Oscars 2022: Das sind die Gewinner der Preisverleihung

In der gestrigen Nacht wurden die Gewinner der 94. Academy Awards alias Oscars verkündet. Apple dürfte sich freuen, denn dessen Produktion „Coda“ räumte gleich drei Auszeichnungen ab: einmal für den besten Film, für das beste adaptierte Drehbuch und für Troy Kotsur als besten Nebendarsteller. Letztere Prämierung kann ich nachvollziehen, die beiden erstgenannten aber nur schwerlich.

So fand ich „Coda“ ganz in Ordnung, die Geschichte ist aber meiner Meinung nach extrem vorhersehbar und alle Charaktere sehr flach. Handwerklich wirkt der Streifen ebenfalls mehr wie ein TV- denn wie ein Kinofilm. Man nimmt da in Sachen Geschichte alle möglichen Klischees aus Teenie-Dramen und Seifenopfern mit. Aber Geschmäcker sind verschieden und „Coda“ hat zumindest in einem Punkt Maßstäbe gesetzt: Man verpflichtete tatsächlich echte Gehörlose für die entsprechenden Charaktere.

Obwohl die 94. Academy Awards zunächst eher dröge verliefen, gab es dann doch noch Berichtenswertes, als Will Smith dem Comedian Chris Rock eine Ohrfeige verpasste. Anlass waren angeblich Witze, die Rock über den Haarausfall von Smiths Ehefrau Jada Pinkett Smith gerissen hatte und die bei dem Schauspieler wohl mehr schlecht als recht ankamen.

Unten findet ihr die weiteren Gewinner aufgelistet. Könnt ihr die Ansichten der Academy teilen oder hättet ihr die Oscars völlig anders verteilt?

Die Gewinner der 94. Academy Awards

  • Bester Film: Coda
  • Bester Hauptdarsteller: Will Smith (King Richard)
  • Bester Nebendarsteller: Troy Kotsur (Coda)
  • Beste Hauptdarstellerin: Jessica Chastain (The Eyes of Tammy Faye)
  • Beste Nebendarstellerin: Ariana Debose (West Side Story)
  • Bester AnimationsFilm: Encanto
  • Beste Kamera: Dune
  • Beste Kostüme: Cruella
  • Beste Regie: Jane Campion (The Power of the Dog)
  • Beste Dokumentation: Summer of Soul
  • Bester Doku-Kurzfilm: The Queen of Basketball
  • Bester Schnitt: Dune
  • Bester Internationaler Film: Drive my Car
  • Bestes Make-up / beste Frisuren: The Eyes of Tammy Faye
  • Bester Original-Soundtrack: Hans Zimmer (Dune)
  • Bester Original-Song: Billy Eilish und Finneas O‘ Connel „No Time to Die“
  • Bestes Produktionsdesign: Dune
  • Bester animierter Kurzfilm: The Windshield Wiper
  • Bester Kurzfilm: The Long Goodybe
  • Bester Ton: Dune
  • Beste visuelle Effekte: Dune
  • Bestes adaptiertes Drehbuch: Coda
  • Bestes Original-Drehbuch: Belfast

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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29 Kommentare

  1. Ich finde Dune hätte auch den Oscar für die besten Kostüme bekommen müssen. Die Oscars für die Musik und SFX sind absolut verdient aber der Film ist ein multimediales Gesamtkunstwerk. Selten hat mich ein Film so gebannt.

    • Absolut. Und Denis Villeneuve war als bester Regisseur noch nicht mal nominiert, dabei ist er zur Zeit einer der größten. Und gerade in Dune merkt man, dass dieser Film seit Jahrzehnten sein Traum war, und das ist ihm hervorragend gelungen. Genialer Film von einem genialen Regisseur.

  2. „Beste Kinematografie“ – Die Rubrik heißt auf Deutsch „Beste Kamera“.
    Merke: Nicht jeder Anglizismus bedarf einer wörtlichen Übersetzung 😉

  3. Wolfgang D. says:

    Schlechter Komiker müssen mit einem Echo auf ihre miesen Pseudowitze klar kommen, danke Mr. Smith.

    • André Westphal says:

      Ein sehr radikales Menschenbild, das du da propagierst: Ein schlechter Witz rechtfertigt also Gewaltanwendung? Dem kann ich mich leider so gar nicht anschließen.

      Ich halte aber auch für möglich, dass das Ganze inszeniert war, um für Gesprächsstoff zu sorgen, da die Oscar-Verleihung ja immer mehr an Relevanz eingebüßt hat in den letzten Jahren.

      • Also mich macht es auch fassungslos, dass ein Komiker auf der Bühne mit Gewalt angegriffen wird. Ich gehe davon dass es nicht inziniert war. Ich habe zwar nur die ganzen Uploads auf Reddit vorhin gesehen, aber bei einer Inzinierung hätte Smith nicht wiederholt „fucking“ im Live-TV gesagt, was in den USA wohl zu einer Gefängnisstrafe führen kann. Das war wohl auch der Punkt an dem die anderen Gäste realisiert haben, dass es keine Show war.

