Panasonic Lumix GX880: Kompakte Systemkamera mit 4K-Video für 449 Euro

Panasonic hat mit der Lumix GX880 seinen neuen Einstieg in die Reihe der GX-Systemkameras vorgestellt. Für 449 Euro wechselt diese Kamera mit einem 16-Megapixel-Sensor im Micro-Four-Thirds-Format (MFT) ohne Tiefpassfilter den Besitzer. Offenbar will man aber mit der Kamera nicht nur Fotografen und Videomacher, sondern auch die Generation Selfie mitnehmen.

So hebt Panasonic zahlreiche Verschönerungseffekte hervor, wie wir sie normalerweise in erster Linie von Smartphones kennen. Laut dem japanischen Hersteller ermöglichen die Beauty-Funktionen etwa ein Verschlanken oder auch eine Filterung der Haut, um Unreinheiten zu übertünchen. Auch Make-Up lässt sich nachträglich hinzufügen. Ich zweifle zwar daran, dass derlei Features bei einer Systemkamera in der Praxis viel genutzt werden, doch wer weiß.

Der Touchscreen der Panasonic Lumix GX880 ist extra hochklappbar, damit sich Selfies besser beim Knipsen kontrollieren lassen. Die maximale Empfindlichkeit beträgt ISO 25600. Die AF-Reaktionszeit beträgt nur ca. 0,07 Sek. Der LC-Touchscreen an der Rückseite bietet 1,04 Mio. Bildpunkte und ermöglicht das automatische Umschalten in den Selbstauslöser-Modus, wenn er hochgeklappt wird.

Dabei könnt ihr die Lumix GX880 auch über die offizielle App via Android oder Apple iOS fernsteuern. Dazu verfügt die Kamera über Wi-Fi. Falls ihr nicht so sehr an Fotos Interesse habt, könnt ihr mit der Kamera auch 4K-Videos mit bis zu 30 fps im MP4-Format aufnehmen. Auch weitere Spielereien wie ein 4K-Foto-Modus oder Post-Focus zur nachträglichen Veränderung des Fokus sind an Bord. Das Focus Stacking wiederum ermöglicht es, aus einer Serie von Post-Focus-Fotos ein durchgehend scharfes Bild zu erstellen.

Panasonic gibt an, dass die Lumix GX880 bei schlechten Lichtverhältnissen von bis zu -4EV (entspricht Mondschein) auch ohne AF-Hilfslicht präzise fokussieren könne. Eine Starlight-AF-Funktion soll Nachteulen helfen: Damit lassen sich durch Kontrasterkennung in einem verkleinerten Bereich nachts Sterne am Himmel per Autofokus aufnehmen. Insgesamt setzt man bei der Kamera da auf 49 Fokuserkennungsbereiche. Zusätzlich zum Gesichtserkennungs-AF ist die GX880 mit Gesichts-/Augenerkennungs-AF ausgestattet.

Wer Anfänger ist, kann auch ohne manuelles Herumschalten an der Kamera den Modus iA (Intelligente Automatik) einspannen. Im iA+ Modus lassen sich Helligkeit und Farbe dann manuell beeinflussen. Die Lumix GX880 kann nicht nur im RAW-Format Fotos speichern, sondern sie optional auch in der Kamera entwickeln, so dass nach persönlichen Vorgaben JPEG-Fotos das Ergebnis sind. So können neben dem Farbraum (sRGB / AdobeRGB) die Parameter für Weißabgleich, Belichtungskorrektur, Kontrast, Lichter/Schatten, Sättigung, Rauschunterdrückung und Schärfe nach Bedarf variiert werden.

Die Panasonic Lumix GX880 bietet auch einen Lautlos-Modus, der den elektronischen Verschluss statt des mechanischen nutzt und alle Töne sowie das Aufleuchten von AF-Hilfslicht und Blitz abschaltet. Aufladen lässt sich die Kamera im Übrigen direkt per USB, dann kann der Akku im Gerät verbleiben, oder per Netzgerät – dann muss der Akku entfernt werden.

