Online-Shopping: Studie zeigt das Ausmaß von Retouren

Online einkaufen, das bietet viele Vorteile: Keine Fahrwege, kein Schleppen – alles wird bequem nach Hause geliefert. Und dann besteht ja auch die Möglichkeit bestellte Waren innerhalb von 14 Tagen zurück zu geben. Nun gibt es eine neue Studie, die ermittelt hat, wie hoch die Rücksendewahrscheinlichkeit ist.

Die Ergebnisse solltet ihr aber mit etwas Vorsicht genießen: Denn befragt wurden 538 Teilnehmer im Alter zwischen 14 bis 29 Jahren. Darum kann man die Ergebnisse nur eine spezielle Altersgruppe beziehen und nicht auf alle Kunden. Dabei überraschen die Ergebnisse wenig: Besonders häufig wird nämlich bestellte Kleidung zurückgeschickt. Es gibt aber auch je nach Zahlungsart Unterschiede. Am niedrigsten war die Wahrscheinlichkeit einer Retoure bei der Zahlung auf Vorkasse und am höchsten beim Kauf auf Rechnung. Im Ergebnis führe das laut der Studie dazu, dass, zumindest von den Studienteilnehmern, wohl im Bereich Fashion jeder zweite Online-Kauf am Ende wieder zurückgeschickt wird.

Es gibt dabei auch Unterschiede zischen Männern und Frauen – sowohl bei Unterhaltungselektronik, Fashion als auch Medien / Büchern senden Frauen nämlich häufiger bestellte Artikel zurück als Männer. Besonders groß ist hier der Unterschied bei gekaufter Kleidung: Bei Männern liegt die Retourewahrscheinlichkeit demnach bei 40,29 %, während sie bei Frauen bei stolzen 54,27 % liegt. Am häufigsten werden offenbar modische Textilien und Schuhe retourniert. Jener spezielle Unterbereich weise gar Retourenquoten von 70 bis 80 % auf.

Mit ein paar gewagten Zahlenspielereien unterstellt man im Versandhandel insgesamt eine Retourenquote auf Paketbasis von ca. 28,6 %. Rund 286 Mio. Retouren im Jahr in Deutschland werden unterstellt. Es handelt sich dabei aber um eine Schätzung und da man hier eher gewagt auf Basis mehrerer Schätzungen hochrechnet, ist das mit Vorsicht zu genießen. Klar ist, dass sicherlich viele bestellte Waren zurückgehen: Ich selbst lese immer wieder in Foren von Nutzern, die sich teilweise den gleichen Fernseher mehrfach bestellen, um bei allen Exemplaren die Bildqualität zu mustern und natürlich am Ende nur einen zu behalten. Auch bei Kameras und Objektiven wird gerne so vorgegangen.

Was für die Besteller praktisch ist, ist für die Händler natürlich aufwändig und auch kostspielig. Schließlich müssen die Händler in der Regel die Rücksendekosten tragen und nach dem Erhalt auch prüfen, ob die zurückgeschickte Ware noch neuwertig bzw. vollständig ist. Gerade für kleinere Händler ist das ein ernsthaftes Problem, da die Kosten pro Retoure für sie tendenziell höher sind als bei großen Anbietern wie etwa Amazon. Die Prozesskosten variieren aber auch je nach Produkt: Ein retournierter Elektronikartikel muss genauer geprüft werden als ein Kleidungstück. Auch der Wertverlust spielt da eine große Rolle.

Beispiel: Bekommt der nächste Kunde einen zuvor retournierten Artikel als Neuware angeboten, beschwert er sich eventuell. Deswegen können Händler einmal zurückgeschickte Ware manchmal nur noch als B-Ware anbieten – kennt ihr alle als Amazon Warehousedeals. Befragte Händler geben an, dass sie einen durchschnittlichen Wertverlust von 13,1 % für retournierte Waren hinnehmen müssen. Durchschnittlich kostet eine Retoure einen Versandhändler 15,18 Euro. Dabei entfallen 7,93 Euro auf die Prozesskosten und 7,25 Euro auf den Wertverlust. In der Praxis schwankt der Wert aber je nach Produkt eben erheblich.

