Philips Hue: Rücksetzungs-Update rollt aus

philips hueIhr habt das Hick Hack mitbekommen. Philips sperrte Lampen von Drittanbietern aus und „überraschte“ damit seine Kunden – denn bei einigen Menschen mit Lampen von Drittanbietern blieb die Bude dunkel. Philips erklärte daraufhin, dass man dies aus Gründen der verbesserten Nutzerfahrung tat – schließlich könnten schlecht funktionierende Drittanbieter-Lösungen ein schlechtes Licht auf das Hue-System werfen. Es kam was kommen musste: der Aufstand. Das Hue-System hat viele Nutzer, bietet es doch schier endlose Verknüpfungs- und Anwendungsmöglichkeiten. Die Anwender protestierten, es hagelte schlechte Bewertungen und Philips musste reagieren.

hue schreibtisch

Hat man nun, denn ab heute startet man mit der Rücksetzung des in der vergangenen Woche aufgespielten Software Updates für Philips Hue in Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Weltweit wird der Prozess im Laufe des Montags, 21. Dezember 2015, abgeschlossen sein.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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27 Kommentare

  1. Ich finde die negativen Reaktionen eh völlig überzogen, aber die Leute haben anscheinend viel Zeit um sich über so etwas aufzuregen.

  2. Was ist denn daran überzogen? Wenn Phillips damit wirbt, dass andere Lampen eingebunden werden können und diese Funktion im Anschluss einfach streicht, dann ist das nichts anderes als Täuschung. Außerdem handelt es sich bei den Lampen ja um kein Billigprodukt das schnell mal wieder ausgewechselt werden kann. Du kaufst dir doch auch kein benzinbetriebenes Auto und nach einem Jahr sagt der Hersteller, tut mir leid, wird jetzt alles auf elektro umgerüstet, mir egal ob sie eine Ladestation haben…

  3. MonteCaterno says:

    Tatsache ist, dass Philips mit der Kompatibilität zu Dritt-Herstellern massiv geworben hat! Wenn man dann dieses Feature klammheimlich (und ohne vorherige Warnung) einfach wegupdatet, darf man sich nicht wundern, wenn der betrogene Kunde entsprechend reagiert und schlecht bewertet.
    Mich hat dieses Theater gerade noch rechtzeitig davon abgehalten, groß in das System einzusteigen. Jetzt habe ich alle Aktivitäten dahingehend gestoppt, und schaue mir erstmal genau an, wohin die Reise geht und welche Alternativen es noch gibt.
    Getreu dem alten Spruch: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er selbst die Wahrheit spricht“….
    Mag ja sein, dass das Thema nun nicht mehr aktuell ist, aber die Erfahrung mit Marketing-Blabla anderer Firmen (und damit meine ich nicht vW) zeigt ja leider, dass sowas gerne später dann doch wieder kommt nachdem etwas Gras über die Aufregung gewachsen ist.
    Von daher hat sich Hue für mich erstmal erledigt.

  4. Schmecktnachseil says:

    Wozu negative Bewertungen korrigieren!?
    Es ist nunmal passiert und es ist nicht ausgeschlossen, dass die das irgendwann nochmal versuchen Und dann ist es nett, wenn man vorgewarnt ist.

  5. Gerade die Kompatibilität zu Dritt-Herstellern macht Hue interessant. Da aber nun nicht mehr sicher ist ob Philips diese beibehält, ist das System für mich gestorben. Wer garantiert das sie es in Zukunft nicht wieder versuchen Dritt-Hersteller auszusperren. Zudem ist diese Hue Geschichte überteuert und läuft auch nicht ganz rund.
    Wer kennt gute Alternativen?

  6. Ist doch alles Bullshit. Philips hat nicht Kompatibilität zu Drittanbieter entfernt sondern auf getestete beschränkt (Friends of Hue). Damit ist man etwas über’s Ziel hinausgeschossen, man hätte das Friends of Hue Programm einführen und den Rest so belassen sollen.

