Retroaktive Zensur: Disney schnippelt an Filmen bei Disney+ herum

Disney+ will in erster Linie eines sein: familienfreundlich. Deswegen lässt man auch viele Genres und Inhalte außen vor. Horror, Thriller, blutige Krimis – all das findet man beim Streaming-Anbieter nicht. Manche Inhalte bewegen sich aber an der Grenze oder weisen nur kleine Momente auf, die nicht so ganz in die geschönte Welt von Disney passen. Was macht man da? Man setzt die Schere an. Was nicht passt, wird passend gemacht.

Für Kontroversen sorgt da aktuell ein eigentlich kleiner Eingriff, der aber für ein größeres Problem steht: Im Film „Splash – Eine Jungfrau am Haken“ hat Disney eine kleine Szene zensiert, in der man für wenige Sekunden den nackten Po der Darstellerin „Daryl Hannah“ sieht. Zu viel für Disney, man verlängerte nun nachträglich digital das Haar der Darstellerin, sodass es die Kehrseite abdeckt. Aus deutscher Sicht kompletter Unsinn, in den (an der Oberfläche) prüden USA in gewisser Weise nachvollziehbar.

Allerdings wirft so eine retroaktive Zensur viele Probleme auf: Studios haben beim Streaming nun die Möglichkeit Inhalte nachträglich so anzupassen wie sie möchten – Originalversionen lässt man unter den Tisch fallen. Vielleicht wäre es da sinnvoller, Inhalte, die nicht zu 100 % zu Disney+ passen, lieber auf anderen Kanälen zu belassen? Denn derartige Zensur könnte eben nur der Anfang sein. Es sind auch weitere künstlerische Eingriffe möglich.

Flach gesprochen: Sony gefällt nicht mehr, dass Dan Akroyd in „Ghostbusters“ an einer Zigarette nuckelt, wie es in den 1980er-Jahren in vielen Filmen zu sehen gewesen ist? Vielleicht entfernt man den Glimmstängel digital oder ersetzt ihn durch einen Lutscher. Klingt albern, aber die Frage ist eben, wo die Studios am Ende aufhören werden, wenn die Tore erst einmal geöffnet sind. Disney hat da auch bei anderen Filmen die Schere angesetzt und etwa in „Free Solo“ sowie „Die Nacht der verrückten Abenteuer“ Schimpfwörter entfernt.

Auch fehlt bei Disney+ die erste Episode der dritten Staffel von „Die Simpsons“ in der Michael Jackson einen Gastauftritt hatte und im Originalton einem Charakter seine Stimme lieh – das ist rückblickend durchaus eine historische Folge gewesen, denn sie öffnete wesentlich die Türen für die vielen Gastauftritte Prominenter, die wir heute aus der Serie kennen.

Letzten Endes kann man als Zuschauer leider nicht verhindern, dass Disney an seinen Filmen herumschneidet – auch wenn man damit nicht nur dem Publikum die Option raubt einen Inhalt originalgetreu zu konsumieren, sondern auch den Kreativen im Grunde die Kontrolle über ihr Werk raubt. Bleibt zu hoffen, dass langfristig nicht noch deutlich tiefere Eingriffe in Filme und Serien die Folge sein werden.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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63 Kommentare

  1. Der Disneykram ist doch ohnehin nur für Leute, die intellektuell im Grundschulalter steckengeblieben sind. Wenn sie da was rumschnippeln geht die Welt nicht unter.

    • Der Post sagt mehr über deine eigene Geisteshaltung aus, als es über die von Disney Fans.

