Roborock S8 Pro Ultra im Test: Ein nützliches Upgrade

Anfang des Jahres hat Roborock neue Staubsaugermodelle vorgestellt. Neue Modelle von Herstellern kommen fast im Monatstakt und in diesem Bereich sind es meist eher kleine Verbesserungen gegenüber Vorgängermodellen.

So auch beim Roborock S8 Pro Ultra, der aus Staubsaugerroboter und der Station namens RockDock Ultra besteht. Eine Kammer der Station beherbergt den Beutel für den aufgesaugten Staub, dazu gibt’s dann jeweils eine für das Frisch- und das Schmutzwasser.

Der Roborock S8 Pro Ultra setzt weiter auf einen Lappen auf der Unterseite, dieser wird aber nun auch durch die Station automatisch gereinigt und getrocknet. Bedeutet für euch jetzt nicht, dass ihr nichts tun müsst, denn alle paar Wochen sollte man so eine Station auch mal selbst reinigen:

Die Station meldet euch übrigens, wenn das Wasser leer ist oder das Dreckwasser entsorgt werden muss, weil die Behälter leer, bzw. voll sind.

Zusätzlich ist ein Staubbeutel eingebaut, der je nach Reinigungshäufigkeit bis zu 7 Wochen Staub aufnimmt. Ich finde es eigentlich schade, dass die Hersteller Staubbeutel in den Geräten verbauen. Warum? Roborock hat mit einem früheren Modell gezeigt, dass es auch ohne geht – das ist aber nur meine Meinung als Nicht-Allergiker.

Für die Unterbringung: Bedenkt, dass die Behälter nach oben herausgenommen werden:

Technisch ist der S8 Pro Ultra fast der Vorgänger, allerdings wurde punktuell verbessert. Die technischen Daten im Schnelldurchlauf:

S8 Pro Ultra
Farben Schwarz & Weiß
Abmessungen – mit Dock (L x W x H) 350 x 353 x 965 mm
Abmessungen – ohne Dock (L x W x H)  426 x 514 x 450 mm
Bürstenart Doppel-Gummibürsten
Automatische Anhebung der Bürste ja
Max. Saugkraft 6000 Pa
Staubbehälter 350 ml
Mopp-System VibraRise 2.0 Wischsystem
Mopp-Frequenz (Vibration) bis zu 3000 Mal/min
Automatische Anhebung der Mopp bis zu 5 mm
Wassertank 200 ml
Akkuleistung 5200 mAh
Geräuschentwicklung (Balanced Modus) 67 dB
Navigation LiDAR
Hindernisvermeidung Reactive 3D
Schwellenhöhe 2 cm
Staubbeutel-Kapazität (Dock) 2,5 l
Filterklasse Staubbeutel E12
Frischwassertank 3,5 l
Dreckwassertank 2,9 l

Roborock packt ansonsten alles in den Sauger, was es wirklich bequem macht. Automatisches Anheben des Wischmopps und nun auch der Bürste (nur beim Wischen), eine Teppicherkennung über Ultraschall, klassische Hindernisvermeidung, Laser-Navigation, Steuerung per App und Sprache, Karten für mehr als eine Etage und mehr.

Falls jemand seine Möbel nachmessen möchte: Der Roborock ist 9,65 cm hoch. Für mich ist das bei den Geräten immer schade, denn obwohl sie ohne „Radarturm“ unter meine Küchenzeile passen würden, bleibt diese paar Zentimeter außen vor. Gerade dort sammelt sich oft Krümelkram – und ich habe schwarze Fliesen (außer im Wintergarten, wie man auf den Bildern sehen kann). Da muss man allerdings nur ein paar Sekunden einfach den Kram unter dem Vorsprung raus fegen und gut ist.

