Realme: Aufstrebender Smartphone-Hersteller wird ab Juni in Europa mitmischen

Der noch recht frische, chinesische Smartphone-Hersteller Realme hat offenbar große Pläne. So will man nicht nur im Heimatland China expandieren, sondern auch in den USA sowie Europa offiziell seine Produkte anbieten. In einem Interview mit den Kollegen von GSMArena hat der CEO Madhav Sheth über seine Zukunftspläne gesprochen.

Realme begann als Untermarke von Oppo, steht aber mittlerweile auf eigenen Beinen. 2018 legte man los und konnte besonders im indischen Markt rasch große Erfolge verbuchen, wie das Unternehmen auch selbst gerne hervorhebt. Schon ab Juni 2019 will man dabei über einen eigenen Online-Store seine Smartphones im Direktvertrieb in Europa ausliefern. Smartphones sollen den Anfang machen, später will man auch weiteres Zubehör anbieten.

Auf lange Sicht wolle man bei Realme dabei mehr als die Einstiegsklasse bedienen und beispielsweise auch höherwertige Smartphones mit 5G ins Feld schicken. Auf einen Zeitrahmen dafür wollte man sich aber nicht festlegen. Auch über faltbare Smartphones sprach der CEO und gab dabei diplomatisch zu erkennen, dass die Technik „sich noch nicht voll entwickelt habe“ – vielleicht auch ein Querverweis auf die Probleme mit dem Samsung Galaxy Fold. Realme werde diesen Bereich im Auge behalten, erachte es aber erst als sinnvoll, ab der dritten oder sogar vierten Generation einen Einstieg in Erwägung zu ziehen.

Was Software-Updates betrifft, so wolle Realme all seinen Geräten für zwei Jahre Sicherheits- und allgemeine Android-Updates spendieren. Das Realme 3 Pro werde dabei im eigenen Portfolio etwa das erste sein, das Android Q als Beta erhalte. Spannend: Laut Sheth konnte man übrigens vorwiegend Xiaomi (40 %) und Samsung (30 %) Kunden abluchsen. Das gilt aber erst einmal natürlich nur für den asiatischen Raum.

Enttäuschend: Dem puren Android erteilt der Realme-Geschäftsführer eine Absage. Deswegen werde man weiterhin bei seiner eigenen Oberfläche ColorOS bleiben. Es sei für die Nutzer besser, wenn man seine eigene UI nahe am unveränderten Android lasse, aber mit Optimierungen eine verbesserte Benutzererfahrung biete. Viele unserer Leser dürften das sicherlich anders sehen. Werdet ihr Realmes Einstieg in den europäischen Markt beobachten? Habt ihr Interesse an den Smartphones des Unternehmens?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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21 Kommentare

  1. Ich sehe keinen Mehrwert in einer herstellereigenen Benutzeroberfläche in Android. Das führt lediglich zu verzögerten, bis irgendwann völlig eingestellten Sicherheits-Updates. Wenn mir Android One nicht passt, kann ich ja immer noch mit alternativen Launchern die Oberfläche ändern. Also so what?

    • Naja, selbst mit Android One seht es auch nicht besser aus, hab es beim Vorgänger des One gesehen für das Google Tablet. Eigentlich sollte man sein Handy nacu Custom-Rom Unterstützung wählen wenn man lange Updates möchte.

      • Von Custom ROMs bin ich geheilt. Alles Frickelware. Hatte auf einem Moto G4 Play Cyanogenmod drauf. Eines Tages hatten die einen Bug reingebracht, wo die Umschaltung zwischen Klinke und internem Speaker plötzlich kaputt war. Natürlich nur bei diesem Modell, und schwer nachzuvollziehen. Hatte Monate gedauert, bis sie den Fehler lokalisiert hatten. So viel Geduld hatte ich nicht, bin dann wieder zurück aufs Original. Hatte mit Custom ROMs eigentlich nur negative Erfahrungen. Muss man mögen dieses Gebastel von Hobby-Programmierern.

        • Für mich sind nur noch Geräte mit Android One und starkem Community Support von Interesse.
          Mit Cyanogen Mod und Lineage OS habe ich bisher ausschließlich nur gute Erfahrungen gemacht, egal ob auf Smartphone, Tablet oder TV Box/Stick. Kein herstellereigenes OS lief bisher besser! Ein Beleg für eine starke und professionelle Community. Und dabei handelt es sich um jahrelange Erfahrungen, da ich Android und Custom Roms seit v2.1 Eclair nutze.
          Selbstverständlich kann es in frühen Versionen Bugs oder nicht unterstützte Optionen geben. Aber man muss ja nicht gleich jedes neue Custom ROM bei Erscheinen flashen. Zudem, im Gegensatz zu Herstellerupdates bekommt man nicht nur Updates über 1-2 Android Hauptversionen, bei manchen Gerät habe ich dank Cyanogen/Lineage OS bereits 6 Hauptversionen lang Updates bekommen (ICS bis Pie). Besser schafft man es mit einem Apple Gerät auch nicht.