Bedenken sollte man, dass die Händler aber natürlich nicht dumm sind: Jene Kosten kalkulieren die Anbieter bereits in ihre Verkaufspreise ein. Generell sind Retouren dabei ein Subventionsgeschäft: Kunden, die wenig zurückschicken, finanzieren über höhere Preise jene Kosten, welche die Viel-Retournierer verursachen. Wie schon angedeutet, ist das mit der Ausnutzung des Rücksenderechts so eine Sache: Wer etwa heiß auf ein neues Smartphone ist und es deswegen bei mehreren Händlern vorbestellt, um am Ende natürlich nur das zuerst gelieferte zu behalten, verursacht dabei für alle anderen Beteiligten unnötige Kosten.

Wer jedoch nun argumentiert, bei weniger Retouren würden automatisch die Preise sinken – auch das ist freilich eine Milchmädchenrechnung. Denn dann wäre es durchaus möglich, dass sich die Händler die höhere Marge einfach einstecken. Wie sieht es denn bei euch aus? Ich selbst schicke extrem wenig zurück – eigentlich nur, wenn Ware beschädigt oder unvollständig ist. Dazu muss ich sagen, dass ich Kleidung selten online kaufe, sieht man mal von Geek-Shirts ab. Retourniert ihr häufig oder eher selten?

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

47 Kommentare

  1. Ich schicke selten etwas zurück. Habe aber zwei Sachen Retour geschickt, einen hochwertigen Tracker: Grund der hat bei knapp 2KM 500 Schritte zu viel angezeigt mit zwei anderen Trackern verglichen. Ein Smartphone Neffos von TP-LINK, normal ein Supergerät, aber es wurde immer über Roaming gegangen, obwohl kein Roaming möglich war bzw hier existiert. Die Zweite SIM-Karte konnte nur telefonieren aber nicht angerufen werden und es ging auch kein Internet (Ein Software Problem). Ein Xiaomi smartphone geholt und hier funktioniert alles ohne Probleme.

    • Peter Brülls says:

      Ja, aber das sind ja Reklamationen, wie man sie auch im lokalen Einzelhandel hat. Wenn ich für so was 10 Kilometer zum Mediamarkt fahre, ist das auch keine Freude.

      • elknipso says:

        Im normalen laden darf man aber unter Umständen noch diskutieren und sich eine Fehlbedienung unterstellen lassen. Da ist die Rückgabe beim Onlinekauf schon sehr viel komfortabler.

        • Peter Brülls says:

          Hatte ich Gottseidank in Jahren nicht mehr. Das meiste was verkauft wird, hält schon. Der Wasserkocher letztens allerdings nicht, wurde aber auch anstandslos von MediaMarkt zurückgenommen und das Geld ausbezahlt.

  2. Bei Kleidung gibt es nunmal keine einheitlichen Größen, da sind Toleranzen von bis zu 4 cm die Regel. Da kann man das gleiche Modell dreimal bestellen und wenn man Glück hat passt eins-vorausgesetzt, die Größenangaben werden halbwegs eingehalten.

    Bei Schuhen ist es ähnlich. Zwar stimmt die Länge, aber ob die Breite passt, sieht man erst nach Anprobe.

    Wirklich ein Problem ist die Retoure aber nicht. Was ein Onlinehändler an Ladenmieten für Filialen spart, gibt er eben für Retouren wieder aus.

    Die Margen bei Textil sind aber so gewaltig (300-1500%), das der Handel offenbar kein Interesse an Verbesserungen hat. Und letztlich werden die Änderungsschneidereien dadurch am Leben gehalten.

    • Peter Brülls says:

      Es gibt auch keine einheitlichen Größen, weil es keine einheitlichen Menschen gibt. Schon beim Schuh musste man ja locker drei, vier werte beachten, um halbwegs sinnvoll was abbilden zu können. Und das ist ein Körperteil, was sich meistens kaum noch ändert, wenn man nicht ernsthaft krank wird.

      • Das ist so nicht richtig. Es gibt natürlich Standardgrößen, aber die Hersteller scheinen in Asien einfach Etiketten nach dem Zufallsprinzip zu vernähen. Bei derselben Marke hatte ich schon alles: S passte, beim nächsten Sweatshirt war XL genau richtig. Markenware! Das geht natürlich so nicht.

