Sennheiser CX 400BT: True-Wireless-Kopfhörer mit aptX im Test

Sennheiser hat mit den CX 400 BT quasi den kleinen Bruder der Momentum Wireless 2 veröffentlicht. So soll der Klang der beiden Modelle 1:1 identisch sein. Lediglich bei den Funktionen und der Verarbeitung liegt der hochpreisigere Kopfhörer vorne. Könnte der etwas unglücklich benannte Sennheiser CX 400 BT also ein heißer Tipp für diejenigen sein, denen es um tollen Sound ohne Schnörkel im In-Ear-Bereich geht?

Genau das wollte ich mir im Test nun einmal anhören. Caschy hatte die Momentum Wireless 2 ja bereits getestet, wenn ihr also auf jene schielt, werft doch mal einen Blick hinein. Schon das Datenblatt verrät direkt einige Gemeinsamkeiten.

Technische Daten der Sennheiser CX 400 BT

  • True-Wireless-Kopfhörer, In-Ear, geschlossen
  • Treiber: 7 mm dynamisch
  • Codecs: SBC, AAC, aptX
  • Klirrfaktor bei 1kHz: <0,08 % (1 kHz / 94 dB)
  • Aufladung via USB-C
  • Garantie: 2 Jahre
  • Audio-Übertragungsbereich (Mikrofon): 100 Hz bis 10 kHz
  • Audio-Übertragungsbereich: 5 – 21.000 Hz
  • Bluetooth 5.1
  • Unterstützte Profile: A2DP, AVRCP, HSP, HFP
  • Ladezeit: 1,5 Stunden für volle Ladung / 10 min für 1 Stunde Musikwiedergabe
  • Akku-Laufzeit: bis zu 7 Stunden Musikwiedergabe
  • App: Sennheiser Smart Control App für iOS und Android
  • Gewicht: 6 g pro Earbud und 37 g die Ladebox
  • Lieferumfang: Kopfhörer, Ladecase, vier Eartips (XS, S, M, L und
  • Preis: ca. 169 Euro

So kommen beim CX 400BT die gleichen Treiber zum Einsatz und auch der abgedeckte Frequenzbereich ist folglich identisch. Abgespeckt wurden Features wie IPX4, ANC und auch die Akkulaufzeit fällt geringer aus. aptX ist weiterhin vorhanden, was viele von euch aufhorchen lassen könnte, die in den Kommentaren immer wieder gerne danach fragen.

Verarbeitung und Tragekomfort

Rustikaler, deutscher Charme: So könnte man die sperrig benannten Sennheiser CX 400BT optisch und haptisch beschreiben. So macht die matte Ladebox mit ihrem billig wirkenden Sennheiser-Logo im Chrom-Look verhältnismäßig wenig her. Aufgeladen wird sie zeitgemäß via USB-C. Lösen Konkurrenten besser: Hinten ist zwar eine LED untergebracht, die leuchtet aber nur während des Ladevorgangs. Bei Jabra passiert das beispielsweise auch nach dem Öffnen oder Schließen automatisch und zeigt euch so direkt in unterschiedlichen Farben den Ladestand an. Zugutehalten muss man Sennheiser, dass ihr dafür hinten einen kleinen Button drücken könnt und dann zeigt euch die LED ebenfalls je nach Ladestand in Grün, Orange oder Rot den verbleibenden Batteriestand.

Die CX 400BT gehen ordentlich in die Tiefe, womit ich nicht den Bass meine: Die leicht eckig wirkenden Earbuds ragen ordentlich aus den Ohren heraus. Der Look ist einfach Geschmackssache, behaupte ich mal. Im Übrigen dienen die Oberflächen beider Stöpsel auch als Touch-Bedienfelder. Ab Werk sind die Funktionen bereits belegt (siehe Screenshot oben), ihr könnt aber auch manuell die Funktionen neu justieren. Hier muss ich Sennheiser loben: Die Buttons reagieren flott aber nicht vorschnell. Auch das doppelte oder dreifache Antippen ging mir sofort leicht von der Hand. Da hat man wirklich den Dreh raus.

