Roborock S7 Pro Ultra im Test

Das Unternehmen Roborock hat mittlerweile ein großes Portfolio an Staubsaugerrobotern. Der neue Roborock S7 Pro Ultra ist eines der Spitzenmodelle auf dem Markt. Doch was leistet der Staubsaugerroboter, der auch wischen kann? Das haben wir uns angeschaut.

Fangen wir aber erst einmal mit einer Rüge an: Die Bezeichnungen von Roborock sind wirklich unübersichtlich geworden. Es bringt für den normalen Verbraucher derzeit nichts, die Namen zu kennen, man blickt kaum durch und muss ein genaues Auge auf die Spezifikationen werfen. Der Roborock S7 Pro Ultra ist fast ein Roborock S7 MaxV Ultra. Beide Geräte setzen auf eine Absaugstation mit drei Kammern. Eine Kammer beherbergt den Beutel für den aufgesaugten Staub, dazu gibt’s dann jeweils eine für das Frisch- und das Schmutzwasser. Die Stationen sind baugleich, da unterscheiden sich Roborock S7 Pro Ultra und Roborock S7 MaxV nicht. Auch technisch ist der Roborock S7 Pro Ultra fast ein Roborock S7 MaxV Ultra.

5.100pa Saugleistung, Wischen und Saugen, 400 / 200 Milliliter Schmutz- und Wassertank, LiDAR und 3D-Mapping.

Wo aber wurde abgespeckt? Der Roborock S7 Pro Ultra verzichtet auf „Obstacle avoidance“. Der Roborock S7 Pro Ultra kommt also ohne Kamera daher und kann daher nicht „sehen“, was genau vor ihm ist. Roborock nennt das die „ReactiveAI Hindernis-Vermeidung“. Die maximale Nennleistung des Saugrobotermotors beträgt beim Pro Ultra 69 Watt, beim Ultra sind es 74 Watt. Ansonsten gibt es keine Unterschiede.

Das Datenblatt zum Roborock S7 Pro Ultra:

Die Dockingstation: Da sind Frisch- und Schmutzwassertanks verbaut. Vor, zwischen und nach dem Reinigen holt sich der Roborock im Bedarfsfalle Frischwasser – und der Lappen wird auch gereinigt. Damit man nicht einen dreckigen Lappen durch die Bude zieht, kann man diesen nach jedem Zimmer reinigen lassen. Hierfür steckt ein Reinigungssystem im Dock.

Zudem verbaut ist ein Staubbeutel, der – je nach Reinigungsfrequenz – für bis zu 7 Wochen Staub aufnimmt. Kritik: Mich nervt es, dass die Hersteller Beutel in den Geräten verlangen. Warum? Roborock hat schon gezeigt, dass es auch ohne geht – das ist allerdings nur meine Meinung als Nicht-Allergiker.

Schade fand ich auch, dass Roborock nur einen weiteren Beutel mitgibt – und auch ein Wischtuch ist dabei. Die Behälter des Saugers fassen 400 ml (Staub) und 200 ml (Wasser).

Falls jemand nachmessen messen möchte bezüglich seiner Möbel: Knapp 9,7 cm ist der Roborock hoch. Für mich ist das bei den Geräten immer schade, denn obwohl sie ohne „Radarturm“ unter den Vorsprung meiner Küchenzeile kommen könnten, bleibt diese außen vor. Gerade dort sammelt sich oft Krümelkram – und ich habe schwarze Fliesen (außer im Wintergarten, wie man auf den Bildern sehen kann).

Der Roborock S7 Pro Ultra ist mit wenigen Handgriffen ins Netz gebracht (ein Konto wird vorausgesetzt) und einsatzbereit. Die Steuerung erfolgt über die Roborock-App oder über Xiaomi Home. Die erste Fahrt sollte der Erkundung eurer Wohnung dienen. Da erzähle ich vermutlich niemand etwas komplett Neues. Hindernisse bis zu 2 cm überwindet der Staubsaugerroboter laut Beschreibung. Hat man langflorige Teppiche, dann sollte man diese in der App als No-Go-Bereich kennzeichnen. Die App ist mächtig, die Funktionen vielfältig. Wünsche bleiben in meinem Anwendungsfall kaum offen.

