OSOM: Ehemalige Essential-Mitarbeiter wollen erschwingliche und sichere Premium-Smartphones entwickeln

Etwas wehmütig wird vielleicht der eine oder andere von euch auf das Unternehmen Essential zurückblicken, das vom Android-Vater Andy Rubin seinerzeit gegründet worden war und nicht geringeres vorhatte, als den Smartphone-Markt zu revolutionieren. Trotz aller Bemühungen wurde Essential in diesem Jahr abgeschaltet. Doch die kreativen Köpfe dahinter gehen natürlich nicht einfach in Rente.

Ohne Rubin haben einige ehemalige Essential-Mitarbeiter die Firma OSOM gegründet und nun gegenüber CNET davon berichtet, sich auf die Herstellung von Hardware konzentrieren zu wollen, deren Fokus besonders auf der Privatsphäre der Nutzer liegen solle. OSOM-Gründer Jason Keats erwähnte gegenüber CNET, dass das Unternehmen ab Ende 2021 sowohl in den USA als auch in Europa mehrere unterschiedliche Geräte auf den Markt bringen möchte, die sich vor allem dem Schutz der Nutzerdaten verschreiben.

Android dürfte weiterhin das Betriebssystem der Wahl bei OSOM sein. Die Hardware in den Geräten solle zwar dem Standard „Premium“ entsprechen, aber bei weitem nicht so viel kosten. So werde man angeblich nie ein 1.000-Dollar-Preisschild an einem OSOM-Produkt sehen. Geld verdienen wolle man nicht mit den Geräten, sondern mit „anderen Überraschungen“, die man im kommenden Jahr vorstellen wolle. Ob es sich hierbei um ein Abo-Modell für eine Sicherheitssoftware handeln könnte, ist bislang nur ein Gerücht, wäre aber natürlich denkbar. Nutzer sollen auf jeden Fall die alleinige Kontrolle darüber bekommen, welche Daten vom Telefon aus an Dritte weitergegeben werden und welche nicht.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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29 Kommentare

  1. Wird schwer… mit GrapheneOS als bessere lineageOS gibt es eine sehr gute Alternative die das obere Kriterium mehr als erfüllt

    • Oliver Müller says:

      Das Problem bei GrapheneOS ist, dass sie von den Sicherheits-Updates der Pixel Geräte von Google abhängig sind. Veröffentlicht Google nach drei Jahren keine Sicherheits-Updates, gibt es auch für GrapheneOS keine weiteren Updates.

      Ich würde auf jeden Fall mehr Geld (z.B. als Abo) dafür bezahlen, wenn ich mein Smartphone länger als nur drei Jahre verwenden könnte.

    • Hier geht es aber um Hardware bzw das ganze Paket und nicht nur ein Betriebssystem.

  2. Erstaunlich…. wie viele Leute wollen denn noch daran scheitern einen neuen Smartphone-Hersteller zu gründen?
    Smartphones kommen aus nur wenigen Fabriken, alle Hersteller arbeiten mit Auftragsfertigern und bestehen teilweise aus sehr ähnlichen Komponenten. Als Betriebssystem soll Android eingesetzt werden…. ok…also wie 80% der anderen auch.
    Wo ist der USP (unique selling point)?
    Keiner der das in letzter Zeit versucht hat, kam auf einen grünen Zweig. Am ehesten noch HMD, die aber auch nur von dem Namen Nokia leben.
    Und wenn man mal checkt, wer in dem Smartphone Markt wirklich Geld verdient, wäre das die letzte Branche in der ich Zeit und Geld investieren würde: Apple und Samsung sowie Huawei verdienen wirklich Geld damit. Sony, LG und andere sind seit langem in der Branche defizitär unterwegs. Und außerdem muss man erstmal die Marke bekannt machen, das die Leute danach fragen. Das dauert und ist irre teuer. Von ein paar Freaks die sich in der Branche auskennen, kann keiner leben….

    • Das ist sogar außerordentlich erstaunlich….. sind ja die gleichen Köpfe, die vor mit Essential gescheiten sind.
      Warum sollten sich die Gründe, die zum Scheitern geführt haben, jetzt plötzlich geändert haben?
      Besser als Du kann man das nicht beschreiben.

