Safer Internet Day: EU-Initiative klicksafe ruft zum #FaktenSchützen auf

Die EU-Initiative klicksafe ruft am heutigen Safer Internet Day zum Engagement gegen Desinformation auf. Entbehrt nicht einer gewissen Ironie: An der Kampagne #FaktenSchützen beteiligen sich auch Wissenschaftler, Prominente und namhafte Politiker. Letztere stehen ja nun selbst quasi durch ihre berufsbedingten Agenden nicht unbedingt im Ruf unbedingt besonders neutrale oder umfassende Informationen zu verbreiten. Das läuft eher ähnlich wie in der Werbeindustrie, man greift sich heraus, was zur Botschaft und dem Ziel passt.

Das gehört eben zur politischen Bühne, denn da geht es nicht etwa um Wahrheitsfindung wie in der Wissenschaft. Gut, schweifen wir aber nicht zu sehr ab, denn an sich ist die Aktion per se eine gute Sache. So sollen gerade Jugendliche zwischen 14- und 25-Jahren Probleme haben Fake-News zu erkennen. Rund zwei Drittel (63 %) glauben laut einer forsa-Umfrage, dass ihnen die Einordnung leichter fallen würde, wenn Falschmeldungen in der Schule oder bei der Ausbildung thematisiert würden. Hilfreich fänden rund zwei Drittel der Befragten zusätzliche Informationen in den Medien und auf den Plattformen, auf denen sich (Falsch-)Nachrichten verbreiten. Als Quellen für Falschnachrichten nennen sie laut Pressemitteilung von klicksafe vor allem Instagram (54 %), YouTube (53 %) und Facebook (42 %). Das sind also alles Kanäle, in denen im Grunde jeder seine Ansichten recht ungefiltert verbreiten kann.

klicksafe ruft nun alle Interessierten auf, sich heute unter dem Hashtag #FaktenSchützen für verlässliche Fakten und gegen Falschnachrichten im Netz einzusetzen. Man macht auch darauf aufmerksam, dass vor dem Teilen von Texten, Bildern und Videos der Inhalt wirklich gelesen werden sollte. Dass das nicht immer passiert, erleben selbst wir hier manchmal in den Kommentaren. Der Safer Internet Day (SID) ist im Übrigen ein von der EU ausgerufener, weltweiter Aktionstag für mehr Online-Sicherheit für Kinder und Jugendliche. In Deutschland übernimmt eben klicksafe die Koordination und bietet da auch mehr als 150 Online-Veranstaltungen zu Medienkompetenz und Meinungsbildung im Internet an. Mehr Informationen und eine Karte der Aktionen sind unter klicksafe.de/sid/aktionen zu finden. Man hält da auch Material  für Lehrkräfte bereit, etwa ein interaktives Online-Aufklärungsspiel rund um Verschwörungstheorien sowie ein Online-Quiz. Für den weiteren Schulunterricht gibt es unter anderem das neue klicksafe-Handbuch „Ethik macht Klick. Meinungsbildung in der digitalen Welt“.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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2 Kommentare

  1. Ohne Verschwörungstheorie kein Journalismus. Der Pulitzerpreis wird nicht selten an solche Leute vergeben, die einer Verschwörungstheorie (wie gesagt Theorie!) nachgegangen sind.

    Deutlich wird aber etwas anderes, die offenkundig mittlerweile zu enge Bindung von Staat und selbsternannten „etablierten Medien“. Diese fürchten offenbar den Totalverlust der Meinungsverzerrung durch „offene Kanäle“ digitaler Form (für die, die es nicht kennen, es gibt in vielen Kabelnetzen einen offenen Kanal, in dem Bürger selber Radio und Fernsehen machen und verbreiten können).

    Schließlich dienen Instagram und Co. erstmal wertneutral der Verteilung von Inhalten. Oft genug auch aus staatsnahen Quellen. Stören tut man sich alleine an denen, die nicht auf Linie sind und Haltung zeigen.

    Ein Kampf gegen Windmühlen.

  2. >Schließlich dienen Instagram und Co. erstmal wertneutral der Verteilung von Inhalten

    Wertneutrale Berichterstattung hieße vielseitige Berichterstattung – genau das Problem der genannten sozialen Medien ist aber die Filterblase: durch Einordnung der Lesegewohnheiten und digitalen Fußabdrucks erhält der Nutzer immer einseitigere Berichterstattung…
    Frei nach dem Motto „der User klickt und konsumiert viel von Quelle X, also zeigen wir ihm noch mehr davon und Ähnliches!“

    Genau soetwas verstehe ich hier als Ziel der Aufklärung: viele Perspektiven durch unterschiedliche Quellen in Erfahrung bringen, statt immer einseitigeren Blasen zu folgen.

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