Restaurant der Zukunft? B.Easy setzt auf Tablets für verkürzte Wartezeiten

Technischer Kram in allen Lebenslagen? Steh ich total drauf, wenn es denn irgendetwas erleichtert. Deshalb kann man mich auch mit so netten Spielereien, wie dem Bezahlen per Smartphone-App sofort begeistern. Leider geht es hier aber um etwas, dass ich nicht so einfach ausprobieren kann, das aber nicht minder interessant ist. Das digitale Restaurant.

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Bei uns vor Ort ist das Höchste der Gefühle eine Speisekarte zum Ankreuzen. Das ist aber auch nur dem Aspekt geschuldet, dass dies ein Projekt zur Integration Behinderter ist. Eine tolle Sache und irgendwie sogar das Fortschrittlichste, das hier zu finden ist. Aber auch darum geht es nicht. Es geht um das B.Easy in Köln, ein Restaurant, das Bestellwartezeiten einfach mal so abschafft.

[werbung] Ihr kennt das, Ihr geht irgendwo hin, um etwas zu essen. Dort müsst Ihr erst einmal warten, bis eine Bedienung kommt und Eure Bestelleung aufnimmt. Im schlimmsten Fall gibt es im ersten Durchgang sogar nur die Speisekarte gebracht. Bis Ihr dann letztendlich bestellt habt, vergeht eine gewisse Zeit, die im Prinzip verloren ist. Gibt Euch keiner zurück, echt nicht.

Die Idee bei B.Easy: Die Speisekarte wird auf einem Tablet angezeigt, bestellt wird per Tap. Die Bestellung landet sofort in der Küche, Euer Essen kann ohne Verzögerung zubereitet werden. Wer kam auf die Idee? Kein geringerer als Mark Korzilius, Gründer der Vapiano-Kette, die ein sehr erfolgreiches Dasein fristet. Dennis Horn vom WDR-Blog hat das Ganze ausprobiert und einen Artikel dazu geschrieben. Solltet Ihr lesen, wenn Euch das Thema interessiert. Der nächste Schritt wäre eine App, die man auf dem eigenen Smartphone oder Tablet nutzen kann und so schon auf dem Weg zum Restaurant seine Bestellung aufgibt. Einfach Hammer!

Wie gesagt, ich bin leicht zu begeistern, wenn es um die Modernisierung des Alltags geht. Deshalb finde ich solche Vorstöße faszinierend. Aber natürlich sollte man bei aller Bequemlichkeit auch die Schattenseiten solcher Projekte betrachten. Wenn Bedienungen nur noch das Essen bringen und abräumen müssen, gehen dann Arbeitsplätze verloren? Vermutlich ja, aber genauso werden auch Arbeitsplätze geschaffen. Wenn so ein Bestellsystem funktionieren soll, muss es nämlich gepflegt werden. Das wird sicher nicht die Bedienung machen, aber eben jemand anderes.

Klar kann man auch argumentieren, dass das Persönliche bei einem Restaurant-Besuch verloren geht. Aber wie persönlich ist es, wenn man in einem überfüllten Restaurant erst einmal 1/4 Stunde warten muss, bis man die Speisekarte bekommt? Hat man da noch Lust, einen Plausch mit der Bedienung zu halten? Ich nicht. Sicher ist so ein System auch nicht für alle Arten von Restaurants geeignet. Ich glaube kaum, dass es sinnvoll wäre, ein solches System in einem 5-Sterne-Restaurant für ein 8-Gänge-Menü zu nutzen. Aber solche Restaurants sind auch nicht von einem Mittagsansturm betroffen, der täglich für ein heilloses Durcheinander sorgt.

Eure Meinung ist gefragt. Burger künftig per App bestellen und direkt vor die Nase gesetzt bekommen, wenn man die Location betritt oder lieber der klassische Weg? Wo könnt Ihr Euch solche Systeme noch vorstellen? Wäre das auch etwas für den Gemüseladen um die Ecke? Auswählen, was man möchte und die Bestellung fertig verpackt an der Kasse abholen? Ich hoffe, dass ich bald einmal die Gelegenheit bekomme, dieses System selbst zu erleben. Ob im B.Easy oder woanders, spielt für mich dabei keine Rolle.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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23 Kommentare

  1. Hier unterhält sich fast ausschliesslich die Generation Fastfood, die keinen Schimmer hat, was ein gutes Restaurant und gutes Essen ist, sondern nur schnell irgendwelchen Mampf reinschaffen will, um nicht vom sinnfreien Spielen mit ihrem Smartphone abgehalten zu werden. Wenn man Arbeitsplätze abschaffen möchte, um das weiter zu beschleunigen, ist das sicher die Zukunft. Aber ist dann nicht das Konzept, sich zum Essen irgendwohin BEGEBEN zu müssen nicht auch schon wieder total lästig?
    Echt arm.

  2. Das Konzept gibt es schon seit mindestens 5 Jahren in Japan in etlichen Izakayas. Das „Entwicklungsland“ Deutschland kann da ruhig mal aufholen. 😉

  3. Okinii in Wiesbaden funktioniert ebenfalls mit iPad. Ist zwar nichts alltägliches in Deutschland, aber so richtig neu ist das auch wieder nicht.

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