Self-Checkout-Kassen: Ladendiebstahl als Nervenkitzel?

Neue Technik hält nicht nur bei den Menschen zuhause Einzug, auch im Alltag verändert sich vieles. Zum Beispiel im Supermarkt. Hier konnte man in den letzten Jahren nicht nur die Bereitstellung kontaktloser Zahlungen beobachten, sondern auch Kassensysteme, die direkt vom Kunden genutzt werden – ohne Kassierer, sogenannte Self-Checkout-Kassen. Nutze ich furchtbar gerne, glücklicherweise haben wir hier einen größeren Supermarkt, der sich neuer Technik nicht verschließt (Shoutout an Simmel in Aue!).

Dazu schwenke ich einmal ein bisschen aus, bevor wir zum eigentlichen Thema kommen, ich weiß ja, dass nicht jeder schon einmal so eine Self-Checkout-Kasse ausprobieren konnte. Bei uns ist das ein kleiner Bereich bei den Kassen, wo 4 Self-Checkout-Kassen stehen, eigentlich gedacht für den kleinen Einkauf bis 10 Artikel (geht auch mit mehr, darf dann bloß nicht der falsche Aufpasser rumstehen, sonst gibt es einen freundlichen Hinweis, dass es eigentlich eine Kasse für weniger Artikel ist).

Man scannt dann selbst seine Artikel, legt diese ab und bezahlt direkt an dem Automaten (Bargeld, Karten, alles wird genommen). Der Aufpasser in diesem Kassenbereich muss nur dann zur Hilfe eilen, falls man zum Beispiel Alkohol beim Einkauf dabei hat oder mal etwas mit einem Gewicht nicht stimmt.

Ich nutze diese Kassen sehr gerne und ich habe auch den Eindruck, dass vor allem ältere Menschen das System gerne nutzen. Klar gibt es auch die absoluten Verweigerer, aber was ich beobachte ist, dass an den Self-Checkout-Kassen in manchen Situationen mehr los ist als an den Kassen mit Kassierer.

Problematisch kann so ein System werden, wenn der Kunde selbst etwas auswählen muss – Backwaren, loses Obst und Gemüse, quasi alles ohne Barcode kann für Stresssituationen sorgen, schließlich möchte man verhindern, dass die rote Lampe angeht und man auf den Aufpasser warten muss, bevor man sich weiter selbst abkassieren kann.

Das gestaltet sich nicht immer einfach, denn die im Kassensystem hinterlegten Produkte müssen nicht zwingend mit der Bezeichnung am Regal übereinstimmen. Was in der Obstabteilung in 20 Apfelsorten unterteilt ist, ist an der Kasse plötzlich nur noch „Apfel rot“. Egal, wenn es der gleiche Preis ist, Ladendiebstahl, wenn die gewählte Sorte eigentlich teurer wäre? Nichts, worüber ich mir Gedanken mache, gibt es nur „Apfel rot“ zur Auswahl, habe ich nicht falsch ausgewählt.

Insgesamt sind diese Kassen aber nicht nur schneller, sondern sie machen den meist doch recht langweiligen Task des Einkaufs ein wenig spannend. Wird die rote Lampe leuchten, geht alles glatt? Es ist immer wieder aufregend, wobei man auch sagen muss, dass die „Rote-Lampe-Quote“ in der Zeit seit es diese Kassen gibt, merklich nach unten geht. Ein Lernprozess eben.

Aber es gibt eben auch Menschen, die solche Systeme ausnutzen, um generell weniger zu bezahlen. Also ganz bewusst, durch Umlabeln von Produkten. Ist auch nicht sonderlich schwer. Filet genommen, Sticker vom Suppenknochen drauf, fertig. Die Kasse erkennt ja nur das Gewicht. Wer jetzt denkt, dass dies eine Ausnahme ist, der irrt offenbar.

Über eine anonyme Umfrage kam heraus, dass 20 Prozent der Nutzer von Self-Checkout-Kassen schon einmal zum Ladendieb wurden. Über die Hälfte von diesen gaben ab, dass sie das System ausgetrickst haben, da sie nicht befürchteten, erwischt zu werden.

