Schufa: Scoring könnte gegen geltendes Recht verstoßen

Ob dieses Gutachten in naher Zukunft zu Änderungen führt? Laut eines Gutachters am Europäischen Gerichtshof verstoßen die automatisiert erstellten Score-Werte der Schufa gegen geltendes Europarecht. Auch das Speichern von Insolvenzeinträgen wird kritisiert. Generalanwalt Pikamäe sagte, dass die automatisierte Erstellung eines Wahrscheinlichkeitswerts über die Fähigkeit einer Person, einen Kredit zu bedienen, ein Profiling im Sinne der DSGVO sei. Ebenso wird kritisiert, dass die Schufa wohl länger Daten aus öffentlichen Verzeichnissen speichert als die Verzeichnisse selbst. Ein Urteil könnte schon in einigen Monaten fallen. Hintergrund des Verfahrens vor dem EuGH sind mehrere Fälle aus Deutschland. Die kompletten Informationen nebst den Schlussanträgen des Generalanwalts finden sich hier. Das wird sicherlich sehr interessant am Ende, denn Unternehmen sind sicherlich weiterhin sehr stark daran interessiert, wie es beispielsweise um die Kreditwürdigkeit eines Menschen bestellt ist.

Die Rechtssache C-634/21 betrifft einen Rechtsstreit zwischen einem Bürger und dem Land Hessen, vertreten durch den Hessischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit (im Folgenden: HBDI), hinsichtlich des Schutzes personenbezogener Daten.

Im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit, die darin besteht, ihre Kunden mit Auskünften über die Kreditwürdigkeit Dritter zu versorgen, lieferte die SCHUFA Holding AG einem Kreditinstitut einen Score-Wert in Bezug auf diesen Bürger.

Dieser Score-Wert diente als Grundlage für die Verweigerung des von diesem Bürger beantragten Kredits. Der Bürger forderte daraufhin die SCHUFA auf, die darauf bezogene Eintragung zu löschen und ihm Zugang zu den entsprechenden Daten zu gewähren. Die SCHUFA teilte ihm jedoch nur den entsprechenden Score-Wert und in allgemeiner Form die der Methode zur Berechnung des Score-Wertes zugrunde liegenden Grundsätze mit. Sie erteilte ihm aber keine Auskunft darüber, welche konkreten Informationen in diese Berechnung eingeflossen waren und welche Bedeutung ihnen in diesem Zusammenhang beigemessen wurde und begründete dies damit, dass die Berechnungsmethode dem Geschäftsgeheimnis unterliege.

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41 Kommentare

  1. Jemand Anders says:

    merke es im bekanntenkreis… eine person war in privatinsolvenz und selbst nach 5 jahren bekommt er kein neues konto eröffnet…

    • BasisKonto bekommt jeder.
      Kenne deine Rechte, sonst wird dir vor allem in Deutschland viel unrecht widerfahren.

      Und, bei vielen Insolvenzern, kommt auch danach kein kreditwürdiges Einkommen zustande. Deswegen bleiben diese als nicht gewünschte Kunden.

    • Karsten Mitka says:

      Jeder bekommt ein Konto auf Guthabenbasis eröffnet, manche Banken lassen sich das aber fürstlich bezahlen. Ich selbst hatte in der Privatinsolvenz ein Commerzbankkonto zu regulären Konditionen eröffnet, inkl. Girokarte und Debit-Mastercard, ein N26 Konto war auch kein Problem und aktuell habe ich ein Revolut Konto, mit dem ich hochzufrieden bin. Alles kein Problem, man muß es nur seinem Insolvenzverwalter mitteilen, aber vorher um Erlaubnis fragen muß man nicht.
      Zum Thema Schufa, ich halte den Verein schon immer für illegal und datenschutzrechtlich höchst bedenklich. In welcher Gegend ich wohne, sagt nicht im geringsten etwas über meine Kreditwürdigkeit aus.

      • Ich verstehe durchaus die Kritik an der Schufa, und manche Punkte sind sicher verbesserungswürdig.
        Am Ende des Tages geht es um Wahrscheinlichkeiten, nichts anderes drückt der Score aus.

        Und da ist es nun einmal so, dass faktisch aller Wahrscheinlichkeit (!) nach jemand deutlich kreditwürdiger ist der in einem Nobelviertel wohnt, als jemand der im tiefsten Ghetto seine Wohnadresse hat. Das ist ein unbestreitbarer Fakt.