        • Peter Brülls says:

          Es gibt Standardgrößen, aber beruhen auf teilweise Jahrzehnte alten Messungen in unterschiedlichen Ländern. Und decken nicht mal alle Messpunkte ab.

  3. Ich kaufe meine Kleidung (mit Ausnahme der Unterwäsche) ausschließlich im stationären Handel, was schlicht damit begründet ist, dass man die Größenangaben heute getrost ignorieren kann. Natürlich könnte ich mir die Kleidung allesamt nach Hause schicken lassen und dann erst anprobieren, aber das möchte ich gar nicht. Reißt beispielsweise eine Hose und ich brauche rasch Ersatz, dann gehe ich in den Handel, wo ich die neue Hose sofort mitnehmen kann.

    Im Bereich Elektronik habe ich noch nie etwas zurückgeschickt. Ich kaufe bei ausgewählten Händlern und investiere hier und da ein paar Euro mehr in die Qualität. Dazu pflege ich mein Eigentum auch, damit dieser lange hält.

  4. Peter Brülls says:

    Meine quote ist bei 1% und das beinhaltet defekte oder unvollständige Ware. Hauptsächlich großformatige Bücher, die mit Dellen ankommen, weil Amazon oder Thalia nicht vernünftig verpacken. Leider ausländische Bücher, die es im lokalen Handel nicht gibt. Sehr selten mal ein Fehlkauf, wo ich versehentlich was doppelt bestellt habe, was dann auch zu teuer ist um es mal eben so zu verschenken. Das kommt aber buchstäblich nur so in fünf Jahren einmal vor.

    Allerdings kaufe ich auch keine Kleidung im Versandhandel. Da geht es wohl auch beim besten Willen nicht ohne Rücksendungen.

    Aus Umweltsicht dürfte aber der eh der exzessive Kleidungskauf das Problem sein, nicht die Art wie sie an den Kunden kommt.

    Insofern fände ich es schon ganz nett, wenn Amazon und co Kunden, die in einem vertretbaren Rahmen zurücksenden – Reklamationen sind ja was anderes – was zugutekommen lassen würden.

    Diese kostenlose Rücknahmepflicht war ja auch die größte Quatsch. Das wirkt immer noch nach, weil sie die Kunden dran gewöhnt haben, und hat seinen Zweck, die lokalen Einzelhändler gleichzustellen, nicht erfüllt.

  5. Eigentlich sende ich nur etwas zurück wenn es defekt ist und der Kaufpreis über 10 Euro beträgt. Da ich mich vorher gründlich über das zu kaufende Objekt informiere, muss ich bis auf einen Defekt auch nichts zurück senden.

    Kleidung sowie größere Elektronikartikel wie Fernseher, AV-Receiver, Blu-ray Player, Lautsprecher, etc. kaufe ich nur im Fachhandel. Dort habe ich über die Jahre hinweg schon meine Ansprechpartner die meine Vorlieben kennen. Das minimiert Fehlkäufe.

  6. Das Problem ist, dass wir alle die Kosten mitfinanzieren, die durch einige wenige Knallköpfe entstehen.

    Die derzeitige Rechtslage kennt da kein Wenn und Aber.

    Ich würde gerne per freiwilligem opt-out auf mein Widerrufsrecht verzichten können und mir die eingesparten Durchschnittskosten mit dem Händler teilen. Rechte (Reparatur, Umtausch und Rückgabe, etc) bei defekt oder falsch gelieferten Waren sind davon ohnehin nicht betroffen, dies läuft nicht unter Widerrufsrecht.

    Solch ein opt-out ist derzeit nicht möglich. Die entsprechende Richtlinie wird in ein paar Jahren zur turnusmäßigen Revision anstehen, hoffentlich bewegt sich die EU hier etwas gen Wahlfreiheit.

    Wenn’s unterm Strich den Extrem-Rückschickern im Geldbeutel weh tut gibt’s auch eine Änderung des Verhaltens.

    • GooglePayFan says:

      „Wenn’s unterm Strich den Extrem-Rückschickern im Geldbeutel weh tut gibt’s auch eine Änderung des Verhaltens.“

      Wenn die Nutzung oder nur die Möglichkeit des Widerrufsrecht Geld kostet (und das ist ja praktisch auch damit gegeben, wenn es eine Ersparnis gibt, wenn man darauf verzichtet), dann werden die Leute, die dieses Recht gern nutzen eben wieder auf den Einzelhandel umsteigen und der Onlinehändler hat genau nichts gewonnen.