    Das Paaren von Drittanbieter-Birnen artet zu oft in eine Lotterie aus. Entweder hat die Firmware lange Zeit Macken. Die Hersteller blockieren das Paaren mit Hue (obwohl sie ZigBee nutzen). Bei manchen funktionieren nicht alle Features, selbst bei denen die von Philips selbst verkauft (Bloom liess sich lange Zeit nicht in Szenen einbinden, Hue war lange Zeit nur weiss: Farben funktionierten nicht, etc). Das ganze Thema ist der typische Early Adopter Wahnsinn.

    Was soll also so schlimm daran sein ein Programm aufzulegen das sicher stellt dass Produkte 100% kompatibel sind?

  7. @Kalle, „Was soll also so schlimm daran sein ein Programm aufzulegen das sicher stellt dass Produkte 100% kompatibel sind?“
    Da ist gar nichts schlimmes dran. Aber ein Feature entfernen das vorher funktioniert hat, und welches massiv beworben wurde, das geht nicht.
    Ich sehe da eher die Zigbee Alliance in der Pflicht. Jeder Hersteller der Zigbee Lightlink zertifiziert ist muss sicherstellen, dass er dieses Profil zu 100% einhält und zu anderen Lightlink zertifizierten Produkten kompatibel ist. Kann er das nicht sicherstellen, verliert der Hersteller die Zertifizierung.
    Man stelle sich mal den Aufschrei vor, wenn Intel beschließen würde, das deren Ethernet-Karten von heute auf morgen nicht mehr mit Karten von anderen Herstellern kommunizieren würden. Interoperabilität, dafür sind Standards gemacht.

  8. @schmecktnachseil: die Vorteile der Korrektur der Bewertungen liegen für mich klar auf der Hand, denn zum einen ist die Aussage „Philips sperrt Drittanbieter aus“ die in nahezu jeder der negativen Bewertungen steckt, nicht mehr richtig. Zum anderen hindern negative Bewertungen, die weiteren Verkäufe. Das kann zum Nachteil für alle bisherigen Kunden führen, da das Produkt näturlich besser „lebt“, wenn es gut verkauft wird.
    Falls Philips ja tatsächlich wieder einen Riegel vorschiebt, kann man die Bewertungen ja wieder ändern.

  9. Frank Oberhoff says:

    Hi,

    warum laesst sich eigentlich eine Bloom Lampe auch heute noch nicht in die Lichtrezepte integrieren? In Szenen ja, aber nicht in sowas wie lesen, konzentration oder aktiv. Jemand ne Idee?

    Frank

  10. @Frank
    schon mal eine Alternative App z. B. Lightbow versucht?

    Balou

  11. Auf jeden Fall gute Nachrichten und freue mich das meine einzelne Lightify Lampe wieder mit den Phillips harmoniert 😉

  12. Ich finde nicht, dass die Bewertungen alle wieder auf ihren Ausgangszustand zurück gesetzt werden sollten.
    Natürlich sind massenhaft 1 Sterne Bewertungen aus dem Affekt heraus entstanden und natürlich sollte man die in der Regel etwas korrigieren.

    Aber zum einen wird auch jeder erkennen, dass hier möglicherweise der Hersteller doch nicht hält, was er verspricht. Dass zurückgerudert wird, hat sicherlich erstmal wenig mit Einsicht zu tun, sondern mit dem Druck der Kunden.
    Desweiteren ist der Druck auch nur so hoch, weil man Angst hat, dass der Ruf darunter leidet. Das ist bei solchen Handlungen eben der Fall.
    Drittens wird jeder, der immer liest, dass es diese Kompatibilitätsprobleme geben könnte, etwas genauer hinsehen und sich darüber vielleicht Gedanken machen. Wer die Bewertungen nach Sternen filtert, dem wird vermutlich auffallen, dass die alle zur selben Zeit mit derselben Beschwerde entstanden sind.

    Grundsätzlich sollte man aber schon die Bewertungen korrigieren, aber zumindest einen Kommentar hinterlassen, dass ein geneigter Käufer sich Gedanken machen sollte. Und wenn jemand bei der Bewertung einen Stern abzieht, dann finde ich das durchaus auch gerechtfertigt, weil man eben nicht unbedingt bekommt, was da versprochen wird – noch viel schlimmer: Man hätte es eigentlich weggenommen bekommen.

