Podcasts: Neues Schlachtfeld für Apple, Spotify und Co.

Podcasts sind ein Medium, das sich wachsender Beliebtheit erfreut. Ich selbst konnte mich damit nie anfreunden, finde aber auch rein gar nichts an Hörbüchern, sodass ich wohl schlichtweg nicht zur Zielgruppe gehöre. Tatsache ist aber, dass es viele andere Anwender gibt, die sich gerne mit Podcasts beschäftigen. Das sorgt für einen immer härter umkämpften Markt.

Apple etwa integriert mittlerweile kostenpflichtige Podcast-Abonnements, während Spotify sich mit Facebook zusammengetan hat, um Musik und Podcasts einem noch größeren Kreis zugänglich zu machen. Die Corona-Krise sorgte dafür, dass Podcasts mehr und mehr Zuhörer finden. So rechnet man allein für 2021 damit, dass nur in den USA über Podcasts mit Werbung 1 Mrd. US-Dollar umgesetzt werden. In den Vereinigten Staaten seien ca. 41 % der Bevölkerung über einem Alter von 12 Jahren regelmäßige Podcast-Hörer, die mindestens einmal im Monat einem Beitrag lauschen.

Bisher konnte sich Apple da zurücklehnen und musste wenig Konkurrenz fürchten. Schließlich ist sogar der Name Podcast auf das Unternehmen aus Cupertino zurückzuführen – zusammengesetzt aus iPod, dem Apple-Produkt, und Broadcast (für „Übertragung“). Doch insbesondere Spotify sammelt immer mehr Kreative ein und in den USA wollen mittlerweile auch andere Unternehmen wie iHeartMedia Inc., Audacy Inc., Sirius XM Holdings Inc. und Amazon.com Inc. ein Stück vom Kuchen abhaben.

Aktuell rechnet man damit, dass Spotify in Kürze ein Pendant zu Apples neuen Podcast-Abonnements vorstellen wird. Im Unterschied zu Apple werde sich Spotify aber angeblich keinen Anteil der Einnahmen abknapsen – Apple hingegen hält da mit 15 bis 30 % Provision die Hand auf. Spotify könnte seinen Konter schon nächste Woche vorstellen und würde sicherlich viele Podcast-Macher aufhorchen lassen.

Ob die Gerüchte am Ende zutreffen, muss man natürlich erst einmal abwarten. Da Spotify ebenfalls eine große Reichweite hat und zudem nicht nur iOS-, sondern auch Android-Nutzer erreicht, könnte ich mir vorstellen, dass viele Podcast-Kreative dann dem schwedischen Streaming-Anbieter den Vorzug geben.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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30 Kommentare

  1. Wenn Spotify wenigstens mal den Podcast Player verbessern würde.
    Eine Stelle auf allen Geräten von Browser, PC Software über Smartphone und Tablet.
    4 Möglichkeiten, 4 unterschiedliche Ansichten und Handhaben.
    Während bei letzten 2 es nen Reiter Podcast gibt, wo aber immer nur die aktuelleste Folge aufgelistet wird und das auch nur, wenn man keine 5sek die Podcast Folge anhörte, denn sonst verschwindet die Podcast-Folge.
    Beim PC Player und Browser hingegen gibt es gleich gar nicht diese Aufführung. Man muss jede Show anklicken um zu sehen, ob es ne neue Folge gibt, denn weder Blauer Punkt als Kennung, hey hier gibts was neues fehlt.
    Und ja es gibt auf der Startseite mit Glück mal die Rubrik Neue Folgen. Aber hier tauchen bei mir Tagesverzögert neue Folgen auf oder gar nicht bis hin zu Folgen von seit Wochen deabonnierten Shows.
    Warum kann man einfach keine Liste anbieten über alle neue Folgen meher abbonierten Podcasts der letzten 30 Tage an. Wurde diese komplett gehört. Fliegt sie automatisch raus.

    Aktuell füge ich immer jede neue Folge einer eigenen Podcast Playlist hinzu um so auf PC oder Smartphone meine noch zu hörenden Podcast-Folgen unkompliziert anhören zu können ohn das diese verschwinden oder gleich gar nicht gefunden werden.

