PimEyes: LfDI schlägt Alarm, da das Konzept des Unternehmens gegen die DSGVO verstößt

Stalking via Facebook ist sicherlich keine Seltenheit, den eigenen Namen hat vermutlich auch schon jeder von euch mal in eine Google-Suche geworfen. Doch was das Unternehmen PimEyes mit seiner Software da abzieht, das legt dann auch beim Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI) Dr. Stefan Brink alle Hebel auf „Alarm“.

PimEyes erlaubt es jedermann, auf seiner Webseite ein Foto einer Person hochzuladen und anschließend in der großen Datenbank des Unternehmens nach passenden Gesichtern zu suchen und eventuell sogar fündig zu werden. Man wirbt sogar damit, anhand der enthaltenden biometrischen Daten so gut wie jede Person erkennen zu können.

Der LfDI hat dem Unternehmen nun einen umfangreichen Fragenkatalog zukommen lassen, worin er bittet, zu einigen fraglichen Aspekten Stellung zu beziehen. Immerhin widerspricht jenes Gebaren absolut den Inhalten der DSGVO. Zu klären sei hier unter anderem, „auf welcher Rechtsgrundlage die Daten gespeichert, verarbeitet und gegebenenfalls an Dritte weitergegeben werden und welche technisch-organisatorischen Maßnahmen getroffen sind, um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten und Missbrauch durch Dritte zu verhindern.“

Die in der aktuell für jeden zugängliche Datenbank enthalte massenhaft Aufnahmen und entsprechend auch biometrische Daten von Personen, denen noch nicht einmal bewusst sei, dass sie dort gefunden werden können. Zudem verdient PimEyes mit einem Premiumdienst auch noch ein gutes Sümmchen mit den gespeicherten Informationen. Vier Wochen habe das Unternehmen nun Zeit, Stellung zu beziehen und den Fragenkatalog zu beantworten.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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7 Kommentare

  1. Oha.
    Interessantes Geschäftsmodell.
    Könnte ich da nicht nach meinem eigenen Foto suchen und (falls erfolgreich) mal nachfragen auf Basis welchen Vertrags mit meinem Gesicht ein Geschäft gemacht wird?

  2. Zumindest ein Landesdatenschützer hat reagiert und das auch schon ein Jahr, nachdem PimEyes im öffetnlichen Fokus steht. Respekt.
    Bei Netzpolitik ist ein alter aber immer noch aktueller Artikel zu PimEyes mit viel Hintergrundinformationen zu finden
    https://netzpolitik.org/2020/gesichter-suchmaschine-pimeyes-schafft-anonymitaet-ab/

  3. Ich habe mal ein Foto hochgeladen, gute Qualität, frontal von vorn und das Gesicht war komplett sichtbar.

    Ergebnis: Tonnenweise Fotos. Toll, nur kein einziger Treffer. Manchmal sind Ähnlichkeiten zu merken, aber hier scheint der „Unschärfefaktor bei der Suche“ doch sehr weit ausgelegt worden zu sein.

    So wird das auf jeden Fall nichts.

  4. Vielleicht im Artikel noch anmerken, dass es sich bei Dr. Stefan Brink um den LfDI von Baden-Württemberg (!) handelt.

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