrfaktor, der je bei einem Audiowiedergabesystem gemessen werden konnte. Dies habe man laut Hersteller erreicht, indem man die Vorteile von Röhren- und Transistorverstärkern kombiniere.

Der erste Sennheiser Orpheus erschien bereits 1990 bzw. 1991 und gelte laut Sennheiser bis heute als der beste Kopfhörer überhaupt. Entsprechend wollte man beim Nachfolger unbedingt das hohe Niveau nicht nur halten, sondern eins draufsetzen. So arbeitet der Verstärker des Orpheus mit acht Vakuumröhren und einem Gehäuse aus granularem, inhomogenem Carrara-Marmor. Die Röhren sind entkoppelt und der Marmor dämpft den Körperschall. Zusätzlich sind die Röhren durch Quarzglaskolben umhüllt. Ganz schön viel Brimborium, das hier ins Spiel kommt und den Kopf schwirren lässt.

orpheus amp

Sennheisers patentierte Hochvoltverstärkerstufe ist wiederum direkt in den Kopfhörer integriert. Mit einer Spannung von ca. fünf Volt wird das Musiksignal somit symmetrisch zum Hochvoltverstärker übertragen und dort verstärkt. Dank dieser Bauweise erzielt man angeblich eine hohe Impulstreue bei wenig Leistungsaufwand. 6000 Einzelteile verbaut Sennheiser insgesamt im Produkt, darunter hochwertige Komponenten wie goldbedampfte Keramik-Elektroden und platinbedampfte Membranen.

orpheus alles

Für den Orpheus verspricht Sennheiser eine Abbildung des Frequenzbereichs von 8 Hz bis über 100 KHz. Bei einem Kilohertz und einem Schalldruckpegel von 100 Dezibel beträgt der Klirrfaktor des Oprheus 0,01 Prozent. Als Anschlüsse stehen am Verstärker S/PDIF (optisch und koaxial) und USB zur Verfügung. Digitale Musikdaten werden über den Chip ESS SABRE ES9018 konvertiert. Acht interne DACs wandeln digitale Signale mit einer Auflösung von 32-bit und einer Abtastrate von bis zu 384 kHz oder DSD-Signale mit 2,8 MHz und 5,6 MHz in symmetrische Analogsignale um. Pro Stereokanal schaltet man vier DACs zur Rauschminderung parallel.

Damit der Sennheiser Oprheus und der Verstärker optisch ordentlich was hermachen, fahren die Bedienelemente nach Druck auf den Lautstärkeregler zuerst heraus, bevor die Vakuumröhren auftauchen und mit dem Glühen beginnen. Erst dann hebt sich die Glasabdeckung automatisch und man entnimmt den Orpheus-Kopfhörer.

orpheus

Wer sich so einen Kopfhörer sichern will, benötigt allerdings ein wirklich prall gefülltes Portemonnaie: 50.000 Euro will Sennheiser für den in Deutschland handgefertigten Orpheus haben. Erhältlich ist der laut Unternehmen „beste Kopfhörer der Welt“ ab Mitte 2016.

https://www.youtube.com/watch?v=ITgKtasYagQ

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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17 Kommentare

  1. Dekadente Scheiße für eine kranke Welt.

  2. Chrono Meridian says:

    Also ich würd ihn geschenkt gerne annehmen, wer macht mir ne Freude? xD

  3. Hab mir gleich 2 bestellt

  4. Totaler Bullshit, wer braucht solche Kopfhörer?
    Weder Firmen noch Privatleute.
    Wenn die Musik nicht in guter Qualität vorliegt bzw. aufgenommen wurde, nützen die besten Kopfhörer nichts.
    Ich bezweifelt, dass das Gehirn überhaupt die ganzen Klänge des Orpheu-Kopfhörer wahrnehmen kann.

  5. Bald gibt’s Weihnachtsgeld und außerdem sind die Zinsen günstig… 🙂

  6. Ideal fürs Gästeklo 😀

  7. und damit dann mp3 hören, haha

  8. Auf den Verstärker bin ich gespannt „8 DACs“ ergibt ja so gar keinen Sinn, klingt alles nach voodoo, aber Käufer wird es bestimmt geben

  9. Sag Caschy mal, er soll bei Sennheiser anfragen, ob er davon einen bekommt, um ihn hier zu verlosen. 😉

    Meine Fantasie reicht nicht aus, mir ein sinnvolles Anwendungsszenario dafür vorzustellen. Das ist doch ganz offensichtlich ein Kopfhörer, der nicht für unterwegs geeignet ist. Was meiner Ansicht nach dem gängigsten Einsatz eines Kopfhörers entsprechen dürfte. Von daher würde ich das Geld dafür tendenziell in eine Stereoanlage investieren.
    Da kann ich ja als Android-Nutzer mehr mit einer Apple Watch anfange. 😛

  10. André Westphal says:

    @iancompute Also die gaaanz Audiophilen hören meisten mit übertriebenen Kopfhörern, statt über klassische Stereo-Setups. Aber 50.000 Euro sind natürlich ne ganz eigene Hausnummer. Aber wenn man das Geld hat und eben Musikliebhaber ist…Warum nicht?

  11. Savantorian says:

    Ein Versprechen wie bei VW? XD

  12. „…eine Abbildung des Frequenzbereichs von 8 Hz bis über 100 KHz…“
    Ich habe den Kopfhörer meinen Fledermäusen aufgesetzt – die waren begeistert.

    Ganz ehrlich, das Ding klingt sehr nach Eso-Produkt.

  13. Kein Mensch _braucht_ einen Bugatti Veyron, bei dem bei Höchstgeschwindigkeit der Tank nur knapp schneller leer ist als die Reifen abgefahren. Und dennoch gibt es ihn.

    Und genau wie den Sennheiser Orpheus gibt es den nicht, weil den jemand _braucht_, sondern um das eigene technische Können (ich wollte nicht Ingenieurskunst schreiben, aber darum geht’s) unter Beweis zu stellen.

    Und natürlich ist der nur etwas für Leute, die nicht wissen wohin mit ihrem Geld. Und natürlich ist es quatsch damit eine Katy Perry MP3 zu hören oder 1live zu streamen. Hat Sennheiser auch nie behauptet, dass sie den dafür herstellen.

    Seht es eher wie ein Bild oder eine Vase. Die kosten auch unfassbar hohe Beträge, die für viele unverständlich sind, aber für den, dem es im Wohnzimmer gefällt, vollkommen angemessen sind.

  14. @Onkel Ho: hast ja recht, trotzdem löst solch purer Luxus bei mir sofort ein haben will aus. Sowas ist einfach ein Fest für alle Sinne, nicht nur für die Ohren. Hab nur gerade keine 50000 so rumliegen… 🙂

  15. 50k und dann nicht mal drahtlos *duck*

    Aber im Ernst: Der animierte Werbeclip ist voll daneben. Aber hübsch ist das Teil schon.

  16. Nur dumm, das er bei der Präsentation in London dann nicht lief.
    Klassischer Vorführeffekt.

  17. Thomas Beuster says:

    Wenn Millionäre nicht wissen, wie sie ihr Geld ausgeben sollen, hier ist das beste Beispiel.
    Wer bitte kann sich sonst so einen Kopfhörer leisten? Dann doch lieber ein neues Auto (oder 2).

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