Qualcomm Oryon: Neuer Chip als Antwort auf Apple Silicon

In Hawaii hat Qualcomm eine kleine Überraschung vorgestellt: Mit den neuen CPUs der Reihe Oryon will der Hersteller offenbar eine Art Konkurrenz für Apple Silicon ins Rennen schicken. 2023 sollen bereits die ersten Chips für Partner verfügbar sein.

Jetzt wollt ihr vermutlich, dass ich ans Eingemachte gehe und berichte, was Qualcomm Oryon auf dem Kasten hat. Doch leider hat das Unternehmen bis auf den Namen und die Tatsache, dass die Chips in PCs ihr Debüt geben sollen, aber auch in weiteren Geräten wie Smartphones und Fahrzeugen zu finden sein werden, zu den weiteren Details noch geschwiegen.

Qualcomm deutete nur allgemein an, dass Oryon Custom-CPUs sein werden, die perfekt Leistung und Effizienz ausbalancieren werden – auch unter Windows. x86-Chips will man dabei nicht nur durch geringen Stromverbrauch mit seiner Custom-ARM-Lösung überlegen sein, sondern auch durch direkt integrierte 5G-Unterstützung und KI-Features. Als Basis dient die Arbeit von Nuvia, welche Qualcomm 2021 für rund 1,4 Mrd. US-Dollar übernommen hatte.

Oryon wird nicht die übergeordnete Snapdragon Marke ersetzen oder ergänzen, sondern ist vielmehr der Nachfolger der eigenen Kryo-Kerne. 2023 will Qualcomm dann mehr zu Oryon verraten. Letzten Endes bewahrheiten sich nun vorherige Gerüchte, laut denen Qualcomm an einer Konkurrenz für Apples M-Serie arbeiten würde. Auf die Ergebnisse bin ich sehr gespannt.

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9 Kommentare

  1. Mal sehen, was die das Ding wirklich leistet und was dann die Betriebssystemhersteller draus machen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier eher die Linuxnutzer zügig auf entsprechende Geräte umsteigen könnten, so das Ding denn ähnlich wie Apples M-Chips einschlägt. Die Portierung ganzer Dispro-Repos in Richtung ARM dürfte wahrscheinlich schneller gehen, als die ganzen Windows-Anbieter in die Pötte kommen.

    • Richard Rosner says:

      Das wäre unter Linux nicht Mal nötig. Dank Raspberry Pi laufen schon sehr viele Programme unter arm64. Bei einer kleinen Stichprobe im Repo von Ubuntu konnte ich nur Steam unter den gängigen Programmen finden, das noch nicht portiert ist. Unter Windows muss vermutlich weiterhin der stark überwiegende Teil aller Programme emuliert werden. Und ich weiß nicht, wie gut Microsofts Lösung da ist im Vergleich zu Rosetta2. Unter Linux ist mir da nichts vergleichbares bekannt, aber die Notwendigkeit dürfte eben auch deutlich niedriger ist.

      • Naja, man sollte dann schon sehen, dass man auch die Features der neuen CPUs ausnutzt, gerade wenn es um Performance geht. Aber ja, der Weg dahin dürfte unter Linux relativ einfach sein.

        • Richard Rosner says:

          Sicherlich. Aber inwiefern das abgesehen von ein paar eher Nischenprogrammen wie Blender unter Linux umgesetzt wird, wird wohl davon abhängen, wie es umgesetzt wird. Wenn das vom Kernel und von Compiler-Parametern erledigt wird, wird es sicherlich schnell umgesetzt werden. Wenn die Programmierer der Programme aber selbst größere Umbauten wie bei den macs vornehmen müssen, kannst du davon ausgehen, dass es sehr lange dauern wird. Da ist ja in sehr vielen Fällen sogar die Verwendung von Hardware Decodern noch sehr WiP. Intel verbaut Decoder für H.264 meine ich seit der 1. Core i Generation, seit der 2. auch Encoder. Dennoch würde ich den Support als eher mäßig bezeichnen. Gerade abseits von CLI-Programmen wie FFMPEG.

  2. Bin selber gosser Fan der ARM Chips von Apple, aber ein wenig Konkurrenz würde ich mir schon wünschen.

  3. Konkurrenz ist an sich immer gut. Aber solang Windows bzw. Microsoft nicht aus den Latschen kommt, bringt auch der beste Chip nichts. Und irgendwie habe ich schon so meine Zweifel, dass Qualcomm mit Apple mithalten können wird.
    Apple läuft Qualcomms besten Chips mit ihren A-Chips davon, während die QSDs teilweise so viel Strom verbrauchen, wie die Einsteiger M-Chips und diese wiederum zeigen, was Apple mit etwas mehr Saft und 8 Kernen noch rausholen kann und wie viele Jahre sie vor Qualcomm sind… selbst der A12X von 2018(!) nimmt den 8+G1 mit Leichtigkeit in allen Bereichen auseinander. Bei etwa gleichem Stromverbrauch.

    • Richard Rosner says:

      Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Der A12X ist extra für Tablets ausgelegt, wo er alleine durch die große Oberfläche viel mehr Wärme abgeben kann. Mir ist kein Tablet mit Snapdragon 8+ Gen 1 bekannt.

      Ein deutlich realistischerer Vergleich wäre etwa zwischen dem Galaxy Z Flip 4 mit Snapdragon 8+ Gen 1 und zB dem iPhone 12 Pro Max mit A14 Bionic. Schon alleine im 3D Mark (etwa im Wildlife Extreme unlimited) ist der Snapdragon wie zu erwarten deutlich vorne. Erst das 13 Pro Max kann hier überholen.

      Wenn du einen Tablet Prozessor von Apple mit etwas vergleichen willst, sollte das wohl eher mit der Snapdragon 8cx-Reihe geschehen. Auch wenn die eher in Laptops genutzt werden, dürften die dennoch für Tablets besser optimiert sein als die normalen Snapdragons. Allerdings lassen sich hier viel schwerer Vergleichswerte finden.

  4. Was ist das wieder für ein neuer fancy Modellname.
    Also da sollten sich echt manche mal ein Beispiel an Apples Modellbezeichnungen nehmen.
    Die neue Qualcomm Q1 CPU, fertig. Aber naja anderes Thema xD

    • Richard Rosner says:

      Das eine hat mit dem anderen so rein gar nichts zu tun. Oryon ist wie Kryo der Name des Kern-Designs. Bei Apple gibt’s da übrigens zwei Namen: Firestorm für die Performance Kerne und Icestorm für die effizienten Kerne. Das hat nichts mit dem Namen der SoCs zu tun, die am Ende bei den OEMs landen. Das wird dann vielleicht ein Snapdragon 10 oder 10xc oder was auch immer.

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