Recht auf Vergessenwerden: Microsoft Bing erweitert die Optionen

bing logo neuMicrosoft wird in der EU seine Optionen für das „Recht auf Vergessenwerden“ in der Suchmaschine Bing erweitern. Eingeführt wurde jene bis heute umstrittene Maßnahme 2014. Während die Politik das Recht auf Vergessenwerden als im Sinne der Bürger bewarb, führte es in der Praxis auch dazu, dass journalistische Enthüllungen über bestimmte Personen schwerer über Suchmaschinen auffindbar sind. Das Missbrauchspotential ist also sehr noch, da das Recht auf Vergessenwerden sehr leicht genutzt werden kann, um schlichtweg subjektiv unliebsame Informationen zu unterschlagen.

Neben Google ist natürlich auch Microsofts Bing von besagtem Procedere betroffen. Microsoft verbessert die Möglichkeiten nun: So sollen Inhalte, wenn Betroffene es fordern, europaweit nicht zu sehen sein. In der Praxis funktioniert das so: Habt ihr erfolgreich eine URL streichen lassen, so wurde sie bisher innerhalb der EU-Domains entfernt. Sollte jemand aus Deutschland aber wiederum über Bing.com Recherche betreiben, konnte der strittige Content dennoch weiter aufgestöbert werden. Das ändert sich, da Microsoft über die IP-Adressen den Wohnort des Users feststellen wird. Auf diese Art und Weise geht auch Google bereits vor.

bing-new-logo-1920-800x338

Frag dann also etwa ein Nutzer aus Deutschland durch das Recht auf Vergessenwerden entfernte Inhalte bei Bing.com ab, sieht er sie auch dort nicht mehr. Wäre er hingegen gerade in den USA auf Reisen unterwegs, könnte er zugreifen. Laut Microsoft wird diese Veränderung nicht nur für kommende, sondern auch bereits erfolgreich abgehakte Fälle gelten.

Offen bleibt, warum Microsoft gerade jetzt seine Verfahrensweise ändert. Die Redmonder nennen vage als Begründung, dass man den Entwicklungen des Datenschutzes in der EU Rechnung tragen wolle. Zudem wolle man sich den gängigen Vorgehensweisen in der Industrie anpassen – womit dann wohl Googles Maßnahmen gemeint sein dürften.

(via VentureBeat)

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

2 Kommentare

  1. Beim Recht auf Vergessenwerden liegt Bing wirklich ganz weit vorne! 😉

  2. Ich finde es faszinierend das der Datenschutz (EU) von Microsoft respektiert wird.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.