  2. Seit wann kann man Podcasts aus dem iTunes Katalog nur auf iOS hören? Zugegeben, auf Androiden nur mit Umwegen, aber möglich.
    So zum Beispiel: https://datei.wiki/blog/so-hoeren-sie-itunes-podcasts-auf-android/
    Da hat der Herr Westphal aber schlecht recherchiert.

  3. André, Apple ist für Android genauso offen, denn es ist nichts anderes als ein Verzeichnis. Ganz im Gegensatz zu Spotify, die von Beginn an Exklusivität anstreben. Aber ganz davon ab. Spotify hat nicht im Ansatz die Reichweite und Wirkung wie Apple. Wenn es also Apple gefallen würde, sein Verzeichnis exklusiv zu machen, wären sie von heute auf morgen praktisch der gesamte Markt.

    • Naja, also nachdem ich angefangen habe mich für Podcasts zu interessieren bin ich recht bald vom Apple-Client weg gewechselt.
      Die Auswahl war beschränkt, die Funktionen mittelmäßig,…
      Ich war dann bei Stitcher, hat mir viel besser gefallen.
      Im Moment habe ich ein Abo von Wondery, also einem konkreten Content-Produzenten – da hörte ich im Moment am meisten, weil die einfach so viele tolle Sachen haben. Kann ich nur empfehlen, auch wenn ich früher oder später auch mal wieder bei stitcher reinschauen werde. Zu Apple zieht mich nichts zurück, die sehe ich nicht als attraktive Konkurrenz an
      Spotify?
      Im Ernst?
      Bei denen funktionieren noch nicht mal die Hörspiele der Kinder ordentlich. Ständig wird die Reihenfolge der Teile eines Hörspiels verwürfelt, die Suche ist voll-Murks und so simple Dinge wie „jetzt hört die kleine das Hörspiel, dann Papa Musik, dann wieder Hörspiel von der Stelle von Vorhin weiter“: geht nicht.

      Also bevor Spotify da etwas ernstes bieten will sind da noch einige Hausaufgaben zu machen.

  4. Ich erinnere mich noch gerne an den Podcast von Caschy und Sascha Pallenberg zurück. Das war einer der besten deutschen Technik-Podcasts. War sehr unterhaltsam. Wirklich schade dass es nur bei ein paar Folgen geblieben ist. Dafür hätte ich auch gezahlt. War damals noch jemand dabei von euch?

    • Jo, klar. Der Teil mit Caschy war immer super…

    • Ja Neuland hab ich wirklich gerne gehört.

    • Ja! Der Podcast von den beiden war schon gut. Gerade allgemeine Technik Podcasts unterhaltsam und dennoch irgendwie nicht allzu lang sind mMn rar.

    • Jau. Kenne den „Neuland Podcast“ mit Ruhrpott-Kolorit auch noch. War immer sehr unterhaltsam. Ich glaube es gab auch immer eine Art Hörertelefon.

      Warum wurde der eigentlich eingestellt?

      • Weil’s beide faule Hunde sind.
        Ich glaube beide hatten einfach viel zu tun mit ihren Hauptaufgabe und hatten für dieses Nebenprojekt leider nicht die nötige Zeit.

    • Ja, das war schon klasse mit den beide 🙂 Ich vermisse den Schnack auch sehr!

  5. Zitat „Ich selbst konnte mich damit nie anfreunden, finde aber auch rein gar nichts an Hörbüchern, sodass ich wohl schlichtweg nicht zur Zielgruppe gehöre“ Ende der Neunziger habe ich Autofahren gehasst (40.000km pro Jahr) so eine Zeitverschwendung. Ich bin dann durch Zufall wieder auf Hörbücher gekommen. Seitdem verlasse ich nie das Haus ohne Hörbücher oder Podcasts um sie während der Fahrt zu hören. So unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein. Aber ich kann sie nur während der Fahrt oder beim Spazierengehen mit den Hunden hören, auf dem Sofa schlafe ich sofoert ein.

    • Hehe, geht mir auch so, im Auto super, zuhause sofort einschläfernd.

