Oppos Zukunft ohne Akkus: Geräte erhalten Energie durch Bluetooth, WLAN und Mobilfunk

Oppo sieht die Zukunft von Smartphone, Laptop, IoT-Geräten & Co. ohne Akkus. In einem aktuellen Whitepaper, „Zero-Power Communication“, skizziert der chinesische Hersteller, wie er sich diese Zukunft mit weniger Akkus ausmalt. Man habe bereits die Machbarkeit des Konzepts nachgewiesen und plane die Technologie in den nächsten 3 bis 5 Jahren auf den Markt zu bringen.

Klingt erst einmal visionär. Die Technologie dahinter ist aber bekannt. So wird die benötigte Energie der Geräte direkt aus Bluetooth-, WLAN- und Mobilfunksignalen gewonnen. Kommt bei Samsung beispielsweise schon in einer Fernbedienung für den Fernseher zum Einsatz. Der Vorteil liegt auf der Hand: Das Aufladen des Geräts entfällt und ein Akku müsste nicht mehr am Ende seiner Lebensdauer getauscht werden.

Dies könnte langfristig Geräte mit höherer Lebenserwartung liefern (Stichwort: Nachhaltigkeit). Praktisch zudem für Sensoren im Smart Home oder andere Geräte mit kurzer Akkulaufzeit – wie Wearables. Die fällt, trotz Fortschritten bei der Batterietechnologie, doch noch zu knapp aus. Zudem: Geräte ohne Batterien können kompakter und vor allem auch kostengünstiger gebaut werden. Dies könnte auch Produkte wie die AirTags auf ein neues Level heben.

In Sachen „Zero-Power-Communications“ arbeitet Oppo mit weiteren Partnern zusammen. Die Hochfrequenzenenergie wird hierbei zur Stromerzeugung genutzt. Ob das bei deutschen Funklöchern derzeit wohl so dankbar wäre? Während von Mobilfunkgeneration zu Mobilfunkgeneration vorrangig die Datenübertragung im Fokus stand, könnte sich das bei der Entwicklung von 6G bald ändern. Die 5G-Technologie dürfte, so Oppo, noch einige Jahre in Sachen Datenraten mit weiteren Entwicklungen schritthalten. So liege der Schwerpunkt bei der 6G-Entwicklung eben auf Technologien wie „Zero-Power-Communications“. Passiv kommt dies in ähnlicher Form bereits bei RFID zum Einsatz. Dort jedoch nur auf kurze Distanzen und mit geringer Effizienz.

Während Samsung die Technologie bereits im kleinen Rahmen in einer TV-Fernbedienung einsetzt, habe Oppo bereits ein eigenes Zero-Power-Communication-System aufgebaut und die Machbarkeit des Konzepts unterstrichen. Insbesondere zur Kurzstreckenkommunikation sei die Technologie einsetzbar. Schauen wir mal, wie sich das Ganze weiterentwickelt und welche Rolle es dann tatsächlich bei 6G spielt.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

16 Kommentare

  1. > Oppo sieht die Zukunft von Smartphone, Laptop, IoT-Geräten & Co. ohne Akkus.

    Whitepaper gelesen? Es geht um Schaltungen ohne Stromversorgung, nicht um Telefone ohne Akku.

  2. Ich hatte dazu schon bei dem Beitrag zur Samsung-Fernbedienung was geschrieben.
    https://stadt-bremerhaven.de/samsung-laedt-die-fernbedienung-ueber-das-wlan/#comment-1314750
    Die Energiemenge, auch die kombinierte von allen möglichen Kommunikationsvarianten, die auf diese Weise verfügbar ist, ist einfach irrwitzig gering. Ich bin wirklich gespannt ob da eine brauchbare Technologie dahinter steckt oder ob es nur Marketingblabla ist.

    • „Die Energiemenge, auch die kombinierte von allen möglichen Kommunikationsvarianten, die auf diese Weise verfügbar ist, ist einfach irrwitzig gering.‘

      Alles eine Frage der Energiedichte, viel hilft viel. Je mehr rausgebratzelt wird, desto mehr kommt an. Richtig dimensioniert kann man auch höhere Lasten betreiben, ohne auf Steckdosen angewiesen zu sein. Ich war mal in einem Werk, in welchem Aluminiumbarren erzeugt werden. Vor betreten hieß es, alles abzulegen, was Metall enthält, könnte sonst heiß werden. Das Magnetfeld war saftig…

      • Äh, nein. Das was Du meinst ist ein magnetisches Wechselfeld, welches in Metallen Wirbelströme erzeugt, die das Metall erwärmen. Das ist etwas komplett anderes als HF-Funktechnik.

  3. Also realistisch für Anwendung im Feld ist das nicht.
    Nicht mal um Größenordnungen.

    Was geht sind einzelne kleine Schaltungen in räumlicher Nähe zum Sender. Macht v.a. Sinn bei beweglichen Objekten, zb Sensoren in einer Produktionsanlage.

    Aber ein Handy?
    Ja nie im Leben!

    Aber die Vorstellung dass den Aluhüten Funken von Ohr zu Ohr springen ist schon lustig…

    • @Js

      Stell dir mal vor,es gibt selbst in BERLIN,und das mitten in der Stadt, Straßen in welchen du mit O2 kein mobiles Internet hast.