        • Habe ich erwähnt, dass man sich mit Lineage OS wunderbar dem ganzen Hersteller Ballast entledigen kann?
          Natürlich hat man auch oft noch die Alternative von Slim ROMs, also die offiziellen Updates, welche größtenteils von dem Ballast bereinigt wurden. Aber dann kann man auch gleich zu Lineage OS und Co. greifen, da hat man wie gesagt längeren Support.

  2. ColorOS ist doch von OPPO übernommen.
    Und ob sich die Hardware wirklich von OPPOs unterscheidet ist auch fraglich.

  3. Versuchen kann man es ja. Ich sag‘ nur gleich: ohne mich. Pure Android oder gleich iOS. Ich gehe keine Kompromisse mehr ein.

    • Sehe ich genauso. Wobei iOS jetzt nicht mein Favorit ist. Erinnert mich an Mac OS 9 für Handys. Kein preemtive Multitasking, alles sehr primitiv, nicht einmal ein normal zugängliches Dateisystem. Versucht mal ohne iTunes Musik auf so ein Teil zu kopieren! Jede App hat nur Zugriff auf ihre eigenen Dateien. VLC hat eigens einen Webserver an Bord, um überhaupt irgendwie Musik da rein zu bekommen. Völlig krankes Design! So kann man ein System natürlich auch „sicher“ machen, indem halt gar nix mehr geht.

      • Wir haben 2019 und es gibt Cloud und Streaming…
        Musik-Streaming App-Offline herunterladen-fertig!
        Alle anderen Arten von Dateien-in Cloud laden-fertig!
        Dafür kann dann nicht jede App alle persönlichen Daten durch die Welt schicken.

        Den Sicherheitslevel hat man bei Android vermutlich so gegen Ende 2070.

        • Genau mein Humor. Von Sicherheit und Datenschutz reden und dann dafür die Cloud nutzen. 😀

        • Es gibt Menschen die keine Daten in der Cloud wollen und nicht abhängig sein wollen. Bei Apple wirst du dazu genötigt Cloud und Dienste zu nutzen. Alles viel zu kompliziert wenn man Daten tauschen oder aufspielen will. Bei dem Wort iTunes stellen sich mir die Nackenhaare, wie ich so lange diesen Mist nutzen konnte. Auf einem Mac ist man noch nicht mal in der Lage von anderen Nutzern die Bilder zu sichern ohne iTunes, was für ein Schrott, auf einem Windows PC ziehe ich einfach den DCIM Ordner auf einen PC Ordner ohne diesen Synchronisation Mist.

  4. hmm, ich kann von meinem iPhone 8 alle Bilder mit jedem MacOS, Windows und Linux-System ohne einer zusätzlicher Software auf einem lokalen Datenträger speichern. Mache ich was falsch und das iPhone weiß es nicht? Oder mache ich alles richtig?

    • Bei Apple ist halt alles anders.
      Habe ich auch sehr gut im Urlaub beobachten können. Da dachte der Hotelbesitzer, es sei eine gute Idee, einen Mac für seine Gäste aufzustellen.
      Da haben einige versucht, Fotos von ihrer Kamera auf externe Datenträger zu ziehen. Mit dem Ergebnis, dass sehr viele auf dem Desktop landeten (und dort auch blieben).
      Da wäre man ja sogar mit einem Live Linux noch besser gefahren…
      Aber so ist das halt, wenn man sich von „Experten“ bequatschen lässt.
      Natürlich kann Apple gut sein, wenn man sich erst mal eingearbeitet hat. Aber für diesen Zweck war es offensichtlich kontraproduktiv. Natürlich kann es auch eine Ursache sein, dass die meisten ihre mobilen Festlatten mit NTFS formatieren, das ist halt die Masse. Und für die Masse war das eben die falsche Lösung.

      • Nur weil die vorgeschädigte Windows-Deppen das Gerät nicht bedienen konnten, kann die Technik gar nichts für! Linux und MacOS sind für solche Zwecken haushoch intuitiver zu bedienen als Windows, da beide Systeme externe Laufwerke direkt auf dem Desktop einblenden. Wer da nicht zu recht kommt, dem ist eh nicht mehr zu helfen…

        • Sprach der Fanboy…
          Aber wenn man den Otto-Normal-Nutzer als Deppen beschimpft, dann zeigt das natürlich auch die Qualität dieses Beitrages.