    • Wenn nicht gerade Corona ist, pendle ich täglich 75 Minuten mit dem Auto und fahre öfters aus Norddeutschland ca. 750 km zum Bodensee. Radio verweigere ich und nur Musik hören ist mir zu anstrengend, deshalb höre ich die meiste Zeit Hörbücher oder Podcasts. Beim Autofahren ist das für mich die ideale Kombination, um auf einer monotonen Strecke wach und konzentriert für’s Fahren zu bleiben. Ich muss beim Hören nebenbei etwas manuelles tun, Autofahren, Kochen, Gartenarbeit, Handwerken, was auch immer, nur Zuhören macht mich auch müde. Ich habe aber auch Kollegen, denen es beim Autofahren genau anders geht, die finden Hörbücher zu anstrengend und hören lieber Musik. Wäre interessant zu wissen, ob dazu schon mal eine wissenschaftliche Forschung gemacht wurde.

  6. Und wieder wird ein Medium durch Kommerzialisierung völlig Kaputt gemacht. Das hatte mit Blogs angefangen, dann YouTube und jetzt Podcasts. Immer wenn Geld im Spiel ist, versucht man möglichst Themen abzudecken die garantierte Nutzerzahlen erzeugen. Und die nächste Filterblase entsteht. Ein Hobby sollte irgendwie ein Hobby bleiben denn nur dann kann man das ganze unbekümmert machen.

    • Oliver Müller says:

      Willkommen im Kapitalismus.

    • Ja das geht mir genau so. Lange Bahn- oder Autofahrten, bloß genügend Podcastfolgen dabei. Auch gerne beim Bügeln 😉 Aber nicht in ontalen der Horizontalen.

    • Zu spät.

      Um die Kommerzialisierung aufzuhalten, bist Du etliche Jahrzehnte zu spät dran. Alles wird zu Geld gemacht, was zu Geld gemacht werden kann. Oder anders gesagt: warum leckt der Hund sich an den Eiern? Weil er’s kann! Der Mensch ist dieser Hund, denn was gemacht werden kann, wird sicher von irgendeinem Honk gemacht. Und es ist egal, ob das Sinn ergibt, der Mensch sich seinen eigenen Planeten unterm Hintern wegpustet oder Dein Hobby vernichtet wird.

      Grundwasser in Flaschen füllen und an teuer die Leute verkaufen, denen das Grundwasser gehört? Wird gemacht! Landwirten verbieten, die eigene Kartoffel für die Aussaat zu verwenden, damit man ihnen jedes Jahr neues Saatgut verkaufen kann? Wird gemacht! Einheimischen verbieten, Lobster im Meer vor der Haustüre zu fangen, weil Touristen wertvolle Devisen dafür zahlen? Wird gemacht!

      Da können wir ganz froh sein, dass es erstens nur um Podcasts geht. Und zweitens wird es wahrscheinlich (oder hoffentlich?) immer auch Podcaster geben, die im guten alten Sinne das freie Podcasting fördern. Mit unserer Hör-Entscheidung haben wir es wenigstens teilweise in der Hand.

    • Na ja, es gibt ja auch Leute, die die Podcasts des ÖR schätzen und die kosten halt nur die eh fällige Rundfunkgebühr. WDR 2, 5, BR, DLF. Da hat man wirklich genug täglichen Content auf hohem Niveau.

  7. Für meinen Geschmack haben Podcasts in den letzten Monaten inflationär zugenommen und ich habe den Überblick verloren. Also bleibe ich bei der ARD-Audiothek. Das sind zwar nicht unbedingt alles Podcasts im klassischen Sinne, aber immerhin gibts einen gewissen Qualitätsanspruch.

    • Andreas Schranké says:

      Absolut jeder hinz und kunz meint jetzt ein Podcast zu machen. Wird in nächster Zeit weiter zunehmen, man kann dann nur hoffen das viele die Lust daran verlieren.

      Ich selber höre im übrigen keine. Finde die Zeit dafür zu schade, bei einem Text kann ich schnell was überfliegen. Schaue auch nur ausgewählte Sachen in Mediatheken. Leben ist doch viel zu kurz um nur den Kram anderer zu konsumieren!!

      • Finde ich auch. Wenn ich einen Text lese bin ich an den Fakten interessiert und überfliege das bla bla. Bei den von mir angehörten Podcasts fand ich dieses Geplänkel und die teilweise bittere Selbstdarstellung bis dann endlich irgendwann total zerstückelt die für mich relevanten Infos kommen total grausam.

