Ring Indoor Cam ausprobiert

Wir haben hier schon im Blog einige Kameras für das Smart Home getestet, darunter auch die Lösungen von Ring, einem Unternehmen, welches zu Amazon gehört. Die Ring Indoor Cam ist mit einem Preis von 59 Euro die bisher günstigste Sicherheitskamera des Unternehmens. Durch ihre kompakten Abmessungen kann die Ring Indoor Cam flexibel nahezu überall installiert werden und bietet Funktionen wie HD-Videoübertragung mit 1080p (140° Blickwinkel), Bewegungszonen, Nachtsicht, Gegensprechfunktion und bewegungsaktivierte Aufnahmen. Die Kamera habe ich mir dann auch mal angeschaut.

Im Lieferumfang der kompakten Kamera befindet sich alles, was ihr zum Start benötigt – eben die Kamera und das Netzteil mit Micro-USB-Anschluss. Allerdings müsst ihr dieses nicht nutzen, die Kamera funktioniert auch an einem USB-Hub. Falls ihr also die Cam eh da aufstellen wollt, wo sich ein 5-Volt-Anschluss befindet, dann könnt ihr euch das Netzteil sparen. Die Kamera ist aus Kunststoff, da muss ich nicht viel zu schreiben, das passt. Ist kein klappriges Ding, soweit alles in Ordnung.

Die Software der Kamera ist recht logisch aufgebaut. Hier fügt man seine Kamera einfach hinzu – achtet darauf: Dieses Modell funktioniert nur im 2,4-GHz-Netzwerk. Benötigt wird ein Konto beim Anbieter. Und nicht zu vergessen: Ring-Kameras kann man grundsätzlich kostenfrei nutzen, manche Funktionen sind aber nur Nutzern des Abos vorbehalten. Sollte man die Kamera echt zur Überwachung der eigenen vier Wände einsetzen, so kommt man um ein Abo eigentlich nicht drum rum, ist man nicht gewillt für dieses zu zahlen, so braucht man die Kamera kaum in Betracht zu ziehen.

Das Ring-Abo kann man für 3 Euro pro Monat bekommen, hat man mehr als drei Kameras, so lohnt sich sicherlich das Abo „Alle Geräte für 10 Euro im Monat“.  Im Abo sind dann der Videoverlauf, das Speichern und Teilen von Videos sowie der 30-Tage-Videoverlauf und das Anfertigen von Snapshots enthalten. Man kann also nicht später in irgendwelche Video-Aufzeichnungen schauen, wenn man nicht das Abo hat.

Die App von Ring ist relativ leicht verständlich. Hat man das Abo, so kann man alle aufgezeichneten Videos abrufen. Wer mehr als eine Kamera hat, kann diese auch verzahnen. Beispielsweise lässt sich so die Indoor-Cam aktivieren, wenn bereits Outdoor-Bewegungen von einem anderen Ring-Gerät erkannt wurden. Auch die Ring Indoor Cam hat einen Modus, in dem nur Personen erkannt werden. Das gefällt mir gut und das klappte auch einwandfrei im Test.

Sprich: Die Kamera nervt nicht bei Benachrichtigungen, wenn eine Motte am Sensor vorbeiflattert. Alternativ kann man auch an der Bewegungsempfindlichkeit justieren oder mit Zeitplänen arbeiten. So achtet die Kamera vielleicht nur außerhalb eurer „üblichen“ Wachzeiten auf das Wohnzimmer und ist in der Nacht aktiv, außer am Wochenende. Wer Momentaufnahmen mag: Die Kamera unterstützt auch das regelmäßige Anfertigen von Bildern. Das geht bei der Kamera alle 30 Sekunden, jede Minute oder alle 3 Minuten. Die Kamera nimmt also auch ein Bild auf, wenn mal nix los ist. Zum einfacheren Verständnis habe ich einfach mal ein paar Screenshots der Software hier im Beitrag eingebunden.

Durchschnittliche Installationszeit Wenige Minuten
Video 1080p HD, Live-Video, Nachtsicht
Blickwinkel 140° diagonal
Audio Gegensprechfunktion mit Geräuschunterdrückung
Stromversorgung Passt in jede Standard-Steckdose
Internet-Anforderungen Erfordert eine minimale Uploadgeschwindigkeit von 1 Mbit/s. 2 MBit/s werden für optimale Leistung empfohlen.
Konnektivität 802.11b/g/n WLAN-Verbindung @ 2,4 GHz
Betriebsbedingungen -20 bis 45°
Verfügbare Farben Weiß, Schwarz (demnächst erhältlich)

Im Härtetest: Während meiner Testphase benachrichtigte mich die Kamera aufgrund meiner vorgenommenen Einstellungen jederzeit korrekt. Das Bild war während des Tages als auch in der Nacht deutlich erkennbar. Beim Zoomen in der Nacht werden aber Gesichter ab einer Entfernung von ca. 3 bis 4 Meter nicht mehr detailliert dargestellt. Das Aufnehmen von Momenten klappt einwandfrei und ist eine nette Sache, um beispielsweise Fortschritte von Tagen oder Wochen im Zeitraffer zu visualisieren.

