SEMMI: Bahnreisende erhalten in Berlin Auskunft von einem Roboterkopf


Sozio-Emphatische Mensch-Maschine-Interaktion – dafür steht SEMMI, ein neues KI-Angebot der Deutschen Bahn. SEMMI ist ein sprechender Roboterkopf, der Reisenden am Berliner Hauptbahnhof weiterhelfen soll, um das Personal zu entlasten. SEMMI kann dabei nicht nur Fragen nach dem Standort von Dingen wie Schließfächern oder der nächsten Gelegenheit für Suhsi beantworten, sondern ist auch in der Lage, Small Talk zu betreiben.

SEMMI soll dabei aber nicht nur das Personal entlasten, das so mehr Zeit für Beratung hat, sondern auch die Wartezeit für Nutzer verkürzen, gerade zu Stoßzeiten. 6 Wochen lang wird SEMMI im Reisezentrum des Berliner Hauptbahnhofs getestet, lernt dabei auch stets hinzu. Tests fanden auch schon am Flughafen Frankfurt sowie am Hauptbahnhof in Tokio statt.

Sprachbegabt ist SEMMI auch ein bisschen, Fragen versteht der Roboter auf Deutsch und Englisch. Bei Bedarf lassen sich laut Deutsche Bahn auch weitere Sprachen wie Französisch, Polnisch, Italienisch oder Spanisch nutzen. Interessant soll die Lösung auch für Echtzeitinformationen sein, beispielsweise nach Unwettern, wenn allgemein so etwas wie Bahnchaos herrscht.

Wie es nach dem Test mit SEMMI weitergeht, verrät die Bahn nicht, man kann aber davon ausgehen, dass solche Roboterassistenten mehr und mehr Einzug in unseren Alltag halten werden. Gerade im Service-Bereich vielleicht nicht die schlechteste Idee, Roboter haben bekanntlich ein sehr dickes Fell.

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11 Kommentare

  1. Bartenwetzer says:

    „beispielsweise nach Unwettern, wenn allgemein so etwas wie Bahnchaos herrscht.“

    Dann herrscht auch Chaos im System!

    2.6.19 Hbf Köln – Anzeigen ausgefallen, an den Zügen kaum Informationen die man sofort sieht, Ansagen teilweise unverständlich. Dann Zugausfall IC 2157 – ca, 300 – 400 Reisende steigen nachdem sie in 5 glühheißen Waggons gesessen haben aus und sollen sich an die Information wenden. Durchsage man könne eine IC auf Gleis 2 nehmen. Angebote muss man sich selber suchen, wenn ich da noch eine Bestätigung brauche, dass ich auch andere Züge nehmen darf.“!!!!

    DBNavigator. Zur Zeit der normalen Ankunft info : Sie erreichen in Kürze ihr Ziel. Wir hoffen sie hatten eine gute Reise mit der Bahn!
    Zu dem Zeitpunkt war ich noch 2 Stunden von meinem Fahrtziel entfernt.

    Die sollten lieber ehrlich sein – z. B. was Verspätungen angeht, oder in Köln nicht die Wahrheit “ Ausfall der Klimaanlage in 3 Waggons“ statt “ techn. Problem“.
    Oder vor der Bereitstellung die Züge testen und frühzeitig kühlen oder heizen.

    Was nutzt der SEMMI wenn ein Einzelner reisender mehrere Varianten durchspielen muss statt alle angezeigt zu bekommen? Köln – Kassel nur über den Weg durch das Ruhrgebiet statt Parallel z. B. über Frankfurt Flughafen oder Hauptbahnhof ?
    Oder durch die Vorgabe der Umsteigezeiten oder Endzeiten nur bestimmet Varianten angezeigt werden?

    Zum Schluss das Fahrgastrechte Formular. Koste nach dem Ärger noch Zeit und verlangt Infos die man online nicht hat- da müsste die Auftragsnummer reichen, denn die Verspätungsdaten sind im Rechner doch vorhanden. Auszahlung dann auch nur über 4 € – und kein bisschen „Schmerzensgeld“ !