        Und ja, natürlich gibt es Ausnahmen, auch der Herr Dr. Prof. kann hochgradig verschuldet sein und seine Verpflichtungen nicht bedienen, aber die Grundtendenz und Wahrscheinlichkeiten kann man durchaus aus den Geodaten ableiten.

    • Schnickschanck, es gibt genug Alternativen ohne Schufa, auch mit DE-IBAN, wenn es unbedingt wichtig ist.

  2. Wie das ganze Geschäftmodell überhaupt DSGVO-konform sein soll, kann man vermutlich auch erst nach 15 Bier verstehen.

    • Das geht auch ohne Bier… Die DSVGO ist löchriger als ein Schweizer Käse! Mit dem berechtigten Interesse wurde ein Gummiparagraph eingesetzt, der Werbetreibenden, Adressverkäufern, Schufa und v.a.m genug Spielraum gibt und natürlich stimmst du bei einem Kreditantrag diesen Machenschaften ausdrücklich zu!

  3. Ich hoffe wirklich, dass sich da einiges tun wird. Gerade dass die Schufa beispielsweise Einträge aus öffentlichen Registern länger speichert als die Register selbst erschwert vielen Menschen absolut unnötig das Leben. Restschuldbefreiungen aus der Insolvenz werden, wenn ich mich recht entsinne, ein halbes Jahr nach Erteilung der RSB aus dem Register gelöscht – die Schufa speichert diesen Eintrag taggenau drei Jahre. Man macht also eine Insolvenz über 5-6-7 Jahre durch, kommt finanziell wieder auf die Beine, ist ein redlicher Schuldner, der alle seine Verpflichtungen bedienen kann, verdient vielleicht sogar mittlerweile überdurchschnittlich viel Geld – und kriegt nicht mal einen Handyvertrag, weil in der Schufa immer noch ersichtlich ist, dass man eine Insolvenz durchgemacht hat. Das hat, sagen wir mal zwei Jahre, nach Erteilung der Restschuldbefreiung – also der offiziellen, gerichtlich bestätigten Rehabilitation – absolut niemanden mehr etwas anzugehen. Mit Erteilung der RSB hat man schwarz auf weiß, dass man finanziell gesund da steht. Aber die Schufa liefert einem auch drei Jahre danach noch so einen schlechten Score, dass man nicht mal ein Bankkonto eröffnen kann.
    Ich habe selbst eine Privatinsolvenz durchgemacht, Restschuldbefreiung wurde im Januar 2020 erteilt. Ich verdiene sehr gutes Geld, weit über dem bundesdeutschen und meinem regionalen Durchschnitt – und die DKB hat, als im September 2022 ein Konto eröffnen wollte, meinen Antrag abgelehnt. Mein Schufa-Score, den ich daraufhin abgefragt habe, lag bei 85%. Und genau mit Ablauf des Tages, an dem die 3 Jahre nach RSB abgelaufen sind, schoss er hoch auf 94%.

    Einfach ein absolutes Unding. Hier wird Menschen, die sich durch die Insolvenz gekämpft haben, gezeigt haben, dass sie ihr Leben in finanziell ordentliche Bahnen lenken können, die trotz der Abschöpfung während der Insolvenz für vollen Lohn arbeiten gehen und sich nicht einfach mit 1300-1400 Brutto Jobs (damit vom Netto am Ende nur 1€ in den Topf der Gläubiger geht) ausruhen und den Ablauf der Zeit abwarten, das Leben unnötig schwer gemacht.

    So, jetzt habe ich mich beruhigt.

    • Ich verstehe durchaus was Du meinst, ich verstehe aber auch die andere Seite.

      Jemand der in eine Privatinsolvenz gehen musste hat erste einmal ganz massiv scheisse gebaut in der Regel, um das mal in deutlichen Worten zu formulieren. Und ja, auch ich kenne Fälle in denen das weitgehend unverschuldet der Fall war, die Regel ist dies aber nicht.

      Und im Zuge dieser Privatinsolvenz sind eine ganze Menge Menschen um ihr Geld gebracht worden. Ebenfalls ein Fakt.

      Vor diesem Hintergrund kann ich es durchaus verstehen wenn jemand sagt, dass er sich es nicht erlauben kann dieses Risiko einzugehen und generell nichts mehr finanziell mit jemand zu tun haben möchte der sich bereits in der Vergangenheit als unzuverlässiger Schuldner erwiesen hat.

      • Karsten Mitka says:

        Ganz massiv Scheiße gebaut? Bei mir war es gescheiterte Selbstständigkeit durch den plötzlichen Ausbruch einer chronischen Krankheit. Wie kann man nur so abartig arrogant und voreingenommen sein?

