OnePlus 8T im Ersteindruck: Ein klassisches T-Modell

Da ist es also, das OnePlus 8T. Im letzten Jahr konnte OnePlus einige Dinge beim 7T richtig machen und verbessern. So kam auch die Non-Pro-Reihe endlich in den Genuss des High-Refreshrate-Displays und auch das wieder flache Display kam zumindest einigen – einschließlich mir – sehr gelegen. Das OnePlus 7T Pro konnte sich hingegen kaum vom 7 Pro unterscheiden, da geht man definitiv den richtigen Weg hier nicht denselben Fauxpas abermals zu begehen. Mit dem OnePlus 8T konnte ich mich nun knapp 1,5 Wochen beschäftigen. Das OnePlus 8 Pro begleitet mich als Daily Driver seit Release: Zeit meinen Ersteindruck und ein paar Vergleichspunkte niederzuschreiben.

Wer den Launch oder unsere Berichterstattung verfolgt hat, der wird die technischen Daten noch parat haben. In aller Kürze nochmals im Überblick:

OnePlus 8T – Die technischen Daten

  • Display: 6.55’’, 2400 x 1080 pixels (402 ppi), 20:9, 120Hz Fluid AMOLED, Corning Gorilla Glass
  • Betriebssystem: OxygenOS 11 (auf Basis von Android 11)
  • SoC: Qualcomm Snapdragon 865
  • GPU: Adreno 650
  • 5G-Modem: Qualcomm Snapdragon X55
  • RAM: 8 bzw. 12 GB (LPDDR4X)
  • Speicherplatz: 128 bzw. 256 GB (UFS 3.1)
  • Kamera
    • Hauptlinse: 48 Megapixel, f/1.7, OIS & EIS, Sony IMX586
    • Weitwinkellinse: 16 Megapixel, f/2.2, Sony IMX481, 123 Grad Sichtwinkel
    • Makrolinse: 5 Megapixel, Naheinstellgrenze 3 cm
    • Monochromlinse: 2 Megapixel
    • Sonstiges: Dual-LED-Blitz, Multi Autofokus (PDAF+CAF), Videoauflösung: max. 4K 60 fps
    • Frontlinse: 16 Megapixel, f/2.4, EIS, Sony IMX471
  • Akku: 4500 mAh
  • Schnellladetechnologien: Warp 65 (10V/6.5A, bzw. 65W), 27 Watt PD (Power Delivery)
  • Schnittstellen: USB Typ-C (3.1), Dual-SIM, 4G / 5G LTE, Wi-Fi 6, NFC, GPS, Bluetooth 5.1
  • Sonstiges:
    • Sensoren: In-Display-Fingerabdruck-Sensor, Beschleunigungssensor, Kompass, Gyroskop, Umgebungslichtsensor, Abstandssensor, Flicker-Sensor
    • Abmessungen: 160,7 mm x 74,1 mm x 8,4 mm
    • Gewicht: 188 Gramm
    • Lieferumfang: OnePlus 8T, WarpCharge 65 Netzteil, WarpCharge USB-C auf USB-C Kabel (USB 3.1), Case, angebrachte Displayschutzfolie
    • Farben: Aquamarin Green (8GB/128 GB & 12 GB / 256 GB), Lunar Silver (8 GB / 128 GB)

Haptik: Ausgepackt und angefasst

Die Gerätegröße des OnePlus 8T fällt etwas kleiner aus als beim OnePlus 8 Pro. Der Unterschied ist wahrlich gering, macht aber einen großen Unterschied: Das 8T liegt um einiges besser in der Hand – war beim OnePlus 8 aber schon ähnlich. Das kleinere Modell – mit dennoch recht großem Display – ist hier eher der Handschmeichler-Kandidat. Das Gewicht von 188 Gramm trägt ebenfalls dazu bei. Sehr schön gelöst hat man ebenfalls die Übergänge zwischen Display, Rahmen und Rückseite. Das macht alles – wie von OnePlus gewohnt – einen hochwertigen Eindruck.