    • Das Problem in D ist dies im TV an der Tagesordnung, nicht wegen einem Busen oder PO. Da ist man zum Glück nicht so scheinheilig wie die Fucking USA die Waffen an Kindern vertickt aber die natürlichkeit des Humanen aberkennt, aber die D schnipselei geht einem Täglich x-fach auf den Sack. Deshalb schau ich seit Jahren kein D-TV mehr. X-fach erlebt bei Filmen und Serien die ich kannte das Schlüsselszenen gekürzt oder gäntzlich weggeschnibbelt wurden. Armutszeugniss der Sender nur um noch mehr Werbung auf noch mehr Kanäle zu spamen. Es ist wie beim Ladenschluss, je länger/mehr diese sind desto mehr Kosten diese, die Einnamen werden aber nicht mehr. Es gibt nicht mehr Geld aus der Masse die ausgeschüttet wird nur weil die Lädern länger offen haben oder weil es mehr Sender gibt. Es gibt ein Budget und das kann nun mal dann nicht auf 5-10 sondern wird dann auf eben 30-50 Sender verstreut und diese bekommen weniger/minute.
      Disney macht sich noch weniger Freunde mit diesen Maßnamen, vor allem in der etwas aufgeklärteren weniger scheinheiligen Welt.

    • Du, ich habe ein Maschinenbaustudium abgeschlossen und arbeite seit 10 Jahren als ingenieur. Trotzdem finde ich die Inhalte gut.

  2. Das nervt doch

    • Schneebeere97 says:

      Totaler Schwachsinn, horror, splatter und andere Gore weg zulassen nimmt die Vielfalt meiner Meinung. Netflix & Co. haben das mit der Altersbeschränkung via PIN besser gelöst. Natürlich nervt es bei jedem starten einer TWD-FOLGE den pin eingeben zu müssen aber ganz Horror weg zulassen ist auch keine Option meiner Meinung. Animationsfilme von Tim Burton werden wohl keinen Platz dort finden 🙁 schade

  3. „Letzten Endes kann man als Zuschauer“ solche Dienste einfach nicht mehr nutzen.

  4. Das sollte man wirklich beobachten.
    Allerdings ist die Info zu den Simpsons irreführend. Die Autoren selbst haben die Folge nachträglich aus dem Kanon
    entfernt. Wir der Regisseur (James L. Brooks) sagte, sei er gegen Zensur, aber der Autor müsste die Möglichkeit haben, Kapitel zu entfernen. Das kam übrigens durch die Veröffentlichung der „Leaving Neverland“ Doku in den USA. Das Disney und die Macher der Simpsons nicht mit den Vorwürfen des Kindesmissbrauchs in Zusammenhang gebracht werde wollen verstehe ich völlig.
    Die Verlängerung der Haare in der beschriebenen Filmszene ist aber mehr als lächerlich….

      • André Westphal says:

        Das ist mir bekannt, in Ordnung finde ich es nicht. Die Vorwürfe gegen Jackson wurden nie bestätigt und die Doku „Leaving Neverland“ auch sehr scharf kritisiert, weil da vieles unterschlagen wurde – etwa auch die eindeutigen, finanziellen Motive derjenigen, welche die Beschuldigungen aussprechen.

        Das soll nicht heißen, dass sie am Ende vielleicht Opfer sind – aber das weiß man eben nicht, weil die Lage unklar ist. Daher finde ich die Entfernung der Folge höchst bedenklich.

        Zumal man den Menschen und seine Arbeit da vielleicht etwas separieren sollte. Ist natürlich sehr, sehr schwierig, aber sind vermutlich viele Schauspieler und Künstler privat eher unsympathisch – das macht ihre Werke aber erst einmal nicht schlechter. Da kommt man vom Hundersten ins Tausendste, wenn man das komplett vermischt.

        Generell aber eben ein komplexes Thema: Jemanden, der kriminelle gewesen ist, sollte man nicht einfach weiterarbeiten lassen wie bisher, gerade in der Entertainment-Industrie, wo solche Menschen auch von vielen als Vorbilder verehrt werden. Andererseits sollte man deswegen auch nicht bisherige Leistungen plötzlich entfernen, die vielleicht sogar historisch wichtig sind und / oder positiven Einfluss gehabt haben.

