Seagate Ironwolf 14 TB NAS-Festplatte angeschaut

Wer von euch ein NAS zuhause betreibt, ist sicherlich schon einmal in die Verlegenheit gekommen, den Speicher erweitern zu müssen. Wie das bei 2-bay Synology-Systemen funktioniert, habe ich euch bereits näher bringen können. Auch ich habe zuletzt mein NAS von 4TB im RAID1-Verbund auf 14TB erweitert. Die Festplatte kommt in meinem Fall von Seagate, es handelt sich um die 14 TB-Version der Ironwolf-Serie.

Diese Platten sind speziell für NAS-Systeme abgestimmt und damit für den Dauerbetrieb geeignet. Seagate sieht die Ironwolf-Modelle für NAS-Systeme mit bis zu 8  Festplattenplätzen vor. Für größere Systeme kann man auf Ironwolf Pro bzw. auf die Exos-Serie zurückgreifen. Bei diesen Modellen bekommt man noch ein wenig mehr Support, beispielsweise sind bei der Pro-Reihe Rescue-Datenwiederherstellungen innerhalb von 2 Jahren inklusive. Für den Ottonormal-Verbraucher sollte das mir vorliegende Modell aber ausreichen.

Kommen wir zu den technischen Details. Die 3,5″-Platte dreht mit 7.200 Umdrehungen pro Minute und wird über Serial ATA-600 angeschlossen, was einen Durchsatz von 6 GBit/s gewährleistet. Der Cache ist 256 MB groß. Von angegebenen 14 TB bleiben nach der Initialisierung netto noch 13,039 TB übrig.

Diverse Sensoren innerhalb der Festplatte überwachen die Gesundheit des Gerätes. Besitzer einer Synology-NAS können sogar auf die native Unterstützung des IronWolf Health Management zurückgreifen. Die separate Ansicht wird nach Installation der Festplatten aktiviert, passierte in meinem Fall leider nicht. Mit diesem Problem bin ich anscheinend nicht allein. Kann aber auch daran liegen, dass die Platte noch ziemlich neu ist, offiziell noch nicht unterstützt wird und Synology noch einen Patch ausliefern muss.

Bezüglich der Zuverlässigkeit gibt Seagate eine MTBF von 1.000.000 Stunden an, die Betriebsstunden werden mit 8.760 angegeben. Falls doch mal eine Platte ausfallen sollte, kann der Hersteller innerhalb der dreijährigen Garantie angesprochen werden.

Im Betrieb machten die Platten in meinem Fall keinerlei Probleme. Die Messungen der Übertragungsraten und IOPS brachten in meinem Fall folgende Ergebnisse:

Lesen

Schreiben

Max. – MB/s

243,8

253,3

Durchschnitt – MB/s

~200

~195

IOPS/s Max

604

554

IOPS/s Durschnitt

~410

~400

Ziemlich gute Werte, wenn ihr mich fragt. Für den Gebrauch in einem NAS sollte das für einen sauberen Betrieb vollkommen ausreichend sein. Die Stromaufnahme der Festplatten liegt im Betrieb bei 7,9 Watt, im Idle bei 5,3 Watt.

Fazit zur Seagate Ironwolf 14 TB Festplatte

Nach den ersten Tagen mit den neuen Platten, gibt es für mich keinen Grund zur Klage. Die Lese- und Schreibraten sehen gut aus und die Gesundheitsüberwachung vermittelt ein Gefühl von Sicherheit, vor allem mit der dreijährigen Garantie im Rücken. Wer mehr will, kann auf die Ironwolf Pro zurückgreifen, die noch einen Datenwiederherstellungsdienst im Gepäck haben. Am Ende steht und fällt die Sache mit der Langzeiterfahrung. Die guten Eindrücke nützen nichts, wenn die Platte nach einem halben Jahr die Biege macht. Wer sich für das gute Stück interessiert, muss aktuell knapp 550 Euro auf den Tisch legen. Die Pro-Version ist für knapp 630 Euro zu haben.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail. PayPal-Kaffeespende an den Autor

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21 Kommentare

  1. Wie sieht es mit der Lautstärke aus?
    Ich hatte in meinem Microserver (HP N54L) bisher nur WD Red verbaut und kürzlich mit einer Seagate Ironwulf (allerdings nur das 6 TB-Modell) erweitert.
    Während die WD Red annähernd lautlos sind ist die Seagate deutlich wahrnehmbar, weshalb ich sie dann doch wieder gegen eine WD ausgetauscht habe.

  2. Das man das noch 14 TB nennen darf, wenn nur 13039GigaByte drauf passen. Das sind ja nur 12,73 TeraByte.

    • 14 TB =/= 14 TiB

      • Nahezu niemand verwendet die BIPM-Empfehlung. Ich kenne tatsächlich niemanden der damit arbeitet.
        Siehe auch Screenshot: 13039.00 GB und nicht 13039.00 GiB

        • Schlaumeier says:

          Na ja, der Hersteller verwendet die korrekte Einheit. 😉

          „Von angegebenen 14 TB bleiben nach der Initialisierung netto noch 13,039 TB übrig“ stimmt dann eben auch nicht. 14 TB sind 13039 GiB, insofern wird bloß im Synology-UI die falsche Einheit angezeigt (und das Komma ist hier nur ein Tausender-Separator). Es ist eine 14-TB-Platte (=14000 GB = 13039 GiB).

