Peloton: Geräteproduktion ruht vorerst, Nachfrage seit letztem Jahr deutlich gesunken

Ende 2020 bis Mitte des letzten Jahres sah es dank der andauernden Pandemie für Peloton noch richtig gut aus. Die Nachfrage nach den Sportgeräten des Unternehmens mitsamt Abo-Modell stieg rasant, immer mehr Menschen wollten daheim im Home-Office oder der Quarantäne fit bleiben und das Rundum-Paket von Peloton sah für viele durchaus richtig aus. Doch die Zeiten haben sich geändert, wie man beim CNBC aus einer internen Präsentation erfahren haben will. Zum einen sind weltweit wieder viele Fitnesscenter geöffnet und bieten ihren Mitgliedern unter Auflagen wieder an, dort Sport zu betreiben. Zum anderen musste das Unternehmen nach eigenen Aussagen einsehen, dass die Nachfrage der Kunden in der letzten Zeit drastisch gesunken ist und das unter anderem auch wegen der anfallen, nicht unbedingt geringen Kosten für die zugehörigen Abonnements.

Ab Ende Januar werden Peloton-Kunden zudem 250 Dollar zusätzliche Liefer- und Einrichtungsgebühren für ein Bike und weitere 350 Dollar für ein Laufband in Rechnung gestellt. Diese Tatsache sei noch gar nicht bei der aktuellen Prognose berücksichtigt worden, die Nachfrage dürfte das jedenfalls nicht steigern. Aktuell habe Peloton die Produktion seiner Bikes und Co. vorerst auf Eis gelegt, man wolle vor allem die Entwicklung abwarten und dann weitere Schritte entscheiden.

Zudem sei schon jetzt anhand von niedrigen E-Mail-Erfassungsraten zu erkennen, dass nur wenige Kunden überhaupt Interesse am ganz neuen Produkt Peloton Guide haben. Die E-Mail-Erfassungsraten geben die Anzahl der Personen an, die ihre E-Mail-Adressen auf der Peloton-Website eingeben, um Informationen über das Produkt zu erhalten. Sieht also alles gerade gar nicht mehr so rosig aus fürs Unternehmen und sorgt nun hoffentlich nicht direkt für eine drohende Insolvenz, sondern eher für ein Umdenken in der Preispolitik von Peloton. Für Sport muss heute niemand zwingend sauteure Abos abschließen, nur weil die Geräte dazu besonders toll sind.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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31 Kommentare

  1. Die Preise für das Abo (zusätzlich zum ja eh schon hohen Preis für die Geräte) sind auch der Grund, warum ich Peloton nie ernsthaft in Erwägung gezogen habe… Die aktuellen Folgen wundern mich deswegen überhaupt nicht.

    • Richtig, die Teile sind vollkommen überteuert und für den Tarif des Abo kann ich mich auch im Fittnessstudio anmelden und hab dort die Auswahl an vielen der modernsten Trainingsgeräte und zudem noch einen direkten Ansprechpartner bei Fragen.

      Zudem zum Rad fahren bin ich lieber an der frischen Luft.

    • Das Abo ist teuer aber die Inhalte sind sehr gut.
      Gerade wenn man ein Haushalt mit 2-3 Personen ist, lohnt sich das Abo da man nur 1x bezahlen muss (AGB konform).

  2. Genau der Abokram hat mich gehindert ein Gerät von denen zu kaufen. An sich hochinteressant, wenn auch hochpreisig, aber noch ein Abo dazu? Neeee, a world of no!

  3. TierParkToni says:

    Ich hab das nie verstanden, wieso das Peloton-System generell so geboomt hat :

    Wer sich für das gleiche Geld ein (e-)Bike gönnt, der bekommt neben dem Training auch noch frische Luft ab.
    Und was, außer der Primärfunktion eines Ergometers, kann ein Peloton tatsächlich besser ?