  4. „Ob das bei deutschen Funklöchern derzeit wohl so dankbar wäre?“

    Welche Funklöcher genau? Mir sind kaum bis keine Orte bekannt wo es wirklich kein Netz gibt. Mal tief im Wald oder in einem unbewohnten Tal vielleicht. Wenn die Geräte ihre Energie aus dem Mobilfunknetz ziehen, dann werden sie sich dafür sicher nicht erst einbuchen müssen. Im Grunde wäre es nicht auf den Mobilfunk beschränkt, sondern könnte generell die in der Umgebung vorhanden Strahlungsenergie sein. Für für eigentlich Funktion der Technik, zb Sensoren die einen Standort übermitteln, dafür ist dann natürlich ein Netz nötig. Da kommt es drauf an welchen Anbieter ich in welcher Region wählen. Alle haben ihren guten und nicht zu guten Plätze im Land.

    • „Mir sind kaum bis keine Orte bekannt wo es wirklich kein Netz gibt. Mal tief im Wald oder in einem unbewohnten Tal vielleicht. “

      Hier, die Straße runter, da hat man selbst draußen auf der Terrasse keinen brauchbaren Empfang. Die Häuser stehen seit über 20 Jahren und genau so lange ist die Mobilfunkversorgung quasi nicht existent. Und nein, keine Pampa, das nächste Ballungszentrum, eines der größeren Sorte, ist keine 20km entfernt

      • Tut mir leid für dich… Echt kein Netz? Kein Anbieter oder nur gerade dein Anbieter nicht? Das muss echt eine unbekannte Straße sein… Es stimmt nicht alle Anbieter haben überall ein gutes Netz, aber echt keiner?

      • Schaut aus wie erwartet. Ein echtes Funkloch wo kein Anbieter funktioniert ist wie du Suche einer Nadel im Heuhaufen.

    • Ich bin momentan entsprechend nicht so unterwegs aber zuletzt hatte ich erstaunliche Erfahrungen in Hamburg gesammelt. Mittendrin kein Empfang.
      Hier im Südlichsten Hessen hat sich das auch verbessert seit die Anbieter ihre Türme zusammen nutzen. Das war ein Graus. Auf manchen Strecken hätte man von jedem eine Simkarte gebraucht für durchgehenden Empfang.

  5. Die batterielose Technik ist nicht ganz neu, war bekannt als Detektor-Empfänger vor ca. 100 Jahren. Aber nur in Sendernähe brauchbar 🙂

  6. Sebastian Just says:

    Lieber wäre mir als Verbraucher gewesen, wenn ich folgende Überschrift gelesen hätte

    „Oppos Zukunft mit Updates: Geräte erhalten endlich Updates durch Bluetooth, WLAN und Mobilfunk“

    Bisher wäre es ja schon ein Fortschritt, wenn Oppo und Oneplus per SD Karte oder Diskette zu updaten wären

  7. „Geräte mit höherer Lebensdauer“ lol. Wie verdient man damit Geld weniger zu verkaufen, wo Wachstum doch die Grundlage jedes erfolgreichen auf Krediten basierten Systems ist?
    Ist irgendwem bekannt, dass Deutschland weit verschuldeter ist als viele Länder in Südeuropa zusammen? Lediglich das Wachstum bringt die guten AAA Raten und die Illusion wir wären irgendwo besser. Wir leben nach wie vor auf Kredit und seit Europa und auch besonders Covid hat sich das nochmal drastisch gesteigert.

    Wachstum ist die große Lüge an jedwedem eh zweifelhaften Umweltschutz. Man kann vorhandene Strukturen zerstören und kurzzeitig eine Illusion von Wachstum schaffen, weil alles neu erschaffen werden muss, aber währenddessen steigen die vorhandenen Schulden schon drastisch, weil das ja finanziert werden muss und am Ende kann kein wirklicher Umweltschutz stehen weil die Schulden bedient werden müssen. Schulden die hier so groß geworden sind, dass nicht mal das alte System sie zahlen könnte.
    Ein auf Umweltschutz setzendes System kann nur nicht kreditbasiert und ohne Zwang zu Wachstum möglich sein. Das ist jedoch utopisch. Da niemand je die bereits vorhandenen Schulden zahlen kann. Im Gegenteil, was wir machen ist eine Anhäufung von Schulden mit immer geringerer Möglichkeit zur Tilgung. Merkel selbst hatte kurzzeitig diese Helligkeit, als sie sagte, dass das bedingungslose Grundeinkommen(ursprüngliche Version, nicht was heute als das verkauft wird!) nicht möglich ist so lange wir verschuldet sind, wobei das jedoch gar nicht so klar ist wie die Sache mit dem Umweltschutz.

  8. Will man bei Oppo auf den Tesla-Hype aufspringen? Drahtlose Übertragung von Ernergie gibt’s seit mehr als 100 Jahren via Teslaspule.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tesla-Transformator

    Wird nur interessant, wer sich eine Teslaspule ins Schlafzimmer stellt, um im Garten dann sein Smartphone zu laden. Auch werden sich die Nachbarn über den gestörten Fernsehempfang freuen, wenn der Nachbar drahtlos sein Smartphone lädt.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.