    • Wie Du schon schreibst, es waren Vorwürfe. Diese wurden nie bestätigt.
      Das nennt man „vorauseilender Gehorsam“.

      • Sie wurden nie bestätigt, aber auch nie widerlegt. Das mit den Simpson ist daher kein vorauseilender Gehorsam, sondern konsequent, insbesondere weil es keine Nachteile für Jackson hatte, sondern nur für den Rechteinhaber der Simpsons.

      • Naja, also was die musikalische Leistung von Michael Jackson angeht, war er definitiv ein Genie, auch wenn ich seine Musik nicht so mochte. Aber was die Vorwürfe angeht, ist da unbestreitbar etwas dran gewesen! Warum sonst hätte er wohl 20+Millionen „Abfindungen“ gezahlt? Seltsamerweise haben die Opfer danach nicht mehr mit der Justiz zusammengearbeitet. Für mich sind solche Zahlungen („außergerichtliche Vergleiche“) schon eine Art Schuldeingeständnis.
        Die Tatsache das er freigesprochen wurde erscheint dadurch in einem anderen Licht, richtig rehabilitiert war er nie wieder.
        Wie gesagt, ich verstehe das Disney und die Simpsons Macher da nichts mit zu tun halben wollen.
        I

        • André Westphal says:

          Das ist deine Interpretation: Vielleicht stand er auch unter erheblichem psychischem und wirtschaftlichem Druck und wollte sein Image nicht noch stärker beschädigt sehen. Dass Jackson mental bis zu einem gewissen Grad sein Leben lang selbst in der Kindheit stecken geblieben ist, finde ich da recht deutlich. Dass er sich also viel mit Kindern umgeben hat, liegt in meinen Augen vor allem daran.

          Wie gesagt: Vielleicht trafen die Vorwürfe zu – vielleicht auch nicht. Aber am Beispiel Jörg Kachelmann, einem Fall, wo sich am Ende alles als erfunden herausstellte, sieht man, wie falsch es ist jemanden direkt medial an den Pranger zu stellen.

          Die andere Seite ist auch schwierig, denn ich stimme dir vollkommen zu, dass jemand, der wirklich kriminell gehandelt hat, gerade bei einem Thema wie Kindesmissbrauch, nicht davon kommen und auch nicht mehr unterstützt werden sollte. Aber das mit der Schuldfrage ist eben sehr, sehr schwierig.

          • Aber grade wegen der unklaren Beweislage halte ich es für völlig korrekt, das sowohl Disney als auch die Simpsons-Macher so handeln. Nicht das noch Beweise auftauchen….
            Disney möchte sein familienfreundliches Image behalten, für das es weltweit bekannt ist.

            • „Nicht das noch Beweise auftauchen…“

              Und genau DANN hätte man immer noch reagieren und die Folge rausnehmen können – und es wäre nicht zu spät gewesen.

        • @HPK Unterschätze nicht die psychologische Wirkung einer überwältigenden Klagedrohung (Kindesmissbrauch eine). Dazu reicht schon eine vorrausgegangenen Umarmung und eine Sache, über die er sich vorher keinen Gedanken machte, überschwemmt sein Gewissen wegen der hohen Klagedrohung, mit Schamgefühlen und initiiert erhebliche Rechtfertigungsversuche. Eine so manipulierte Person verliert teilweise bis vollständig das Gefühl für die Verhältnismäßigkeit ihres vorangegangenen Handelns. Denk an den amerikanischen Studenten, der in Nordkorea ein Plakat geklaut hatte und wie er ehrlich um Vergebung winselte.

          Ich meinem Umfeld hat gerade ein Geschäftsmann sein ganzes Gründergeld einem Abmahnverein gegeben nur damit er wieder ruhig schlafen kann. Es ging um eine um Copyrightverletzung asu der er locker wieder rausgekommen wäre aber er konnte nicht mehr schlafen und brauchte den Kopf frei für seine Familie, der er nichts erzählen wollte, also zahlte den vollen Betrag.