Der Roborock S8Pro Ultra ist mit wenigen Handgriffen ans Netz angeschlossen (ein Account wird benötigt) und einsatzbereit. Die Steuerung erfolgt über die Roborock-App (oder später sicher auch über Xiaomi Home). Die erste Fahrt sollte der Erkundung der Wohnung dienen. Da erzähle ich euch wahrscheinlich nichts Neues. Hindernisse bis zu 2 cm überwindet der Saugroboter laut Beschreibung. Wer hochflorige Teppiche hat, sollte diese in der App später als Sperrzone markieren.

Die App ist leistungsstark, die Funktionen vielfältig. Standards wie No-Go-Areas und virtuelle Wände gehören dazu, aber auch Dinge, die den Teppich betreffen. Diese können umgangen werden. Alternativ kann die Wischeinheit (Mopp und Bürste können hochgefahren werden) um 5 mm angehoben werden, damit der Teppich nicht gewischt wird (die automatische Wischeinheit ist nur für Teppiche mit kurzem Flor bis 4 mm Höhe geeignet).

Während früher ein Wischroboter von Roborock (Ausnahme: u. a. der direkte Vorgänger mit seiner Station) den schmutzigen Lappen immer mitgeschleppt hat, ist das heute anders. Der Mopp kann nach einer einstellbaren Anzahl von Minuten oder nach jedem Raum der Station „gewaschen“ werden, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden.

Der sogenannte Moppwaschmodus bietet insgesamt drei Reinigungsstufen. Das Trocknen kann ebenfalls in drei Stufen vollzogen werden. Zur Auswahl stehen 2, 3 oder vier Stunden. In dieser Zeit kann man das Trocknen akustisch wahrnehmen, es ist aber nicht störend.

Ebenso kann jeder Raum in der Anwendung hinsichtlich der Reinigung editiert werden. So können beispielsweise der Eingangsbereich und der Flur mit voller Leistung gesaugt und gewischt werden, während das Wohnzimmer weniger intensiv gereinigt wird. Reinigungspläne, manuelle Reinigung und andere Gimmicks runden das Ganze ab. Die App ist sehr nützlich und sollte wie die Xiaomi-Home-App als Vorbild für andere Hersteller dienen. Ich selbst habe Hartboden im Haus, an einigen Stellen aber auch Teppiche. Die App kann so justiert werden, dass Teppiche besonders gründlich gereinigt werden – und nicht nur das. Man kann in der App auch einstellen, dass erkannte Teppiche nach einer Raumreinigung noch einmal gesondert abgesaugt werden. Tierhalter können über die reaktive 3D-Hindernisvermeidung einstellen, dass der Roboter besonders aufpasst.

Ich habe schon erwähnt, dass ich eine Küche habe, die jeder Staubsaugerroboter nicht komplett gereinigt hinterlässt. Auch der S8Pro Ultra. Das liegt aber an meiner Küchenzeile. Aber gesamt betrachtet bin ich mit den verschiedenen Saugmodi sehr zufrieden. Für mich ist eher das Wischen interessant, da ich hauptsächlich Fliesen habe. Der Roborock hat eine sogenannte Sonic-Mopp-Wischfunktion. Er schrubbt den Boden mit bis zu 3.000 Bewegungen pro Minute. Normale Verschmutzungen sind kein Problem, das schafft der Staubsauger wie sein Vorgänger. Eingetrocknete Ketchup-Flecken von den Fliesen bekommt man allerdings nicht weg – das schafft auch die Gründlich-Funktion nicht, die eine Stelle zweimal wischt. Der Roboter hat zwar Druck, aber letztendlich ist es einfach zu wenig für den harten Schmutz. Kaffeeflecken, kurz eingetrockneter Joghurt und so sind aber kein Problem.

