Schufa CheckNow: Umstrittenes Projekt soll eingestellt worden sein

Photo: jbrinkhorst auf unsplash.com

Das gab ein großes Hallo als bekannt wurde, dass die Schufa ein neues Projekt gestartet hatte, welches Kunden noch mehr durchleuchtet. Es hört(e) auf den Namen Schufa CheckNow und der erste Partner war Telefónica/O2. CheckNow sei laut der Schufa für Menschen gedacht, deren Score bereits negativ ausfällt und die nun doch die letzte Chance nutzen wollen, um eine anstehende Finanzierung oder dergleichen bewilligt zu bekommen – wenn man sich entsprechend dafür entscheidet, einen noch tieferen Blick in seine Finanzwelt zu geben.

Laut Bericht der Tagesschau hat man bei der Schufa nun das Projekt komplett eingestellt. Wie eine Sprecherin der Schufa auf Anfrage bestätigt hat, wird das datenschutzrechtlich umstrittene Projekt „CheckNow“ in der bisher geplanten Form nicht mehr weiterverfolgt. Damit reagiere die Schufa offenbar auf öffentliche Kritik infolge von Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung.

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11 Kommentare

  1. Gut so. Alles Verbrecher!

    • Wirtschaftsauskunfteien wie die SchuFa gibt es praktisch in jedem Land und diese sind auch notwendig, ob es dir gefällt oder nicht. Die Menschen, die dort arbeiten, sind mit Sicherheit keine Verbrecher.

      • Würde man hier die DSGVO so ansetzen wie bei jedem kleinen Sportverein, wären die allerdings bald pleite. So gesehen ist der Begriff „Verbrecher“ sicher etwas hart, hundertprozenig sauber ist das ganze System aber zumindest nicht.
        Ich bin zwar auch der Meinung, dass es Auskunfteien geben sollte, aber so intransparent ist das doch schon ziemlich zwielichtig.

    • Sagen wir mal so, ich sehe die Bestrebungen im Rahmen dieses CheckNow Projekt der Schufa ebenfalls sehr kritisch. Aber leider geht es ganz ohne solche Institutionen wie die Schufa auch nicht, dafür gibt es eine viel zu schlechte Zahlungsmoral in weiten Breiten der Bevölkerung.

  2. Es ist sicherlich nicht „negativ“ gemeint sondern ein Score mit hohem Risiko? Spannend wäre, ab welchem das gilt bzw. galt.

    So oder so ignoriere ich den Laden seit Jahren, bin aber zum Glück auch in einer entspannten Einkommenssituation wo ich nur müde lächel, wenn mein Gegenüber sagt, er/sie müsse kurz meinen Schufascore prüfen. Beneide ich wichtige(re) Berufsfelder mit geringem Einkommen nicht, sich noch mit so einem Tineff rumärgern zu müssen. Zumal Leute wegen jeder Unsinnsmeinung aktuell auf Straßen gehen, weil sie sich in ihrer „Persönlichkeit“ eingeschränkt fühlen aber ein Laden, der mir seit Jahrzehnten vorschreibt, wieviele Konten gut für mich sind und wie oft ich meinen Stromanbieter wechseln darf, ist ok… #Nachtigal

    • @SteveF
      Das ist ein weit verbreiterter Irrtum. Dein Einkommen hat keinerlei Einfluss auf Deinen Schufa Score da die Schufa Dein Einkommen schlicht und ergreifend nicht kennt, genauso wenig wie Deinen Kontostand.
      Der Score berechnet sich aus vielen Faktoren, und nicht wenige davon sind reine Kaffeesatz Leserei. Ich hatte es mal geschafft mit 18/19 auf einen Schufa Score von irgendwas um die 70 zu kommen (damit bekommt man wirklich überhaupt nichts mehr) obwohl ich in meinem Leben noch nie eine Mahnung bekommen habe, keinerlei Schulden, guter Job etc. einfach nur aus dem Grund weil ich zu dem Zeitpunkt mehrere Handyverträge innerhalb kurzer Zeit abgeschlossen hatte. Da sprang wohl irgendein Algorithmus der Schufa an nach dem Motto „18 Jähriger Typ hat 4 Handyverträge auf seinen Namen laufen der ist auf dem besten Weg in die Schuldenfalle“. Der Score erholte sich dann aber auch sehr schnell wieder und war kurz später, als die Schufa gesehen hatte, dass der 18 Jährige Typ zwar 4 Handyverträge auf sich laufen hat aber die einwandfrei bezahlt wieder in einem sehr guten Bereich.

      Da ist also sehr, sehr viel Kaffeesatz Leserei drin bei der Schufa, und wenig Fakten. Du kannst Milliarden auf Deinem Konto haben, wenn Du aber bestimmte Aktionen durchführst welche in der Wahrscheinlichkeitberechnung der Schufa Alarm schlagen rauscht Dein Schufa Score trotzdem in den Keller.