Etwas anders sieht es im Bezug auf die Ergonomie aus: Bei mir saßen die CX 400BT relativ locker, sodass ich auf die Eartips der Größe L setzen musste. Selbst dann war der Sitz ziemlich „luftig“ und für mich nicht ganz zufriedenstellend. Bei Modellen ohne Earwings liegen da für mich immer noch die Plantronics / Poly Backbeat Pro 5100 vorne. Das hängt aber natürlich sehr stark vom individuellen Ohr ab. Auch Caschy reagierte da ja ähnlich wie ich und beschrieb die ähnlich konstruierten Sennheiser Momentum True Wireless 2 als recht locker sitzend.

Sport könnte ich deswegen mit den CX 400BT nicht treiben. Das habe ich versucht, doch quasi schon beim Anlaufen kullern sie mir nahezu aus dem Ohr. Wie gesagt, euch kann es da anders ergehen, für mich passt der Sitz da generell aber nicht so gut. Vermutlich wollte Sennheiser einem Druckgefühl vorbeugen und hat den All-Day-Tragekomfort im Auge gehabt. Dafür bieten sich die CX 400BT dann auch tatsächlich an. Denn bequem sitzen die kleinen Stöpsel, da habe ich wirklich keine Klagen. Doch zumindest ein etwas festerer Sitz wäre schön gewesen. Ich musste da beim Tragen ein ums andere Mal an diese Thematik denken.

Der Klang

Sennheiser wirbt damit, dass die CX 400BT den gleichen Sound bieten sollen wie die hauseigenen Momentum True Wireless 2. Deren Klang kam bei Caschy ja damals recht gut weg. Die Unterschiede sollen also vorwiegend darin liegen, dass letztere auch ANC und einen Transparenz-Modus sowie die Schutzklasse IPX4 und eine längere Akkulaufzeit bieten. Tatsächlich würde ich den Klang der CX 400BT dabei sehr ähnlich bewerten wie Caschy den der Momentum True Wireless 2, was wohl tatsächlich für identische Komponenten spricht. So wie es Sennheiser ja angibt.

So klingen die CX 400BT recht neutral mit einer leichten Tendenz zu spritzigen Höhen. Das ist gerade für In-Ear-Kopfhörer eher untypisch, die meist versuchen sich bei den Bässen deftig ins Zeug zu legen. Mir gefällt der neutrale Klang aber prinzipiell sehr gut, zumal Musik hier etwas mehr Luft zum Atmen hat. Ich finde, dass die Sennheiser-Earbuds differenzierter klingen als viele Konkurrenzmodelle und hier sehr gut abliefern. Da ich selbst viel noisige Musik höre, bei der etliche Gitarrenspuren übereinander „gestapelt“ werden, haben viele Kopfhörer ihre Mühe durch die Wall of Sound zu dringen. Ein Extrembeispiel sind da die Japaner von Cruyff in the Bedroom, die mir an den Sennheiser CX 400BT richtig Spaß gemacht haben.

Damit visiert der deutsche Hersteller aber auch eher Hörer an, die z. B. Rock und Pop mit vielschichtigen Arrangements oder gar Klassik hören. Ich denke, wer es vor allem auf pumpende Bässe und schiere Power abgesehen hat, ist hier nicht so ganz richtig. Es ist allerdings auch möglich, innerhalb der App Sennheiser Smart Control mit einem Equalizer nachzuhelfen. Ihr könnt dabei auch mehrere eigene Presets anlegen, falls ihr etwa für verschiedene Situationen / Musikgenres unterschiedliche Presets wünscht. Wer somit mehr Bass will, bekommt ihn auf diese Weise.

Insgesamt gefällt mir der Sound der CX 400BT richtig gut. Je länger ich die Kopfhörer genutzt habe, desto mehr sagte mir der neutrale, natürliche Klang zu. Meiner Meinung nach hebt sich Sennheiser mit seiner Strategie wohltuend von den vielen eher basslastigen Konkurrenzmodellen ab.

Weitere Anmerkungen

Nach dem ersten Start der App Sennheiser Smart Control erwartete mich direkt ein Update für die Kopfhörer. Satte 49 (!) Minuten Installationsdauer sind dann aber doch heftig. Ja, die in der App vorausgesagte Zeit kam dann tatsächlich hin. Bei anderen Herstellern kann sowas bei einem umfangreichen Update allerdings auch mal vorkommen, insofern ist das kein Mangel. Und man spielt natürlich auch nicht tagtäglich eine neue Firmware auf.