          Angst vor gesellschaftlicher Ächtung (und Gerichtbarkeit ist ein perfekter Trigger) zwingt Menschen zu Zugeständnissen, welch sie sonst nicht machen würden.

  5. Ingo Podolak says:

    Traurige Tendenz.
    Für mich sind Filme eine Form von Kunst und sollten immer im Original belassen werden.
    Ausnahme natürlich Restauration bzw neue Abtastung um die Qualität zu verbessern.
    Sowohl im TV als auch bei diesem neuen Beispiel sollte nichts geschnitten oder „nutzlos“ bearbeitet werden.
    Es bessert ja auch niemand an der Mona Lisa rum weil die Pinselführung nicht mehr in die heutige Zeit passt oder bügelt die Uhren von Salvatore Dali wieder glatt weil man die Zeit nicht ablesen kann.

    • Es ist halt schwierig, festzulegen, wann etwas noch „original“ ist und wann nicht mehr.
      Bilder wurden ewig lang überarbeitet, bis sie dem Geldgeber / Auftraggeber gefielen … Filme werden bearbeitet, bis der Geldgeber zufrieden ist … war immer so, wird wohl auch immer so bleiben. Kann man sich drüber aufregen, man kann aber seine Lebenszeit auch mit sinnvolleren Dingen bestreiten.

      • Ich denke, 95% der Zuschauer bemerkt gar nicht, dass was fehlt. Die restlichen 5% sind Hardcorefans, die jeden Film/ Serie auswendig kennen.

  6. „Letzten Endes kann man als Zuschauer leider nicht verhindern, dass Disney an seinen Filmen herumschneidet“…

    Aber man kann solche Streamingdienste meiden, sprich: boybottieren, bei denen das zur Regel wird. Ich hab’s bei Disney von Anfang an gemacht.
    Es sei denn, man steht auf Feel-good-Family-Berieselung.

  7. Uff, dass Beispiel mit dem „Digital Fur“ sieht ja mal grausam aus. Alter Schwede

  8. Das liegt aber nicht nur am Streaming. ET wurde auch bei einer Neuveröffentlichung bearbeitet. Dort wurden Waffen durch Walky-Talkys ersetzt. Bei Stars Wars die ständigen Recuts.

  9. Ich habe das früher im Fernsehen schon immer gehasst. Oft konnte man sich die Filme gar nicht mehr ansehen, da wurden Minuten lange Szenen rausgeschnitten, weil sie sexuell, blutig, spannend, was auch immer waren, teilweise aber für die Handlung unerlässlich. Das Disney+ jetzt auch damit anfängt, macht den Dienst nicht attraktiver. Ich meine, man hat sich wahrscheinlich schon was dabei gedacht, als man den Po abgelichtet hat.

  10. Schlussendlich will ich nur unterhalten werden. Die Empörung über solche Eingriffe überlasse ich gerne anderen. Solange mir der Film gefällt, ist die Welt in Ordnung.

    Den nackten Po von Daryl Hannah hätte ich gerne gesehen, den dazugehörigen Film aber nicht. Unter dem Strich passt also auch das. 🙂

  11. Im Deutschen Fernsehen werde Filme teilweise so stark von der FSF „Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen“ zerschnippel und zerhackstückt, dass sie teilsweise den Zusammenhang verlieren bzw. den Handlungsstrang beschädigen. Das ist wirklicht schlimm und kulturzerstörend von diesen Zensur-Honks! Da geht mir der Popo von Hannah echt am Ar…h vorbei!

  12. Finde etwas kritisch, hier von Zensur zu sprechen. Es werden keine unliebsamen Meinungen unterdrückt oder gar die grundsätzliche freie Meinungsäußerung. Hier verändert der „Rechteinhaber“ selbst „sein“ Werk auf „seiner“ Plattform. Hier wird nicht von staatlicher Seite angeordnet, dass bestimmte Szenen entfernt oder verändert werden müssen.