Zum Akku: Laut Roborock hält dieser, wie auch beim S7 Pro Ultra, bis zu 3 Stunden im „Silent Mode“. Dieser schafft zumindest den leichten Schmutz. Es kommt immer auf den Saugmodus und die Beschaffenheit der Räume an. Netto hat meine Küche mit Wintergarten eine Reinigungsfläche von 24 Quadratmetern. Hier hat der Staubsauger auf hoher Stufe 27 Minuten gesaugt und gewischt. Dabei hat er 12 Prozent seines Akkus verbraucht. Wenn alle Räume gleich wären und die Saugleistung überall gleich wäre, könnte ich mir das jetzt ausrechnen. Geht der Akku vor der geplanten Reinigung zur Neige, sucht der Roboter seine Station auf und saugt später weiter, es sei denn, er befindet sich im Nachtmodus. Immerhin: Der Akku wird in ca. 4 Stunden wieder aufgeladen.

Unterm Strich in Kurzform: Der Roborock macht wieder richtig Laune. Ich habe in der letzten Zeit einige Modelle von Ecovas und Dreame getestet, die rotierende Mopps haben. Nachteil: Die heben diese nicht an. Endlich wieder alles in einem Abwasch erledigen können, ohne dass man irgendwelche Verrenkungen am Staubsauger selbst macht und Mopps entfernt. Das macht Roborock nicht nur richtig, sondern auch richtig gut.

Die Navigation funktioniert sehr gut und bisher wurden rumliegende Dinge korrekt erkannt und umschifft. Die gummierte Hauptbürste lässt sich leicht reinigen. Nicht ganz unwichtig für Haustierbesitzer. Der Staubsaugerroboter hat eine sehr gute Saugleistung und auch das Wischen ist kein Problem, sofern der Dreck nicht zu lange eingetrocknet ist.

1.500 Euro kostet das Set, bestehend aus Saugroboter und RockDock Ultra. Das sind 300 Euro mehr als beim Start des Vorgängers. Roborock legt mit der Kombination wieder einmal die Messlatte sehr hoch, auch preislich. Wenn der Preis nicht stört, bekommt man hier wohl derzeit den Klassenbesten im Allroundbereich. Ich würde allerdings einen Sale abwarten oder auch Alternativen ins Auge fassen.

Wer die Station nicht benötigt, vielleicht weil keine so große Bude, Tiere oder Kinder vorhanden sind, der findet natürlich unzählige Staubsaugerroboter. Da kann man z. B. zum S7 greifen, der ist oft für unter 500 Euro zu haben und Geräte von Dreame bewegen sich mit Absaugstation auch im Unter-400-Euro-Bereich.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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20 Kommentare

  1. Die weißen Geräte sehen im ersten Moment ja Klasse aus. Jedoch vergilben sie nach Jahren. Ist mit dem Xiaomi/Roborock der ersten Generation sowie dem Handstaubsauger passiert. Wir sind ein Nichtraucher-Haushalt. Sollten wir uns für ein neues Gerät entscheiden, muss es eine andere Farbe als weiß haben.

    Bin Mal auf den Vergleich mit dem Dreame 10s Ultra gespannt.

  2. Ich hab seit 5 Jahren nen Xiaomi Wisch/Saugbot und bin da wirklich immer noch so zufrieden mit, dass ich… auch wenn ich andauernd gucke, noch kein Ugrade benoetigte.
    Aber diese fetten Dockingstationen sind natuerlich genial. Vor allen Dingen wenn man mal 4-5 Wochen auf Reisen ist.

    Ker jetzt komme ich echt schon wieder ins Gruebeln!

  3. Hallo Cashy, weißt du ob die Station vom S8 mit dem Sauger S7 MaxV kompatibel ist? Da der Saugroboter sich ja nur in Nuancen verändert hat, jedoch die Trocknung von der Station einen deutlichen Mehrwert bietet

    • Arno Nuehm says:

      ist nicht kompatibel.