Dahingehend kann ich also nichts Schlechtes sagen. Auch hat Ring mittlerweile die Zwei-Faktor-Authentisierung eingeführt, was für zusätzlichen Schutz eures Accounts gegenüber Angreifern sorgt. Das hat man leider bei Eufy noch immer nicht hinbekommen. Dafür nehmen die halt keine Abo-Preise, speichern zudem nichts in der Cloud.

Wer Ring als Kamerasystem mag, der kommt mit der Ring Indoor durchaus auf seine Kosten. Die Hardware ist nun nicht atemberaubend, das findet man mittlerweile bei vielen Kameras, aber es funktioniert einfach und gut, denn Ring hat ja ein Geschäftsmodell.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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11 Kommentare

  1. Für mich kommt solch ein System nicht in Frage, ist ja nicht so als ob man nicht schon genug getrackt wird, aber gerade um Ring sollte man aktuell einen Bogen machen:
    https://arstechnica.com/tech-policy/2020/01/amazons-ring-app-shares-loads-of-your-personal-info-report-finds/

    Ich finde es sehr schade, dass auf solche Aspekte bei Tests oft nicht eingegangen wird, schließlich möchte man sich doch nicht durch etwas angreifbar machen, was eigentlich der eigenen Sicherheit dienen sollte.

    • Haben wir selber drüber berichtet und auch verlinkt.

      https://stadt-bremerhaven.de/?s=ring

      • Ah, hab den Link gesucht. Er ist unter „Lösungen von Ring“ „versteckt“. Ich denke Sascha meint mehr, daß es direkter im Testartikel erwähnt werden sollte. Selbst beim Link denkt man zuerst nicht darana, sondern daß dort einfach nur weitere Kameras zu finden sind.

        Glückwunsch übrigens zum 5er Triple.

    • Selbst wenn man das in jedem Test erwähnen würde, es interessiert ja doch niemanden. Siehe aktuelle Umfrage.

  2. Hans Günther says:

    Ich frage mich, woher der ganze Kamerawahn kommt.
    Die Verbrechens- und Einbruchsraten sind auf dem Tiefstand, trotzdem tun viele so als ob aberdutzende Einbrecherbanden durch die Lande ziehen.

    Meine Erkenntnis (wohlgemerkt nur meineeigeneErfahrung): Je mehr Kameras jemand zuhause hat, desto mehr drehen die Leute auch am Rad 🙂

    • Dazu kommt noch, das selbst die Polizei sagt, das Kameras Einbrecher magisch anziehen, da wo Kameras sind ich auch was zu holen.
      Beim Bekannten von mir wurde bereits zweimal versucht einzubrechen, am hellichten tag und die Kameras bei ihm sind gut sichtbar.

      Seine beste Abwehr dagehen hat 4 Pfoten und wiegt 40kg und das in zweifacher Ausführung, ein Enbrecher war schnell genug, den 2. hat es erwischt, bzw. die Hunde ihn.

      • Hunde gehen leiser nicht immer, Tierhaarallergie (verkehrter Ausdruck) oder Urlaubsreisen, wo sie nicht mitkönnten. Ü-Kameras würde ich aber auch niemals so installieren, daß man sie sieht, sie dienen nicht der Anschreckung, wie ein Hund z.B., sondern spätefer Aufklärung.

    • Vielleicht ja ach umgekehrt? Der Tiefststand aufgrund der Aufrüstung?

    • > Ich frage mich, woher der ganze Kamerawahn kommt.

      Spieltrieb erwachsener Männer
      + verfügbares Einkommen
      = komische Hobbys

    • Generell sollten Kameras nicht in der Cloud speichern. Es gibt mittlerweile echt einfache Lösungen, z.B. Synology mit Surveillance Station. Ohne Cloud, ohne Speicherkarte.
      Wird diesen Frühling installiert im Garten, da dort Einbrecher im Sichtschutz wären. Der Einbrecher sieht dabei vor Einbruch die Kamera nicht, kann also auch nicht den Eindruck durch sie gewinnen es gäbe viel zu holen.

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