Readdle veröffentlicht PDF Office für das iPad

Readdle, das Entwicklerstudio hinter App wie Documents 5 oder Calendars 5, hat heute eine neue App veröffentlicht. PDF Office nennt sie sich und kann, wie der Name unschwer erkennen lässt, PDF-Dateien erstellen und bearbeiten. PDF Office löst PDF Expert 5 ab und damit auch das Bezahlmodell der Einmalzahlung. PDF Office wird nämlich per Abo bezahlt. Bereits als PDF Office offiziell bekannt wurde (eigentlich wäre die App schon eine Weile verfügbar gewesen, es kam aber etwas dazwischen) erhob die empörte Netzgemeinde (aka meine Filterbubble) ihre Stimme. Für mich unverständlich, da die wenigsten zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeiten der App kennen dürften, zum anderen, weil sie wohl auch nicht der Zielgruppe entsprechen. So viel zum Gemotze am Anfang, jetzt geht es aber zur App.

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Mit PDF Expert 5 hat Readdle bereits eine gut App im Angebot, die PDFs bearbeiten kann. Diese wird nun abgelöst, PDF Office ist noch einmal eine Stufe weiter, eignet sich auch für Menschen, die mehr mit PDF-Dateien machen, als nur lesen oder vielleicht noch mit Annotationen versehen. PDF Office ist in der Tat ein kleines Office, mit dem sich jede Menge Dinge anstellen lassen.

Die App kann zahlreiche Office-Formate öffnen, darunter auch Apples und Microsofts Office-Formate. Da die Dateien beim erneuten Abspeichern über PDF Office als PDF gespeichert werden, gibt es auch keine Darstellungs- oder Kompatibilitätsprobleme. Öffnet man eine solche Datei in PDF Office, kann man diese mit weiteren Inhalten versehen, eine Unterschrift platzieren oder auch neue Elemente einfügen. Die Umwandlung des Office-Dokuments in eine PDF-Datei erfolgt dabei auf dem iPad, sie wird also nicht auf fremde Server geladen. Stammen können die Dateien hingegen von fremden Servern. Neben diversen Cloud-Anbietern lassen sich auch Dokumente von Microsoft SharePoint direkt in die App laden.

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Um herauszufinden, was man mit PDF Office alles anstellen kann, empfiehlt es sich, einfach ein neues Dokument zu erstellen und die einzelnen Optionen auszuprobieren. So war meine Herangehensweise, als ich eine frühe Version der App ausprobieren konnte. Man hat bei der Erstellung eines neuen Dokuments eine leere Fläche, die sich in beide Richtungen erweitern lässt, falls eine Seite nicht ausreicht. Diese Fläche kann man mit Textboxen, Tabellen, Auswahllisten (Dropdown), Unterschriftenfeldern und Berechnungsfeldern befüllen. Diese einzelnen Elemente lassen sich jederzeit in der Größe anpassen, die Schrift kann geändert werden und sie lassen sich frei verschieben.

Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel auch Briefe sehr schnell erstellen. Ein paar Textboxen mit entsprechenden Anpassungen, schon hat man alles an der Stelle, wo es auf einem Brief hin soll und falls es nicht genau passt, verschiebt man einzelne Komponenten einfach. Geht auf dem iPad super einfach und man ist wesentlich flexibler als wenn man zum Beispiel Pages nutzt.

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In Dokumente lassen sich auch Bilder einfügen, die natürlich auch aus schnell angefertigten Scans bestehen können. Die Bearbeitung erfolgt direkt im Dokument, auf eine Weise, wie man es sich auch vorstellt. Man merkt bei der Bedienung der App sehr deutlich, dass Readdle durchaus das ein oder andere Jahr Erfahrung mit Produktiv-Apps hat.

Kommen ausfüllbare PDF-Dateien bei einem PDF Office-Nutzer an, erkennt die App automatisch die Felder und man kann diese einfach ausfüllen. Sollten solche Felder einmal nicht erkannt werden, ist dies allerdings auch kein großes Problem, da man jederzeit eine eigene Box an entsprechender Stelle einfügen kann. Natürlich stehen für PDF-Dateien auch die typischen Funktionen wie markieren, unterstreichen, etc. zur Verfügung. PDF Office ist sozusagen ein PDF-Komplettpaket, das aus meiner Sicht keine Wünsche offen lässt. Allerdings arbeite ich auch äußerst selten mit PDF-Dateien.