Eine bereits 2015 angefertigte Studie zeigt in die gleiche Richtung. Eine Million Einkäufe wurden über einen Zeitraum von einem Jahr ausgewertet, in Summe machte das 21 Millionen Dollar Umsatz – und 850.000 Dollar in nicht bezahlter Ware. Also etwas unter 5 Prozent des Gesamtumsatzes. Interessant ist an dieser Studie aber, dass die „Ladendiebe“ nicht zwingend mit dem Vorsatz des Diebstahls vorgehen.

Kunden belohnen sich eher spontan mit selbst gegebenen Rabatten oder suchen einfach den Nervenkitzel, weil sie gelangweilt vom Einkaufserlebnis sind. Ein Psychologe vergleicht dies sogar mit dem Kick, den manche eben durch Aktionen wie Basejumping oder ähnliches erreichen. In der Regel sind solche Typen im restlichen Leben gesetzestreue Menschen.

Nun ist die Frage, wie groß der Schaden tatsächlich ist. Klar, die Produkte werden nicht verkauft, aber ein Supermarkt spart eben auch an Personalkosten, wenn mehrere Self-Checkout-Kassen von einer Person (oder gar nicht) betreut werden. Ganz so scheint es aber nicht aufzugehen, denn es gibt bereits Supermärkte, die genau aus diesem Grund den Einsatz dieser Kassen wieder zurückfahren.

Ein sehr spannendes Thema mit Problemen, die mir als Nutzer solcher Kassen gar nicht bewusst waren. Ich möchte nicht ausschließen, dass ich nicht auch schon einmal falsch abgewogen habe (siehe Apfelbeispiel oben), aber es käme mir nicht in den Sinn, dieses System bewusst auszunutzen, dafür schätze ich es viel zu sehr.

Wie sieht es bei Euch aus? Würdet Ihr solche Systeme bewusst austricksen, wenn die Möglichkeit bestünde? Das sich hier in den Kommentaren keiner als potentieller Ladendieb outen soll, habe ich eine kleine Umfrage eingebunden, so könnt Ihr anonym gestehen.

Sparen an der Self-Checkout-Kasse:

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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59 Kommentare

  1. Ich mag diese Kassen sehr und benutze sie eigentlich ausschließlich. Da halten die „Rentner“ nicht den Betrieb auf und ich hab meine Ruhe. Und Kaufland, real und neuerdings sogar mein Netto haben zum Glück diese Kassen. Auf Betrügen wäre ich jetzt nie gekommen. Manche Leute haben echt zuviel Fantasie.

    • „Da halten die „Rentner“ nicht den Betrieb auf“ – Nicht umbedingt. Ich hab‘ es auch schon erlebt, dass Leute bei Ikea die Kasse wohl einfach nicht kapiert haben und ewig gebraucht haben, inkl. Hilfe der Aufpasserin, bis es weitergehen konnte.
      Bei Supermärken, wo man mitunter täglich/mehrmals die Woche einkauft und die Kasse daher schon kennt kann das aber natürlich anders sein.

      • Okay, dazu muss ich sagen, das Ikea eine der bescheidensten SB Kassen überhaupt hat. Da hat mal niemand so wirklich über Benutzerfreundlichkeit nachgedacht. Das Ding mag ich überhaupt nicht.

  2. Was ich mir nicht leisten kann, kann ich mir nicht leisten. Punkt. Da wird nicht der Drang es zu stehlen geweckt, sondern der Drang es mir irgendwann leisten zu können .

    Außerdem kenne ich aus einer Ferienarbeit von ganz damals, dass Supermärkte mit 10% Schwund rechnen. Sei es durch Diebe oder abgelaufene unverkaufte Ware…

  3. Self-Checkout ist super, allerdings sind die deutschen Systeme doch recht von Misstrauen geprägt. Vor allem der Umstand, dass jedes Produktgewicht wieder mit den Produktstammdaten abgeglichen wird um einen Diebstahl zu verhindern. Kann man sehr gut erkennen, wenn die Kasse zickt, weil man das Produkt noch nicht in den entsprechenden Bereich abgelegt hat.

