OnePlus-CEO Pete Lau plaudert über Foldables, Kameras und Smartphone-Preise

OnePlus-Gründer und -CEO Pete Lau hat im Rahmen der CES in einem Interview mit „The Verge“ über neue Smartphone-Technologien und die Zukunft der OnePlus-Geräte geplaudert. OnePlus präsentierte auf der CES 2020 mit dem OnePlus Concept One ein Konzept-Smartphone, welches anders als Experimente aus dem Hause Samsung oder Huawei kein Foldable ist. Nach Aussagen von Lau sei es nicht so, dass sich OnePlus nicht mit der Foldable-Technologie beschäftigt habe, sondern, dass diese Technologie einfach noch nicht so weit sei.

Lau begründete dies damit, dass die Vorteile eines faltbaren Smartphones durch die Nachteile des derzeitigen technischen Stands aufzuwiegen sind. So ist mitunter der Falz in der Mitte des Displays – wie man ihn beispielsweise beim Galaxy Fold sieht – ein Punkt, den man bei OnePlus nicht hinnehmen möchte. Foldables setzen auf eine Plastikoberfläche statt auf Glas, auch dieses Material sei in puncto Kratzfestigkeit noch zu weit vom notwendigen Standard entfernt, als dass man darüber hinwegsehen könne. Lau dementiert nicht, dass man sich nicht weiter damit beschäftigen möchte, verweist aber eher auf die Zukunft, wenn derartige Nachteile ausgeräumt sein könnten.

Kameras sind ein Punkt, der sich in derzeitigen Smartphones stetig weiterentwickelt. Pete Lau gab bekannt, dass man hierbei den Fokus mehr auf Kamera-Software und Algorithmen legen möchte. Diesbezüglich arbeitet man auch mit anderen Partnern zusammen. Ob wir aufgrund dieser Synergien eine verbesserte HDR-Funktionalität im nächsten OnePlus-Smartphone sehen werden ließ Lau hingegen offen. Lau sprach auch über die stetig wachsende Anzahl der Kameralinsen: So wolle OnePlus den Trend zu mehr Kameralinsen und -sensoren nur dann mitmachen, wenn „die Kamerafunktionalität  […] einen zusätzlichen Kamerasensor erfordert“.

Auch über einen weiteren Trend sprach man: steigende Smartphone-Preise. Der Frage nach einer Preis-Obergrenze für OnePlus-Smartphones wich Lau aus und ließ es jedoch im Rahmen des Möglichen, dass auch ein OnePlus-Smartphone die 1000-Dollar-Grenze überschreiten könnte. So wolle man nach Laus Aussagen „bestmögliche Produkte“ bauen und hierbei der Konkurrenz in Leistung und Funktionalität in nichts nachstehen. Eine attraktive Preispolitik wolle man jedoch versuchen auch weiterhin zu betreiben und beispielsweise Marketing-Ausgaben gering halten, um die Ersparnis an die Käufer weitergeben zu können.

Steigende Preise könnten wir dieses Jahr tatsächlich sehen, denn der 5G-Trend – und es ist gut möglich, dass OnePlus auch dort mit von der Partie sein möchte – wird dieses Jahr sicherlich auf weiteren Smartphones ankommen, was sich auch in zusätzlichen Kosten niederschlägt. Auch das elektrochrome Glas aus dem OnePlus Concept One – sollte diese Technologie in Serie gehen – ist keine günstige Angelegenheit.

OnePlus steckt zudem mehr Gelder in Forschung und Entwicklung als in den Anfängen und ist längst mehr als eine kleine Nischen-Marke für Geeks. Möglicherweise sehen wir tatsächlich ein OnePlus-Smartphone oder zumindest eine Spezialversion in diesem Jahr, welche einen vierstelligen Verkaufspreis erzielen wird. Das vollständige Interview finden Interessierte hier auch nochmals in Podcast-Form.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: felix@caschys.blog

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5 Kommentare

  1. GooglePayFan says:

    Ich würde mir wünschen, dass sich Oneplus wieder mehr auf Philosophie der Anfangszeit konzentrieren würde.

    Mittlerweile versucht man Alleinstellungsmerkmale in teuren Features zu finden, die erst noch entwickelt wurden, früher war das Alleinstellungsmerkmal, dass man bewährte und vor allem aktuelle Hardware zum möglichst günstigsten Preis verkauft.

    Aber ich kann auch nachvollziehen, dass langfristig hohe Margen wie bei Apple einfach mehr locken als Aufmerksamkeit wegen des Pioniergeistes 😉 Und solange Xiaomi noch keine vernünftigen Geräte mit sauberem Android ohne MüllUI anbietet, sehe ich auch noch keine Alternative…

  2. Bei OnePlus arbeiten keine Dummköpfe. Wenn man den Markt analysiert, ist mit günstigen Geräten kein Krieg mehr zu gewinnen. Xiaomi überflutet geradezu den Markt im günstigen Preissegment. In dem Preisgefüge in denen sich Oneplus bewegt hat, ist eine Menge los. Für mich ein logischer Schritt von OnePlus es im Highendbereich zu versuchen. Das Concept OnePlus X McLaren hat großen Anklang gefunden. Für mich sind 1000€ für ein Android Smartphone zu viel des guten. Wenn ich so viel investiere dann will ich auch lange Updates haben.

  3. Halte es für legitim ein Phone für Enthusiasten anzubieten, welches den neusten technischen Schnickschnack inne hat. Für mich persönlich ist das eher nichts, aber hoffe darauf, dass OnePlus die nicht Pro Reihe weiterführt und hier im stabilen Preisrahmen bleiben werden, damit es auch in Zukunft für mich eine gute Option bleibt. Derzeit bin ich noch mit dem OP6 unterwegs und das hält zum Glück noch eine ganze Weile, bisher bin ich noch super zufrieden damit.

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