Mir vorliegend ist das Modell in Aquamarine Green, jenes hat eine glänzende Rückseite. Ich persönlich bin eher der Fan von matten Rückseiten, dennoch macht es optisch etwas her – Geschmackssache eben. Trotz glänzender Rückseite fallen sichtbare Fingerabdrücke dezent aus, da hält man also das, was man verspricht. Der Kamerabuckel ist spürbar aber schmal gehalten. Wer auf Fingerabdrücke und Kamerabuckel verzichten will, der greift zur Hülle. Von den Original-Hüllen bin ich seit jeher ein wahrlicher Fan. Die Hüllen haben aber auch ein ordentliches Preisschild ankleben, eine einfache Hülle aus Gummi liegt bei. In puncto Haptik hat man auch wieder einen hochwertigen Vibrationsmotor in Bord, im Vergleich zum Vorgänger empfand ich diesen aber etwas schwächlich auf der Brust.

Das OnePlus 8T im passenden Sandstone-Case

Display: Hell, Flach und 120 Hz

OnePlus hat dem Display (zurecht) schon immer einen hohen Stellenwert eingeräumt und auch das Display des 8T weiß zu gefallen. Bei 6,55 Zoll Diagonale liegt man da und es ist mit 120 Hz und 240 Hz Abtastrate nun ebenbürtig zu jenem im Pro-Modell. Mit 1100 Nits fällt es außerdem ausreichend hell aus. Längere Nutzungszeiten in der Sonne bleiben beim derzeitigen Wetter leider ungetestet und somit außen vor. Der Unterschied zwischen Full HD+ und QHD ist nur bei genauerem Hinsehen sichtbar und stört bei der Alltagsnutzung keineswegs. Auf Funktionen wie die „Komforttönung“ verzichtet OnePlus beim 8T, dies ist aber nicht weiter tragisch.

Die Frontseite fällt nun endlich wieder flach aus. Persönlicher Eindruck: Wesentlich weniger störende Reflexionen oder abweichende Farbtöne. Dafür starke Blickwinkel und ordentliche Farben. Die beworbene Farbgenauigkeit ist vom Gefühl her definitiv gegeben, dennoch habt ihr die Möglichkeit da an einigen Schrauben in den Einstellungen zu drehen. Einen Grünstich konnte ich nur minimal in niedrigen Helligkeitsregionen feststellen.

Performance: Auf gewohnt hohem OnePlus-Niveau

In Sachen Performance liegt man auf einer Wellenlänge mit dem OnePlus 8 Pro. Und das machte in der Benutzung ordentlich Spaß und gehörte für mich zu den performantesten Smartphones des Jahres, sowohl was die technischen Daten als auch das Nutzungsgefühl angeht.  Zu verdanken hat man dies wohl insbesondere dem High-Refreshrate-Display, weshalb ich an dieser Stelle auf Benchmarks verzichte. Mit dem Snapdragon 865 ist man auch für Gamer immer noch ausreichend gewappnet, den meisten würde hier wohl für die überwiegende Nutzungszeit der 765G aus dem OnePlus Nord genügen.

Die Unterschiede zwischen dem LPDDR5-RAM (8 Pro) und dem LPDDR4X sind mir in der Alltagsnutzung nicht aufgefallen. Ebenso der „Vorsprung“ des OnePlus 8T durch den verbauten UFS 3.1, statt zuvor UFS 3 – hier wird wohl eher Effizienz eine Rolle spielen. Alles in allem macht man es wie letztes Jahr: Man bringt den Performancezuwachs vom Pro-Modell auf die „normale“ Serie.

Die lauen Sommermonate sind vorbei, dennoch hatte ich das Gefühl, dass sich die Bemühungen um ein verbessertes Kühlsystem (Stichwort: Dampfkammer) ausgezahlt haben. Hier hatte man beim Pro-Modell insbesondere bei hohen Displayhelligkeiten z.B. beim Navigieren mit parallel GPS, doch so seine Probleme bekommen. Das OnePlus 8T bleibt nun stets kühl, ich hoffe das bleibt auch im Sommer so.

