Polizei warnt vor gefälschten PayPal-Zahlungsbestätigungen bei Kleinanzeigen-Handel

Verkäufer bei diversen Kleinanzeigen-Portalen sollten aktuell ein bisschen Vorsicht walten lassen. Die Polizei Niedersachsen warnt vor einer Betrugsmasche, die dem Verkäufer eine Zahlung via PayPal bestätigt, die allerdings gar nicht von PayPal kommt. Vielmehr kommt sie vom Betrüger und soll die Zahlung nur vortäuschen. Mit Hilfe der üblichen Ausreden kann die Ware nicht persönlich abgeholt werden, mit dem Preis sei man aber einverstanden und man legt sogar noch etwas drauf, um die Frachtkosten auszugleichen.

Und hier kommt dann auch der springende Punkt, denn der Verkäufer soll eine Zahlung an das Frachtunternehmen leisten, damit die Ware auch abgeholt wird. Die Bezahlung der „Schifffahrtsgesellschaft EMS“ soll allerdings via Western Union oder MoneyGram erfolgen. Spätestens an dieser Stelle sollte jeder aussteigen. Geld, das via Western Union oder MoneyGram versendet wird, kann nicht mehr zurückgeholt werden, außerdem ist der Empfänger nicht ermittelbar.

Folgendermaßen sieht die angebliche Zahlungsbestätigung von PayPal aus:

Dass eine Zahlung via PayPal zu diesem Zeitpunkt nie stattgefunden hat, brauche ich wohl nicht extra zu erklären. Folgende Tipps gibt die Polizei Niedersachsen:

  • Seien Sie vorsichtig, wenn Sie ungewöhnliche Kaufabsichten für Ihr Angebot bekommen. Die Täter geben in der Regel einen Auslandsaufenthalt vor und stellen ungewöhnliche Bedingungen an Zahlung und Versand.
  • Übersenden Sie keine Scans von Personalausweisen oder Zulassungsbescheinigungen! Diese werden in der Regel später für einen weiteren Missbrauch im Netz verwendet.
  • Sie geben den Versandweg und die Bezahlart vor! Achten Sie auf einen versicherten Versand, der auch nachverfolgbar ist. Im Idealfall empfehlen wir eine Bezahlung in Bar mit Abholung vor Ort. Ziehen Sie dazu auch Zeugen hinzu und meiden Sie Übergaben an unbelebten/abgeschiedenen Orten. Bei höheren Beträgen zahlen Sie diese gemeinsam mit dem Käufer bei einer örtlichen Bank ein, um Falschgeld-Zahlungen zu vermeiden.
  • Sollten Sie bereits in die Falle getappt sein und Geld überwiesen haben, so nehmen Sie mit dem Geldtransferdienst unverzüglich Kontakt auf. Erstatten Sie im Anschluss auch Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizei.

Das Ganze ist keineswegs eine neue Masche, wohl aber eine, die offenbar noch genug Opfer findet. Wie immer in solchen Fällen: Ihr selbst werdet auf so etwas vermutlich nicht hereinfallen, aber vielleicht Menschen in Eurem Umfeld, die Ihr eventuell aufklären könnt.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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11 Kommentare

  1. Die Adresse des Absenders wäre mal ganz spannend gewesen.

  2. Naja, einen Blick in die Buchungen direkt auf der Paypal Seite sollte jeder schon machen. Ich verlasse mich bei einer regulären Überweisung ja auch nicht auf eine Nachricht.
    Aber ich bin mittlerweile auch vorsichtiger geworden, was ebay Kleinanzeigen angeht. Bisher ist alles gut gegangen, sowohl als Käufer wie auch als Verkäufer.

  3. Hatte sowas erst letztens mein TV bei ebay. Melden sich sehr freundlich das sie auf jedenfall kaufen aber zur Zeit im Ausland sind und Ware nicht abholen kommen können. Zahlung per PayPal und sollte meine PayPal Adresse geben. Dann würde ein Unternehmen für die Sendung zur Abholung kommen und den TV fürs Schiff Versand fertig machen. Hab natürlich gleich alles geblockt und Kontakt abgebrochen.