    Es ist nunmal ein Vertrauensverlust und der Konzern sollte sich schon etwas Bemühen das Vertrauen wieder zu gewinnen. Auch wenn er letzten Endes hoffentlich daraus lernt und gute Schlüsse daraus zieht!

  13. @Marc-André Lutz: Bitte nur einen guten Grund, warum jemand seine Berwertung anpassen sollte. Ich sehe dazu keinerlei Veranlassung. Solche Firmen sollten sich freuen, wenn Kunden so ein Vorgehen überhaupt verzeihen. Für mich reicht ein so ein Vorfall, damit ich mir so ein System auch in Zukunft nicht kaufen werde. Hier wurde Vertrauen verspielt, und das soll ruhig richtig weh tun und lange nachwirken. Deshalb würde ich als Betroffener eine negative Bewertung auch nicht mehr ändern. Sonst sendet man das Signal: Verbraucherrechte könnte ihr ruhig mit Füßen treten und wenn’s mal zu viel, rudert ihr halt zurück. Nein, so nicht! Alleine schon, dass sie es gewagt haben, diese Grenze zu überschreiten, sollte und muss eine Warnung nach sich ziehen, die man nicht so leicht wieder vergessen kann.

  14. MonteCaterno says:

    @Bachsau:
    100% Zustimmung!
    Wie es in manchen Gesetzten auch schon sinnvollerweise heißt: „…auch der Versuch ist strafbar“ 😉

  15. @ kOOk
    Und meinen ersten Absatz hast du überlesen? Fakt ist und bleibt das in dieser Markt ein einziges Chaos ist und er noch immer vor sich hin krepiert, obwohl schon für 2013 der absolute Durchbruch vorhergesagt wurde. Philips hat versucht Ordnung reinzubringen. Sicher, alle Drittanbieter auszusperren die nicht zertifiziert sind war etwas extrem. Das hab ich schon geschrieben.

    Du kannst einem Hersteller auch nicht verbieten wie er ZigBee einsetzt. Das ist „nur“ ein Funkstandard. Die Profile sind der Stack obendrauf. Das ist eine Ebene höher. Ob und wie man die Profile einsetzt ist egal. Da könntest du auch Logitech verbieten, Bluetooth für ihr Unifying-Zeug zu benutzen.

    ZigBee könnte höchstens selbst zertifizieren. Das machen sie auch. Wer also heute auf Philips Hue setzen will, sollte a) auf ein ZigBee Certified Logo achten und b) sehen ob das Produkt bei Friends of Hue gelistet ist. Wenn es nicht gelistet ist könnte man sich noch vorab informieren. Mittlerweile wird das Thema Kompatibilität schliesslich in vielen Webseiten/Foren behandelt.

    Genau das gleiche Chaos gab’s damals bei WLAN. Bis sich alle in der WiFi-Alliance zusammenschlossen und Hersteller sich an Specs hielten. Das Problem ist nur daß WiFi viel zu universell ist als das ein Hersteller sein eigenes Süppchen kochen könnte. Bei Home Automation und IoT ist das aber ganz anders. Da werden manche Hersteller noch lange probieren ihre eigenen Lösungen durchzusetzen.

  16. @ Bachsau
    Du hast es genau so wenig verstanden wie die anderen 1-Stern Hassbewerter bei Amazon. Ziel ist erreicht. Philips hat die Entscheidung zurück genommen hat.

  17. @Kalle
    So ist es. Und Sie haben es auch echt schnell gemacht.

    Ich finde aber auch das sie nicht unrecht hatten damit eine Zertifizierung mit Prüfung durchzuführen und alle Produkte die das nicht unterstützen damit auszuschließen.

    Sie haben es nur falsch bzw katastrophal umgesetzt. Den dafür Verantwortlichen sollten die gleich vor die Tür setzen, das ist ein Volldilettant

    Besser wäre das anzukündigen und dann einen Termin zu setzen (z.B. 3 oder 6 Monate).

    Dann können sowohl Kunden als auch Dritt-Hersteller sich darauf einstellen. Damit geht der Kundendruck nämlich auf die Dritt-Hersteller über, damit die ihre Produkte für „Friends of Hue“ rechtzeitig zertifizieren.