      Die Möglichkeit mit den wenigen „Extrem-Rückschickern“ keine Geschäfte mehr zu machen (wenn die wirklich unterm Strich Verlust bedeuten) haben die Händler heute schon und Amazon nutzt das z.B. ja auch.

      • Da die Gruppe der exzessiven Retournierer klein ist glaube ich das nicht, zumal mit denen eh kein Geld verdient wird also ist deren Abschreckung nicht schade. Für den Normalbesteller bliebe wie gesagt natürlich die Nacherfüllung bei Mängeln.

        Im stationären Einzelhandel gibt’s schließlich auch kein Widerrufsrecht.

        Tatsache ist, dass das so nicht weitergehen kann. Kosten und ökologischer Fußabdruck des Internethandels explodieren und das zum Großteil auch wegen der extremen Retouritis.

        • Prinzipiell gebe ich dir Recht, aus wirtschaftlicher Sicht liegst du aber daneben. Dein Vorschlag würde genau das Gegenteil bewirken, von dem was du beabsichtigst. Jeder mit einer kaufmännischen Ausbildung wird dir das bestätigen.

      • Peter Brülls says:

        Der lokale Einzelhandel hat in vielen Fällen kein konkurrenzfähiges Angebot. Selbst bei einer dämlichem Küchenwaage könnte ich an vier Stellen zwischen „nicht da“, „Schrott“ und „zu kurz“ wählen. Den Weg in die Innenstadt zu WMF habe ich mir dann gespart und bei Amazon bestellt. Lag da eh im Warenkorb und war zwischenzeitlich für 5 € günstiger zu haben.

        Die Leute die ich kenne, würden auch höhere Versandkosten akzeptieren, laut eigener Aussage, die ich persönlich für glaubhaft halte, weil sie einfach keine Lust haben Stunden ihres Lebens mit einkaufen zu verschwenden.

        • elknipso says:

          Oh ja das kenne ich. Hatte vor ein paar Monaten mal versucht eine lausige Butterdose im Einzelhandel zu bekommen. Ich war in etlichen Geschäften, hatte aber leider nur die Wahl zwischen sehr hässlich und offensichtlich minderwertig verarbeitet und einer „normalen“ in Standardqualität für – kein Scherz – 29 Euro in einem Karstadt. Für eine Butterdose! Da braucht sich dann doch wirklich niemand mehr zu wundern, wieso der Einzelhandel zugrunde geht.

          Habe mir dann eine, qualitativ nochmal ein gutes Stück höherwertige, inkl. Porto für weniger als die Hälfte online bestellt.

    • elknipso says:

      Die Händler haben heute schon die Möglichkeit unrentable Kunden auszuschließen und tun dies natürlich auch. Nicht alle, aber doch viele.

  7. Das mit den nicht einheitlichen Größen könnte auch relativ einfach gelöst werden, indem der Hersteller entsprechende Größentabellen anbietet die über den Online-Händler einsehbar sind. Bei Sportkleidung ist das ja oft der Fall und hier habe ich dementsprechend bisher kaum etwas retournieren müssen. Trotzdem kann ich verstehen, wenn die Kunden dasselbe Kleidungsstück in zwei oder drei unterschiedlichen Größen bestellen – im stationären Handel würden sie das in der Umkleide genauso machen und am Ende auch nur das nehmen, was passt. Da kann man den Kunden auch keinen Vorwurf machen: Man hat ihnen in den letzten Jahren den Onlinekauf so schmackhaft gemacht das man jetzt wohl damit leben muss. Und letztlich ist es ja auch einfacher als wenn man im Zweifelsfall umtauschen muss und dann zur Retoure noch ein weiteres Paket kommt.

    Was mir allerdings bei Amazon aufgefallen ist: Bei Artikeln bis zehn Euro kann es durchaus vorkommen, dass man im Falle des Widerrufs den Artikel gar nicht zurücksenden muss und ihn quasi geschenkt bekommt. Vermutlich, weil es für Amazon kostentechnisch günstiger kommt, vor allem bei kostenlosem Versand in beide Richtungen, wie es bei Kleidung meist der Fall ist.