        Ich finde es auch ein Armutszeugnis dass man auf Seiten der Veranstalter nicht die Courage hatte Smith der Verantstaltung zu verweisen. In keinem Unternehmen würde man Gewalt am Arbeitsplatz tolerieren.

      • Wolfgang D. says:

        „Ein sehr radikales Menschenbild, das du da propagierst“
        Warum darf man sich nicht gegen Gewalt durch Worte nicht mit einer anderen Form von Gewalt wehren, oder solches verhalten Aktion=Reaktion gar gut finden? Wer es mag, der kann ja gerne auf sich und seinen Liebsten herumtrampeln lassen – aber soll solche Selbstaufgabe nicht von anderen fordern.

        Zumal beten und friedensdemonstrieren heutzutage bekanntermaßen nicht hilft, und nicht jeder dermaßen viel Geld besitzt, „den Beleidiger“ bis in den Konkurs zu verklagen, wie es ein bekannter Investor und Trump-Unterstützer vor nicht allzulanger Zeit exerzierte.

        „Ich halte aber auch für möglich, dass das Ganze inszeniert war“
        Als sichtbare Showeinlage jedenfalls der einzige Höhepunkt der Show mit der gewünschten gesprächsfördernden Wirkung. Aber das kurze schnelle Ausholen von Smith, und Rock sieht getroffen aus (wie im Ausschnitt der TS zu sehen), müsste der Stunt schon sehr gut abgesprochen worden sein.

        Als weiteren Höhepunkt kam, Behinderte dürfen jetzt endlich die eigene Behinderung schauspielern. Hamlet’s Monolog in Gebärdensprache (als Beispiel, weil Hauptdarsteller stumm) wäre echter Fortschritt gewesen. So bleibt es eine bloße peinliche Demonstration politischer Überkorrektheit, für die Sammlung von Zusatzpunkten bei einer gewissen Klientel. Alle Gutmenschen konnten somit zufrieden nach Hause gehen.

        Insgesamt, einfach eine Veranstaltung zum Abschaffen. Spart viel CO2…

        • André Westphal says:

          „Warum darf man sich nicht gegen Gewalt durch Worte nicht mit einer anderen Form von Gewalt wehren…“

          Weil es per Gesetz berechtigterweise verboten ist, jemand anderem eine zu schallern, nur weil man dessen Humor nicht teilt.

          • Diese „Gewalt geht gar nicht“-Nummer ist genauso unmenschliche Moralapostelei wie einen Film zu pushen, weil er „brutalstmöglich inklusiv“ ist. Mehr abgehen könnte einem bei CODA nur noch einer, wenn die Darsteller afroamerikanische people of color mit trans-Hintergrund UND gehörlos wären. Wie geil ist das denn? Hier ist ihr Oscar! Nee, wenn meine Frau eine Krankheit hätte und ein Komiker sich über sie lustig machen würde, wäre in meinen Augen eine Ohrfeige mehr als gerechtfertigt. Sowohl als „Gewalt“ (heul doch), als auch im historischen Zusammenhang als Symbol der Verletzung der Ehre.

          • Biff Tannen says:

            @André: jemanden aufgrund seines Aussehens eines bloßzustellen (und dann auch noch vor einem Millionenpublikum) hat mMn nichts mit Humor zu tun. Das ist eher Beleidigung, was auch per Gesetz verboten ist. Sollte Chris Rock von der Krankheit gewusst haben (was ja sehr gut sein kann), ist das ganze noch mal eine ganze Schippe krasser zu bewerten.
            Mir ist nicht ganz, warum du das schönreden musst. Das eine Unrecht hebt das andere Unrecht doch nicht auf…

      • Inszeniert war das mit Sicherheit nicht.
        Ich glaube, dass Smith’s Familie enormen Hass ausgetzt ist und das war der Tropfen, der das Fass überlaufen brachte – auch wenn es wahrscheinlich nur ein vermeintlich verunglückter Scherz war, der aber auch sehr wehtun kann – siehe Jada’s Gesichtsausdruck. Natürlich war das eine Überreaktion. Absolut inakzeptabel.

        Leider neigt natürlich dann die Öffentlichkeit dazu, es sofort generalisiert einordnen zu wollen: Toxische Männlichkeit“ – „Sie hätte sich selbst wehren müssen.“ – „Frauen müssen verteidigt werden“ – „Genug ist genug“ – „Satirefreiheit“ usw.
        Aber diese Diskussionen sind echt nicht zielführend. Wir wissen nichts über die Familie und ihren seelischen Zustand. Das geht uns sicherlich auch nichts an.

        Es sollte uns einfach nur ein Beispiel sein, wie man es nicht machen sollte, jedoch ohne moralisch, überheblich vom Sofa aus Schnappatmung zu bekommen.

        • Kann die Reaktion nachvollziehen, da der Scherz auf Smiths Frau und deren Haare bezogen war und sie eben jene wohl durch eine Krankheit verloren hat und nicht aus der Laune heraus abgeschnitten hat. Aber da muss man sich besser unter Kontrolle haben. Am Ende haben beide verloren! Aber komisch, dass Smith erst mitlachte um dann wenig später aufzustehen.