Ansonsten ist die bereits erwähnte App von Sennheiser generell ziemlich rudimentär, was sich auch darin niederschlägt, dass sie im Play Store bei einer durchschnittlichen Bewertung von 2,8 von 5 Sternen steht. Das können andere Hersteller wie Anker, Jabra oder Honor dann doch besser. Insgesamt wirkt die App etwas hausbacken, lässt einen aber eben immerhin unkompliziert die Touch-Oberflächen neu belegen, Firmware-Updates durchführen, den Akkustand einsehen oder sogar die Kopfhörer abschalten.

Die Akkulaufzeit wird von Sennheiser mit ca. 7 Stunden beziffert – bis ihr an die Steckdose müsst, sollen rund 20 Stunden vergehen, wenn man die Aufladungen durch das Ladecase einberechnet. Das kommt ziemlich gut hin. Caschy kritisierte damals ja an den Momentum True Wireless 2 dezent, dass er die angegebenen Laufzeiten nicht erreichte. Bei den CX 400BT war mit das auf meinen normalen, mittleren Hörlautstärken problemlos möglich. Das liegt sicherlich in erster Linie am fehlenden ANC.

Telefonate können mit den Sennheiser CX 400BT ebenfalls geführt werden. Die Qualität ist gut und man kann sich gegenseitig super verstehen – auch unterwegs auf der Straße. Ihr könnt die Kopfhörer im Übrigen mit bis zu acht Geräten gleichzeitig koppeln. Nur eines zurzeit kann aber aktiv verbunden sein.

Fazit

Schade, dass die Sennheiser CX 400BT aufgrund ihres recht lockeren Sitzes nicht für den Sport tauglich sind. Anfangs musste ich mich an den neutralen Sound gewöhnen, fand aber mit zunehmendem Hören immer mehr Gefallen daran. Tatsächlich klingen Sennheisers Earbuds differenzierter als viele Konkurrenten und haben mich mit ihrem dynamischen Stereosound echt überzeugt. Leider ist die App des Herstellers aber etwas hausbacken und auch das Design der Kopfhörer ist nun nicht unbedingt „hübsch“.

Wer auf die Schutzklasse IPX4, ANC, den Transparenzmodus und die automatische Pausefunktion der Momentum True Wireless 2 verzichten kann, erhält hier mit den CX 400BT eine im reinen Klang gleichwertige Alternative. Und besagter Klang ist dann auch wirklich klasse und macht richtig Spaß. Was die Ergonomie betrifft, ist es schwer allgemeine Aussagen zu treffen, da sehe ich noch etwas Verbesserungsbedarf und auch die hausbackene App könnte man überholen. Wer es jedoch in erster Linie auf tollen Klang ohne zu viel Schnickschnack abgesehen hat, der ist hier sehr gut aufgehoben.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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2 Kommentare

  1. Andrea Winterhagen says:

    Ich werde auch lieber bei den besseren airpods bleiben, so wie die meisten hier.

    • Interessante Neuigkeit.

      Die momentums sind ja das non plus ultra bei den true wireless Kopfhörern.

      @andrea wenn du die air pods als klanglich ausgewogen empfindest dann hattest du noch nie gute Ohrhörer im Ohr.

      Die momentums sind selbst den airpods pro weit überlegen.

      Und wenn einem ein Kabel nicht stört gibt es noch viel viel bessere ohr- und Kopfhörer.

      Z. B. Die Sennheiser ie80 oder ie800 oder von shure oder von in ear.

      Da gibt es auch schon im einsteigerbereich für 100-200€ echt gute.
      Wer aber sauberen Klang will sollte schon mindestens 500 investieren. (Vorallen beim Nachhall der einzelnen Instrumente und beim punch hört man da Nen riesen unterschied) (mal abgesehen davon wie die ohrhörer gesounded sind.)

      Ps mittlerweile gjbt es aus China auch gute nachahmungsprodukte. Man munkelt dass es klanglich bessere air pod Plagiate gibt als originale. Denn die original air pods klingen wie Nen 20€ Küchen- oder badezimmerradio.

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