  18. Was ich sehr interessant finde ist die Marktmacht von Amazon. Ich glaube so richtig hat das noch keiner mitbekommen. Sobald die Bewertungen in den Keller gehen sind die Hersteller alarmiert (gibt noch mehrere Beispiele auf Amazon). Aber da sieht man mal wie die Bewertungen bei Amazon als Maßstab genommen werden.

    Zu Philips, selbst Schuld. Zigbee ist ein Standard das sollte schon Alles sagen. Witzigerweise hatte Philips selbst auf den Datasheets keine Änderung vorgenommen, dort wurde immer noch mit der Kompatibliltät zu allen Zigbee Geräten geworben.

  19. @Kalle Dein Kommentar ist hier mit der versöhnlichste und ich kann mir auch vorstellen, dass das in den Köpfen von Philips so war.
    So ein Zertifizierungsprogramm ist auch sinnvoll und mag alle antreiben, dass sie ihre Produkte so kompatibel wie möglich machen.

    Aber
    1) Auch wenn es für den Hersteller in erster Linie einfacher ist: Ein Zertifizierungsprogramm von einem Hersteller hat immer einen faden Beigeschmack. Warum gibt es dann diese ZigBee-Allianz? Warum kann man da nicht standardisierte Protokolle draufsetzen?
    2) Wer kommt denn auf die Idee einfach alle Fremdanbieter rauszuschmeißen? Wer ernsthaft nur an einem funktionierenden Zertifizierungsprogramm interessiert ist, der hätte den anderen Herstellern (auch öffentlichkeitswirksam) Zeit zur Zertifizierung einräumen müssen und können. Der fade Beigeschmack bleibt auch hier…
    3) Ich habe ein System so gekauft, wie angepriesen. Warum darf und kann ein Hersteller mir eigentlich mit einem Update einfach Funktionalität streichen? Steht bestimmt in den AGB, aber es ist nicht kundenfreundlich. Und wenn man eventuell nicht einmal die alte Software-Version zurückspielen kann, dann ist das schon mehr als dreist. Eine Hinweismeldung, dass die Fremdprodukte möglicherweise nicht perfekt harmonieren, oder eine „Lampen aus fremden Quellen installieren“-Funktion würde jedem bewusst machen, dass Philips nicht immer für die Qualität geradestehen kann.

    Demnach: Gut, dass Philips zurückruderte. Diesen guten Schritt kann man ihnen positiv anrechnen. Aber das Ausmaß der Maßnahmen war einfach zu viel und das Vertrauen in den Konzern ist richtigerweise angekratzt. Wer kann garantieren, dass das in Zukunft nicht wieder passiert? Wie immer ist in dem Vorgehen bestimmt auch eine gute Seite gewesen und ich hoffe, dass die Zertifizierungen auch zu einem guten Ergebnis führen werden.

  20. @Kalle, Du schreibst davon, dass bei der Einführung von WLAN ein Chaos war, weil einzelne Anbieter ihr eigenes Süppchen gekocht haben. Genau das macht Philips gerade. Der Standard darf nicht von einem Anbieter gesetzt werden, sondern alle Anbieter müssen sich auf einen Standard einigen bzw. sich zertifizieren. Standardisierung verschafft dem Kunden Investitionssicherheit, weil er sich darauf verlassen kann, dass Produkte von Hersteller A mit Produkten von Hersteller B zusammen funktionieren. In diesem Fall ist Philips Hue von der Zigbee Alliance für Light Link zertifiziert, das versichert mir als Kunde, dass andere Light Link zertifizierte Produkte damit kompatibel sind. Ist das nicht so, entspricht das Produkt nicht der beworbenen Eigenschaft. Ebenso verhält es sich, wenn Philips andere Light Link zertifizierte Produkte willkürlich ausschließt, weil eine beim Kauf zugesicherte Eigenschaft nach einem Update nicht mehr zur Verfügung steht. Hätten Sie jetzt nicht zurückgerudert, hätten viele Kunden den Rechtsweg beschritten und ihr Geld zurück gefordert.
    Wenn Philips der Meinung ist, dass sie die Qualität ihrer Produkte im Zusammenspiel mit andern Produkten nicht halten können, dann sollen sie das Zeug meinetwegen ohne Light Link Zertifizierung verkaufen, kein Problem.

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