Reine Einmalkauf-Apps sterben aus, das Abonnement zieht. Was sagst du dazu?

Ich habe eine doch recht interessante Geschichte gelesen. In dieser geht es darum, dass es wohl ein geheimes Treffen von Apple mit einer kleinen Gruppe von Entwicklern gab. Eben jene entwickeln Apps für Apples Plattform iOS, verkaufen ihre Artikel also über den App Store an Besitzer von iPhone und iPad.

Die große Aussage des Artikels – ohne genau auf die Zahlen zu achten – haben wir sicher alle in der letzten Zeit stärker bemerkt, egal ob iOS oder Android einsetzend: Entwickler setzen verstärkt auch auf Abos. Sie verkaufen ihre App also nicht mal gegen einen Einmal-Kauf oder einen In-App-Kauf direkt, das Ziel scheint Abo zu heißen. Monatlich klingelt es dann in der Kasse des Entwicklers und des Store-Betreibers.

Laut einer Person, die beim Meeting von Apple und den Entwicklern teilgenommen haben will, soll die Zahl der Einmalkäufe immer weiter nach unten gehen.

Bezahlte Abonnements von Apple und Dritt-Anbietern haben jetzt 300 Millionen Dollar überschritten, eine Steigerung von mehr als 60% allein im vergangenen Jahr“, sagte Apple CEO Tim Cook während einer Telefonkonferenz im vergangenen Monat. Darüber hinaus sei die Zahl der Apps, die Abonnements anbieten stark gestiegen – im App Store seien dies rund 30.000 Stück.

Bis 2016 gingen, wenn ein Entwickler eine App an einen Kunden verkaufte, 30% der Transaktion an Apple und die anderen 70%  an den Entwickler der App. Bei Abos sieht das etwas anders aus. Apple bekommt immer noch 30%, im zweiten Jahr sinkt dies aber auf 15%.

Das Treffen, welches schon im letzten Jahr stattgefunden haben soll, brachte noch eine andere Zahl hervor. Bezahlte Apps, also die Einmal-Käufe, machen lediglich 15% des App Umsatzes aus. Tendenz fallend.

Logo, dass Apple da nicht nur im Interesse der Entwickler auf einen lukrativen Weg hinweisen möchte. Denn letzten Endes ist es eine Symbiose. Apple will gute Apps und Entwickler, die durch gute Apps Geld verdienen. Denn dann kann Apple den Kunden durch gute Apps gewinnen und noch Kohle durch die Vermittlung machen. Sieht auf anderen Plattformen sicherlich auch nicht anders aus.

Ich selber sehe das Ganze immer als zweischneidiges Schwert. Es kommt sicher darauf an, wie man mit einer Plattform wächst oder diese nutzt. Viele Nutzer sind immer noch der Meinung, dass eine App maximal 1 bis 2 Euro kosten darf. Und ja, viele Apps sind auch nicht mehr wert.

Ich schaue mir immer sehr gut Apps an, ob sich ein Kauf lohnt im Sinne der Nutzung. Ich habe kein Problem, einen hohen Preis auszugeben, wenn ich weiß, dass meine App-Nutzung stimmt. Und ich würde auch ein Abo ohne Bauchschmerzen zahlen, wenn meine Nutzung stimmt und es keine kostenlose oder günstigere Alternative gibt, die meine Ansprüche ebenso erfüllt

In-App-Käufe und Abos sind immer so ein Thema. Aus meiner Beobachtung heraus ist der Kundenwunsch am besten so: Gratis > Einmalkauf > In-App-Kauf > Abonnement. Oder schaut es bei euch anders aus? Lasst gerne hören, was ihr im Abo nutzt – abseits klassisch von Musik oder Cloud. Oder auch gerne, wenn ihr eine App nicht mehr nutzt, weil sie das Bezahlmodell umgestellt hat.

Apps im Abo:

  • Abos nutze ich generell nicht (47%, 2.315 Votes)
  • Abos nutze ich nur im Notfall (43%, 2.115 Votes)
  • Abos sind in Ordnung (9%, 453 Votes)

Total Voters: 4.883

Wird geladen ... Wird geladen ...

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

108 Kommentare

  1. Kein Kauf, keine App. Mieten kommt für mich nur im Gewerblichen Bereich in Frage. Privat kaufe ich eine App oder lass die Finger davon.