    • Bei ordentlichen Händlern ist das auch der Fall. Da werden sämtliche Maße der Kleidung angegeben, damit man noch vor dem Bestellen testen kann, ob der Bauch auch noch unter das Shirt passt. Es gibt sogar Shops, die sämtliche Waren nochmal durchmessen. Aber das entspricht natürlich nicht der Geiz-Mentalität. Denn solche Service-Leistungen müssen natürlich bezahlt werden. Und bezahlen ist ja nicht gerade der beste Teil beim Online-Shopping, wie man beim Versand sieht. Das will weder der Kunde noch der Händler bezahlen, weshalb die boomende Branche des Paketversands für Arbeitsplätze sorgt, von denen man nicht einmal eine Wohnung bezahlen kann.

  8. Bequem nach Hause geliefert. Da muss ich schon lachen. Bei meinen Paketen per DHL kommt 1 von 10 bei mir direkt an. Etwa 3 werden bei Nachbarn abgegeben, 5 direkt in die Filiale gebracht und für 1 bin ich unter der angegebenen Adresse nicht wohnhaft, weshalb es zurück zum Absender geht, der mir die Kosten dafür anrechnet. Wohlgemerkt, bin ich immer(!) vor Ort an der Hauptstraße meines Teils der Landeshauptstadt Potsdam, es ist ein großer Parkplatz mit immer freien Plätzen 2-40m von meiner Eingangstür entfernt, diese hat eine super und konstant funktionierende beleuchtete und mit dicken Druckbuchstaben versehene Klingel. Nur leider wohne ich in der 4. Etage. Aber nie wiegt ein Paket über 2kg und niemals sind es mehr als 2. Alle 15 Pakete erhalte ich Tage später mal eine Benachrichtigung über Ablegung woanders, sonst nie. Das ist die Realität.

    • GooglePayFan says:

      Kennste Packstation? Kennste? Kennste?

      • Was ist das denn für eine besch… Antwort.

        Mir geht es ähnlich wie Carl und bin mittlerweile dazu übergegangen eben jene Packstationen zu nutzen oder Pakadoo. Jedoch hat Pakadoo das Problem, dass zb Amazon eigener Logistikdienstleister gerne nach 6Uhr liefert, wenn meine Pakadoo-Stelle nichts mehr annimmt. Generell finde ich Packstationen ja gut ändert aber halt nichts an dem Problem, das Carl beschreibt und ist eher eine Behelfslösung.

        • Peter Brülls says:

          Das Problem, dass Carl beschreibt, ist eben nicht gegeben. Da wo ich wohne, kommen Pakete an, werden unter das carport gestellt oder in die Kiste vor dem Haus gestellt und kommen da auch nicht weg. Packstation habe ich auch, auf dem Firmengelände (1000 Leute vor Ort), der worst case ist seit Jahren, dass es in den postladen gegenüber der Firma umgeleitet wird.

          Und bequemer ist relativ. Ihr könnt mir nicht erzählen, dass ein bisschen suche im Internet und dann ggf. der Gang zum Nachbar länger dauert als mehrer lokale Geschäfte anzufahren, außer wenn diese direkt auf dem Weg liegen.

      • Bequem? Kennste?

      • elknipso says:

        Schon mal auf die Idee gekommen, dass die Dinger viel zu weit weg sind?

  9. Ich beobachte eine kulturelle Entwicklung zur Massenbestellung nur um zu Probieren. Dieses Gratisnutzen kann ich bei Bekannten hingegen kaum noch feststellen. Es geht da gar nicht mal um Passformen. Es wird völlig ungeniert in allen Bereichen verschiedenes ausprobiert.
    Ich empfinde das als frech, da entweder ein nächster Kunde etwas gebrauchtes erhält oder die Sache gar sinnlos vernichtet wird und die Kosten grade bei Gratisrücksendung von allen „Unschuldigen“ getragen werden.
    Ich informiere mich vor einem Kauf in diesem Internet und reklamiere nur bei Fehlern. Vielleicht habe ich bisher nur Glück aber alles passt und ist das beste für meine Ansprüche.