  4. Neue Masche ist das Leute Geld überweisen wollen obwohl man ihnen per PayPal eine Rechnung zuschicken will. Somit haben beide Seiten eine gewisse Sicherheit. Beide Belegen Kauf und Verkaufsabsichten, darin gehört auch die Beschreibung des Produktes. Man braucht vom Käufer nur die mit PP verknüpfte Mailadresse und kann aus seinem eigenen PP Konto eine PP Rechnung diesem dann zur Zahlung zuschicken. Wenn dieser bezahlt ist die Kaufabsicht bewiesen und man kann versenden. Bei größeren Summen IMMER Versicherter Versand mit Nachverfolgung, das ist ab 4,99€ bei DHL Möglich ab Pakete 2kg (ist billiger als Brief mit Versicherung und diese haben KEINE Nachverfolgung).
    Bei Kleinkram kann man in der Rubrik genau beschreiben das man z.B. Briefversand macht, damit erkennt wohl der Käufer automatisch das es günstiger ist, dazu ideal noch schrieben „Versicherte Versand gegen Aufpreis“. Damit wälzt man eh die Mehrkosten auf den Käufer (bei günstiger Wahre). Das Risiko kennt der Käufer und bei vermehrten Beschwerden werden sich die PP Leute denk ich mal selbst einen Reim drauf machen und das Konto entsprechend sperren.
    Aber PP soll auch nicht mehr so dolle sein, der Laden geht wohl immer mehr den Bach runter…
    Leider schafft es die D-Banklandschaft nicht gemeinsam was ordentliches für alle auf die Beine zu stellen.

  5. Kleinanzeigen= Geld gegen Ware
    Problem gelöst, blocke immer alle Anfragen nach Versand.

  6. @Niyo Exakt deshalb gibt es Kleinanzeigen. Lokaler Verkäufer bietet an – Lokaler Käufer holt ab. Ware gegen cash.

  7. @Dot2010 PayPal funktioniert nach wie vor sicher und zuverlässig. Man sollte sich allerdings an die geltenden Regeln halten.

    Unversicherter Versand von Waren ist immer Blödsinn. Außer, wenn es sich um Kleinkram handelt. Es ist völlig egal, was der Käufer will. Das bißchen Geld für versicherten Versand wird er wohl haben.

  8. Mir ist kürzlich folgendes passiert:
    – iPhone 7 bei Kleinanzeigen inseriert (ohne Telefonnummer)
    – Nachricht von Name 1 bekommen, dass er es nimmt. Abwicklung per Paypal an Freunde senden abgestimmt, Telefonnummer genannt um weiteres zu klären
    – Geld von Name 2 bekommen.
    – Nachricht von Name 3 per WhatsApp bekommen, dass ich an Name 4 schicken soll.
    – Auf Nachfrage, warum da jetzt 4 Namen dran beteiligt sind, wurde mir gesagt, dass Paypal Konto von Bruder benutzt wurde und Kleinanzeigen Account von Freund… Mir kam es schon etwas dubios vor, aber wegen Zahlung ohne Käuferschutz war mir es auch relativ egal
    – Sendungsnummer mitgeteilt
    – Name 3 hat noch am gleichen Tag mehrfach gefragt, ob das Paket unterwegs ist, zugestimmt und Sendungsnummer erneut geschickt
    – Zwischenzeitlich Nachricht von eBay bekommen, dass eine Anfrage für das iPhone wegen Betrugsverdacht des Nutzers nicht zugestellt wurde und ich den Artikel auf keinen Fall verschicken soll, wenn ich das Geld nicht sicher habe (die genannte Zeit ist paar Minuten vor der Anfrage durch Name 1, könnte also die gleiche Person sein)
    – 5 Tage später (Sendungsstatus nicht weiter von mir überprüft) kommt das Paket zurück, weil Name 4 als Adresse nicht existiert
    – Name 1 (email) und Name 3 (whatsapp) reagieren nicht mehr
    – Ich habe jetzt das Geld und das iPhone…

    Hatte schon mal einen ähnlichen Fall?
    Da es ja ein nicht gerade kleiner Betrag ist, weiß ich nicht so recht, was ich machen soll. Einfach bei Paypal zurückerstatten will ich wegen dem Betrugsverdacht nicht.

  9. Ich hatte mal einen ähnlichen Fall. Da hat sich nach ein paar Wochen dann jemand von dem gehackten PayPal Konto gemeldet, ich möge doch bitte das Geld zurück schicken.
    Ich vermute es ist hier ähnlich = PayPal gehackt bei Name 2

  10. …und wie ist es ausgegangen?
    Ware weg und Geld wieder zurückerstattet?
    Bei mir ist das komische, dass das Geld definitiv von dem Handy des Besitzers des Paypalkontos gesendet wurde (Screenshots belegen das). Also entweder wohl auch Handy geklaut oder das wurde irgendwie anders auf einander abgestimmt..

  11. Auf solche Maschen fallen leider immer noch mehr Leute rein als man denkt. Ein Freund von mir wollte auch mal die Anzahlung für ein Auto per Western Union leisten….

    Er hat sein Geld nur noch weil er uns kurz vorher ganz stolz in der Runde erzählt hat was für ein super Schnäppchen er gefunden hat, und dann quasi eins zu eins den Ablauf eines klassischen Betrugs beschrieben hat. Nachdem wir uns alle wieder gefasst haben, haben wir ihm dann sachlich erklärt dass das definitiv ein Betrug ist, was er im ersten Moment selbst da noch nicht hat glauben wollte.

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