    • Jürgen Kijek says:

      Hallo,
      auch ich dachte, clever zu agieren, den S8 solo zu erwerben und die Station des Vorgängers S7 zu verwenden (der dann in einem anderen Geschoß werkelt) – aber die Staubkassette des S8 ist minimal anders und muss ja ersetzt werden (mit Öffnung für die Absaugvorreichtung): Gerät meldet Fehler, Staubkassette nicht eingelegt.
      Gruß
      Jürgen

  4. Chefmaster says:

    bei uns läuft auch noch der 1. MI Roboter. 3 mal die Woche seid gut 6 Jahren. Sehe auch noch keinen Grund zum wechseln. Weltbewegend neues außer 500% Preiserhöhung sind es in meinen Augen nicht.

    • Wir haben unseren jetzt auch fast 6 Jahre. Wie macht sich der Akku bei euch? Unserer könnte Mal gewechselt werden. Ein Hoch auf fest verbaute Akkus.

    • Hatte auch Jahre lang die erste Generation und bin bis heute zufrieden. Hab mir aber den S7 geholt und die Wischfunktion ist doch ein deutliches Upgrade.

  5. Werde den S8 (ohne Ultra/ohne Station) mal besorgen, mein S5 ist leider defekt gegangen.
    Mal ein mydealz Deal abwarten.

  6. Wenn der Nachfolger (S9) wieder optional ohne Staubbeutel kommt dann wäre es die Eierlegende Wollmilchsau. Wobei auch bei mir das i-Tüpfelchen eine niedrigere Höhe wäre, reicht schon wenn er so hoch wäre wie ohne Radarturm.

    • Verstehe ehrlicherweise das Problem mit dem „ohne Staubbeutel“ nicht.
      Mit Staubbeutel ist doch viel praktikabler, sowohl die Entsorgung, Hygiene als auch der Mehrwert für Allergiker. Du schreibst „optional ohne Staubbeutel“ das ist natürlich die Kirsche auf der Sahne und für beide Seiten perfekt. Dennoch interessiert es mich brennend, was Dich in diesem Fall so sehr an einem Staubbeutel stört. Danke.

  7. Chefmaster says:

    Wir haben den selben nochmal in der Arbeit ca. gleiches alter und einmal den Akku getauscht. Würde ihn nicht als fest verbaut bezeichnen, einfach gesteckt und nicht verklebt. Austausch keine 5min. Der Zuhause hält noch durch mit leichter alters schwäche.
    Ein vergilben ist übrigends bei beiden nicht zu sehen und auch offline ist kein Problem ohne Accounts.

    • Unser stand ca. 1 Jahr in der Abendsonne. Auf der einen Seite ist er nun gelb und auf der anderen weiß.

  8. Ich bin mir sicher, dass der Roborock So Pro Ultra der „aktuell“ beste eihaltbare Staubsaugerroboter ist. Habe mir aber gestern für 900 € den Dreame Bot L10s Ultra bestellt. Sind 600 € günstiger und sicher nicht soviel schlechter und für meine Gegebenheiten ausreichend. Für mich war 1000 € die maximale Schmerzgrenze.

  9. Wann und wo wird er denn verfügbar sein? Seit Wochen warte ich schon gespannt 😀

  10. komisch, also mein Dreame hebt sehr wohl die rotierenden Wischmobs an…

  11. Der Dreame hebt die rotierenden Wisch“möppse“.

    ich bin vom S7 MaxV Ultra auf den Dreame l10s Ultra gewechselt. Gerade die Wischfunktion ist um einiges besser. Bei der Saugleistung ist kein Unterschied zu merken.

    Der S8 ist jetzt nicht gravierend besser geworden aber merklich teurer…

  12. Ist der Wasserbehälter des S8 Pro Ultra manuell entfernbar zum entleeren? Beim S7 ging das ja.
    Und wie sieht es mit dem Saugen / Wischen einer zweiten Etage beim S8 pro Ultra aus? Klar die Station geht dann nicht, aber Raumweise?

  13. Hallo, mich würde das Thema mit der niedrigen Küche genauer inressieren. Bei meiner Küche wären ca 9 cm Platz. Würde der S8 dann zumindest soweit darunter fahren bis der Turm im Weg ist oder gar nicht?

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