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Zurück zum Preis der App. Der Download ist kostenlos, für die Nutzung wird aber eine Gebühr fällig. Ein Einzelmonat kostet 4,49 Euro, entscheidet man sich für eine jährliche Zahlung, wird das Konto mit 35,99 Euro belastet. Man zahlt also nur noch drei Euro pro Monat. Wer auf ein solches Programm angewiesen ist, wird den Betrag gerne zahlen, man erhält schließlich eine wirklich umfangreiche und flexible App. Für Menschen, die nur selten auf diese Weise arbeiten, scheint dies natürlich teuer, das ist richtig. Für solche Menschen gibt es allerdings auch genug Alternativen, die dann vielleicht nicht so umfangreich sind, aber ihren Zweck erfüllen. PDF Office richtet sich an die sogenannten Pro-Nutzer.

Da man die App kostenlos ausprobieren kann, schaut sie Euch an, falls Ihr so etwas sucht. Aktuell ist die App nur in englischer Sprache verfügbar, die deutsche Lokalisierung soll aber mit einem Update (Zeitpunkt unbekannt) nachgereicht werden. Auch steht PDF Office bisher nur für das iPad zur Verfügung, aber das soll sich ebenfalls noch ändern. Gerade auf den größeren iPhone-Modellen stelle ich mir eine Nutzung sehr angenehm vor, wobei die Nutzung auf einer größeren Arbeitsfläche schon sinnig ist, vor allem, wenn man bereits vorhandene Dateien bearbeitet.

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14 Kommentare

  1. Alles OK, aber für mich zu viel des Guten. Was für eine Alternative zu PDF Expert habe ich jetzt bzw. wer kennt eine gutes Programm?

  2. Frage, weil es gerade dazu passt: Kennt jemand eine App mit der ich viele PDF nach nach Texten durchsuchen kann? Der Goodreader kann ja leider nur in den Titeln suchen und nicht in den Dokumenten.

  3. Vor kurzen wo die ganzen Cyber Deals alla Amazon und den Black Friday Sales waren hat man bei Readle den PDF Expert 5 zu einen günstigen Preis den Leuten schmackhaft gemacht und nicht unzählige dürften da auch zugeschlagen haben. Keine 2 Wochen heißt es einfach das wir die App durch eine komplett neue App mit Abo Modell ersetzen werden, Verarschung und Abzocke liegen hier ganz nah beieinander.
    Wer mit Office arbeitet weis das dies auf dem Tablet heute immer noch unausgereift ist und ein mühseliger Krampf ist und in keinster Weise mit einer Desktop Version mithalten kann. Ein Dokument in PDF umwandeln geht auch auf den Desktop viel einfacher und auch noch kostenlos, hierzu braucht bestimmt niemand ein teures Abo Modell von Readle.

  4. Sascha Ostermaier says:

    @Shy_Angel: Gut gebrüllt, Löwe. Kunden, die PDF Expert 5 gekauft haben, erhalten ein Jahr PDF Office gratis. Ganz schöne Verarsche. Zumal PDF Expert 5 gerne weiter verwendet werden kann. Wer schlau ist, kauft es sich jetzt und hat so ein Jahr PDF Office anstatt für 36 Euro für 9 Euro. Mann, wie die den zahlenden Kunden aber auch verarschen und abzocken. Aber danke, dass Du meine Einleitung bestätigt hast.

  5. Ich verstehe nicht wieso hier von PDF-Expert Ablöse geschrieben wird. Gibts dazu von Readdle eine klare Aussage? In Ihrem Blog Eintrag erklären Sie doch weshalb Sie die Funktionen nicht in PDF-Expert eingebaut haben – weil es zwei verschiedene Anwendungsfälle und Produkte sind.

    „So PDF Office and PDF Expert 5 are two different products. They are created for different audiences and tasks to solve.“
    https://readdle.com/blog/2014/12/pdf-office/

  6. Bisher habe ich Kritiken an Saschas Schreibstil immer als leicht übertrieben empfunden, doch diesmal ist es leider nicht so. Dieser Beitrag (vor allem die Einleitung) und die Antwort auf Shy_Angels Kommentar sind dermaßen arrogant geschrieben, dass ich mich direkt schäme ursprünglich aus seinem Nachbarort zu kommen! Wahrscheinlich deprimiert das dunkle Winterwetter die ansonsten so fröhlichen Erzgebirger….