    Zudem ist es doch eigentlich totaler Blödsinn die Sachen am Ende noch einmal das Produkt in die Hand zu nehmen. Wieso nicht direkt beim Einpacken scannen? Man hat das Produkt doch schon in der Hand, aber nein man packt das Produkt in den Wagen, nimmt es dann wieder raus und packt es dann wieder in den Wagen bzw. Tüte um es erst dann ins Auto zu packen. Totaler Wahnsinn.

    Da ist man bei uns in der Schweiz schon weiter. Hier nimmst Du einen Barcode-Scanner beim Einkauf mit, schiesst die Produkte während deiner Einkaufsrunde ab. Am Ende wird das Gerät in die Station gestellt und man bezahlt. Bei sporadischen Kontrollen scannt die Verkäuferin ein paar Items aus dem Korb und dann wird geschaut ob diese auch im Warenkorb enthalten sind.

    Self-Scanning Kassen ja, aber es bekämpft nur ein Sympton des klassischen Lebensmittelhandels. Sie können nicht auf Online umstellen, da momentan der Grossteil des Investments im stationären Geschäft verankert ist. Wenn dem so nicht wäre, dann könnte ich mir auch Lebensmittelpackstation vorstellen. Wahrscheinlich erst in Grossstädten, da Deutschland ein Flächenland ist, aber es wäre zumindest ein Anfang.

    • Das System hat ein Supermarkt bei uns, finde ich eigentlich klasse. Der einzige Grund warum ich das bisher noch nicht genutzt habe ist weil man sich dafür Vor-Ort mit einem Formular an der Infotheke wie in der Steinzeit anmelden muss, das geht nicht schnell online, von daher habe ich es bisher gelassen.

    • Mr. Twaddle says:

      Ich verwende beide Systeme; je nachdem was und wieviel ich kaufe. Für kleinere Einkäufe scanne ich selber an der Kasse, bei grösseren Einkäufen nehme ich den Barcode Scanner und scanne während ich durch das Geschäft gehe und habe alles schon perfekt eingepackt. Am Schluss dann einfach, wie Matt geschrieben hat, das Gerät in die Station stellen, zahlen und fertig ist. Keine Fragen „händ sie Cumulus“, „sammlet sie Superpünkt“. Und ja ich weiss es wird registriert was ich kaufe, aber habe ich da was zu verbergen? Stört es mich wenn das Geschäft weiss, dass ich Früchte und Brot kaufe?

    • In Deutschland gibt es die von dir beschriebenen Systeme des direkten einscannens auch schon. Z.B bei Globus

      • Ja, ich nutze im Globus auch super gerne das Scan&Go!
        Hat den riesigen Vorteil, dass man die Ware einscannt, wenn man diese in den Wagen legt (mobiler Scanner am Einkaufskorb). So sieht man immer gleich, ob das Einkausbudget noch reicht. 🙂
        Und das Allerbeste ist, dass man den vollen Einkaufskorb an der Kasse nicht nochmal komplett aufs Band ausräumen und dahinter wieder in den Korb einräumen muss. Das spart richtig Zeit! Absolut top!

  4. Ich bin anscheinend zu blöd dafür. Habe in unserem Rewe-Center hier diese Kassen schon ein paar Mal probiert, aber jedes Mal hat der komplette Vorgang deutlich länger gedauert, als an einer herkömmlichen Kasse. Da lasse ich doch lieber kassieren…

    • Es hat ja auch niemand behauptet, dass es schneller gehen soll.

      • Doch sicher, steht ja auch so im Artikel: „Insgesamt sind diese Kassen aber nicht nur schneller, sondern sie machen den meist doch recht langweiligen Task des Einkaufs ein wenig spannend.“

        • Okay, da hast du Recht. Dann ist das die Ansicht des Autors 🙂

          • Wird Zeit, dass unsere Einkäufe per Funk gescannt werden, ohne dass wir den Einkaufswagen leer räumen müssen. Und den Ausweis auch scannen, falls Alkohol und Zigaretten dabei sind.
            Wenn man 20 Joghurt und 30 weitere Teile aufs Band gelegt hat, wird einem bewusst, wie unsinnig das Ein- und Ausladen ist.