        • Da ist überhaupt nichts Arrogant an seiner Aussage. Die meisten Privatinsolvenzen sind auf eigenes Verschulden zurück zuführen, da beißt die Maus keinen Faden ab.

  4. Ja das Schufa Modell hat definitiv viele Probleme, aber was wär die Alternative? Für jeden Kredit oder Handyvertrag die Gehaltsnachweise der letzten 17Jahre mitbringen und dazu am besten noch eine Erklärung des Vermieters, dass man seine Miete brav zahlt?

    • @Florian
      Stell dir bitte mal die Frage, wie die Menschen Geschäfte gemacht haben, bevor es die Schufa gab? Auch da wurden Wohnungen vermietet und andere Verträge geschlossen. Das hat ganz ohne Scoring durch derart dubiose Firmen funktioniert.

      • Richtig. Früher hat das auch gut funktioniert.
        Ich spreche der Schufa ihre Legitimität nicht komplett ab, aber sie muss sich dafinitiv öffnen, und aufhören Daten unverhältnismäßig lange zu halten.
        Das erinnert mich an das letzte mal, dass ich ein iPhone verkaufen wollte. Ich kaufe und verkaufe schon sehr lange ab und zu iPhones auf ebay Kleinanzeigen.
        Früher hat es NIEMANDEN interessiert, wie der Akku noch ist. Keine Kratzer, Gehäuse noch ganz – perfekt. Falls der Akku noch gut hält, erfreulich. Wenn nicht kommt halt ein neuer rein.

        Jetzt? Jede Nachricht „Hey was ist denn die Akkukapazität? Die kannst du unter (blabla) nachsehen“. Und dann geht die Pseudowissenschaft los..

        • Das lag schlicht daran, dass sich bei früheren Modellen der Akku noch einfach und günstig tauschen ließ, was mittlerweile nicht mehr der Fall ist.

      • Da hat der Gläubiger dann eben 20 % Zinsen im Monat genommen, um sein Risiko abzusichern.

      • Die Schufa dient am Ende des Tages der Risikominimierung.
        Und ohne die Schufa geht es leider nicht bei der Zahlungsmoral vieler Menschen.

    • >In den USA musst du sogar für ein Handyvertrag die Abrechnungen der Versorger wie Strom und Gas vorlegen.

      „In den USA“ ist Unsinn. Es gibt Anbieter, die das verlangen, und es gibt andere, denen die Vorlage einer Kreditkarte genügt.

      • Und was musst Du alles machen, um an eine Kreditkarte zu kommen? Wie hoch sind die Zinsen, die dort auf Kreditkartenumsätze anfallen?

        • „Zinsen, die dort auf Kreditkartenumsätze anfallen“ – niedlich. Lass mich raten, Du hast noch nie eine Kreditkarte gehabt, oder?

          Ich verrate Dir was: Zinsen fallen auf die Kartenumsätze gar keine an. Die fallen erst an, wenn die Umsätze in einen Kredit umgewandelt statt ausgeglichen werden. In der Regel geschieht das am Ende des Abrechnungsmonats, also das Ausgleichen oder alternativ das Umwandeln in einen Kredit.

          Welche Bedingungen man in den USA für eine Kreditkarte erfüllen muss, hängt von der Bank ab. Es schadet nicht, wenn man mindestens 21 Jahre alt und amerikanischer Staatsbürger ist, eine Sozialversicherungsnummer (SSN) oder Steuernummer (ITIN) sowie eine positive Credit Histroy hat. Letztere kann man sich gezielt aufbauen – über Kundenkarten, kleinere und etwas größere Kredite, aber nicht über die schwäbische Hausfrauendenke „ich hab noch nieeee einen Kredit gebraucht, weil ich so sparsam bin, also bin ich total kreditwürdig“ – nö, biste nicht; unbekannt biste, sonst aber auch nix.

          • Ich sehe da keinen Vorteil darin, dass man die Kreditwürdigkeit so aufbauen muss. Bei uns bist du erstmal relativ Kreditwürdig bis es zu ersten Problemen kommt.

            Und im übrigen ist das Regelmodell bei US Kreditkarten Revolving. Da landest du immer im Kredit.

    • >In den USA musst du sogar für ein Handyvertrag die Abrechnungen der Versorger wie Strom und Gas vorlegen.

      Was aber in vielen Ländern üblich ist, da diese kein Meldewesen haben und das nur zum Beweis deiner Wohnadresse verwendet wird, nicht ob du Kreditwürdig bist.