    • Das is wie mit Frosch im Wasserglas und Veränderungen kommen nicht über Nacht. Die heilige Inquisition begann klein und wältzte sich über Jahre von Land zu Land. Währet den Anfängen! Dabei geht mir Daryl Hannah Hintern am Ar*ch vorbei, sondern die Aussage die dahinter steht. Denn als nächste wird Tom Soyer umgebaut …

      • Frösche? Inquisition?? „Währet den Anfängen“??? „Tom Soyer“?????

        Wow, einfach wow … „Kein Bier vor vier“ solltest du dir eventuell zu Herzen nehmen.

  13. Da es deren Eigentum ist können die damit eben machen was sie wollen. Wenn ich mein Haus grün streichen will möchte ich auch nicht das mein Nachbar sich da einmischt.
    Wenn einem solche Veränderungen nicht gefallen kann man sich auch nach wie vor die DVD oder BlueRay kaufen. Wirklich original wäre es wahrscheinlich eh nur, lediglich das Drehbuch zu lesen.

    • Bei den physischen Medien gab es auch schon überarbeite Fassungen.
      Wie viele Versionen von z.B. „Blade Runner“ gibt es mittlerweile?

      • André Westphal says:

        Wobei der genau ein positives Beispiel ist, denn die Originalversion gibt es auch weiterhin. Von dem gibt es fünf Versionen: 1. US-Kinofassung 2. International Cut 3. Director’s Cut 4. Final Cut 5. Workprint Version.

        Man hat aber die Wahl, welche man sich ansieht.

        • Naja man hat auch die Wahl welches hier nun das Original sein soll. Der Final Cut, weil er von Ridley Scott ist? Die erste erschienene Version, einfach weils die erste war?

        • Und alle Versionen werden im Fernsehen unter dem gleichen Namen gesendet.

          Ein anderes Beispiel „Fantasia“ ist auch nicht mehr in der Original-Version anschaubar. Bei anderen Filmen hat Disney anstatt den Inhalt zu verändern eine zeitlich und kulturelle Einordnung vor dem Film gesetzt.

  14. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Daryl Hannahs 80er Jahre – Popo wird (nicht sonderlich gekonnt) digital mit Kopfhaar überdeckt – weil es ja Disney+ für die ganze Familie ist Wirklich jetzt? Sollte man deswegen gleich den ganzen Streaminganbieter boykottieren? Ja, vielleicht sollte man das einfach mal machen. Denn wenn die Jungfrau nur zensiert an den Haken darf – schwimme ich lieber in anderen Gewässern und gehe denen erstmal nicht zum Dumpingpreis ins Netz fürs Erste.

  15. Dafür sollte Disney+ Abo gekündigt werden. Es geht immer mit kleinen zensierten Szenen los. Z.B. werden in der Türkei kaum noch Filme im Original gezeigt… Zigaretten im Mund und Logos verschwommen angezeigt, Flüche stumm geschaltet. Ganz schlimm und genauso schlimm wie Disney und Co.

    • Der Vergleich staatlicher Zensur eines autoritären Regimes mit nem Streaming Anbieter, der sich dazu entscheidet so jugendfrei wie möglich zu bleiben ist schon echter Quatsch.

      • „…der sich dazu entscheidet, so jugendfrei wie möglich zu bleiben“ – aber wenn Anakin Skywalker kleine Kinder tötet ist das natürlich absolut legitim. Nein, finde den Vergleich von Izzet schon recht passend. Es wird Zensur in bedenklichem Maße betrieben. Disnesy wächst und wächst, bekommt immer mehr Macht, irgendwann ist halt auch mal gut.

        • Was jugendfrei ist und was nicht ist ja eine andere Frage. Ich sag nur, wenn Disney den Hintern zeigen will können sie das tun. Und da liegt der Unterschied zu staatlicher Zensur und deswegen hinkt der Vergleich.