    • ARD-Audiothek finde ich auch sehr empfehlenswert. Ist derzeit meine Lieblingsanlaufstelle.

      • Mir ist aufgefallen, dass nicht nur Hinz und Kunz einen Podcast machen, sondern dass viele Podcasts zu Laber-Orgien ausarten. Wenn ich schon sehe, dass ein Podcast eine Stunde oder länger dauert, suche ich bereits nach Alternativen. Auch Podcasts, die ich früher gehört habe, wie z.B. Fest & Flauschig, brauchen manchmal 20 bis 30 Minuten, bis das „Anfangsgeplänkel“ vorbei ist und thematisch fokussiert gesprochen wird. Da komme ich mir manchmal vor, als sei ich auf Clickbait hereingefallen, weil das eigentliche Thema des Podcasts recht spät besprochen wird und meist nur einen kleinen Teil der Episode einnimmt.

        Bei diesem riesigen Angebot wird es daher für mich zunehmend schwerer, die Perlen zu finden. Und das meine ich nicht nur im Sinne von Podcasts, sondern auch bestimmter Episoden. Echtes Gold war z.B. für mich eine Episode von „Die blaue Stunde“, in der Serdar Somuncu eine Stunde lang erklärt hat, warum er nicht anstrengend ist. Das war grandios unterhaltsam und vom Format her sehr innovativ. Aber mir fehlt zunehmend die Lust, mir zehn Episoden von allen möglichen Podcasts anzuhören, nur um eine gute zu finden. Normalerweise denkt man da sofort an kuratierte Podcast-Verzeichnisse. Aber wir wissen ja leider, wie gut das z.B. mit Musik funktioniert. Mehr schlecht als recht.

        • Die „Laber-Podcasts“, wo Leute nur über sich selbst und um des Redens willen reden, gehen mir auch zusehends auf den Keks, allerdings höre ich eher Podcasts bei denen sich ein Thema vorgeknöpft und im Dialog weiterentwickelt wird. Das darf dann auch gerne länger werden, z.B. die beiden Omega Tau-Folgen 262 und 263 sind zusammen ca. 8 Stunden lang, dabei geht es um einen Mitflug im Cockpit vom A380 nach Hongkong. Oder der Chaosradio Express 194 über Bier, über drei Stunden aber danach fühlt man sich, als wenn man ein Buch gelesen hätte. Die besten Podcasts habe ich bis jetzt über Tipps von Freunden und Kollegen gefunden.
          Weißt Du noch welche Folge von der blauen Stunde das war?

  8. Ich bin gespannt wie andere Plattformen wie Spotify eine Monetarisierung anbieten wollen, da Apple von digitalem Content bei in app Käufen ja immer 30% abzwackt?

    Siehe z.B https://stratechery.com/2021/podcast-subscriptions-vs-the-app-store/

  9. Also das nächste „Netflix“ zum hören ?
    Ich Ende komnt es wohl auf das Format an: Will der Podcaster / Produzent eine große Reichweite bleibt es kostenlos/mit Werbung. Will er (halbwegs) feste Summen verdienen verkauft er seine Show an Spotify, Apple oder ….
    Ich glaube ich habe an die 25 Podcasts abonniert und muss da schon sehr selektiv vorgehen um die interessanten Podcasts „zu schaffen“.
    Ein weiteres Abo werde ich mir nicht anschaffen – und im Moment wüsste ich auch kein Format / kein Star der mich dazu bewegen könnte.

  10. Der Mark ist für die großen Player nicht so einfach zu knacken denke ich. Vor allem da das Medium schon viele Jahre verbreitet ist, kaum technische Einstiegshürden hat, auch Podcasts mit Werbung finanziert werden können und mit Patreon auch schon ein bekannter Dienst für Abo/Bezahlmodel am Markt ist.

    Laberpodcasts sind schrecklich, fliegen bei mir auch gleich wieder raus. Vor allem amerikansiche Podcasts sind viel auf „Entertainment“ ausgerichtet. Ich bevorzuge auch „Informations Podcasts“.

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