Akku: Druckbetankung mit 65-Watt macht den Akku in Windeseile wieder voll

Die verbesserte Kühlleistung macht sich auch beim Laden des Akkus bezahlt. Durch die Zweiteilung der Akkukapazität von 4500 mAh lassen sich nun 65 Watt in den Akku pumpen. Und was soll ich sagen? Meine Güte, das macht vielleicht einen Spaß. Binnen 40 Minuten ist der Akku von 0 auf 100 mittels Warp Charge 65 wieder voll. Das entsprechende, proprietäre Netzteil liegt dem Lieferumfang bei. Jenes schafft es nun über PowerDelivery (PD) auch kleinere Ultrabooks, Spielekonsolen oder ein Tablet mit voller Leistung zu laden. Sehr schön, dass man diesen Schritt nun macht.

Ebenso auch schön, dass man an PD-Netzteilen mit 27 Watt nun ebenfalls super schnell unterwegs ist. Egal wie man es dreht und wendet: Ob man mit PD-Netzteil des Notebooks oder dem Warp-65-Lader unterwegs ist: Ein Netzteil reicht wohl für das Laden der meisten Geräte (auf hoher Geschwindigkeit) aus. Der beiliegende Warp-Charger ist trotz ordentlich Leistung sehr kompakt. Durch die verbesserte PD-Unterstützung kommen nun auch einige Powerbanks in Frage. Die Zeiten, in denen man zum Schnellladen auf das Warp-Netzteil angewiesen blieb, sind bei OnePlus vorbei. Zudem setzt man beim Kabel nun auf zweiseitiges USB-C in Version 3.1. Steckt man also vom Netzteil ab, so lassen sich auch Daten an ein modernes Notebook übertragen.

Der Preis den man dafür zahlt? Wireless Charging ist nicht mit an Bord. Jenes wusste im OnePlus 8 Pro zu gefallen. Hoffen wir, dass man für das nächste Pro-Modell zumindest beide Technologien in ein Gerät packt. Die 125-Watt-Technologie, welche bei Oppo bereits im Konzern kursiert, werden wir da wohl leider noch nicht sehen. Einen WarpCharge65-Car-Charger gibt es bislang noch nicht, das soll sich aber vermutlich demnächst ändern. Auch hier bleibt aber die Möglichkeit, nun auf eine Vielzahl an PD-Chargern zurückzugreifen.

WarpCharge 65 ist abwärtskompatibel und lädt somit auch ältere OnePlus-Smartphones mit voller Leistung (20 W, 30 W). Andersherum lässt sich auch das 8T mit den alten Ladegeräten und ihrem Maximum nutzen. Schade jedoch, dass nur bei WarpCharge65 der Hinweis aufs Schnellladen erfolgt und PD und WarpCharge 30(T) in einen Hut geworfen werden. Die Anzeige der derzeitigen Leistung hätte hier alternativ wohl auch genügt.

Das Aufladen geht wohl so fix vonstatten, dass es dem meisten genügt es während der Morgenroutine ans Netzteil zu stecken – insbesondere, wenn man im Hinterkopf behält, dass man das Smartphone im Normalfall ja nicht bis 0 % „runterruppt“.

In Sachen Akkulaufzeit tue ich mir im derzeitigen Ersteindruck schwer mit einem Fazit: Die klassischen Nutzungstage entfallen aufgrund der vielen Zeit zuhause. Zudem sieht sich das Smartphone aufgrund des Wetters auch kaum mit hohen Helligkeitswerten konfrontiert, die den Akku belasten würden. Selbst die Vielnutzer werden mit dem OnePlus 8T wohl problemlos durch den Tag kommen, auch bei aktivierten 120 Hz. Bei meinem derzeitigen Nutzungsverhalten kam mir das 8T effizienter vor, weshalb man im Vergleich zum 8 Pro wohl den längeren Atem hat. In einer Nutzungssimulation (PCMark) kam ich im Wi-Fi für reine Bildschirmzeiten (ca. 40-50 % Helligkeit) bei 80 % Verbrauch auf ca. 11,5 Stunden.