      • „Da halten die „Rentner“ nicht den Betrieb auf“ – Wer hat’s geschrieben?

  5. Finde die Kassen blöd. Jetzt bin ich auch noch Kassierer oder wie? Nutze sie nur, wenn eine richtig lange Schlange an der normalen Kasse ist.

  6. Ich nutze solche Kassen ebenfalls sehr gerne, und betrüge das System natürlich nicht.
    Wäre mir auch ehrlich gesagt zu blöd, mal ganz vom moralischen Standpunkt abgesehen, den Laden um seine 50 Cent bei einem Apfel zu betrügen.

    Was mich persönlich mehr überrascht hat in dem Zusammenhang ist, dass die Diebstahlquote in Supermärkten durch eigene Mitarbeiter höher ist als durch die Kunden. Das finde ich wirklich traurig.

    Beim Diebstahl durch Kunden schlagen manche Läden mittlerweile auch eine raue Gangart an. Beim örtlichen Obi weiß ich z.B. dass diese derart große Probleme mit Kunden hatten die Platten „falsch gezählt“ haben und ähnliche Scherze, dass auch in solchen Fällen generell ein Jahr Hausverbot ausgesprochen wird.

  7. Hackfleisch says:

    Egal ob Computerbetrug oder Ladendiebstahl, beides sind Vorsatzdelikte, die nicht fahrlässig begangen werden können. Dein Beispiel mit den Äpfeln ist nachvollziehbar und daher wird das, prinzipiell, auch jeder Richter glauben, wenn es keine anderen Anhaltspunkte gibt. Aber das „freundliche Misstrauen“ der Aufsichten hat mich schon vor Jahren bei Ikea so gestört, dass ich diese Kassen einfach meide. Wenn SB Kasse, dann bitte wie in Amazons Go Laden. Aus dem Regal nehmen, gehen, am Ausgang rechnet die IT automatisch ab.

  8. Name (erforderlich) says:

    Es ist aber immernoch ein Unterschied, ob man durch Fehlbedienung einen falschen Artikel auswählt und weniger bezahlt (es könnte genauso möglich sein dass man dann mehr zahlt) oder ob man bewusst betrügt, indem man zb. umlabelt.
    Ersteres muss der Supermarkt einkalkulieren und bei der Bedienung und Nutzung optimieren, sodass es für den (ehrlichen) Kunden zu keinen Missverständnissen kommt.

  9. Ich nutze SB-Kassen auch gerne, aber nur wenn es dort schneller geht. Momentan ist das meistens der Fall, weil die etwas unsicheren Zeitgenossen sich lieber an der klassischen Kasse anstellen. Irgendwann wird sich das ändern, nämlich wenn es fast nur noch SB-Kassen gibt, und dann wird es bei den SB-Kassen voraussichtlich noch länger dauern als früher bei den Kassierern. Bei sowas wie IKEA nutze ich die SB-Kasse gerne, bei meinem Stamm-Supermarkt glaube ich würde als Stammkunde ein bisschen den persönlichen Kontakt mit den menschlichen Kassierern vermissen. Ich würde niemals den Betrieb aufhalten, aber mal ein, zwei nette Worte austauschen im Alltag ist auch immer wieder ganz angenehm. Nennt mich altmodisch, aber so ein bisschen zufällige soziale Interaktion im Alltag außerhalb des Familien-
    und Freundeskreises halte ich für durchaus gesund.

  10. Die von mir bevorzugten Supermärkte in der Nähe bieten leider keine SB Kassen an – also nutze ich die nur im Ikea. Wie man auf die Idee kommen kann solch ein System auszunutzen ist mir allerdings schleierhaft – damit sorgt man nur dafür dass deren Verbreitung massiv gebremst wird.
    Wobei zumindest hier bei meinem bevorzugten ReWe so viel Personal existiert dass die Wartezeiten eigentlich immer sehr kurz sind. Manchmal hat es auch positive Effekte wenn die Parkmöglichkeiten sehr begrenzt sind – wenn da nicht schnell abkassiert und neue Kassen geöffnet werden geht denen Kundschaft durch die Lappen.