    Zur App: Mir erschließt sich nicht der Sinn eines Abomodells bei dieser App. Dein Argument, dass der Käufer nicht verarscht wird, da er ja das erste Jahr theoretisch für 9€ bekommt, wenn man noch schnell PDF Expert 5 kauft trifft zwar zu, aber trotzdem zahle ich danach 36€ für die weitere Nutzung. Also werde ich dann ja trotzdem abgezockt für Funktionen, die am Desktop auch kostenlos zur Verfügung stehen. Somit richtet sich dieses Modell wohl eher an professionelle Nutzer, die tagtäglich den vollen Umfang dieser App mobil nutzen, wobei es wirklich ein Krampf ist, produktiv mit dem iPad zu arbeiten.

    Man sollte auch nicht außer acht lassen, dass die immer zunehmendere Umstellung vieler Apps auf Abomodelle schnell auch zum Verschuldungsproblem werden können…..hier mal 3€, dort mal 4€ im Monat und schon verliert man den Überblick. Klar müssen die App-Entwickler versuchen, dauerhaft Umsätze mit ihren Apps zu generieren, aber sehe ich da das Abomodell genau als den falschen Weg, dadurch gehen sogar treue Kunden verloren und die Umsätze sinken langfristig. Warum wird nicht einfach daran gearbeitet, bestehende Apps durch in-App Käufe sinnvoll zu erweitern und so den Mehrwert zu erhöhen, ohne teures Abo? Eine App, die sehr gut zeigt, wie man es falsch macht und wie man Kunden abzockt ist nach meiner Meinung Outbank. Als gutes Projekt gestartet hatte die App durchaus Potential, doch durch die Umstellung auf das Abomodell und gleichzeitig Einstellung des Supports für die alte Version, hat man viele treue Kunden (wie mich) verloren. Ich habe bereits 2x dafür bezahlt und zahle nun sicher nicht noch wieder jeden Monat dafür. Irgendwann ist Schluss!

  7. @Daniel: Danke für den Kommentar, als ich von „Ablöse“ gelesen habe, war mein Puls nämlich erstmal ziemlich weit oben. Nach dem Artikel hatte ich schon erwartet, dass demnächst ein Update zu Documents kommt, nach dem es dann heißt, „sorry, PDF Expert 5 ist nicht mehr kompatibel, bitte schließ ein Abo ab“. Nach deinem Kommentar erwarte ich das nicht mehr.

    Ehrlich, ich kenne derzeit keine ernsthafte Alternative zu den Readdle Apps. Bei Good Reader etwa ist die Synchronisation mühselig. Insbesondere vereint nur Documents mit installiertem PDF Expert 5 allgemeinen Dateimanager mit Cloudsynchronisation und PDF-Annotation.

  8. Sascha Ostermaier says:

    @XLarge: Du musst Dich nicht schämen, bin schließlich nur zugezogen. Aber sehr aufschlussreich Dein Kommentar.

  9. Mal ein Wort als Entwickler:

    Die Refinanzierung von Software-Entwicklung hat sich in den letzten Jahren grundsätzlich geändert. Speziell bei Sparten-Lösungen ist das Nutzerpotential begrenzt, aber die Entwicklung muss (sollte) dennoch weitergehen. Über den reinen Kaufpreis, zumal z.B. bei iOS dann mit den üblichen kostenlosen Updates, ist dieses auf Dauer schwierig. Daher ist z.B. im Firmensektor eine jährliche Update-Pauschale von 19% des Kaufpreises bereits üblich. Es ändern sich z.B. Rahmenbedingungen, Betriebssysteme oder auch die Hardware. Damit wird ein Programm zu einer Art Dienstleistung und eine solche ist es auch.

    Wir geben teilweise Unmengen an Geld für neue Hardware aus (z.B. jedes Jahr ein neues Smartphone oder iPad), nur ist es eigentlich die Software, die diese Geräte erst zu dem macht, was sie sind. Und für die Nutzung fallen sowieso Gebühren (Daten, Telefon) an.
    Es mag zwar neu sein, dass Software in zunehmenden Maße dazugehört, aber anders sind halt gute Programme nicht machbar. Selbst Microsoft hat diesen Trend erkannt und stellt bei Office auf ein Abo- (Dienstleistungs-) Modell um. Und auch die Programme von Readdle sind sehr aufwendig programmiert und im Detail ausgefeilt.