    Als Beispiel, wie es auch geht : ein Bekannter von mir hat sich sein wertvolles Rennrad auf nen dafür vorgesehenen Rahmen gestellt und strampelt damit bereits seit Jahren im Winter im Keller seine Trainings-Kilometer ab – davor steht der alte 50″-Fernseher incl. guter Boxen, auf dem lässt er während seines Trainings bspw. die Tour-de-France-Videos laufen – für Ihn ist das 1000x besser als ein Peloton, denn es kostet nach der Erstausrüstung >NICHTS< mehr, weder Abo noch sonst irgendwelche versteckte Kosten…
    Peloton war für mich persönlich ein ideales Beispiel für "hype" Geldverschwendung von Leuten, die das Geld, aber nicht wirklich die Ahnung für "Fitness" haben – die auch ins 2-4 km entfernte Fitnessstudio mit dem Auto und dann in 5 Stock mit dem Aufzug fahren, wo die Strecke mit dem Rad und das Treppenhaus deutlich fitness-effizienter wären – aber das ist nur meine Meinung, mehr nicht.
    Anscheinend ist jedoch u.a. meine oben geschilderte Meinung auch bei den (bisherigen) Kunden angekommen, sonst würde die Cash-Cow ja weiter die gute "Milch" liefern – und nicht die Produktion des "SuperWunderHomeTrainerBikes", was auch im Bezug auf Daten-Sicherheit der Plattform nicht "state-of-the-art"ist, zum Stillstand kommen…

  4. Vermutlich waren es besonders das Abo-Modell und die Reklame, was die Gerätschaften von Peloton so attraktiv gemacht haben. Die Nutzer versprachen sich davon ihrer schwindenden Motivation entgegenwirken zu können. Da wurde der Preis schon mal zu Nebensache. Die Muckibude war coronabedingt geschlossen und irgendwie wollte man ja seinen Body stählen. Jetzt läuft man Gefahr teuren Schrott im heimischen Fitnessstudio stehen zu haben, weil der Motivator abhanden kommt. The Winner is Peloton, denn die werden ihr Geschäft schon gemacht haben?

  5. Peloton ist tot. Die letzten Deppen jetzt noch mal extra dick abzocken und dann die Bude sang/ und klanglos zu machen.
    Bei den Kunden steht dann nutzloser Edelschrott.

    Sehr nachhaltiges Konzept.

  6. Und nur weil die Alte von Mister Big zu blöd ist 911 zu wählen!!!

    Aber gut, mir reicht auch Fitness+, bei Gelegenheit mal ne Matte kaufen…

  7. Eddy Merckx says:

    Als das Spinning-Bike zum erst Mal beworben wurde und ich den Preis gesehen habe, kam mir das erste „lol“ in den Sinn. Als ich dann gesehen habe, dass man auch noch ein Abo abschließen soll ging das „lol“ nahtlos in „rofl“ über und das Thema war durch. Ich radel weiterhin durch die Natur.
    Hat mich aber schon überrascht, dass sich scheinbar doch recht viele Kunden gefunden haben.

  8. Also zu einer Insolvenz wird es offensichtlich nicht kommen. Wir reden hier von einem immernoch im Milliardenbereich bewerteten Unternehmen, das ziemlich teure Hardware und ebenfalls teure SAAS verkauft bzw. anbietet.

    Die viel spannendere Frage ist, ob/wann sie ihre Software Platform für andere Hardware öffnen. Noch dieses Jahr? Nächstes Jahr?

    • Warum sollten sie ihre Plattform öffnen?

      Meines Wissens ist weder ihre Plattform für Fremdnutzung offen, noch kann man auf der Hardware eigene Inhalte anzeigen. Das ganze System hat einen gewollten Lock-In-Effekt, der kontinuierlich Geld in die Kassen des Anbieters spült. Wieso sollte man davon Abstand nehmen, wenn es offensichtlich erfolgreich genug war, um Peloton so groß werden zu lassen?

      Unverschämt finde ich allerdings die Liefer- und Aufbaukosten. Einen inkludierten Rundumservice sehe ich in dieser Preisklasse als Teil des Kaufpreises an und bei so einem hohen Kaufpreis sollte so etwas mit drin sein.

    • Die Inzidenz der schweren Unfälle bei deren Geräten ist zig mal höher als die Corona Inzidenz, egal wo.
      Einfach mal (wo anders als bei ) googlen.