  11. Obwohl ich dieses Kassensystem bereits ausgiebig nutzen könnte halte ich nichts davon.
    Es hat für mich persönlich keinen Vorteil bei der Abwicklung meiner Einkäufe, weder in Hinsicht auf Geschwindigkeit oder Komfort.

    Ich muß mich wegen meiner Technikaffinität nicht auch noch an dieser Stelle daran beteiligen daß Personalkosten gesenkt werden.
    Die Einführung von Self-Checkout-Systemen erfolgt nicht aus Liebe zum Kunden oder zum Mitarbeiter.

  12. Habe diese Kassen auch schon ausprobiert und entschieden mich diesen zu verweigern. Ob IKEA, Bauhaus, Edeka, Netto und McDoof – überall diese Automaten. Erfahrungsgemäß spart man sich nicht wirklich Zeit und muss sich auch noch mit irgendwelchen übelst programmierten Kassensytemen und deren Eigenarten beschäftigen. Was beim Kassieren aufhält ist der Bezahlvorgang selbst, dies kann man besonders gut bei Aldi beobachten. Ausserdem, wo bleibt da die Menschlichkeit? Ich tausche gern mal ein paar Wörter mit der Person an der Kasse oder jemanden in der Schlange aus.

    • „Erfahrungsgemäß spart man sich nicht wirklich Zeit…“

      Wenn du in der Schlange bei Mces stehst und ich den Automaten benutze, bin ich aber garantiert schneller als du. Da wette ich einen BigMac drauf. ;o)

      • Die Wette gewinnst – seit den Automaten ist nur noch eine (max 2) Person zum Kassieren anwesend.
        Dazu auch die einzige noch halbwegs deutschsprachige … das Küchenpersonal sind dann Billiglöhner aus Osteuropa. Das ist die Kehrseite …

        • Ist bei uns auch so. Die Leute stellen sich komischerweise alle wie Lemminge in die langen Schlangen statt die Automaten zu nutzen.

  13. Man kann nur hoffen, dass sich diese Kassensysteme nicht durchsetzen, denn es würde wieder einmal den Wegfall von enorm vielen Arbeitsplätzen bedeuten. Und ich glaube, dass es genug Menschen gibt, die kein oder nur ein sehr geringes Einkommen haben. Daher lehne ich solche Kassen ab und mache einen geoßen Bogen um sie.

    Die Lohnkosten für das Kassenpersonal sind in den Preisen einkalkuliert – die Waren würden jedoch nicht günstiger werden, sondern der Handel würde den Gewinn durch den Einsatz solcher Kassen steigern und als einziger davon profitieren.

    Der Schaden, der dem Handel durch Diebstähle u.ä. entsteht, ist übrigens ebenfalls bereits bei den Preisen einkalkuliert. Wenn man es genau nimmt, dann fügen Ladendiebe nicht nur dem Einzelhandel, sondern vor allem auch allen ehrlichen Kunden einen Schaden zu. In meinen Augen ein äußerst unsoziales Verhalten. Wenn jemand etwas zu essen stiehlt, weil er wirklich keinen Cent mehr hat und sonst hungern müsste, könnte ich es ja evtl. noch nachvollziehen, dass er die Tat begeht, aber bei den allermeisten Ladendiebstählen handelt es sich um Taten, die aus Habgier oder aus reinem Spaß am Nervenkitzel begangen werden. Solche Leute kann ich nur verachten, und zwar aus tiefem Herzen.

    Aber zurück zu diesen Kassen. Dass sie einen besonderen Anreiz bieten, Diebstähle o.ä. zu begehen, glaube ich nicht unbedingt. Wer klauen möchte, der macht das auch. Nur der Modus Operandi könnte durch solche Kassen vielleicht geringfügig verändert werden.