Standards wie No-Go-Areas und virtuelle Mauern sind mit drin, aber auch Dinge den Teppich betreffend. Jene kann man umfahren lassen. Alternativ lässt sich das Wischtuch 5 mm anheben, damit der Teppich nicht gewischt wird (Das automatische Mopp-Anheben eignet sich nur für Teppiche mit kurzem Flor, der nicht höher als 4 mm ist). Spannend übrigens: Bei anderen Modellen musste / konnte man bisher die Wischeinheit entfernen. Beim Roborock S7 Pro Ultra ist die fest verbaut. Lediglich der Lappen lässt sich entfernen.

Zog so ein wischender Staubsaugerroboter von Roborock früher immer den dreckigen Lappen durch die Gegend, so ist dies nun anders. Man kann den Lappen nach einer einstellbaren Anzahl von Minuten oder nach jedem Raum auf der Station „auswaschen“ lassen, um eine Kreuzkontamination zu unterbinden. Der sogenannte Moppwäsche-Modus bietet insgesamt drei Reinigungsstufen.

Ebenso lässt sich jeder Raum in der App bezüglich der Reinigung bearbeiten. So werden der Eingangsbereich und der Flur vielleicht mit voller Leistung gesaugt und gewischt, während das Wohnzimmer weniger intensiv gereinigt wird. Reinigungspläne, manuelles Reinigen und weitere Spielereien runden das Ganze ab. Da tun sich die meisten Modelle von Roborock nichts, die App ist sehr brauchbar und sollte, wie die Xiaomi-Home-App auch, für andere Hersteller als Vorbild gelten.

Ich erwähnte schon, dass ich eine Küchenzeile habe, die jeder Roboterstaubsauger schmutzig zurücklässt. Auch der S7 Pro Ultra. Alles in allem bin ich aber mit den diversen Saugmodi sehr zufrieden. Interessant ist für mich eher das Wischen, da ich hauptsächlich Fliesen habe. Roborock nutzt eine sogenannte Sonic-Mopp-Wischfunktion. Die rubbelt mit 1.650, 2.300 oder 3.000 Bewegungen in der Minute am Boden. Normale Verschmutzungen sind kein Problem, das macht der Sauger wie sein Vorgänger. Allerdings braucht ihr nicht hoffen, dass ihr eingetrocknete Ketchup-Flecken von den Fliesen bekommt – nicht einmal die Gründlich-Funktion, die 2x eine Stelle wischt, schafft das. Das schaffe ich ja nicht einmal auf Anhieb, wenn ich mit einem Lappen ordentlich Druck ausübe. Der Roboter hat zwar Druck, aber letzten Endes ist es für harten Schmutz einfach zu wenig. Kaffeeflecken und so sind aber kein Thema.

Zum Akku: Laut Roborock hält dieser, wie auch beim S7 MaxV Ultra, bis zu 3 Stunden, im „leisen Modus“. Der schafft zumindest den leichten Schmutz. Das Ganze hängt immer von Saugmodus und Beschaffenheit der Räume ab. Netto hat meine Küche mit Wintergarten eine Reinigungsfläche von 24 Quadratmetern. Hier hat der Sauger auf hoher Stufe saugend und wischend 27 Minuten benötigt. Dabei verbrauchte er 12 Prozent seines Akkus.

Wären alle Räume gleich beschaffen und die Saugleistung überall identisch, könnte ich mir das nun ausrechnen. Hilft euch in eurer Wohnung aber nicht. Ist der Akku vor der geplanten Reinigung langsam am Ende, so sucht der Roboter seine Station auf und saugt später weiter, sofern er nicht im Nachtmodus ist. Immerhin: Der Akku soll schneller geladen werden – Roborock spricht von 30 % höherer Ladegeschwindigkeit im Vergleich zu früheren Modellen. Letzten Endes sind es nun 4 Stunden.