    • sicherlich nicht für jeden Einzelfall im Detail geklärt. Aber z.B. im Onlinehandel könnte es ja wieder so laufen, dass Du dich beweisen musst. Sprich, entweder wird die am Anfang nur Vorkasse oder Paypal angeboten und erst langfristige/mehrmalige Kunden bekommen die Option per Rechnung/Lastschrift zu bezahlen.

      Dann bleibt das Kundenscoring innerhalb des Händlers

    • Die Abrechnung von Strom- oder Gasversorger wird in den USA verlangt, um die Adresse zu verifizieren. Mit der Kreditwürdigkeit hat das zunächst gar nichts zu tun. In den USA gibt es weder ein Meldewesen noch einen Personalausweis, wo die Adresse aus dem Melderegister drauf steht. Hilfsweise fragt man halt Verträge ab, die mit dem Wohnsitz untrennbar in Verbindung stehen, wenn einem die Adresse wichtig ist.

  5. Konnte noch nie verstehen, wie es rechtens sein kann, dass die Schufa diese ganzen Daten ohne meine Einwilligung speichern und damit Geld verdienen kann…und das auch noch völlig intransparent. Mir hat dieser tolle Verein mal die Finanzierung einer Wohnung vermasselt, da sie meine Daten mit denen einer mir unbekannten Person wohl gleichen oder ähnlichen Namens vermischt hatte, welche wohl jede Menge Kleinkredite abgeschlossen hatte. Das war auch ein Heckmeck, das alles wieder glatt zu ziehen. Hilfe von der Schufa dabei gleich null! Betrifft aber nicht nur die Schufa, sondern auch andere Scoring-Unternehmen, die aber halt aktuell weniger relevant für den Abschluss von privaten Verträgen sind.

    • Du gibst dein Einverständnis, dass der Schufa Partner deine Informationen weitergibt und die dortigen einsehen darf.

    • >>Konnte noch nie verstehen, wie es rechtens sein kann, dass die Schufa diese ganzen Daten ohne meine Einwilligung speichern und damit Geld verdienen kann

      Früher gab es im deutschen Recht die „Schufa-Klausel“. Dank dieser Klausel musstest du der Verarbeitung deiner Daten zustimmen. Ohne Zustimmung konnte der Vertragspartner den Vertrag ablehnen. Min Einführung der DSGVO wurde die „Schufa-Klausel“ hinfällig. Es reicht ein berechtigtes Interesse an deinen Daten zu haben, um sie zu verarbeiten. Bedank dich bei den EUrokraten…

    • Du kannst auch die Löschung Deiner Daten verlangen bei der Schufa. Das wird dann auch gemacht, wundere Dich nur nicht wenn Du nachvollziehbarer Weise keine Kreditkarte, Handyertrag etc. mehr bekommst.

  6. Die sogenannte Kreditwürdigkeit und die verschiedenen Kredit Überwachung Unternehmen Schufa Creditreform usw. speichern Daten weiter auch wenn diese schon beim Gläubigern beglichen sind. Erschweren andere Menschen unnötig Probleme. Sicherlich gut gemeint gegen Menschen die keine Absicht haben Kreditwürdigkeit zu sein. Es gibt 2 Seiten der Geschichte. Wie regeln das z.b. andere Länder in der Welt? Wie wäre die Kreditwürdigkeit mit Blockchain ? Überwachung hin oder her. Deutschland und ihre angebliche Demokratie. Stasi 2.0 oder mehr. Nur um ihre schlechten Politiker und Lobbyisten zu schützen und zu bereichern. Sorry das ist meine Meinung.

  7. Warum gibt es die Schufa nur in Deutschland?
    Na? Warum wohl?
    In der gesamten EU gibt es so etwas nicht.

    • Zumindest in allen Industriestaaten gibts entsprechende Institutionen.

      In Spanien z.B. gibt es gleich vier.

      Abgekürzt (SHUFA ist ja auch eine Abkürzung) heissen sie:

      RAI, ASNEF, EXPERIAN und CIRBE

      In der Schweiz wirds nicht abgekürzt und heisst:

      Betreibungsregisterauszug

    • Bitte keine Unwahrheiten verbreiten.

      Selbstverständlich gibt es entsprechende Institutionen in jedem Industrieland.

  8. Ich finde, die haben recht.
    Die Polizei darf nicht automatisiert eine Analyse über dich erstellen, aber eine Firma schon.

