photokina: Messe wird vorerst ausgesetzt

Dass es momentan Messen, Konzerte und vieles andere nicht gibt, daran haben sich vermutlich viele schon gewöhnt, wobei die Situation natürlich keine schöne ist, denn viele Betreiber, Gastronomen und andere haben nicht unendlich Geld, um diese Phase auszusitzen. Im Falle der photokina ist es aber zusätzlich noch etwas anders gelagert.

Schon vor der Corona-Pandemie war der Imaging-Markt mit jährlich zweistelligen prozentualen Rückgängen stark in Bewegung, so die Veranstalter in ihrer Mitteilung. Die Dynamik hat sich 2020 massiv verstärkt und war zuletzt mit einem Minus im Bereich um die 50 Prozent verbunden. Diese Marktveränderungen haben sich in jüngerer Vergangenheit innerhalb der photokina stark bemerkbar gemacht.

Auch konzeptionelle Veränderungen, wie z. B. der Einbezug des Smartphones und neuer Imaging-Technologien sowie eine Turnusänderung und ein Terminwechsel konnten den jeweils aus der Konsolidierung des klassischen Marktes resultierenden Rückgang der Aussteller und deren Marketingbudgets nicht kompensieren.

Aus diesem Grunde werde man die Durchführung der photokina am Standort Köln vorerst aussetzen müssen. Die derzeitige Gesamtlage ist mit dem Qualitätsanspruch an eine photokina als weltweit renommierte Leitmesse und Marke, die für höchste Qualität und Professionalität im internationalen Imaging-Markt steht, nicht vereinbar, so das Team der photokina.

Ob die Messe jemals zurückkehrt? Die Ankündigung, die per Mail versandt wurde, liest sich schon sehr endgültig.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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6 Kommentare

  1. Game over.

    Heute ist YouTube das Mass aller Dinge. Und eigentlich / leider braucht man auch nicht mehr.

  2. Wundert mich ehrlich gesagt – bei meinem letzten Besuch 2018 war es wochentags extrem voll und das obwohl die Eintrittspreis am Wochenende deutlich niedriger waren.

    Auf der anderen Seite, die Photokina war mal eine Profimesse, da kamen nur Berufsfotografen und Co rein, dann wurde das aufgeweicht und auch Privatleute eingelassen, allerdings noch mit einer Abtrennung des Profibereichs nur mit Zugang eben für die Berufsgruppe für Studiotechnik usw.
    Bei den letzten Messen waren dann die typischen Jäger-und-Sammler unterwegs.

    Das war sicherlich der selbe Fehler, der auch zum Untergang der CeBIT geführt hat, erst Fachbesuchermesse, dann offen für all und am Ende bleiben die Aussteller zuhause.
    Die Photokina war schon auf dem selben Weg, Stände der großen Hersteller wurde kleiner, viele kleine Firmen waren 2018 garnicht mehr dort.
    Ich denke, mal von Corona abgesehen, könnte die Photokina als reine Fachbesuchermesse in kleinerem Umfang weiterleben, der Bereich wird nicht vom Smartphone und Co eingenommen sondern immer noch sein Publikum haben.
    Ich befürchte aber, das 2018 wird die letzte Photokina gewesen sein. ( 2019 wurde verschoben ins Frühjahr 2020 und die dann wegen Corona abgesagt )

  3. photokina katte ja ihren Namen auch von der Kinotechnik (-kina). Kann mich Erinnern, dass es dort Aussteller auß der Filmbranche gab, die Entwicklungsmaschinen, Coloranalyzer, etc ausgestellt hatten. Dann Kodak und Agfa mit je einer ganzen Halle. Kino/Filmtechniker gibts nicht mehr, die Filmanbieter auch nicht mehr in der Größe.

  4. Ich finde das Ende der Photokina sehr sehr schade.
    Nirgendwo sonst hatte man die Möglichkeit so viele Produkte glechzeitig zu sehen, in die Hand zu nehmen und auch wenn oftmals nur kurzfristig zu testen.
    Dazu kam dass man auch immer Face to Face Gelegenheit für einen netten Plausch hatte.

    Für mich erfolgte allerdings der Todesstoß schon 2018 als angekündigt wurde vom 2 Jahresrhythmus auf 1 Jahr zu wechseln und darauf mehrere große Aussteller z.B. Nikon ankündigten, dann nicht mehr dabei zu sein.

  5. Ich bin selbst oft als Aussteller auf Messen, allerdings im Industriebereich (SPS/Embedded, früher auch Hannover Messe).
    Wenn man mal durchrechnet was eine Messe kostet (Stand/Personal/Übernachtung) und was hinterher bei rumkommt, steht das oft in keinem Verhältnis mehr. In Hannover/Nürnberg kosten zu Messezeiten 60€ Hotels plötzlich 300€ die Nacht, die Standgebühren liegen im hohen 5 oder sogar 6-stelligen Bereich, das Catering auf der Messe ist eine einzige Abzocke.

    Wir haben alle großen Messen abgesagt schon vor Corona. Wir machen nur noch kleine Spezialmessen mit 1-2 Hallen, die auf Branchen fokussiert sind. Da gibt’s auch nicht so viele „Beutelratten“ sondern nur Kunden. Beispiel „All about Automtaion“ in Hamburg: 1 Halle, ~1000 Besucher, aber alles Fachleute. Das bringt mehr als eine Großmesse.
    Und den Rest des Budgets geht ins Onlinemarketing, das bringt deutlich mehr als Messen mit abendlichen Besäufnis ;).

    Ich habe keinerlei Mitleid mit den Messegesellschaften, die haben es einfach überreizt.

  6. Nun, Messen wurden nicht aus Jux und Dollerei veranstaltet, sondern waren in der Vergangenheit schlicht nötig, um Produkt und Käufer zusammenzubringen. Diese Erforderlichkeit ist schon seit Jahren nicht mehr gegeben, unabhängig von Corona.

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