      Mein aktueller Schufa Score liegt übrigens bei 99,xx Prozent, schwankt aber von Quartal zu Quartal immer mal wieder, warum auch immer, um 1-2 Prozentpunkte. Und das schon seit vielen Jahren.

      • Ja hast du natürlich recht, mir gings eher um „ich brauche keine Kredite (mehr), daher ist/war mein Score auch bei 99“. Wobei ich neulich Samsung Pay gestartet hab aber noch keine neue Abfrage gemacht hab. Mal sehen…..auf jedenfall danke für die sehr gute Zusammenfassung!

      • Das schlimme ist ja, dass man nichtmals erfährt, wie der Score im Detail berechnet wird, das zählt dann als Geschäftsgeheimnis und das wurde auch vom BGH schon so bestätigt.
        Kurzer Schwenk von der Schufa weg: Ich wollte letztes Jahr etwas auf Rechnung bestellen, weil die Lieferzeit unbekannt war und ich nicht wollte, dass der Händler zu früh Geld bei mir abbucht. Dieser Händler machte aber halt keine Abfragen über die Schufa, sondern über eine andere Auskunftei (Boniversum). Ergebnis: Ich durfe nicht über Rechnung bestellen. Danach machte ich eine Selbstauskunft bei Boniversum und konnte erstaunliches lesen: Überall stand: „Hierzu sind bei Boniversum keine Einträge gespeichert“. Trotzdem reichte es nicht für eine Bestellung auf Rechnung. Bzw. natürlich kenne ich die Logik: „Da dieser Kerl noch keinen erfüllten Vertrag nachweisen kann, ist er nicht vertrauenswürdig“. Ich bin aber keine 18 mehr und habe bei der Schufa zuletzt einen Score von 98,93% gehabt.
        Für Boniversum waren meine Adressdaten aber „Überdurchschnittlich“ und meine Personendaten „Durchschnittlich/neutral“ bis Unterdurchschnittlich.
        Ich habe Freunde von mir auch diese Auskunft machen lassen und meine Eltern. Die „reichen“ Rentner wurden besser eingestuft als ich und ein Freund noch schlechter als ich (ebenfalls ohne Einträge), ein Freund besser.
        Obwohl ich dann am Ende normal per Visa bezahlen konnte und alles glattlief, kann ich nach solchen Erlebnissen schon verstehen, wenn Leute diese Firmen nicht gerade wertschätzen…

  3. „…in der bisher geplanten Form nicht mehr weiterverfolgt. “ – Die werden sich schon was Neues einfallen lassen. Jetzt wo sie die Kritikpunkte kennen, können sie ja drauf reagieren. So gesehen war das Projekt „CheckNow“ ein erfolgreich gestarteter Testballon. Die Zahl von Menschen, die trotz negativem Score ihre „letzte Chance“ nutzen wollen, dürfte ziemlich angestiegen sein. Dieser Personengruppe muss man eben zukünftig etwas subtiler deutlich machen, was es bringt tieferen Einblick in deren Finanzwelt zu gewähren.

  4. BerniEausE says:

    Im ersten Moment aufatmen, aber ich sehe es so wie Mr. T hier.
    „Niieemand hat die Absicht den gläsernen Konsumenten in einen Superscore einzuwickeln…“

    Da wird, wie üblich a bisserl Sand nach draussen in die Augen gestreut, um es dann doch noch ambitionierter ( und ungestörter ) zu perfektionieren.
    Immerhin wird hier der Reibach der Zukunft generiert ( & über -wehrlose- Menschen bestimmt ),. Und die Krake Schufa wäre ja gern DER Global Player in dem Segment.

  5. Ich selbst habe eine 98 🙂

    Jedes Jahr lass ich mir den kostenlosen Brief zustellen.

    Auch wenn es trotzdem widerlich ist, das es sowas gibt, will ich trotzdem meinen Wert wissen.

    Ich kenne da allerdings einen Bekannten, welcher den Fehler machte einem Freund einen Mobilfunkvertrag unter seinem Namen gab, da dieser keinen Vertrag mehr bekommen konnte.

    Und endete wie es enden musste, der Typ hat seinen Score ruiniert.

    Dieser Bekannte nahm diese Nachricht sehr positiv auf, dass wieder eine Chance besteht, doch noch Verträge problemloser zu beginnen.

    Das Projekt war vielleicht trotzdem nicht so schlimm, wie von vielen Medien berichtet.
    Gab es den betroffenen doch wieder eine Chance, auf kosten des Datenschutz! Trotzdem wieder eine Chance!

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