    Es kann jeder sehen, wie er will, aber ich für meinen Teil zahle lieber ein paar Euro für ein Programm, womit ich wirklich und auch dauerhaft (da per Update immer auf dem aktuellen Stand) etwas anfangen kann und spare damit im Endeffekt nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Der Gedanke, dass dieses letztlich auch etwas kostet, erscheint mir hierbei nicht abwegig.

  10. @Dirk: Das Abomodell passt, solange man die Programme intensiv nutzt. Wenn aber das Budget knapp ist, oder das Programm nur wenig genutzt wird, bietet das bisherige Modell von „regelmäßig neue Version zum Vollpreis“ die Möglichkeit unter Verzicht auf Feature-Updates weiter die alte Version zu benutzen. Ebenso kann man, wenn man alte Hardware hat, die meist weniger anspruchsvolle alte Version beibehalten.

    Im Abomodell ohne diese Option besteht zudem das Problem, dass Softwarefirmen keinen Anreiz für den Neukauf bieten müssen; Das Geld fließt, ob nun eine adequate Dienstleistung erbracht wird order nicht. (Ob dieser Fall eintritt, wird erst zu sehen sein.)

    Dass die Abopreise bei Software, die von „neue Version bezahlen“ auf „Abo“ umgestellt wird, teils deutlich teurer sind als die alten Preise, selbst wenn man jede neue Version gekauft hätte.

    Das Problem ist also letztlich, dass dem Abomodell Flexibilität fehlt — es gibt einfach keinen Mittelweg mehr zwischen Komplettverzicht und „immer die neueste Version“.

  11. Neue Features, anständiger Support, teilweise Server für Synchronisation, etc. kosten Geld. Entweder sind die Apps teuer um das zu gewährleisten (1Password oder Things zBsp), oder es steht ein Abomodell dahinter. Ist grundsätzlich nichts Schlechtes.

  12. @Dirk: Aus Kundensicht: Wenn ich eine App wirklich viel verwende, ist ein Abo akzeptabel. Aber was ist mit Apps, die man nur selten verwendet?

    Im klassischen Modell des Verkaufs neuer Versionen hat man dann halt beispielsweise Versionen übersprungen und bekam halt irgendwann keine Updates mehr, zumindest nicht was Features betrifft. Zukünftige Wartung war halt von Anfang an in den Preis eingerechnet.

    Mit Abomodellen entfällt diese Option, Wenig-Nutzer fallen somit komplett durch den Rost. Würden jetzt alle Apps auf Abomodelle umstellen, so würden irgendwann nur einpaar wenige Apps übrig bleiben, die man tatsächlich nutzen kann, bevor das Budget ausgeht. Dabei hilft es natürlich auch nicht gerade, dass die Abopreis auf den typischen Lebenszyklus der früheren Versionssprünge gerechnet oft wesentlich teurer sind, selbst im Vergleich zu „immer die neueste Version kaufen“.

    Dazu kommt, dass man als Kunde bisher auch die Option hatte zu sagen „die neuen Features sind den Preis nicht Wert / sind kontraproduktiv, ich bleibe bei der alten Version“. Quasi Feedback mit der Geldbörse. Beim Abomodell fließt das Geld zunächst mal „einfach so“ und vermutlich wird gerade bei Mobilgeräten auch wenn man zahlt die Weiternutzung einer alten Version (Downgrade), wenn diese der aktuellen überlegen ist, nur schwer möglich sein.

    Im konkreten Fall bleibt abzuwarten, wie Documents und PDF Expert 5 im Weiteren behandelt werden, aber Abos für Programme, bei denen man nicht den fortlaufenden Service sondern primär den aktuellen Zustand benötigt, halte ich für stark kundenfeindlich.

  13. (sorry für Doppelpost, den ersten hat es mir beim Neuladen nach einer Stunde zuerst nicht angezeigt).

  14. @Sascha Ostermaier
    User XLarge bringt es genau auf dem Punkt und im übrigen, mit Office scheinst du noch nie richtig gearbeitet zu haben ansonsten wäre so eine Meinung wie deine gar nicht möglich.

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