  9. Grumpy Niffler says:

    Ein Scoring anhand vom individuellen oder (meinetwegen bei gemeinsamen Haushalten) gemeinschaftlichen Zahlungsverhalten innerhalb einer definierten Löschfrist kann schon sinnvoll sein. Eine „credit history“ in irgendeiner Form braucht es insbesondere im Onlinehandel eben um die Zahlung von Bestellungen zu gewährleisten. Das ist zwar nervig, aber da ist noch niemandem ein wirklich besseres System eingefallen, solange man nicht alles per Vorkasse zahlen will. In anderen Ländern (etwa USA) machen das die Kreditkartenfirmen, aber Deutschland ist ein Land mit historisch geringer KK-Verbreitung von daher braucht es da eine andere Stelle.
    Das Dubiose an der Schufa sind die vielen Daten die im verborgenen Erhoben werden und von denen nur per Glaskugel angenommen wird, dass sie relevant sind – etwa wie oft man das Konto wechselt, wie oft man umzieht, in welcher Gegend man wohnt,…
    Ein Bankwechsel ist mein gutes Recht als Kunde, wenn mir die aktuellen Konditionen nicht mehr zusagen – dass einem das von der Kreditwirtschaft als Negativmerkmal angerechnet wird, kommt fast schon Erpressung gleich. Auch wie oft und wohin ich ziehe, geht niemanden was an solange ich meine Rechnungen bezahle.

  10. Ich bin wahrlich kein Fan der SCHUFA und insbesondere nicht dieser Geheimniskrämerei, die um die Berechnung des Scores gemacht wird. Auf der anderen Seite aber müsste man m.E. die Unternehmen, die diese Werte einfach als gegeben hinnehmen, ohne sich die Mühe zu machen, die Hintergründe bei einer Beurteilung mit in Betracht zu ziehen, mindestens ebenso kritisieren. Das macht es doch erst möglich, dass die SCHUFA eine derartige Macht ausüben kann.

  11. Ihr müsst nach erteilter Restschuldbefreiung auch euer P-Konto wieder in ein normales Girokonto umwandeln oder kündigen, sonst sieht jeder bei Anfrage: „Uiii… P-Konto… lieber nicht!“ (bzw. Eintrag von anderer Bank)

    Seit dem 1.12.2021 haben Schuldner einen gesetzlichen Anspruch darauf, dass die Bank ihr P-Konto in ein normales Girokonto rückumwandelt. Dieses Recht ist in § 850k Abs. 5 ZPO verbrieft:

    „Der Kontoinhaber kann mit einer Frist von mindestens vier Geschäftstagen zum Monatsende von dem Kreditinstitut verlangen, dass das dort geführte Pfändungsschutzkonto als Zahlungskonto ohne Pfändungsschutz geführt wird.“

    Dann klappt‘s auch wieder mit den Krediten.

    • Karsten Mitka says:

      Ein P-Konto kann man schon immer hin- und herwandeln, aber immer erst zum Anfang des folgenden Monats. Ich bin das 6. und somit letzte Jahr in Privatinsolvenz, hatte nacheinander insgesamt 4 Konten bei unterschiedlichen Banken zzgl. Paypal, davon war nicht eines ein P-Konto. Sind echt viele Schreckgeschichten zu Privatinsolvenzen im Umlauf.

  12. Tja dann wird im Zweifel eben verschiedene Dienstleistungen noch teuerer, denn das Risiko wird dann halt auf alle Kunden aufgeteilt. Ein Kredit ist dann wohl für den Arbeitnehmer kaum bezahlbar. Nicht falsch verstehen, bin kein Freund der Schufa. Man sollte nur vorher über Alternativen nachdenken. Vielleicht übernimmt das in Zukunft dann ein anderer Player. Besser wirds definitiv nicht. Alle von BigData anzapfen und nutzen.

    • warum sollte das teurer sein? Es wird dann einfach so sein, dass die Scoring Leistung nicht mehr zentral sondern individuell durch den Händler/Bank erfolgt. Ich sehe das auch als Aufgabe der Bank an herauszufinden wie kreditwürdig seine potentiellen Kunden sind und nicht die Aufgabe einer Schufa. Wenn ich also einen Kredit haben will, bin ich der Bittsteller und muss dann der Bank nachweisen wie kreditwürdig ich bin. z.B. durch Gehaltsunterlagen oder sowas. Das ist mir allemal lieber als ein intransparentes Verfahren das ohne mein Zutun/Wissen über mich gelegt wird und das ich mitunter keinen Einfluss habe.

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