          • Die Zensur eines Großkonzerns geht mit der Zensur in einem Land oder Staat teilweise Hand in Hand. Denn erfüllt man die Gegebenheiten und Vorgaben eines Landes, eröffnet sich natürlich auch ein breiterer Markt: Darly Hannah´s Hintern ist nur EIN Beispiel. Man nehme doch einfach mal Singapur: Da flog der Kuss zwischen zwei Frauen in Star Wars 9 raus – was soll der Scheiß? Profitgeilheit und Zugeständnis an die Prüderie in einem Land gegen ein Zeichen der Gleichstellung – finde ich zum kotzen.

            • Gibt eben unterschiedliche Kulturen mit verschiedenen Auffassungen zu Gleichstellung. Denen deswegen Star Wars vorzuenthalten, da haben die auch nichts gewonnen, im Gegenteil.

            • Thorsten G. says:

              Grundsätzlich bin ich auch genervt, dass inzwischen in jeder Serie nach spätestens 5 Minuten erst einmal gleichgeschlechtlich geknutscht oder gevögelt wird, oft überhaupt nicht relevant für die Handlung als reiner Selbstzweck. Man muss ja zeigen, wie weltoffen man ist. Trotzdem geht es aber gar nicht, dass solche Szenen nachträglich rausgeschnitten werden, wenn sie Teil des Films sind.

      • Korrekt.
        Der Verfasser des Beitrags sollte sich vielleicht noch mal schlau machen, was Zensur ist und was nicht.

        • „Zensur ist der Versuch der Kontrolle der Information. Durch restriktive Verfahren – in der Regel durch staatliche Stellen – sollen Massenmedien oder persönlicher Informationsverkehr kontrolliert werden, um die Verbreitung unerwünschter oder ungesetzlicher Inhalte zu unterdrücken oder zu verhindern.“

          Lt. Wikipedia – das Entfernen von sexuellen Inhalten aus Filmen im Ansinnen diese nicht zu verbreiten ist wohl zweifellos eine Form von Zensur.

      • Der Vergleich hinkt tatsächlich etwas, aber warum sollte ein nackter Meerjungfrauenpopo nicht jugendfrei sein?
        Verklemmter geht es doch wirklich nicht mehr.

        • Geht vielleicht auch um andere Kulturräume. Weiß nicht wo es Disney+ schon überall gibt oder wo sie noch hinwollen, aber zu viel nackte Haut im Programm kann bestimmt eine Genehmigung kosten.

      • @micha ….vom Ergebnis her aber gleich. Zudem werden die Filme von den Fernsehstationen zensiert, um keine Strafen zu bekommen. Disney+ würde sich vermutlich wohl fühlen. War aber nicht meine Intention, ein autoritäres Regime mit Disney zu vergleichen, obwohl beide in gewisser Weise dieselbe falsche Moralvorstellugn verfolgen….

        • Ja stimmt schon. Für den Zuschauer in der Türkei spielt es keine Rolle ob Disney den Poppes nun proaktiv mit Fell bedeckt hat oder auf Anordnung. Aber für den deutschen TV Konsumenten ist ein nackiger Hintern eben immer höchstens zwei Zapps entfernt.

  16. Zensuren und Modifikation von Informationen in der Realwelt sind tatsächlich nicht duldbar, bei einem bisschen Kitschfilm bzw generell in Filmen oder Spielen geht mir das mittlerweile am Arsch vorbei…

    • +1

      Wollte gerade selbst posten, dass die Jungs von schnittberichte.com zumindest Splash seziert haben.