          Da Mac und Linux Nutzer natürlich nicht die Masse sind, war der Mac für diesen Zweck offensichtlich trotzdem die falsche Entscheidung.
          Wenigstens bleibt man im Unternehmensumfeld von solchen Nischenlösungen verschont.

          • Nix da Fanboy!.. Hast Mac und Linux gelesen und dich direkt festgebissen…
            Also nochmal, – absolut unabhängig davon was unter der Haube läuft (!) – wenn ich meine SD-Karte von der Kamera und den USB-Stick/ext.HDD einstecke und das System mir beide Laufwerke direkt vor der Nase, auf dem Desktop anzeigt, ich aber dennoch nicht in der Lage bin die Dateien von A nach B zu kopieren -obwohl markieren+copy&paste auf 99% der Systeme gleich funktioniert- dann hat es definitiv nichts mit der Technik zu tun! Und ja, wer diese IT-Grundaufgabe nicht beherrscht, ist für mich ein IT-Depp, sorry!

  5. Noch ein China-China-Smartphone Ableger?
    Ich stelle mir bei den ganzen Untermarken irgendwelcher Chinesen, die aus irgendwelchen Untermarken hervorgingen/hervorgehen, so langsam die Frage, worin sich die Abspaltungen so dermaßen von ihren „Erzeugern“ abheben wollen? Wollen die jetzt ihren Muttermarken den Preiskampf ansagen, bis sie denen das Wasser abgegraben haben und dann wieder in einer neuen Untermarke aufgehen usw. usf.? Wachstum um jeden Preis, egal welcher Name dran steht? Juhu! Achnee, doch nicht. Die lassen doch sicher alle bei Foxconn produzieren. Ich seh da keinen Mehrwert.

    Ich schätze, ich bleibe Google da mit den eigenen Geräten treu. Einfacher kann man es sich nicht machen, wenn man Root und dessen Vorzüge mit einer möglichst breiten Unterstützung an Tools, Custom Recovery/ROM, alternativen Frameworks etc. genießen möchte. Das ganze Blinkblink von z.B. Samsung interessiert mich alles nicht. Ich brauche nur ein solides Smartphone und das hab ich bei den Nexus‘ immer gefunden.

    • Mit den Untermarken ist es eher eine Aufteilung nach Zielgruppen, ähnlich wie bei Xiaomi (Mid- bis Highend) und Redmi (Low- bis Midend).
      Ich persönlich ziehe Xiaomi auf Snapdragon Basis den Google (oder Google gelabelten) Geräten vor, einfach weil sie viel preiswerter sind bei einer hohen Qualität. Vorzugsweise mit Android One. Auch die Xiaomi Geräte haben eine sehr große Fanbase und eine aktive Entwickler Community.
      Ein Smartphone darf bei mir nicht mehr als 200 Euro kosten und muss wenigstens 3 Jahre halten. Und unter diesen Bedingungen bekommt man schon sehr gute Geräte, mit denen sich über diesen Zeitraum auch sehr gut und flüssig arbeiten lässt.
      Mehr als 1000 Euro für ein aktuelles Gerät zu bezahlen, dass halte ich schon für extrem fragwürdig. Es ist nur ein Handy! Da sind noch nicht mal Gold oder Diamanten dran!

  6. Ich muss leider zugeben, dass mir kein Smartphone eines chinesischen Herstellers ins Haus kommt, irgenwie fehlt mir das Vertrauen in die Herstelle.
    Mir ist natürlich bewusst, dass so ziemlich jedes Smartphone ganz oder zumindest teilweise in China hergestellt wird und man eigentlich bei jedem Hersteller Bedenken hinsichtlich Datensicherheit haben sollte.
    Aber so schnell wie Hersteller und Untermarken auftauchen, können sie auch wieder vom Markt verschwinden. Welche Auswirkungen das dann auf mich als Kunden ist, kann man schwer abschätzen.

    Ich bin im letzten Jahr von einem Galaxy S7 edge zu einem Pixel 3 gewechselt. Pures Android hat mich schon immer gereizt und nach vielen Jahren Samsung hat mich deren Interpretation von Android nur noch angenervt.
    Mittlerweile würde ich nur noch ein Gerät mit reinem Android in Betracht ziehen, aber ich hoffe mein Pixel 3 wird es noch ein paar Jahre machen.

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