Im deutschen Handel ist die neue Systemkamera Panasonic Lumix GX880 ab Juni 2019 für 449 Euro zu haben. Im Lieferumfang ist direkt ein Objektiv mit 12-32 mm Zoom enthalten. Klingt also für eine Einstiegskamera im Gesamtbild gar nicht mal so übel, wie ich finde. Ich persönlich mag die Bedienung an den Lumix-Modellen sehr, das ist aber eine sehr subjektive Sache – der eine schwört da auf Nikon, der andere auf Canon und ein dritter wird euch Sony empfehlen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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13 Kommentare

  1. Eine erfreuliche Mischung aus sinnvollen und sinnfreien Features… wer weiss, vielleicht entwickelt ja der ein oder andere aus dem Spieltrieb und abseits der Handyknipserei doch etwas Talent.

    • Mit Gesichter weichbügeln, nachträglichem Makeup und Verschlankungsfunktion? Hört sich wie ein Brigitte-Abo und nicht wie eine Kamera an. Okay, die Kamerahersteller sind verzweifelt, weil die Leute zunehmend nur noch mit dem Handy fotografieren. Aber den Quatsch auf den Handys noch in Kameras übertreffen zu wollen, ist vielleicht nicht der richtige Weg.

      • Wer weiß…

      • Natürlich ist das Bullshit! Wow, jetzt kann die Kamera was mein Handy auch kann! Wo soll da der Kaufreiz sein? Eine Kamera brauch/will ich für das, was das Handy eben nicht kann… Daher, DSLR=Fotografieren, Handy=Knipsen! Wenn man je ein Bild von der Kamera und Handy in 100% direkt nebeneinander betrachtet, versteht man warum! Von den Eingriff/Einstellmöglichkeiten der Kamera mal abgesehen… 😉

        • Vollkommen richtig. Das hier ist eine für Anfänger sehr ordentlich ausgerüstete Kompaktknipse, keine DSLR. Gepimpt mit einigen charmanten Extras um evtl. die vielleicht ambitionierteren Handyuser anzutriggern. Die Bildqualität ist schon aufgrund der verbauten optischen Bestandteile so gut wie jedem Handy unaufholbar überlegen. Und um gute Fotos zu machen brauchts keine DSLR. 70% meiner Bilder mache/verkaufe ich mit einer Kompaktkamera – die allerdings hat einen Vollformatsensor und liegt preislich noch ganz woanders.

          Das „Auge“ kann jedoch kein noch so gutes Equipment ersetzen.

  2. Der 16 MP Sensor muss mittlerweile uralt sein. Aber insgesamt eigentlich ein geiles Angebot für den Preis, wenn man was kleines möchte.

    • Der Sensor wurde mehrfach überarbeitet. Ich selbst hab zwei unterschiedliche Modelle (G6 und GM1). Von der grundsätzlichen Bildqualität her sind beide auf Aufenhöhe mit APS-C DSLRs. Ich vergleiche mit einer Pentax K-70 mit 24 MP.

      • André Westphal says:

        MFT muss auch nicht zwangsweise schlechter sein als APS-C – je nach Licht ist der Unterschied durch das jeweilige Objektiv oft mehr das Entscheidende. Und wie du schon sagst. Vom spezifischen Sensor und der Software hängt viel ab.

        Ich bin ja selbst von ner Nikon D5300 (APS-C) zu ner Pana Lumix G81 gewechselt und bin mega froh drum – mir liegt die Bedienung an der Lumix auch einfach subjektiv deutlich besser. Logischerweise bekomme ich allein dadurch auch schon bessere Aufnahmen hin.

  3. Was meint ihr wie die sich zur PEN 9 von Olympus schlägt ?

    • Für den Normalo ist es imho eher eine Geschmacksfrage betreffend der persönlichen Vorlieben bei Bedienbarkeit und (natürlich) Design. Beide 4K Video & WIFI, beide 16 MP, beide MFT die PEN dazu noch GPS. Technisch gesehen mag es sicherlich Unterschiede geben, faktisch spielen die wohl kaum eine maßgebliche Rolle. Persönlich würde ich der PEN 9 den Vorzug geben – die ist allerdings auch etwas teurer.

  4. Olympus mft

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