        • Ich kenne einige die den SI-Standard korrekt verwenden, Apple, Google, KDE, Ubuntu, Android-Hersteller, usw. Selbst die Gesetzgebung in den meisten Ländern behandelt das Thema korrekt. Im Grunde sind Microsoft die einzigen die den Kopf noch nicht aus dem Arsch bekommen haben.

  3. Nettes Teil, für meinen Bedarf aber aktuell noch zu teuer.

  4. erster Link im Artikel funktioniert nicht.

  5. „[D]ie Betriebsstunden werden mit 8.760 angegeben.“

    Das Bedarf einer kurzen Erklärung: Die 8760 Stunden beziehen sich auf die Betriebsstunden pro Jahr, um auf eine MTBF von 1.000.000 zu kommen. Also darf die Platte 365/24/7 laufen.

    Außerdem sollte die Laufwerkstemperatur unter 31, und die Umgebungstemperatur unter 27 Grad bleiben.

    Quelle: https://www.seagate.com/www-content/product-content/ironwolf/en-us/docs/100835908c.pdf#page18

    • Danke für den Hinweis.
      Zumal 1 Mio Stunden? Wie wollen sie das „beweisen“. Niemand der sich so eine Platte kauft lebt noch weitere 114 Jahre. Zumal in 20 Jahren die Platte mehr als Überholt sein wird 🙂 Oder verstehe ich die 1 Mio Stunden Lebenszeit einfach falsch?

  6. Wolfgang D. says:

    Das wäre endlich mal eine Ablage für ISOs und ROMs, die nicht so schnell voll wird – im wahrsten Sinne, man braucht da bestimmt ein externes Gehäuse mit Thunderbolt Anschluss, damit Umkopieren nicht ne Woche dauert. Aber wie schon jemand schrieb, noch zu hochpreisig da neu.

  7. So interessant so eine große Platte auch ist, es gibt ein Problem mit der Größe und einem eventuellen Rebuild. Gesetzt den Fall eine solche Platte fällt aus, befindet sich das RAID (hier ein RAID 1) in Status degraded und damit ohne weitere Ausfallsicherheit gegenüber eines weiteren Fehlers. Der Rebuild einer solchen Platte wird nicht nur Stunden, sondern Tage dauern. Das bedeutet, dass die verbliebene Platte ab diesem Zeitpunkt Höchstleistung vollbringen muss. Das erhöht die Ausfallwahscheinlichkeit enorm.

    Hinzu kommen die Wahrscheinlichkeiten von Lese- / Schreibfehlern. Man kann das noch viel genauer und ausführlicher beschreiben, aber der Betrieb eines solch riesigen RAID Verbundes mit RAID 1 ist für wichtige Daten fast Selbstmord. Filme, Fotos und Musik werden das noch relativ klaglos überstehen, bei Daten, die 100% konsistent sein müssen, ist es Glücksspiel.

    ZFS kann dagegen helfen, das bieten aber weder Synology noch Qnap. Helfen weiter ein Backup, das aber prinzipiell mit denselben Problemen zu kämpfen hat. Ich würde solche Platten nur in RAID Systemen verwenden, die doppelte Redundanz bieten und am besten noch Speicherschutz durch ECC.

    Meine DS918+ ist derzeit nur mit 4x4TB gefüllt und ich stehe auch vor der Entscheidung, was bei noch mehr Speicherbedarf angesagt ist. Derzeit würde ich eher Richtung FreeNAS mit ZFS gehen. Das erscheint mir sicherer.

    • Naja ich würde das schon machen. Habe zwei nas Systeme. Daten also sogar doppelt dafür bin ich halt auf Geschwindigkeit gegangen derzeit 4x6tb drinnen. Also 14TB schaft man über Gigabit LAN an einem Wochende. Habe ich letzt erst gemacht. Die zweite nas geht halt Freitag immer an und synct sich die Daten der anderen. Eine steht oben eine im Keller. Hoffe cloud Speicher wird mal so günstig das ich die auch nach hochladen könnte falls es mal brennt oder so.

  8. @oliver

    ich würde mich auch nicht auf so ein 2 Platten 14TB Raid1 verlassen wollen.
    Nicht ohne die Daten nochmal extra (offline) verfügbar zu haben.
    Gerade im Falle eines HDD Ausfalls ist alles mit Raid-1 und oberhalb 3TB mir viel zu gefährlich.

  9. @Oliver
    kannst du bitte prüfen ob der Schreibcache aktiviert ist? es geht im folgendes Problem
    https://www.synology-forum.de/showthread.html?97780-DSM-6-2-1-23824-Update-1&p=795259&viewfull=1#post795259

  10. Hier werden wohl in jeder Festplatte 8 x 1.75TB Platter mit insgesamt 16 !! mechanischen Schreib-Leseköpfen verbaut. Mir persönlich ist da die Ausfallwahrscheinlichkeit einfach zu hoch, als das ich darauf wirklich kritische Daten speichern wollen würde.

  11. sunworker says:

    @Robert
    Sehe ich auch so. Ich würde das Teil nicht kaufen, schon gar nicht für wichtige Daten.

    Zumal die recht oft ausfallen, die Bewertungen bei Amazon sind ja unterirdisch:

    22% nur 1-Stern, die meisten wohl wegen Datenverlust, echt erschreckend:
    https://www.amazon.de/Seagate-IronWolf-interne-Festplatte-Cache/product-reviews/B07GTSFS29/

    Da stimmt so einiges nicht in der ganzen Baureihe.

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