    • Sehe ich genau so. Videos, Musik, Fotobearbeitung, Aufgabenplanung, Spiele, Wetter, Zeitschriftenabo, Paywall, da käme einiges monatlich zusammen. Und selbst, wenn man jetzt in der glücklichen Lage wäre, dies monatlich zu stemmen, was passiert bei Arbeitslosigkeit, Rente oder finanziellen Engpässen. Da würde ich gern weiter meine Musik hören wollen, Bilder bearbeiten, Zugriff auf meine Daten haben.
      Ich gebe gern einmalig oder sogar für spätere große Funktions-Updates eine gewisse Summe aus aber nicht regelmäßig.

  2. Apps und Abos sind für mich die Seuche schlechthin. Mich kotzen die AppStores als solche schon an. Ich zahle gerne einen fixen Preis für eine Software. Und neue Funktionen lasse ich mir ggf. als kostenflichtiges Upgrade gefallen… solange ich die brauche und nutzen möchte. Aber schon heute geht es mir extrem auf die Nerven dass ich bei Kauf-Apps auf Gedeih und Verderb dem Entwickler ausgeliefert bin: Da kommen völlig bekloppte neue Funktionen, alte werden einfach gestrichen und Features die gestern noch gingen sind heute kaputt. Und am besten fangen sie dann noch an penetrant mit Meldungen und Bewertungsbetteleien zu nerven (hust… Readdle). Als ehrlicher Käufer ist man mittlerweile der Depp, weil ich etwas kaufe von dem ich nie sicher sein kann dass der Verkäufer nicht spontan alles umstrickt. Und mit Abos wird das ja nur noch schlimmer. Vorallem wenn ich sehe, für welchen Blödsinn man mittlerweile Abos kaufen soll… Texteditoren und Taschenrechner. *kopfschüttel*

  3. Ich glaube dass das Abo-Modell nur funktionieren kann, wenn nicht ALLE Unternehmen/Dienste mitziehen und auch ein Abo-Modell anbieten. Wenn jeder User bald für 10 Dienste auch 10 Abos braucht, dann wird das System irgendwann kollabieren, da ich mir nicht vorstellen kann dass die breite Masse das langfristig mitmachen würde. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass die IT-Branche das ernsthaft will, denn ein Kunde ist nur für ein Unternehmen interessant wenn eine gewisse Kaufkraft vorhanden ist. Hat ein User bereits schon viele Abos, wird es für die Unternehmen deutlich schwerer den User noch weitere Abos schmackhaft zu machen.

    Das ist meine persönliche Meinung. Ich persönlich zahle lieber einmalig einen hohen Betrag, habe dafür dann aber zukünftig meine Ruhe und halte meine monatlichen Fixkosten niedrig.

  4. Ich sehe das total entspannt. Es ist doch normal, dass auch die App Entwicklung langsam wirtschaftlich erwachsen wird. Das werden natürlich viele Entwickler nicht überleben. Dass es gerade die treffen wird, die bislang vorrangig von den Nerds lebten, welche aber finanziell wenig leistungsfähig sind, ist natürlich ein Treppenwitz. Wenn man diese Techies befragt, wie sie das finden, kommt das raus, was man hier lesen kann.

  5. Sowas wie Einmalkauf-Apps gibt es selten. Wenn eine App über Jahre hinweg weiterentwickelt wird gibt es entweder ein Abo oder ganz klassisch bezahlte Updates, die sind am Ende auch nicht viel anders als ein Abo. Was sinnvoller ist muss sich jeder selbst ausrechnen.
    Einziger Vorteil wäre dass man seine alte Version weiterhin benutzen kann, wenn man mit dem Funktionsumfang zufrieden ist man nicht mit irgendwelchen Inkompatibilitäten zu kämpfen hat.

    • Dirk Miller says:

      Die durch eine neuere App/Software abgelöste Version lässt sich aber immer noch in der alten Qualität weiter nutzen und es zwingt einen niemand zum Update.