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Erwähnenswert in Kurzform:

Für gewöhnlich erklimmen Staubsaugerroboter Schwellen bis zu 2 cm. So auch der Roborock. Aber: Er hat Schwierigkeiten, andere Dinge zu überklettern. Wir haben einen Tisch mit genau 2 cm hoher Bodenplatte auf einem Teppich stehen. Da müssen wir eine No-Go-Area einrichten, da sich der Roborock S7 Pro Ultra festfährt.

Die Navigation ist sehr gut, der Roborock S7 Pro Ultra ist meines Erachtens aber etwas ruppiger mit Gegenständen als der MaxV Ultra. Auch ist es schon vorgekommen, dass sich der Robo dumm und dusselig unter dem Tisch gefahren hat, wenn vier Stühle und somit 16 Beine ein Labyrinth erstellten.

Ecken müssen wie bei fast allen Robotern von Hand gereinigt werden.

Kabel werden nicht erkannt.

Tierkot auch nicht.

Die Station ist nicht ohne Beutel nutzbar.

Die gummierte Hauptbürste lässt sich leicht reinigen. Nicht ganz unwichtig für Haustierbesitzer.

Der kleinere Staub- und Wasserbehälter (400 / 200 ml) im Vergleich zum älteren S7 fällt nicht auf, wenn man die Ultra-Station im Einsatz hat.

Der Staubsaugerroboter hat eine sehr gute Saugleistung und auch das Wischen ist kein Problem, sofern der Dreck nicht zu lange eingetrocknet ist

Die Station ist eine echte Erleichterung.

Mit 1.200 Euro (ohne Rabatte und Aktionsangebote) ist das Bundle nicht gerade günstig, eher gesagt sogar ziemlich teuer.

Durch das schiere Angebot an fast gleichen Geräten fällt ein Rat recht schwer, welches Gerät man nehmen sollte. Bleiben wir zuerst beim Roborock S7 Pro Ultra. Ich erwähnte es in früheren Berichten schon: Hat man eine kabelfreie Saugzone, dann braucht man keinen Roboter mit AI, der Kabel umschifft. Das gilt auch für Tierkot. Das könnte der MaxV, nicht aber der Roborock S7 Pro Ultra. In meinem Fall würde das aber reichen, da ich keine Kabel rumfliegen habe – und auch keine Tiere daheim.

Die Saug- und Wischleistung ist sehr gut, wenn ich mit meinen anderen, getesteten Geräten vergleiche. Die Station macht den Roborock S7 Pro Ultra natürlich ordentlich teurer – und ihre Vorteile erschließen sich erst, wenn man merkt, wie viel Arbeit man sich sparen kann. Am Ende bleibt aber: Du bist eh regelmäßig daheim und kannst auch von Hand den Schmutzauffang leeren und Wasser nachfüllen? Dann lässt sich viel Geld sparen – gute Staubsaugerroboter bekommt man schon für um 500 Euro.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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8 Kommentare

  1. Vielen Dank für Deine Testberichte, lese ich immer wieder gerne! Etwas Info zur Reinigung der Reinigungsstation wäre super und kann ich dann den Lappen einfach unter dem Roboter lassen „für immer“ oder muss ich den sowieso jedes x-te Mal in der Waschmaschine reinigen?

    Kleiner Hinweis, 4 Stühle werden in der Regel mehr als 8 Beine haben (ggf. plus Tisch)… Kippelt ja sonst arg 😉

    Grüße

  2. Wichtige Ergänzung für Tierhalter mit Langfloorteppichen:

    Der Roboter MUSS eigentlich immer mit dem Wischtuch fahren ODER die Langfloorteppiche müssen komplett für den Roboter gesperrt werden.