    • Name (erforderlich) says:

      „Mein“ Rewe hat drei Kassen – ist ein relativ kleiner Laden, Edeka ist schon etwas größer. Bin mir jetzt nicht sicher, ob es 6 oder 8 Kassen sind. Ich aber in keinem der Märkte jemals erlebt, dass alle Kassen besetzt sind. Bei Lidl – zwei Kassen – klappt das öffnen der zweiten Kasse gefühlt am besten, wenn die Schlange länger ist. Ich meine aber nicht, dass durch solche Self-Kassen weniger Personal notwendig ist. Wie gesagt, selten sind alle Kassen besetzt. Und wenn ein Verkäufer/Kassierer (in) zwei oder vier Kassen überwachen kann, dann kann man mehr Kassen öffnen und es geht für alle schneller.

    • Diese Entwicklung ist schon länger absehbar und nicht mehr umkehrbar. Bei den „einfachen“ Tätigkeiten an der Kasse in einem klassischen Supermarkt werden die meisten Jobs wegfallen, genauso wie bei den LKW- und Taxifahrern, das ist heute schon absehbar, und da wird kein Weg mehr dran vorbei führen.

  14. Also ich gucke bei Supermärkten mit mehreren Kassen immer nach der Kasse mit der hübschesten Kassiererin. Ein wenig flirten beim Bezahlen gehört doch dazu, finde ich…

  15. SB Kassen lohnen sich für mich nur bei extrem wenigen Artikeln. Da ich einkaufen aber sowieso hasse, versuche ich so viel wie möglich auf einmal zu erledigen. Diese Art von Einkauf würde aber an einer SB Kasse deutlich länger dauern.

    Aber zum Thema … Betrug gibt es immer überall. Würde ich aber selber auch nie machen.

  16. Bin da bockig und verweigere mich … die sind nicht wegen der „Liebe“ zum Kunden da. Der Job das Kassierens ist bestimmt nicht der tollste (bei all den komischen Menschen), ich muss aber nicht auch noch mit daran schuld sein, dass es diesen Job vielleicht irgendwann nicht mehr gibt.

    Und ich bin gerne faul und schmeiss meinen Einkauf lieber auf’s Band und danach wieder in meine Tasche und gut.

    Ausserdem find ich Schwätzchen halten während dessen viel toller. Oder Tipps der Kassiererin, dir mir sagt, dass es das Produkt nächste Woche im Angebot gibt, und wenn ich es nicht dringend brauche, doch dann kaufen könnte. Oder eben all die anderen kleinen Dinge, die einem mitgeteilt werden.

    Aber ich gehe auch gerner in kleinere Läden (so lange es die noch gibt). REWE und Kaufland sehen mich vielleicht einmal in drei Monaten.

  17. Jetzt mal abseits von self-scanning Kassen.

    Welche Gründe bewegen euch noch in einen Supermarkt zu gehen?

  18. Ich finde die Kassen praktisch, gerade wenn man’s mal eilig und nur 2,3 Artikel hat. Auf die Idee, bewusst zu betrügen, bin ich noch nie gekommen. Kann mir auch nicht vorstellen, dass mir das irgendwie einen Kick geben könnte.

  19. Die Erfahrungen hier sind die, dass erst zehn von diesen Kassen installiert wurden und als sich herausstellte, dass die Dinger unzuverlässig und/oder die Kunden zu doof für diese Art Kassensystem sind, wieder auf drei reduziert wurde. Grade ältere Menschen kommen mit der eigentlich simplen aber kompliziert anmutenden Technik nicht zurecht und benötigen Support. Bei nur einer „Hilfe“ auf die Menge Automaten ein eher hilfloses Unterfangen. Betrug liegt mir eh fern also kann ich dieser zweifelhaften Versuchung ausgezeichnet entgegen treten.

    Ich persönlich bezahle lieber bei einem Menschen und empfinde diese Drecksdinger als das Quantum zu viel an Automatisierung. Jobkiller!

  20. Muss die Frage nicht eigentlich eher sein wieviel an Personal eingespart wird um solche Diebstahlversuche zu kompensieren!
    Vier Kassen heisst ja auch vier Personen weniger, das heisst auch vier mal Sozialversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung und nicht zu vergessen das Gehalt weniger!

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