      @Andre Westphal Als Zusatz zum Artikel könnte man ebenso noch anfügen, dass auch von der Serie Gargoyles zumindest die Folge 9 nur zensiert vorliegt (in den USA allerdings lt. vielerlei Meldungen komplett ungeschnitten gezeigt wird). Schematisch könnte man auch sagen, dass die Zensuren, ähnlich wie bei Netflix oder Amazon Prime, nicht vom jeweiligen Streaminganbieter ausgehen, sondern so eingekauft werden. Bei Splash vermeldet die IMDB bspw. das diese Retuschierungen mal für eine US TV-Fassung vorgenommen wurden. Diese Fassung könnte Disney+ hier erworben haben. Anprangern könnte man hier vielleicht deren „Einkaufspraktik“ immerhin ist Splash hierzulande unzensiert ab 6 Jahren freigegeben und es Bedarf schlichtweg keine Zensierung, ergo hätte man hier auch gleich die unzensierte Variante einkaufen sollen. Jetzt kann man natürlich mit dem Gedanken spielen, dass diese Zensuren masterbedingt (da HD-Fassung) vorliegen, aber auch hier wird in Form einer im Ausland erschienen, unzensierten Bluray widerlegt.

      Das Spiel könnte man jetzt auch mit den anderen Titel weiterspielen, ich für mein Empfinden finde es sehr gut, dass nun zumindest am Beispiel von Splash die Zensierungen mal öffentlich, auch bei anderen (Film-)Website breiter getreten werden, denn der Jugendschutz des deutschen Disney+ schweigt sich leider aus, der Kundendienst weiß aktuell von nix.

  17. So ein Riesen Quatsch. Die spinnen doch die Amis…
    Ich überlege mir jetzt nochmal ob ich mir Disney+ besorge.
    Find ich nicht gut wenn da nachträglich an Serien oder Filmen rumgedoktert wird.

  18. Das nachträglich „zensieren/retuschieren“ mag zwar nicht gefallen. Was werde ihr sagen wenn nachträglich in bekannten Filmen die das Product placement an euer Konsumverhalten angepasst wird? Dann ist halt auf dem LKW der zufällig Werbung für das neuste iPhone und beim nächsten für das neuste Samsung. Bendersnatch lässt grüßen.

    • Bandersnatch mag da eine Ausnahme sein, da es ein Stilmittel von Black Mirror ist. Mich persönlich hat aber zb die Apple Werbung von dem Disneyplus Film Noelle genervt. Gefühlt jeder zweite Satz hatte Apple oder Iphone drin.

  19. Ich hab kein Problem damit also bitte keinesfalls falsch verstehen:

    Mich wundert die beschriebene Zensur stark, denn ich empfinde Disney[+] (6 Monate gratis über Telekom und nur weil ‘nice to have’) als ziemlich “offen und modern”.

    Im letzen Star Wars Film küssen sich beispielsweise zwei Damen relativ am Ende und mindestens 3 Simpsons Folgen der letzen Stafel behandeln angedeutete Themen wie Homosexualität (je nach dem; zumindest unterschwellig).

    Keine Ahnung inwieweit die Akquise durch Disney jetzt tatsächlich mehr oder weniger kurzfristig das Content beeinflussen konnte, oder, ob es Zufall ist, aber Disney scheint mir total offen im Hinblick auf LGBT zu sein.

    Das ist mir als (imho) “straighten” Typen, meiner Freundin, und ein paar meiner Kumpels und deren Freundinnen, sowie sowie auch den ein oder anderen nicht “straighten” Freunden im Kreis fast unabhängig voneinander aufgefallen! Das mag was heissen!

    Aus der Perspektive eines self-made westlichen, zivilisierten Yuppie-Cretins gesehen, wirkt es fast viel zu konservativ einen nackten Po digital zu verhüllen während meine Beobachtungen (und die meiner Freunde) durchaus Modernität und Weltoffenheit durchscheinen lassen?!

    • Simpsons sind aber nicht von Disney. Die wurden nur eingekauft bzw. aufgekauft.

      Wenn Disneyplus so offen wäre, hätten sie die Serienumsetzung von „Love, Simon“ nicht nach Hulu geschoben.

      Filme, die ab 6 Jahren sind, nochmal zu zensieren, nur damit es Kinder mit 0 Jahren schauen können, ist so 90iger. Lilo und Stitch? Tarzan? Wurde damals zensiert und geschnitten…

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