Ridesharing in Hannover: MOIA nimmt den öffentlichen Betrieb auf

MOIA, ein Ridesharing-Anbieter, überführt seinen Dienst aus der Testphase nun in den öffentlichen Betrieb. Zuvor hatte man mehr als 230.000 Fahrten im Rahmen seines Testbetriebs abgeschlossen. Ab sofort will man nun sein Geschäftsgebiet, die Flotte und seine Nutzerzahlen schrittweise erhöhen, um bis Ende 2018 alle Menschen in Hannover versorgen zu können. 300 Tage hatte die Testphase zuvor angedauert. Mittlerweile verfügt man über 140 Fahrer in 35 Fahrzeugen und einen intelligenten Algorithmus bei einem Einsatzgebiet von rund 90 Quadratkilometern. MOIA will sich nun auf 150 Fahrzeuge vergrößern. Für jene Anzahl hat man die Betriebsgenehmigung der Stadt Hannover erhalten.

Laut MOIA werde Hannover dadurch die deutschlandweit größte Ridesharing-Flotte erhalten. Sollten die Ergebnisse einer Begleitforschung positiv ausfallen, könnte ab Sommer 2020 die Erweiterung auf bis zu 250 Fahrzeuge genehmigt werden. Bisher konnte MOIA von rund 3.500 aktiven Testnutzern beansprucht werden. Weitere 15.000 User sollen nun hinzustoßen. Es kommen jetzt Interessenten zum Zuge, die sich seit Oktober 2017 schon für den Testbetrieb beworben hatten, aber bisher noch warten mussten. Bis zum Jahresende will man dann für alle Hannoveraner anbieten. Bis Ende 2020 will MOIA mindestens zu 50 % elektrische Fahrzeuge verwenden. Bis 2022 sollen dann gar ausschließlich elektrische Fahrzeuge zum Einsatz kommen.

Ab dem 30. Juli 2018 wird für Fahrten mit MOIA ein regulärer Fahrpreis fällig. Der Preis soll laut dem Anbieter zwischen dem des öffentlichen Nahverkehrs und dem eines Taxis liegen. Dabei orientiert sich der Preis an der Entfernung sowie nach dem Wochentag und der Uhrzeit. Er kann in Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage variieren. Laut MOIA wird der Fahrpreis immer vor Abschluss der Buchung in der App angezeigt. Somit könnt ihr vor Fahrtantritt überlegen, ob ihr die Fahrt zum angezeigten Preis buchen wollt oder lieber nicht. Der angezeigte Fahrpreis verändert sich nach Fahrtantritt dann nicht mehr.

MOIA gehört dabei zur Volkswagen AG. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ihr fahrt bei MOIA nicht selbst mit dem Fahrzeug, sondern werdet von einem Fahrer des Unternehmens bedient. Aktuell möchte der Anbieter seine Dienste auch auf Hamburg erweitern. Da bin ich ja mal gespannt, wie das alles vorangehen wird.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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10 Kommentare

  1. Mehr, bessere und kostengünstige Öffentliche statt so einen Scheiß…

    • So ein Scheiß ist die Lösung für Leute, die nicht auf die Flexibilität eines Autos verzichten wollen oder können. Wenn dadurch private Autos von den Straßen geholt werden, hat das nur Vorteile für den öffentlichen Nahverkehr, für Fahrradfahrer, für Fußgänger, für das Stadtklima usw.

      • Schau mal in den Link von Markus. Das löst gar nichts. Es werden nicht weniger sondern einfach noch mehr. Die Leute mit Auto nutzen das Angebot nicht, sondern Leute die sonst die Öffentlichen nutzen würden.

  2. Ich empfand die Doku im Ersten als Meinungsmache gegen die böse „Autolobby“ (einfach weils im Trend ist, nach Dieselgate). Meine Freundin und Ich haben z.B. das Auto in München gegen das CarSharing (1/6) + Rad (3/6) + ÖPNV (2/6) eingetauscht. Solche Stimmen wurden nur irgendwie nicht vors Mikrofon gebracht.

    Aus meinem Freundeskreis kenne ich mindestens noch 3 weitere Beispiele. Ja – es ist oftmals Bequemlichkeit ggü ÖPNV, aber zumindest ich hätte definitiv ein Auto, wenn es kein CarSharing gäbe.

    • Hier geht es aber um Sammeltaxis, nicht um Mietautos oder Mieträder…

      • Explizit in diesem Fall ja, aber weiter oben erwähnt in der Diskussion ging es ja um die ganze Doku und dass diese den ÖPNV kannibalisieren, was meiner Meinung nach nicht 100% richtig ist und etwas einseitig dargestellt wurde

    • Hier geht’s aber um Ride Sharing. Car Sharing ist was anderes.

      • Ja danke, das weiß ich 😉 Schaut euch die Doku oben an, welche Markus gepostet hat – dann versteht ihr auch meinen Kommentar

        • Darf ich Fragen, bei welchen Punkten Du in der Reportage Meinungsmache gegen die Autolobby siehst? Das klassische Carsharing wurde gar nicht kritisiert, die (noch) 2 großen Freefloating-Carsharer kann man in den angesprochenen Punkten durchaus kritisieren, und nur einer der genannten Ridesharer kommt direkt von der Automobilwirtschaft? Dass in einer halbstündigen Doku manches vereinfacht dargestellt wird ist unvermeidlich, aber insgesamt wurde das meiner Meinung nach schon gut beleuchtet.

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