Recording Academy (Grammys) setzt auf NFTs

Die nordamerikanische Recording Academy, ein Branchenverband der Musikindustrie, steckt auch hinter der jährlichen Grammy-Preisverleihung. Dieses Jahr will man offenbar mehr Zuschauer damit anlocken, indem man sich auch dem NFT-Hype hingibt. So kann heute in den USA ein kostenloser NFT (Non-fungible Token) mitgenommen werden.

Dabei kann wohl einer derjenigen, der zuschlägt, zusätzlich Glück haben und ein goldenes Ticket erhalten. Dieses verheißt dem Gewinner einen All-Inclusive-Trip zu den 64. Grammy Awards, die am 3. April 2022 in Las Vegas stattfinden. Für die technische Seite ist da die Firma OneOf verantwortlich. Weitere NFTs, dann gegen einen Obolus, soll es anschließend in den kommenden Wochen geben. Erstellt werden die NFTs von ThankYouX, Emonee LaRussa und Andre Oshea.

Jeder der drei Künstler wird eine Reihe von NFTs erstellen, die von den Grammy Awards inspiriert sind. Das sollen sowohl Bilder als auch animierte Videos sein. Ein nicht näher konkretisierter Teil der Einnahmen soll in Stipendien der Recording Academy fließen. Jeder der NFT-Künstler erhält eine eigene Woche, bei der seine NFT Collection im Zentrum steht. Dabei soll es dann auch Auktionen geben, in denen die NFTs versteigert werden.

OneOf X Grammy Awards NFT-Zeitplan

  • 7. März – Kostenloser NFT
  • 15. März – The Emonee Collection by Emonee LaRussa
  • 22. März – The Andre Collection by Andre Oshea
  • 29. März – ThankYouX Collection
  • 31. März – ThankYouX OneOf One (Auktion)

Die Partnerschaft soll auch die 65. und 66. Grammy Awards einschließen. Meine Meinung? Ich halte von NFTs grundsätzlich wenig, da der Umgang damit zumeist nicht ganz ehrlich ist: Käufer erhalten ein völlig austauschbares und alles andere als einzigartiges, digitales Objekt, das unendlich 1:1 kopiert werden kann und wird. Einzigartig ist lediglich das technische Backend dahinter. So wird ein künstlicher Wert generiert und eine Art Verknappung herbeigeführt, die real für das jeweilige Kunstwerk gar nicht besteht.

Zu diesem Thema gibt es aber die unterschiedlichsten Meinungen, die ich auch akzeptieren kann. Wie bewertet ihr den Schritt der Grammy-Veranstalter?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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6 Kommentare

  1. Ist doch Quatsch…

    Ein NFT der Veranstaltung 2022 dürfte spätestens zur nächsten Veranstaltung 2023 doch kaum noch Erinnerungswert haben. Einzig falls es dann 2022 irgendeine „große Kontroverse“ gäbe, könnte dieses Jahr dann plötzlich doch (auch vom monetären) Wert hochschießen – und vermutlich (da bin ich jetzt nicht tief drin) auch dem Ausgebenden, hier Recording Academy, beim Weiterverkauf Tantiemen bescheren. Darauf wird vermutlich spekuliert.

    Also toll, falls das Experiment klappe, kann man sich also auf vorprogrammierte künstliche Kontroversen freuen, damit der neue Jahrgang schön Gewinn bringt. Ich sehe da echt keinen Sinn, außer aus Gewinnsicht des Ausgebenden.

    Wie gehabt, NFT’s – eine Lösung auf der Suche nach Problemen…

  2. Oh man. Wäre heute der 1. April, hielte ich es für einen Aprilscherz.

    • Christian says:

      Den Text hier kann ich auch unendlich oft kopieren. Wird er dadurch weniger von Dir sein?
      Nur weil etwas digital ist, ist es nicht weniger Wert.
      NFTs sind digitale (Kunst)-Objekte, deren Besitz man dokumentieren kann.

      • Digitales ist 0 und 1 das beliebig vervielfältigt werden kann. NFT sind ein Token eines Objektes (nicht das Objekt selbst!), ein Eintrag auf einer Blockchain irgendeines Anbieters mit dem Link zu einer Seite. Bei dem einen Anbieter bist du als „Besitzer“ hinterlegt. Jeder andere der nicht bei diesem Anbieter mitmacht weiß weder was von deinem „Besitz“, noch hat es irgendeine Relevanz für den Rest der Welt. Dafür kann jeder ein Token für ein Objekt erstellen und woanders als Besitz markieren. Was auch fleißig getan wird.
        NFT sind Scam, nichts weiter.

        Wer digitale Kunst besitzen will, speichert die auf einen Stick, verschließt diesem im Schrank und lässt diese nicht ins Internet.

  3. Und wieder einmal sind alle Vorurteile bestätigt. Die Contentmafia hat noch nie einen Geldschein gesehen, dessen Farbe ihr nicht gefiele.

  4. Momentan sehe ich den Sinn von NFTs nicht so recht. Was natürlich nicht bedeutet, dass es nicht auch (irgendwann) sinnvolle Anwendungen geben kann. Aber wenn diese Meldung über NFTs lese, dann kann ich nur feststellen: I couldn’t care less.

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