    • elknipso says:

      ja, das machen leider manche Kunden. Und das obwohl wir mittlerweile auch Angebote haben bei denen man sich Ware die man wirklich nur testen will oder zeitlich begrenzt benötigt auch ganz regulär für ein paar Euro leihen kann.

  10. Teilweise finde ich es dreist wie es von einem bestimmten Anteil der Kunden ausgenutzt wird. Komplett vermeiden lassen sich Retouren natürlich nicht, aber wenn man sich beim Kauf auch etwas Mühe gibt sollte die Menge der Retouren verschwindend gering ausfallen.
    Bei technischen Dingen wird vorher recherchiert und nur bei einem defekt oder völlig falschen Erwartungen (fake Rezensionen) zurückgesendet. Bei Kleidung sind die Auslegungen der Größenangaben zwar oft sehr schwammig, aber innerhalb bestimmter Marken kann man schon ein Gefühl für die passende Größe entwickeln. Zumal manche Händler auch angeben wenn sie etwas von der „Norm“ abweichen.

    Ich kann aber auch keine Händler verstehen die dann z.B. im Modebereich noch den Kauf auf Rechnung anbieten. Das erleichtert es nur denen die das System ausnutzen wollen.

    • elknipso says:

      Wer als Mode Händler keinen Kauf auf Rechnung anbietet hat ein Problem.
      Ich bestelle, gerade bei Kleidung, auch bevorzugt auf Rechnung da zwangsläufig ein Teil der Bestellung zurück geht da man sich auf die Größenangaben nicht verlassen kann, und ich keine Lust habe die Rückbuchung meines Geldes jedesmal noch überwachen zu müssen.

  11. Der Onlinehandel für Kleidung verlagert die Umkleidekabine zum Kunden, ohne Anprobieren geht es da leider nicht. Wäre schön wenn das anders zu lösen wäre, leider gibt’s momentan keine Alternative. Zozo hat es mit Vermessung versucht, macht aber gerade den Versandhandel dicht. Das ist allerdings kein Wunder, ich habe da probebestellt, es hat nichts gepasst.
    Der Händler muss sich also entscheiden, ob er dem Kunden ein Ladengeschäft mit Anprobemöglichkeit bietet oder im Versandgeschäft die Rücksendekosten trägt. Ich vermute mal, zweites ist immer billiger.
    Ich sende alles zurück was nicht passt, oder bei anderen Artikeln das, was nicht der Erwartung entspricht. Allerdings mache ich mir vor der Bestellung den Aufwand, das womöglich beste Produkt für mich zu finden. Einfach mal z.B. 5 verschiedene Geräte bestellen und zu Hause entscheiden welches ich behalte, würde ich nicht machen. Richtig ätzend finde ich Rücksendemissbrauch, also irgendwas teures bestellen, 2-4 Wochen benutzen und dann zurücksenden. Das ist asozial.

    • Es geht doch nicht nur um Kleidung.

      „Ich selbst lese immer wieder in Foren von Nutzern, die sich teilweise den gleichen Fernseher mehrfach bestellen, um bei allen Exemplaren die Bildqualität zu mustern und natürlich am Ende nur einen zu behalten.“

      Diese Art Wertvernichtung ist tatsächlich in vielen Sortimenten ein großes Problem und absolut vermeidbar. Früher gab’s ja auch schon Möglichkeiten der kulanten Rücknahme, die im Regelfall die Versender auch großzügig gewährt haben.

      Bei so einem Fall konnte man als Händler aber sagen „Nö, der Kaufvertrag gilt, viel Freude mit Ihren drei neuen Fernsehern“. Dito bei getragener (!), nicht nur anprobierter, Kleidung usw. Heute haben die Verkäufer fast keine Handhabe und jeder Einzelfall, der mal durchgeklagt wird und beim EuGH landet, geht bisher immer zu Gunsten des Verbrauchers aus und festigt die Situation.

      Ich bin jetzt seit ca. 20 Jahren Hardcore Onlineshopper und würde sagen, dass wir vor ca. 10 Jahren das ideale Gleichgewicht zwischen Rechten und Pflichten aller Beteiligten hatten. Es wäre kein Hexenwerk das wieder gerade zu rücken.

