PlayStation in Europa mit 80 % Marktanteil: So kommt Microsoft zu dieser Aussage

Microsoft wirbt für seine Übernahme von Activision Blizzard aktuell bei der EU-Kommission unter anderem damit, dass man ein Underdog sei: So stellte der Manager Brad Smith die Aussage auf, Sony komme in Europa mit der PlayStation-Marke im Konsolensegment auf 80 % Marktanteil – die Xbox-Marke nur auf 20 %. Manch einer kratzte sich da am Kopf und fragte berechtigterweise, was denn mit Nintendo passiert sei. Doch es gibt schon eine Logik hinter der Aussage der Redmonder.

Laut Microsoft dominiere Sony den internationalen Markt für Spielekonsolen konstant seit 20 Jahren. International erreiche Sony Marktanteile von 70 %, Microsoft nur von 30 %. In Japan halte Sony sogar 96 % und Microsoft nur 4 %. Doch dadurch, dass Microsoft hier lediglich PlayStation und Xbox in Bezug setzt, aber Nintendo unterschlägt, beeinflusst man natürlich das Bild.

Der Grund? Sony fokussiert sich in seiner Argumentation gegen die Übernahme darauf, dass Microsoft die Spielereihe „Call of Duty“ langfristig von der PlayStation-Plattform abziehen könnte. Angeblich wäre man dann nahezu chancenlos. Aber: Nintendo schlägt sich im Konsolenmarkt wunderbar – auch ohne „Call of Duty“. Denn die Nintendo Switch ist aktuell die am besten verkaufte Konsole, ganz ohne die Spielereihe. Dies hat auch Microsoft versucht, den Wettbewerbshütern nahezubringen.

In den direkten Vergleichen lässt Microsoft Nintendo nicht nur aus jenem Grund außen vor, sondern auch, weil Nintendo eine etwas andere Zielgruppe anvisiert als Sony und Microsoft. So sind Casual-Gamer, Kinder und Familien für die Japaner die wichtigste Zielgruppe. Auch die FTC lässt Nintendo aus diesem Grund beispielsweise außen vor und blickt nur auf das Machtgefüge zwischen Microsoft und Sony.

Am Ende könnte man also auch sagen, dass Microsoft versucht, mit den gleichen Spielregeln zu spielen, wie die Kartellwächter. Es ist kein Geheimnis, dass die Redmonder propagieren, die Übernahme von Activision Blizzard werde den Wettbewerb eher stärken. Sony argumentiert naturgemäß genau entgegengesetzt und hat sich als größter Gegner des Deals erwiesen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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5 Kommentare

  1. Auch ohne Nintendo können die von Microsoft vorgelegten Zahlen kaum stimmen. Gerade in den letzten Jahren waren die Verkaufszahlen der PS5 und Series S/X nicht weit von einander entfernt. Alleine für 2022 wurden weltweit 9,3 Millionen Series S/X verkauft und 13,6 Miilionen PS5. Und selbst wenn man 20 Jahre nimmt, kann das alles nicht stimmen. Die Xbox 360 bspw. war nahezu gleichauf mit der PS3. Also wie man da auf Sony Marktanteile von 70 % und bei Microsoft nur von 30 % kommt bleibt vermutlich für immer ein Rätsel.

    • Es geht denke ich um den Markt Europa, was der Grund für die 80% sein könnte.
      In den USA ist XBOX stärker, was sich in den weltweiten Zahlen auch spiegelt.

    • Wobei in der Generation PS4 / Xbox One gab es tatsächlich ein Verhältnis von 70 % zu 30 %. Aber das hat Microsoft ja bekannt ich komplett selber zu verantworten.

  2. Hat Microsoft nicht gerade einen Vertrag unterzeichnet, der garantiert, dass zukünftige CoD-Spiele 10 Jahre lang für Nintendo erscheinen werden?
    Oder zählt Nintendo nicht als Spielekonsolenhersteller, wenn es Microsoft gerade nicht passt?

    Obwohl ich Microsoft insgesamt viel mehr mag als Sony (Sony hasse ich sogar ein bissel), hiermit macht sich Microsoft echt unsympathisch.

    Ein Monopolist halt, der sich gerne mal als Underdog bezeichnet, um die Monopolstellung in einem weiteren Markt zu befestigen.

    • SchlitzerMcGurk says:

      Wenn ich das richtig verstanden habe, hat Sony zuerst damit angefangen Nintendo nicht dazuzuzählen damit sie sagen können Call of Duty ist ganz wichtig um erfolgreich zu sein als Konsolenhersteller. Nintendo würde ja das Gegenteil beweisen. Damit liefert jetzt Microsoft Zahlen in Sonys Sinn in dem sie Nintendo auch weg lassen bei den Zahlen

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