Pixelmator Photo: Entwickler setzen auf das Abo-Modell (und eine Mac-App)

Womöglich keine gute Nachricht für Nutzer von Pixelmator Photo auf dem iPhone oder iPad. Die App setzt zukünftig nicht mehr auf den Einmalkauf, sondern auf das Abo-Modell. Pixelmator Photo kostet jetzt 5,49 Euro pro Monat, 26,99 Euro pro Jahr – und derzeit gibt’s noch den Lifetime-Kauf für 54,99 Euro, aber bestehende zahlende Benutzer erhalten kostenlos unbegrenzten Zugang zur App. Außerdem wird Pixelmator Photo für den Mac erscheinen. Ferner erhalten Frühabonnenten den Zugang zum gleichen monatlichen Preis, der sich erhöht, sobald die Mac-Version verfügbar ist. Warum das Ganze? Das führen die Entwickler lang aus – unter anderem sagen sie:

Wir sind völlig unabhängige Entwickler, die nicht von außen finanziert werden, und es ist keine Überraschung, dass wir Geld verdienen und uns selbst Gehälter zahlen, indem wir Kopien unserer Apps verkaufen. Mit einem einmaligen Kaufmodell verlassen wir uns auf die Veröffentlichung größerer Updates, die in den Medien und bei normalen Leuten im Internet für Aufsehen sorgen, um mehr Kopien unserer Anwendungen zu verkaufen, als wir normalerweise tun – d. h. wir tun unser Bestes, um so viele neue Benutzer wie möglich anzuziehen. Der Rest der Zeit reicht das Geld, das wir verdienen, nicht aus, um die Entwicklungskosten zu decken.

Pixelmator Photo Mac-App

Natürlich haben Abonnements auch Nachteile – einen großen sogar. Sie sind teurer. Der Grund dafür ist, dass es bei Apps mit Einmalzahlung eine beträchtliche Anzahl von Menschen gibt, die sie nur gelegentlich nutzen – einmal im Monat oder vielleicht sogar ein paar Mal im Jahr. Diese Leute machen eine App im Grunde genommen billiger für diejenigen, die sie regelmäßig nutzen. Mit weniger zahlenden Nutzern in einem Abonnementmodell wird der Preis jedoch höher und Entwickler verlieren die Nutzer, die ihre App gelegentlich nutzen, und konzentrieren sich stattdessen auf die Personen, die ihre App am häufigsten nutzen.

Mal schauen, ob die Rechnung aufgeht – und wann Apps wie Affinity nachziehen (müssen).

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27 Kommentare

  1. Ist eine tolle App aber diese Preise sind halt schon knackig. So sehr ich es auch verstehe, dass es mit einem 3€ Einmalkauf eben nicht getan ist, wenn Apps permanent über lange Zeit Updates erhalten und weiterentwickelt werden.

    Verstehe ich es richtig, das früher Käufer der App unbegrenzt und ohne weitere Kosten die Vollversicherung behalten können?

  2. „Warum das Ganze?“ Na weil da viel mehr Geld rein kommt? Wieso haben alle immer das Bedürfnis, da etwas zu erklären. 😀

  3. Ich nutze z.B. Affinity sehr aktiv, gerade weil ich das Abo Model von Adobe zu vermeiden versuche. Wenn mir da die Alternativen ausgehen kehre ich zu open source zurück oder verzichte wie früher darauf, für die von mir genutzte Software lizenzen zu erwerben.

  4. Das Problem ist doch seit den Anfängen des App Stores, dass die wirklich guten Apps immer viel zu billig waren. Jetzt haben sich die Abos durchgesetzt und wer die Software tatsächlich sinnvoll nutzen kann, wird auch bezahlen. Die früheren Einmal-Käufer bringen hingegen kein Geld mehr.

    Ende der Geschichte. Ich habe kein Problem mit Abos.

    Um auf den letzten Satz von Cashy einzugehen: Es war doch von Anfang an klar, dass Affinity mit diesen lächerlich-tiefen Preisen entweder pleitegeht oder zu den Abos wechseln wird, sobald genügend Adobe-Verschmäher angefüttert wurden. Das ist unvermeidlich.

    • Bei Affinity habe ich auch alle 3 Bücher gekauft [Designer, Photo, Publisher].
      Und die haben immer wieder extras die man dazu kaufen kann. Die haben ein anderes Geschäftsmodell. Aber würden die Abos einführen, bin ich auch bei Affinity weg.