      • Peter Brülls says:

        Der Händler hat immer noch die Möglichkeit, den Kunden zu sperren. Wird nur eben zu selten gemacht.

        Bestrafe einen, erziehe viele.

      • elknipso says:

        Natürlich hat der Händler Möglichkeiten. Solche Kunden sollte man sperren, das machen aber nur wenige, obwohl die Möglichkeit dazu da ist. Die Angst vorm Zorn des Kunden ist zu groß, weil der kleine Kevin dann einen Tobsuchtsanfall bekommt weil der böse Händler ja ganz gemein zu ihm war und ihm sein „Recht“ verwehrt 5 Fernseher zur Ansicht nach Hause zu bestellen. Da ist es ja sein gutes Recht überall schlechte Bewertungen über den Händler zu schreiben.

        Jetzt mal etwas überspitzt formuliert, aber ich denke es ist klar auf was ich hinaus will und warum das so wenige Händler machen, obwohl sie die Möglichkeit dazu hätten.

  12. Magentiuser says:

    Wir bestellen viel im Amazon warehouse, nur was nicht i. O. Wird zurückgesandt, und das sind im Durchschnitt 10%.
    Defekte in der Garantiezeit ebenfalls sind schon bei einigen Produkten vorallem fest verbaute akku rund 25%.
    Natürlich probiert man auch Produkte welche Variante besser ist, aber nur bei Teilen die im Einzelhandel nicht zum test zur Verfügung stehen

    • elknipso says:

      Ich bestelle im amazon Warehouse überhaupt nichts mehr. Das ist ein reines Glücksspiel, ich hatte auch schon Artikel mit „wie neu“ die aussahen als hätte der Monitor zehn Jahre in einer staubigen Industriehalle gestanden.

      • Magentiuser says:

        Man muss da auch die zustandsbeschreibung lesen, ich kaufe da nur Artikel in originalverpackt mit beschädigt an Verpackung. Da kann man ausgehen das es ein neuer Artikel ist der nur beim Transport beschädigt würde. Passt und rund 90%

  13. Chris R. says:

    Ich weiß nicht, wo hoch meine Retourenquote tatsächlich ist, fürchte aber, dass da übers Jahr doch das eine oder anderen zusammenkommt – wobei man hier generell den Widerruf (Rücksendung wg. Nichtgefallen) und Reklamationen (z.B. bei Schäden) getrennt betrachten sollte., denn letzteres hat man ja im lokalen Einzelhandel ganz genauso.
    Außer Lebensmitteln kaufe ich nahezu nichts mehr im Ladengeschäft, es sei denn, ich möchte es wirklich sofort haben – wobei ich mir kaum was vorstellen kann, wo das der Fall sein könnte. Und ich gehe auch bei der Bestellung oft schon davon aus, dass etwa die Hälfte zurück geht, insbesondere bei Kleidung und Schuhen, die ich meist in zwei Größen bestelle – man hat ja so seine Erfahrungen gemacht mit der Passform. Und auch was Elektrogeräte angeht, bestelle ich auch tatsächlich schon mal mehrere Geräte von verschiedenen Herstellern, einfach damit ich vor Ort ausprobieren kann, welches für meine Zwecke und vor allem auch Räumlichkeiten am besten geeignet ist. Und gerade die eigenen Wohnverhältnisse machen es m.E. im Grunde unmöglich, durch Anschauen oder Ausprobieren im Fachhandel festzustellen, ob z.B. ein TV oder eine Lautsprecheranlage daheim auch noch so gut aussieht oder klingt wie im Showroom. Mit vorheriger Information übers Internet kann man das noch schlechter abbilden, mache ich aber natürlich auch, um bestimmte Geräte in die engere Wahl zu nehmen oder auch auszuschließen, und sei es einfach über den Preis.
    Ich erkenne durchaus die Problematik, gerade für die kleineren Online-Händler, möchte aber, solange die Regelungen so bestehen, wie wir sie jetzt haben, auch nicht darauf verzichten, diese auch entsprechend wahrzunehmen.

  14. Sonnendeck says:

    „Wer jedoch nun argumentiert, bei weniger Retouren würden automatisch die Preise sinken – auch das ist freilich eine Milchmädchenrechnung.“ was ist das denn für eine verkürzte Denkweise, weniger Retorten bedeutet weniger verkehr auf den Straßen, weniger CO2 usw.