      Ich nutze am iPad höherpreisigere Apps aus dem Audiobereich. Kosten zw. 15 und 30 Euro, im Vergleich zu PC oder Mac Programmen immer noch relativ günstig, aber für eine App schon nicht sehr billig. Da hat man trotzdem schnell mal 10 Apps zusammen. Sollte ich dafür nun ein Abo brauchen, müsste sich der Preis pro App bei etwa 50-60 Cent/Monat bewegen, wenn ich von einer 3-jährigen Nutzung solch einer App ausgehe um auf den eigentlichen Kaufpreis zu kommen.
      Damit werden sich aber die Firmen bestimmt nicht zufrieden geben, also wird es für den Nutzer sicher zum Nachteil.
      Updates sind nicht nur eine Serviceleistung. Software reift nunmal beim Kunden, dieser hatte ja ursprünglich für ein einwandfreies Produkt gezahlt;)

      • Das hab ich auch geschrieben. Im zweiten Absatz. Und wie gesagt, die alten Apps kannst du solange nutzen bis irgendwelche Inkompatibilitäten auftreten.

        • Sparbroetchen says:

          > nutzen bis irgendwelche Inkompatibilitäten auftreten
          Für die Apple bei den Betriebssystemupdates dann schon sorgen wird, damit das Absprachekartell maximalen Gewinn für seine Mitglieder erwirtschaftet, warum sonst hätte man sich jetzt konspirativ treffen sollen?

  6. Alle Abo Apps werden bei mir geblockt.
    Der Dreck darf sich nicht vermehren

  7. Zum Glück gibt es immer Alternativen. 1Password war mein Favorit, jahrelang, aber jetzt mit Abomodell: Bye bye. Nun bin ich dann eben bei Enpass. Und so wird es immer Alternativen geben. Es gab doch auch neulich eine Studie über Apple-User, mit dem Ergebnis, dass diese durchaus bereit sind, für eine App auch zu bezahlen, aber Abos strikt ablehnen, das widerspricht diesem Plan vollends.

    • 1PW 7 gibt’s als Vollversion ohne Abo.

      • Allerdings baut 1P die Sync-Möglichkeiten nicht weiter aus. OneDrive oder WebDAV fehlen, dafür soll man ja deren Server samt Abo nutzen.

        • Kann sein. Ich nutze WiFi-Sync, das reicht mir. Dropbox und iCloud gingen auch noch. Aber sicher, das ist vielleicht ein bisschen wenig. Zumindest Dropbox ist plattformübergreifend.

  8. Software-Abos sind nur etwas für Unternehmen. Genauso lohnt sich Leasing bei Autos/PCs eigentlich nur fürs Gewerbe.

  9. Es kommt drauf an – für eine Taschenlampenapp würde ich kein Abo abschließen, hier hat der Entwickler wenn einmal fertiggestellt keine Arbeit oder Kosten mehr. Aber wenn da regelmäßig etwas dazu kommt, oder anders Kosten (Hosting, Drittsoftware/-dienste,…) für den Entwickler anfallen – wieso nicht. Dann ist es auch nur gerecht.

  10. Ich mag Abos gar nicht, da man mit der Zeit den Überblick verliert. Ich habe erst vor kurzem mit einem spanischen App Entwickler darüber diskutiert und er meinte, dass er auch Server und Infrastruktur betreiben müsse um seine App langfristig entwickeln, aktualisieren und betreiben zu können. Da leuchtet ein Abo ein. Da es die App nur in Spanisch und Englisch gab, einigte ich mich mit ihm auf einen Deal. Ich habe die App ins Deutsche übersetzt dafür hab ich Lizenzen erhalten. Eine Hand wäscht die andere .

  11. „Abo Modell zieht“, ist ja ein wenig irreführend, wenn es schlicht und einfach immer weniger Software gibt, die als Einmalzahlung bezogen werden kann. Ich für mich mag kein Abo, weil ich nicht bevormundet werden will. Vor allem, dass ich dann uU Software / App weiternutzen kann, aber oftmals nicht im gleichen Umfang. Das ist für mich das KO-Kriterium.

    Ich hoffe inständig, dass es immer noch Open-Source-Programmierer geben wird, die weiterhin gute Apps herstellen, die das Nötigste abdecken. Auf meinem Rechner habe ich derzeit wohl über 70 Prozent mit Open Source bestückt, Tendenz klar steigend.

  12. Ich kann mit Abo Modellen bei Apps nichts anfangen. Klar kostet es dauerhaft Zeit und Arbeit, die ein Entwickler in die App investiert. Aber die Updates bringen mir oft als Nutzer rein gar nichts.

    Ich wäre bereit nach X Jahren Mal kostenpflichtig auf die neue Version zu aktualisieren, wenn ich es für nötig halte. So wie bei den alten Office Lizenzen, wo ich selbst entscheiden kann, ob ich das Update mitnehme oder nicht.