      • “Aber würden die Abos einführen, bin ich auch bei Affinity weg.”

        Da gibt es nicht mehr viele Orte, wo du hinkannst.

    • Naja die wirklich guten Apps waren gar nicht im AppStore und haben sich abseits dessen dann für 29 bis 99 Dollar verkauft. Finde ich okay gür gute Software.

  5. Ich hatte sehr früh Pixelmator gekauft, als es noch keiner kannte.
    Irgendwann gab es keine Updates mehr, dann habe ich Pixelmator Pro gekauft.
    [jeweils macOS.]

    Ich wäre auch bereit, immer wieder mal eine neue Version zu kaufen, wenn es Pixelmator Pro 1, Pro 2, Pro 3, … Pro 24 heißen würde. Aber ein Abo – dass die Software unbrauchbar macht – bezahle ich nicht.

    Die Firma Xojo macht es sehr fair im Apple Bereich.
    Man kauft eine Version und bekommt ein Jahr lang alle Updates.
    Möchte man danach Updates, muss man wieder eine neue Version kaufen.

    ABER der entscheidende tolle Vorteil: Die App stellt nicht ihren Dienst ein, wenn ich die neue Version nicht kaufe.
    Ich kann die neuste Version, die noch in dem 1-Jahres-Rhythmus dazugehörte, unendlich lang nutzen.

    Das finde ich das fairste Modell.

    Affinity wird sich freuen, wenn Pixelmator sich gerade selbst ins Aus schießt.

    • Warum macht ein Abo die Software unbrauchbar ? Bei den meistens Abo Modellen kannst du ja monatlich Kündigen wenn es dir nicht passt.

      • ja klar. aber wenn ich nicht zahle, kann ich sie nicht mehr nutzen.
        die gekaufte app zahle ist einmal und kann sie dann nutzen, bis sie nicht mehr funktioniert.

        • Muss man halt abwägen. Ich brauche so eine Software selten, max. 1-2x im Monat, manchmal monatelang gar nicht. Trotzdem habe ich Pixelmator ind später auch Pixelmator Pro gekauft weil es meiner Meinung nach keine brauchbare und bezahlbare Alternative gibt. Mit Gimp wäre ich glücklich, die Mac-Portierung ist aber einfach nur schlecht, ähnlich wie bei LibreOffice und vielen anderen eigentlich guten Apps aus dem open source Lager. Ein Abo kommt allerdings nicht in Frage. Dafür nutze ich Pixelmator einfach zu selten.

  6. Die nächsten Apps die bald folgen werden sind Procreate und LumaFusion. Bei Affinity rechne ich auch damit. Dann muss aber auch besserer Support folgen. Im Affinity Forum gibt es schon Threads, ob die Programme „dead“ sind und die Entwicklung eingestellt wurde, weil seit Monaten keine Updates mehr kamen, obwohl es Bugs gibt die dringend behoben werden sollten. Als die Seite für Publisher für das iPad online ging stand kurze Zeit noch, dass die App im Sommer erscheint, dieser Hinweis wurde aber schnell ersetzt durch „soon“.

    Anderes Negativbeispiel ist Tweetbot. Die Umstellung auf ein Abomodell kam mit dem Versprechen für mehr und schnellere Updates. Das letzte Update liegt mittlerweile auch 5 Monate zurück und es gibt durchaus kleinere Bugs in der App, zu tun gäbe es also schon etwas. Stattdessen ist der Entwickler von Tweetbot sehr aktiv auf Twitter und postet ständig seine neuen Tech Errungenschaften. Auf dem offiziellen Support Account bekommt man nur Textbaustein antworten, obwohl da teilweise richtig gute Vorschläge der User kommen. Kein Neid, aber dann supporte wenigstens deine App besser. Und ich meine nicht mal große Feature-Updates, weil ich weiß, dass die durch die Twitter API beschränkt sind, aber es gibt auch ohne die Twitter API durchaus noch Spielraum für mehr Features.

    • Das was du beschreibst deckt sich mit meinen Beobachtungen. Immer wenn eine Firma auf ein Abomodell umsteigt, wird viel erklärt, dass man ja viel häufiger und bessere Updates liefern kann…die Entwicklung langfristig gesichert wird..blablabla.