    Alle KI Systeme sind bisher umständlich bis man endlich im Auswahlmenü am Ziel ist. Dazu Sprachprobleme

  2. Gab es da nicht auch gleich Verbindungsprobleme bei der Präsentation?
    – Sonst sicherlich ein guter Gedanke und könnte mir gut vorstellen, dass es für ausländische Touristen eine sehr gute Informationsmöglichkeit sein könnte. Alle Bahnmitarbeiter sprechen glaub ich auch nicht Englisch und Spanisch wahrscheinlich eben noch weniger. Sowas sollte man doch mal nutzen zum Testen und auch andere Sprachen zulassen.

    Und bezüglich eines Fahrgastformulares könnte so ein System ja auch sehr gut weiter helfen. Hat man da seitens der Bahn Angst, dass sowas gut funktionieren könnte und das von Kunden genutzt würde?

    • Eher habe ich von Seiten eines Kunden Angst, dass das System dazu führt, dass noch weniger Bahn-Angestellte den Betrieb am Leben erhalten. Maschinen streiken nicht und Sozialabgaben fallen auch weg. Und nach wenigen Jahren hat sich das System amortisiert. Jetzt muss man nur noch die Fahrgäste gegen Roboter austauschen und man ist den lästigen Mensch endlich los.

      • An dieser Stelle wo das Gerät steht, ersetzt es keinen Bahnmitarbeiter.

        – Ansonsten stimme ich dir zu. Das passiert häufig.

        • Das Ding steht im Reisezentrum, wieso kann es dort niemanden ersetzen? Die Rechnung ist einfach: 10 Mitarbeiter sind im Reisezentrum zu 20% mit Fragen zu Verbindungen beschäftigt. Stellt man einen SEMMI hin, der für Verbindungsauskünfte gedacht ist, kann man ein bis zwei Mitarbeiter einsparen.

          Interessant ist übrigens, dass SEMMI in Japan bereits einen Test hinter sich hat. Dort antwortete er wohl auf Englisch, Japanisch und Chinesisch. Allerdings häufig mit dem Satz „dazu kann ich nichts sagen, ich habe noch nicht genug gelernt“. Bei der Einführung in Deutschland blieb SEMMI sogar mehrfach eine Antwort schuldig. Die Deutsche Bahn gab dazu an, man habe in dem Gebäude ein Problem mit dem WLAN, werde das aber demnächst beheben.

          Roboter ohne WLAN – der Rest ist Schweigen. 😉

          • Bartenwetzer says:

            Ein stationärer Automat der nur aus einem Lautsprecher und einem Mikrofon besteht , der Rest ist irgendwo benötigt kein WLAN. Ein Glasfaserkabel genügt vollkommen.

      • Die Bahn hat einen extremen Abgang an alten Mitarbeitern (Rente/Pension) was gerade bei dem aktuellen Fachkräftemangel ein Problem darstellt. Deswegen sorgt der Einsatz von SEMMI oder ähnlichem eher dafür, dass diese entstehende Personallücke weniger stark wächst.

        Btw die Personalnot der Bahn ist so groß, dass sie sogar in weiteren EU Ländern wie Spanien und Griechenland Werbung in TV und Radio schaltet, um diese Lücke zu schließen.

        • Hab ich auch gemerkt. Die stellen so ziemlich jeden ein, für die Zugbegleitung. Bevorzugt natürlich mit Erfahrung in der Reisebranche, aber auch aus anderen Berufen, wo man viel Kontakt mit anderen Menschen hat. Die schicken einen dann drei Monate zu irgendwelchen Schulungen und zack, darfst du Macht über die Kunden im Zug ausüben. Auch Lokführer suchen sie. Nicht zuletzt deshalb verlangen sie keine Anschreiben mehr in den Bewerbungen.

          • Bartenwetzer says:

            „Nicht zuletzt deshalb verlangen sie keine Anschreiben mehr in den Bewerbungen.“

            Das hat damit nichts zu tun.

            Anschreiben sind sinnlose Floskeln. Fakten sind gefragt. Das spart auch Papier.

  3. Kann das Ding auch den Fahrkartenautomaten erklären ? 😀

  4. Sollten lieber Punchingbälle aufhängen

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