Pimax 8K: High-End-VR-Headset räumt bei Kickstarter ab

Mit Crowdfunding ist es ja generell so eine Sache: Teilweise entstehen darüber tolle Produkte, die wir ohne die Schwarmfinanzierung wohl nie zu Gesicht bekommen hätten. Leider gibt es aber auch immer wieder Fehlschläge. Pompös wurde ein Game, ein Gadget oder ein sonstwie geartetes Projekt vorgestellt und die Backer sehen am Ende nie etwas für ihr Geld. Das Risiko geht man immer ein, wenn man bei z. B. Kickstarter ein Projekt unterstützt. Und nun buhlt mit Pimax 8K ein High-End-VR-Headset um die Gunst der Techies. Die technischen Daten lesen sich beeindruckend und auf Messen wurden bereits Prototypen gezeigt.

Letzteres ist schon einmal sehr beruhigend, denn es stellt klar, dass wir es hier nicht nur mit heißer Luft zu tun haben, sondern das chinesische Startup hinter dem Pimax 8K wirklich seine Hausaufgaben gemacht hat. 200.000 US-Dollar wollte man einsammeln. Über 1,6 Mio. US-Dollar sind mittlerweile bereits zusammengekommen. Wofür rückt die Community denn hier ihr Geld raus?

Pimax 8K ist eine Virtual-Reality-Brille, die vor allem mit ihrer sehr hohen Auflösung von  7.680 x 2.160 Bildpunkten und dem ungewöhnlich großen Field-of-View (FOV) von 200° punkten möchte. Zudem ist das Lasertracking kompatibel zu den Basisstationen der HTC Vive. Wer letztere also bereits besitzt, benötigt keine neuen Stationen, sondern nur die Brille an sich. Die Pimax 8K skaliert Inhalte übrigens von 4K hoch. Das geschieht auch, damit der Gaming-PC des jeweiligen Nutzers nicht überfordert wird. Optimiert ist die Brille für den Empfang von 4K-Inhalten via HDMI. Zumindest nutzt man jene Schnittstelle für den Prototyp. Die finale Version soll voraussichtlich auf DisplayPort setzen.

Statt OLED nutzt man für die Pimax 8K spezielle LC-Displays, welche man als CLPL (Customized Low Persistence Liquid) deklariert. Sie verwenden ein echtes RGB-Layout – keine PenTile-Technik. Bereits ausverkauft ist zudem eine noch höherwertige Variante namens Pimax 8K X, welche über zwei Anschlüsse für 4K-Signale tatsächlich insgesamt auf natives 8K kommen soll. Wer diese Variante der VR-Brille nutzen möchte, muss aber wohl einen extrem leistungsstarken Gaming-PC unter dem Schreibtisch stehen haben. Als Alternative liegt auch noch das Pimax 5K vor, das den Einstieg mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten ermöglicht und dadurch etwas konventioneller wirkt.

Die Auslieferung der Pimax 5K und Pimax 8K soll schon im Januar 2018 beginnen. Auf das ohnehin ausverkaufte Pimax 8K X müssen die jeweiligen Backer bis Mai 2018 warten. Dabei gibt es im Kickstarterprojekt jeweils die Option die Headsets mit oder ohne Basisstationen zu ergattern. Das Pimax 8K startet ohne Stationen etwa bei 499 US-Dollar. Das Pimax 5K ist schon ab 399 US-Dollar zu haben. Ihr findet die Projektseite bei Kickstarter hier, falls ihr Interesse an dem Virtual-Reality-Gadget habt.

Da es bereits Prototypen gibt und das Pimax 8K schon auf mehreren Messen, unter anderem der IFA 2017 in Berlin, zu sehen gewesen ist, scheint das Risiko hier leer auszugehen gering zu sein. Es klingt in der Tat so, als hätte das chinesische Startup hier ein VR-Headset in petto, das eine Generation weiter ist, als die Oculus Rift oder HTC Vive. Genaues weiß man aber freilich erst, wenn die finale Version dann tatsächlich an Backer geliefert wird. Immerhin geht es deutlich voran im Bereich Virtual Reality – schließlich hatte Oculus VR ja auch gerade erst mit der Oculus Go ein Standalone-Headset vorgestellt.

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5 Kommentare

  1. ich denke bei VR macht die Auflösung einen deutlichen Unterschied, wie Real etwas wirkt. Bin gespannt.

  2. Kann man darauf auch einfach Filme im Kino-Modus wiedergeben und läuft das unter OsX? 🙂 Hab einfach keine Lust mir nen PC-Klotz hier hin zu stellen oder wieder Windows am iMac zu installieren 🙁

  3. @Alex – https://www.macwelt.de/a/mac-version-von-steam-vr-jetzt-verfuegbar,3437152

    SteamVR wird unterstützt und sollte dementsprechend auch funktionieren.
    Und ja, Filme kann man in sowas gucken, ist aber mMn. nun wirklich einer der schlechtesten Anwendungsfälle für ein submillimeter getracktes Gerät.
    Nur wo kriegste im iMac deine Grafikkarte rein? Evtl. geht da etwas Apple-typisch mit Donglen (Stichwort E-GPU), aber dann hab ich hier lieber nen „PC-Klotz“, in dem alles an einer Stelle ist und bei dem die Treiberversorgung auch nicht so desolat ist. u

  4. Da die Anwendungen/Spiele bisher kein so großes Blickfeld berechnen (oder keine Einstellung haben um so etwas anzupassen), wird dasselbe Bild wie für bisherige Brillen verwendet und zu den Rändern hin verzerrt… solange man das nur peripher sieht, kein großes Problem, schielt man aber zur Seite ohne den Kopf zu drehen, nicht so schön.

    hier wurde das Ding besprochen: https://youtu.be/JuVWs9IZIvk

  5. Tobias Claren says:

    2,8x mehr Auflösung (als Vive und Rift) = 2,8x mehr Grafikkartenlast?

    Kann man eine GTX 980 Ti bzw. wenn es nicht ohne DP 1.4 geht noch eine GTX 1070 da noch nutzen?
    Oder was wird das günstigste gebrauchte Minimum sein, dass man haben sollte?

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