  4. Coda ist nichts weiter als eine Kopie des französischen Films „Verstehen Sie die Béliers?“ mit der großartigen Sängerin Louane in der Hauptrolle. Schon krass, dass jetzt schon stumpfe Kopien anderer Filme einen Oscar gewinnen.

    • Hollywood kopiert so oft gute europäische Filme und verwurstet sie für den US-Geschmack, da könnte man glatt eine eigene Oskar-Rubrik draus machen: „Beste Kopie eines europäischen Films“. 😉

      Muss aber nicht immer schlecht sein.

      • André Westphal says:

        Machen sie mit asiatischem Stoff aber auch gerne. Manchmal kommen bei den Hollywood-Remakes ganz gute Sachen heraus – etwa „Vanilla Sky“. Manchmal verlieren die Vorbilder so aber auch komplett ihren Charme.

        • Witzig, dass du ausgerechnet Vanilla Sky nennst. Genau an den hatte ich auch gedacht, als ich meinen letzten Satz schrieb.

        • Es heißt ja, Ausnahmen bestätigen die Regel. Und die Regel ist, dass bei den US-amerikanischen Neuverfilmungen asiatischer Stoffe eher so Remakes aus der Kategorie „Oldboy“ rauskommen. Wirklich schrecklich ist das auch bei diversen Anime-Neuverfilmungen, wobei da viele Originale m.E. generell nicht ins Realfilmformat konvertibel sind, weil sie – was viele in Hollywood nicht zu begreifen scheinen – gerade von ihren oft unglaublich detailreichen, meisterhaft gezeichneten Bildern und dem japanischen Flair leben. (Fairerweise betrifft das aber nicht nur Hollywood, die japanischen Realverfilmungen populärer Anime sind gleichermaßen ebenso gruselige wie faule Cashgrabs.)

    • Coda „als stumpfe Kopie“ zu bezeichnen, ist schon eine arg stumpfe Kritik; es ist schließlich ein völlig anderer Film und schon mal keine Komödie wie „Verstehen Sie die Béliers?“

      • Es ist ein und die selbe Story. Sorry, aber das ist für mich dann eine Kopie. Klar etwas abgewandelt, aber trotzdem zeigt das mal wieder die Kreativitätsflaute in Hollywood, wenn so ein Film dann den höchsten Oscar gewinnt.

  5. Nix interessiert mich weniger als die Oskars, weil die Oskars laufend an Filme gehen, die mir nicht zusagen. Also mir bietet das keine Hilfe bei der Filmwahl. Die IMDB Note ist das einzige Kriterium, von dem ich mich leiten lasse.

    • Aha und was heißt das? Du guckst und dir gefallen nur Filme, die eine 10 von 10 IMDB-Note haben? Also das, was alle mögen?

      • Selbst wenn das bei @HO so ist: Na und?
        Allerdings bringt man sich so auch um Filme, die jenseits bzw. neben dem Mainstream liegen, aber trotzdem sehenswert sind.
        Nunja, wede*r, wie er/sie mag.
        ¯\_(ツ)_/¯

  6. Alle fallen auf die Show von Smith und Rock rein, die sich bestimmt im Backstage ob ihrer Performance gegenseitig beglückwünscht haben.
    Solchermaßen geschauspielerten Beef kennt man auch anderswo in der Showbranche. Je mehr Empörung umso mehr Aufmerksamkeit umso mehr Geld für weitere Auftritte.

    • Du meinst Pocher?

    • Schien mir auch aus den Augenwinkeln betrachtet und mit einem durch maximalem Desinteresse an dekadenten Celebreties getrübten Blick ein schlecht umgesetzter Show-Punch gewesen zu sein. Aber dann dachte ich, wokes Hollywood würde doch nie eine derart krasse Performance zu Black-on-black-Crime erlauben, so nötig weil aufrüttelnd sie auch sein mag (Schwarze werden beinahe ausschließlich von Schwarzen ermordet/Schwarze ermorden auch unverhältnismäßig viele Asiaten, Latinos und Weiße, während die ausgeführten Morde durch Täter anderer Ethnien in der Regel auf deren Milieus begrenzt bleiben).

  7. Geht einfach gar nicht was er da gemacht hat, es war offensichtlich ein „Komiker“, auch wenn der Witz vielleicht nicht seinen Geschmack getroffen hat.
    Stellen wir uns einmal vor er hätte eine Komikerin geschlagen, dieser Aufschrei…

  8. Es führt definitiv nicht zu einer Gefängnisstrafe wenn im US-TV eines der sieben „verbotenen“ (7 dirty words) Wörter (fuck, cock, cunt, motherfucker, cocksucker, shit and piss) benutzt wird. Das Network bekommt eine hohe Strafe. Es wird zudem unterschieden ob es im Free-TV oder Pay-TV passiert. Im Pay-TV hört man diese Wörter übrigens sehr oft, denn diese Känäle sind in der Regel auch nicht frei zugänglich.

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