    Hintergrund: Die Wischplatte lässt sich im Vergleich zum MaxV ja nicht entfernen. Die 5mm „anheben“, reichen aber beim Hochfloorteppich nicht aus. Also habe ich das Wischtuch komplett entfernt, damit der Roboter die Bude erst einmal komplett saugen kann (im Anschluss wollte ich ihn wischen lassen). Problem: Ohne Wischtuch, liegt der Klettverschluss unten offen und der sammelt ganz fleissig Haare ein (die sich sehr schwer entfernen lassen). Ergo: Nach einmal saugen, war mein Klettverschluss fast komplett zu und ich durfte ewig daran rumfuchteln, bis die Haare raus waren. Heißt: Da Tuch MUSS montiert bleiben (alleine um den Klettverschluss zu schützen) und der Langfloor ist jetzt eine komplett NoGo-Area (etwas schade – den muss ich jetzt nämlich händisch saugen…).

    Nächster Schritt ist also: Frau davon überzeugen, dass der Langfloorteppich weg MUSS!
    Mit dem MaxV hätten wir das Problem nicht, da wir dort einfach die Platte entfernen könnten.
    Im Vergleich zu den 949€ (so viel hat der Pro Ultra am Start gekostet) kostet der MaxV aber eben auch 450€ mehr.

    Davon abgesehen habe ich absolut nichts zu beanstanden und das Teil ist einfach nur geil!
    Nur muss der Langfloor Teppich jetzt definitiv weg 😀

  3. Besitze selber den S7 MaxV Ultra samt Station und bin absolut begeistert. Alles ist wirklich sehr gut konzipiert, auch dass die Absaugstation mit Beutel betrieben wird. Einfach nach paar Wochen den vollen Beutel verschlossen entnehmen und neuen einsetzen, fertig. Kein Rumgestaube mehr beim Entleeren wie bei meinem beutellosen Handstaubsauger, genial.

    @Fabian: Wir haben uns einfach 4 weitere Lappen gekauft und wechseln die wöchentlich oder alle 2 Wochen aus. Ab in die Waschmaschine und gut ist. Den musst Du zwingend iwann auswechseln, hängt natürlich vom Verschmutzungsgrad ab. Bei Haustieren (z.B. Hunde) und/ oder Laufen mit Schuhen im Haus/ Wohnung wahrscheinlich öfter als von mir beschrieben. Die Reinigungsstation selbst reinigen wir alle 4-6 Wochen. Auch das geht schnell und unkompliziert.

  4. Oben vergleichst du einmal den pro Ultra mit dem vmax. Dann den pro Ultra mit einem Pro. Gibt es einen pro?

  5. bombvoyage says:

    1200€ und es gibt noch Menschen, die wirklich sowas kaufen oder drüber nachdenken. Na dann kann ja der GasStop nicht früh genug kommen, wenn es Leuten noch so gut geht.

    Das Konzept ist super …aber zu normalen Staubsaugern einfach 1000€ zu teuer.

    Fand den ersten Xiaomi Vaccum Cleaner für 250€ noch okay….der Rest ist Wahnsinn.

    • Und jetzt ? Was hat das damit zu tun ? Es geht hier um den Sauger und um keinen Vergleich der verschiedenen Einkommen. Gibt halt viele Leute die Geld haben. Sollen die sich doch gönnen.

    • Tante Horst says:

      Ich finds geil. Meine Frau mag es gerne sehr ordentlich und sehr sauber. Und niemand kann so putzen, wie sie – De facto hat sie es immer selbst gemacht.

      Dreame Z10 Pro im letzten August gekauft und so eingerichtet, dass er immer losläuft, wenn die letzte Person das Haus verlässt.

      Ergebnis: Erstmal Riesenskepsis.
      Ergebnis, nachdem er mal 2 Tage aus war: Boah, läuft das Ding nicht mehr? Es ist hier viel schmutziger als die ganze Zeit.

      Hätte es damals schon einen Saugroboter mit Absaugstation und automatisiertem Wasserwechsel gegeben, hätte ich ihn gekauft. Ist denke ich wie bei vielem so: Erst wenn man mal den Komfort hatte, weiß man ihn zu schätzen.

      Alleine, dass in unserem Wohnbereich (50qm) immer geputzt/gesaugt ist, ohne dass jemand darüber nachdenken muss ist echt Gold wert.

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