      Was tatsächlich passiert, sind entweder jede Menge Features die keiner will und das Produkt komplizierter machen (+ mehr Code = mehr Bugs) und das einfach, weil man sich gezwungen fühlt, des Abomodells wegen, neue Features zu implementieren, oder es passiert das genaue Gegenteil: Die Entwickler haben keinen wirklichen Grund mehr, das Produkt sinnvoll weiterzuentwickeln. Es kommt ja so oder so genug Geld rein.

      Daher halte ich nichts von Softwareabos und kann die viele Kritik vieler daran sehr gut nachvollziehen.

  7. Und was passiert jetzt mit Pixelmator Pro für MacOS? Wird das ersetzt durch Pixelmator Photo für Mac, und wenn ja, wird die Pro App dann noch mit Updates versorgt? Das wäre dann natürlich suboptimal und ich wäre stinkig.

  8. Ich habe mich lange gegen das Adobe Abo gewehrt und auch Affinity probiert, aber letztendlich habe ich dann doch das Abo abgeschlossen. Zumindest gibt es Black Friday und Prime Days günstige Jahreslizenzen (die waren sogar billiger als letztes Jahr mit 75€). Wenn ich mir ansehe wie sich Lightroom zur Zeit entwickelt kann nur sagen weiter so und zahle sogar gerne (nein ich werde nicht für Pro Adobe Kommentare bezahlt).

    • Sehe ich im Fotobereich mit LR auch so. Es gibt nichts, was auch nur halbwegs rankommt und auf allen Plattformen läuft und zumindest bei mir auch recht vernünftig. LR könnte immer noch schneller sein und mehr die GPU und mehr Kerne nutzen, aber es tut sich was.

  9. Nun gibt es denn schon eine App in welcher ich alle meine Abo’s sehen kann , natürlich eine APP im Abo, und dann wundert man sich das die Autohersteller auch auf den Geschmack der Abo’s gekommen sind. Sorry aber bei Abo für eine Software, oder Hardware bin ich raus.

  10. Und tschüss!
    Ich arbeite hauptsächlich mit Photoshop und Lightroom, habe aber mir aber dennoch damals Pixelmator und auch Affinty gekauft um einfach mal zu schauen. Für ein mtl. Abo von 5,49 € nutze ich Pixelmator definitiv zu wenig.

    Was übrigens ist bei einem Lifetime Kauf anders als bei einem einmaligen Kaufpreis?

    • SaulGoodman says:

      keiner, nur ist halt dann nur teurer 😉

      Übrigens, alle Bestandskunden können Pixelmator Photo dauerhaft mit allen Updates bei vollem Funktionsumfang weiterverwenden! Also kein Grund zur Sorge….zumindest so lange bis man die App nicht mehr weiterpflegt sondern durch eine 2.0 Version im App Store ersetzt.

  11. Mist, neulich erst überlegt zu kaufen. Beim neuen Preis muss ich immerhin gar nicht nachdenken.

  12. Dann bleibt nur noch Acorn für mich übrig. Wenn Pixelmator Pro verschwinden sollte oder ins Abo wandert.

  13. No Abo ‼️
    Endegelände

  14. OpenSource Apps für gelegentliche Nutzer, Problem gelöst

    • Wenn die meisten Mac-Ports nur nicht so unterirdisch schlecht umgesetzt wären…
      Das letzte halbwegs brauchbare „Open Office“ für Mac war Neo Office. Danach kam nicht mehr viel und bei GIMP siehts auch nicht besser aus.

  15. Acorn ist aktuell für 20 Euro im Angebot… kauft es euch. Nicht so mächtig, aber seit Ewigkeiten entwickelt und supportet. Für Kleinigkeiten reicht das locker. Die Tage wird es dann wieder auf 40 Euro erhöht.

    Für alle, die eine Alternative suchen die sehr warscheinlich nie ein Abo bekommen wird. Der Entwickler ist sehr oldschool und pflegt das Ding wirklich schon sehr lange. Wie gesagt… es bleibt klein, reicht aber für alle, die eben nicht sooo viel benötigen und ist super ressourcenschonend.

  16. Ich sehe das ganz große Problem, daß man bei der Menge an Abo-Modellen irgendwann dein Überblick verliert. Ich für meinen Teil werde keine Abos benutzen. Affinity hat übrigens eine Umfrage losgelassen in der es auch um Abo geht, freundliche Antworten dazu gab es kaum.

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