    Aber ich sehe einfach nicht ein, für eine App die dauernd neue Funktionen spendiert bekommt, die ich überhaupt nicht brauche, auch noch monatlich zu zahlen.

    Wenn jetzt eine App die ich oft nutze auf ein Abo Modell umstellt, würde ich sie wahrscheinlich deinstallieren.

  13. Frank Segebade says:

    Ich bezahle gerne für gute Apps. Lieber einmalig als Abo.
    Scheinbar glauben die meisten User das es so billiger sei als einmalig eine Summe zu zahlen.
    Schade

  14. Just my two cents says:

    Ich verstehe es.
    Ich habe irgendwann 2014 mal bei Komoot 19,99€ für das damalige „Komplettpaket“ hingelegt und bekomme seitdem jede Erweiterung und jedes Update für lau – ich hoffe, dass es die Entwickler und die App lange gibt…

    Das kann aber kein nachhaltiges Geschäft sein – irgendwann ist der Markt gesetzt und da der Kauf nicht am Gerät sondern am Account hängt, kauft niemand außerhalb eines Plattformwechsels die App neu.
    Ich verstehe, dass solche Apps eigentlich mit einem Abomodell laufen müssen…

  15. Ich hatte die ganzen Jahre immer relativ viel für Apps ausgegeben und gerne durchprobiert, aber muss feststellen, seitdem es fast keine Apps ohne irgendwelcher In-App Käufe mehr gibt, kaufe ich nichts mehr. Gibt es nur noch Abos, beschränke ich mich auf das absolut wesentlichste an Apps oder benutze nur noch das, was mitgeliefert wird. Man muss sich mal vorstellen, was alleine bei mir im Monat zusammenkäme, wenn alle Apps und Software nur noch im Abo erhältlich wäre und dann kommt noch der Rest der Familie… Das MacBook kostet 1.700 Euro und jährlich zahlst du dann für Software noch minimum 500,- Euro pro Gerät. Das können die Entwickler bei mir zumindest mal ganz schnell vergessen.

  16. Aufm PC gabs früher immer xyz version 2008

    dann version 2010?

    Version 2008 lief dann natürlich trotzdem, sah blo kacke aus und hatte weniger features als die neue.

    WARUM nicht so? Ich brauch keine Abos, habe genug davon. Bei streaming kann ichs noch akzeptieren, aber nicht bei apps

  17. „Opfer sind die Benutzer, die bei Apple keine Wahl haben.“

    Natürlich haben die Benutzer eine Wahl. Sie könnten zu Android wechseln – also dorthin, wo alles hässlich und gratis ist. Aber wer will das schon. Für mich passt das mit den Abos, wenn die Leistung stimmt. iOS ist bei der App-Qualität Lichtjahre voraus.

    • Die iOS-Oberfläche ist doch selber hässlich.

      Wenn man Summe X in Apps investiert hat, dann kommt man auch nicht mehr so leicht weg.
      Wenn die Apps jetzt nur noch Abos sind, dann fehlt die Bindung. Die Kunden werden sogar motiviert zu wechseln, um nach Ende des Abos eine Alternative zu haben.
      Somit kann sich im Bezug Kundenbindung ein Abo-Modell auch nach Hinten los gehen.
      Anstatt den Kunden einmal zu überzeugen zu bezahlen, muss es dann monatlich geschehen.

  18. Im Vergleich zum Free to Play Model, bei Spielen, könnte man bei Abos sogar sparen. Bei Free to Play spielen hat man über den Monat locker 25€, wenn es reicht, eine Grenze scheint es hier nicht zu geben. Allerdings habe ich auch schon Hybriden gesehen, die dir ein Abo verkaufen und zusätzlich nochmal bei anderen Dingen zulangen. Dagegen wirkt ein Vollpreisspiel wie ein Schnäppchen.

  19. Das einzige Abo was ich habe ist Youtube Premium und meine Buchhaltungssoftware weil es da nicht anders geht und die zwingend nötig ist. Ansonsten bin ich klar gegen Abos. Lieber verzichte ich komplett als mich zwingen zu lassen monatlich zu zahlen. Viele Apps sind eh nur Luxus auf den man im Zweifel auch gut verzichten kann.

  20. Prinzipiell keine Abos!

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.