    Da hätte jeder was davon ….

  15. Ich retourniere auch nur wenn ein triftiger Grund da ist: neben offensichtlichen Fehlfunktionen habe ich als blinder Mensch auch Geräte retourniert die nicht oder schlecht barrierefrei bedienbar waren und das den herstellern auch geschrieben. Und bestimmte Artikel , z. B. Lautsprecher muß man eh in der eigenen Wohnung da hören wo sie auch spielen sollen . Das kann man weder im Lärm eines Technik-Marktes noch in der künstlichen Ruhe optimierter Hörräume von HiFi-Fachhändlern beurteilen. Darum räumen gute Händler ja auch über die 14 Tage längeres probehören zu Hause ein .

  16. Die These mit dem Kunden, der sich mehrmals den gleichen Fernseher bestellt, halte ich für konstruiert. Welcher normale Mensch bestellt sich mehrere 60-Zöller, packt sie aus und schließt seinen Krempel an, um Unterschiede auszumachen? Welche Unterschiede sollte es zwischen den identischen Modellen geben?

  17. RiffRaff says:

    unsere Reouren pro jahr an beiden Händen abzählen und ist weniger als max bei Paypal als Gutschrift möglich ist.

    Man also behaupten: was die Frauen an Fleisch weniger essen, gleichen sie also bei der Retour wieder aus? bezüglich Co2?

    • Peter Brülls says:

      Nut bedingt. Sofern man es richtig aufzieht, würden einfach nur leerfahrten zum versandzentrum vermieden. Das Gewicht einer retoursendung muss man in Relation zum Gewicht des Transportfahrzeugs setzen, das durchaus retournierte waren zurückbringen könnte.

      • RiffRaff says:

        ein leerer Transporter verbraucht mehr Kraftstoff als ein voller, was sich auch auf die Abgase auswirkt. Wenn jetzt der Transporter 1 Tour voll hat und eine leer ist das weniger Abgas als beide Touren voll. Auch für die Sortierung, mehr Mitarbeiter, Lagerung und Ausbau wegen mehr benötigter Kapazität, entstehen alleine durch Strom höhere Mengen von Co2. Das ganze nicht auf einer Person bezogen sondernDeutschland weit. Auch das Geschäfte nicht mehr bis Sa 20.00 Uhr oder länger aufhaben müssen würde helfen.

  18. elknipso says:

    Es kommt darauf an was ich bestelle. Bei Elektronik und Co sende ich extrem selten was zurück, da ich mich natürlich im Vorfeld des Kaufs mit dem Produkt beschäftigt habe.

    Aber bei Kleidung ist die Rücksendequote recht hoch, was sich auch schlicht nicht vermeiden lässt. Ich bestelle mittlerweile Kleidung generell in zwei Größen, wodurch natürlich auch immer eine Retoure anfällt. Das lässt sich aber nicht vermeiden, da die Größenangaben von Hersteller zu Hersteller und selbst von Modell zu Modell des gleichen Herstellers derart schwanken, dass man überhaupt keine andere Wahl hat.

  19. Daniel De Vito says:

    Amazon schließt Kunden gerne aus, die auffällig viel zurückgeben. Bei mir ist die Neigung, Sachen zu haben generell rückläufig. Ich brauche keine neuen Bücher, CDs etc. Und überlege lange, bis ich was bestelle. Früher habe ich viel bestelt, als ich das erste eigene Geld hatte. Ich finde aber durchaus, dass Zurückgeber insbesondere bei Klamotten die Versandkosten übernehmen sollten.
    Gruß Dani

  20. Ich gehöre nicht zu den Retouren-Freaks, muss aber dennoch sagen, dass das auch leider oftmals ein hausgemachtes Problem ist. Ich habe schon oft genug erlebt, dass man etwas bestellt und dafür „NEUPREIS“ zahlt, dennoch aber keine „NEUWARE“ erhält, sondern schon mal umgetauschte Ware – und in solchen Situationen nutze ich dann die Möglichkeit der Rücksendung. Das ist bei mir leider schon häufig vorkommen. Selbst bei den großen Anbietern.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.