      Was Mr. Big betrifft. Er musste rausgeschrieben werden, wegen der aktuellen Agenda.
      Aber ein Tag nach der Folge gab es einen Peloton Werbespot mit ihm wo quasi verkündet wurde, dass er nicht wegen Peloton gestorben ist, sondern wegen seines Lebensstils, also Wein, Weib und Gesang, bzw. Zigarren

      • Ja klar, ein fiktiver Charakter stirbt konform. Was für einen Unsinn denkt man sich als nächstes aus?

  9. Auch ich fand das Bike zwar sehr interessant, aber habe mich am Ende dann für ein Schwinn IC8 entschieden, weil ich (und meine Frau) dort mit einem Tablet die App nutzen kann die ich will, ob nun was sportliches oder mal Netflix (wenn überhaupt eine genutzt werden soll). Völlig verrückterweise muss ich für die iPad App von Peloton zudem nur 13€ zahlen während man beim Bike zwingend 40€ zahlen muss. Ehrlich, für ein rein digitales Abo tu ich mich schwer so viel Geld zu zahlen wie für ein Fitness Studio. Vor allem wenn ich zur Zahlung genötigt werde weil sonst das Bike fast nutzlos ist.

    • Das IC8 habe ich mir auch gekauft. Bist Du damit zufrieden?

      • Jau, bin ich. Ich hab es vor allem für kurze Workouts (30-60 min) gekauft, weil ich mit dem Rennrad immer erst 30 Minuten durch die Großstadt und Ampelchaos muss um auf eine ansprechende Strecke zu kommen. Gerade im Homeoffice ein Segen.

  10. Harry Stamper says:

    Da sollte nun mal Apple zuschlagen und sich Peloton einverleiben…

  11. Ja, der Preis des Bikes ist schon erstmal abschreckend und wäre Corona nicht, würde ich vermutlich immer noch 1 – 2 mal die Woche ins Fitnessstudio zum Spinning dackeln. So habe ich seit April 2020 das Bike bei mir und bin damit super zufrieden. Ich bin fast jeden Tag auf dem Bike. Und die täglich neuen Kurse machen genau den Reiz aus und das hat natürlich seinen Preis. Die 40 Euro sind aber im Vergleich zum Fitnessstudio günstig und was das wesentliche ist, man nutzt es, denn man ist zu Hause in 5 Minuten auf dem Bike und kann loslegen.

    • Hans-Dieter says:

      Letztes Jahr habe ich mir das Bike+ gekauft und es ist bis dato die beste Investition dich ich für die eigene Fitness, Wohlbefinden und in mein HomeGym getätigt habe. Im HomeOffice kann ich in der Mittagspause Trainieren, ohne die Anfanhrt etc. zu einem Fitnessstudio. Das ist mir der Preis wert. Die 40 Euro im Monat fallen für mich nicht ins Gewicht.

      Es ist eine Frage der Präferenzen: Es gibt Leute, die kaufen sich jedes Jahr ein neues Top-Smartphone oder bspw. das neuste MacBook, zahlen für Ihre Mobilfunkverträge >= 40 Euro etc. Aber wenn es um die eigene Gesundheit geht, oder hier in der Tech-Community alles was nicht direkt Tech ist, wird erstmal die Nase kraus gezogen. 😉

      • >>Die 40 Euro im Monat fallen für mich nicht ins Gewicht.

        @Hans-Dieter
        Darf ich dir meine Bankverbindung übermitteln? Dann kannst du einen monatlichen Betrag, der bei dir nicht ins Gewicht fällt, überweisen.

        • @Mr.T Ein Lehrbeispiel, wie man einen aus dem Kontext gerissenen Satz für die eigene Argumentation benutzen kann

    • 40€ im Vergleich zum Fitnessstudio günstig? Sorry, aber wenn ich mir ein Bike für 1500€ kaufe und dann noch 39€/Monat zahlen soll, um dies überhaupt sinnvoll nutzen zu können – dann läuft da etwas schief.

      Ich finde das Bike und auch den Service an sich sehr interessant, aber mich schrecken auch die utopischen Abokosten ab. Entweder man subventioniert sich damit das Bike, oder man bepreist es in den Hardwarepreis mit ein.