    • Der schlaue Unternehmer lernt immer dazu, und macht bei der nächsten Neugründung ganz neue Fehler.

      Ich halte die Ansage vorerst für heisse Luft, gute Komponenten samt Endfertigung werden bei geringen Stückzahlen nicht günstiger. Es gibt außerdem alternative Hersteller, u.a. Fairphone oder FxTechnology (die mit der Hardware Tastatur), wo Lineage, Linux, oder SFOS drauf laufen.

      Sicherheitstechnisch hat man bei Blackberry ja gesehen, welcher Bedarf besteht. Und was deren Updateversprechen wert waren.

  3. Bravo. Mir sind Google und Apple über.
    Der Markt ist reif für mehr Privatsphäre – hoffentlich.

    • Oliver Müller says:

      Mir auch, allerdings sind wir damit in der Minderheit. Die bei weitem deutliche Mehrheit ist doch in der „ich habe doch nix zu verbergen“ Fraktion, und denen sind regelmäßige Sicherheits-Updates halt egal.

      • Und was habt ihr dann zu verbergen?

      • Was genau hat „Ich hab nix zu verbergen“ mit regelmäßigen Sicherheitsupdates zu tun?
        Gar nichts….. sind 2 verschiedene Schuhe……
        Und wenn Google nach einer Zeit X keine Updates mehr liefert, gibt es eben auch keine Updates mehr für dieses „tolle“ Handy.
        Aber dann kauft man sich halt n neues Handy…..

        • Oliver Müller says:

          Wer nichts zu verbergen hat, dem sind auch offene Sicherheitslücken auf dem Handy egal. Eben weil man ja nichts zu verbergen hat. Meine Erfahrung.

          Und nein, sich dann einfach ein neues Handy zu kaufen ist eben keine nachhaltige Lösung.

  4. Android und Privatsphäre?
    Ich denke, das Projekt ist zum Scheitern verurteilt.

    • Wie bitte?

    • Jup.
      Mit Google Services = Privatsphäre unmmöglich
      Ohne Google Services = Nutzung der beliebtesten Apps nicht möglich
      Diese Zwickmühle werden die nicht auflösen können..

    • LOL YMMD

    • Oliver Müller says:

      Mach dich mal schlau wie z.B. GrapheneOS oder CalyxOS funktionieren, die basieren nämlich beide auch auf Android, und respektieren die Privatsphäre deutlich mehr als z.B. iOS.

    • Wenn man keine Ahnung hat..
      Android ist nicht das Problem, sondern die Google Dienste. Wer die Bequemlichkeit eines Google Play Store möchte der hat halt deutlich weniger Privatsphäre. Nutze ich selbst, aber sehe nicht das Problem bei Android selbst.

      • Ohne Google braucht man Android nicht, das sieht man ganz gut bei Huawei.

        • Oliver Müller says:

          Huawei nutzt Android. Nur eben ohne Google Dienste auf den neuen Geräten.

          • Und verkauft damit viel weniger Smartphones, als zuvor mit Google. Weil eben keiner Android ohne Google braucht, zumindest bei uns im Westen. Es gibt noch viele Leute auch im meinem Bekanntenkreis, die das nicht wissen, ein Huawei kaufen, vergeblich nach WhatApp und anderen Apps suchen und dann bei Ebay Kleinanzeigen das Handy für die Hälfte des Preises verkaufen, weil sie es nicht rechtzeitig retourniert haben.

  5. not gonna happen

    Hätte zwar nichts dagegen, wirds aber mit Sicherheit scheitern.

  6. Keine 1000 Latten für ein Gerät, aber mehr Geld mit „Überraschungen“ verdienen. So bleibt die TCO an Ende gleich.

  7. Wenn die Leute gute Ideen haben und sie umsetzen können, dann wartet die Smartphone-Gemeinde gespannt auf einen neuen Player im Markt. Wenn sie halbgares Zeugs abliefern, wird das ein neuer Rohrkrepierer. Versuchen kann man’s ja!

  8. Sie könnten auch Purism unter die Arme greifen? Die haben schon was und das Librem 5 muss kleiner werden und länger laufen.

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