      Für 39€ kriegst du schon Mitgliedschaften im Fitti und da zahlt man keine 1500€ Aufnahmegebühr. Dazu gibts doch auch kaum deutschen Content oder? Jedenfalls war das noch so, als ich mich ernsthaft dafür interessiert habe

      • Hans-Dieter says:

        Wie bereits schon geschrieben erkauft man sich mit dem Peloton Zeit und Bequemlichkeit.
        Man hat eine Anfahrt zum Fitnessstudio sowie eine Rückfahrt nach Hause. Im Fitnessstudio angekommen gibt es keine Garanatie, dass die Geräte auch frei verfügbar sind mit denen man Trainieren will (besonders in den klassichen Stoßzeiten). Bei Peloton entfällt die An- und Rückfahrt.

        Hier greift die allgemein bekannte Formel: Zeit = Geld.
        Hast du das Geld und kaufst dir die Zeit? Oder hast du nicht das Geld und musst daher mehr Zeit investieren? Nun gibt es eben jene die das Geld haben und sich die Zeit kaufen, andere mögen das nicht einsehen oder haben das Geld nicht dafür. So sieht es nun mal aus. 😉

      • Fitnessstudio für 39 Euro sind meist reine Geräteparks. Da gibt es dann keine Kurse. Und ja, der Anschaffungspreis ist eine Hausnummer, aber langfristig gesehen zahlt es sich aus.
        Es gibt mittlerweile 6 deutsche Trainer nur für’s Bike. Zusätzlich eine deutsche Yogatrainerin und weitere fürs Laufband.
        Der Hauptpunkt ist aber, das das Peloton Konzept (zumindest für mich und auch viele andere aus der Community) einfach Spaß macht und motiviert: Und bei 6 bis 7 Tagen Sport in der Woche gegenüber 1 bis 2 zuvor, habe ich effektiv mehr für mein Geld. Ich habe die Anschaffung bisher keinen Tag bereut.

      • Ersetze Fahrrad mit iPhone und das gleiche spielt sich im Mobilfunk ab.
        Teures Smartphone und teurer Tarif. Ohne Tarif kannst es nur bedingt nutzen.

        Wir haben nach langer Überlegung auch eine gekauft. Nutzen es jedoch alle im Haushalt (auch die Kids). Ja, ist teuer, jedoch für die Gesundheit uns wert.

  12. Das Problem bei dem Thema ist, dass Du ein Abo abschließen musst, ansonsten ist das Rad Edelschrott. Zum Indoor-Training gibt es deutlich bessere und günstigere Hardware-Alternativen bei denen die Software (Zwift, Kinomap, Rouvy etc) frei wählbar ist.

    • Als Vergleich wird hier ja oft das Fitnessstudio gebracht. Und da ist man mit einer ähnlichen Mindestgebühr zzgl. Kursen, Trainer und ggf. sogar Duschen.
      Also irgendwie zählt man bei vielen Alternativen Kohle. Die Frage ist nur, wie komfortabel dann das Ökosystem ist.

  13. Ist zwar offtopic aber vielleicht kann mir einer von Euch ein günstiges Spinning Rad empfehlen? Ggf auch als sinner Gebrauchtkauf.

    Im Fitnessraum steht ein Concept2 Rudergerät aber manchmal hätte ich noch Lust auf eine andere Form des Kalorienverbrauchs. Weiß aber noch nicht, ob es sich durchsetzt und suche was zum testen, was mich nicht schon wegen der schlechten Hardware abschreckt, ohne gleich ein Vermögen auszugeben.

  14. Wer mag, soll das machen. Man kann das ja auch gut finden. Und tatsächlich spart man auch Zeit, da man nicht ins Fitnessstudio muss. Auf der anderen Seite fehlt die soziale Komponente fast völlig. Viele gehen auch ins Studio, um mal andere Leute zu sehen, gerade auch in Zeiten wie diesen, wo soziale Kontakte nach wie vor gering gehalten werden sollen. Und nein, ein paar andere Menschen auf einem Monitor ersetzen das nicht.
    So ist es vielleicht auch eine Frage der Motivation, sich für die eine oder die andere Möglichkeit zu entscheiden. Zum Wohlbefinden jedenfalls gehört für viele mehr, als nur körperlich fit und gesund zu sein.

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