Kamera: Alter Wein in neuen Schläuchen

Wie bereits im Launch-Beitrag erwähnt: Das Kamera-Setup des OnePlus 8T ist für OnePlus-Smartphones kein unbekanntes für die Haupt- und Weitwinkellinse. So kam der Sensor der 48-Megapixel-Hauptlinse, der Sony IMX586, bereits im OnePlus 7 zum Einsatz. Jener für die Ultraweitwinkelkamera wurde bereits im OnePlus 7 Pro verbaut. Entsprechend wenig Innovationen bringen die beiden Kameralinsen, von den „neuen“ beiden mal ganz zu schweigen.

So unterscheidet man sich kaum von seinen bisherigen Modellen – wer da tiefgründiger interessiert ist kann da wohl auch nochmals auf alte Testberichte zurückgreifen. In Kurzform: Die Fotos des OnePlus 8T sind solide und ausreichend, in seiner Preisliga bekommt man nun mit Pixel 4a 5G sowie Pixel 5 ordentlich Feuer unter dem Hintern gemacht. Ein paar Worte zur Kamera möchte ich dennoch verlieren, ein paar unaufgeregte Runden durchs derzeitige Herbstwetter hatte ich nämlich bereits drehen können.

Der Ultraweitwinkel fällt mit seinen 123 Grad nun wirklich „ultra- weit aus, sodass einiges auf den Bildausschnitt passt – nebenbei bemerkt verleiht er zusätzlich dazu manchen Fotos auch einen dramatischen Look. Die Farben wirkten zeitweise ausgewaschen auf mich – mag aber auch am grauen, tristen Wetter liegen. Alles in allem unterscheidet sich der Bildlook jedoch merkbar von der Hauptlinse, welche da die natürlicheren Farben abliefert. Teils mangelte es mir – verwöhnt vom 8 Pro – an Bilddetails und Schärfe. Teilweise konnte ich auch den Sprung ins Gegenteil hin zur Überschärfung feststellen. Den größten Unterschied zum OnePlus 8 Pro zeigt man aber wohl in der Lichtstärke. Der Nachtmodus schafft hier etwas Abhilfe, kann aber auch nicht alles an fehlender Lichtstärke kompensieren.

In puncto Lichtstärke fällt auch die Hauptlinse deutlich schwächer aus, als im bisherigen Pro-Modell – jenes bleibt da von den OnePlus-Smartphones also klar unangefochten. Der Nachtmodus springt nun im Übrigen im Dunklen automatisch ab – es gibt Situationen, da will ich diesen eigentlich meiden. Die Ergebnisse sind gut, aber nicht überragend.

Insbesondere in hellen Lichtverhältnissen sind die Ergebnisse der Hauptkamera zufriedenstellend: zumeist natürliche Farben und eine angenehme Schärfe. Auch der HDR-Effekt konnte mich – wieder einmal – überzeugen, teils neigte man hier jedoch zu sehr dramatischen Bildergebnissen. Der Porträt-Effekt erfüllt ebenfalls durchaus seinen Zweck, im Zusammenspiel mit HDR, gibt es teils eine Art „Glow-Effekt“ an den Rändern der Personen. Zudem lassen sich mit dem Portrait-Effekt nicht nur Personen, sondern auch Gegenstände ablichten.

Auf die 5-Megapixel-Makro-Linse hätte man wohl genauso gut verzichtet, wie im Nord auf die 2 Megapixel. Das meine ich nicht aufgrund der „geringen“ Megapixel, sondern vielmehr aufgrund ihrer Ergebnisse. Der Fixfokus trieb mich in den Wahnsinn, bis dann mal gefühlt der kleine Bildausschnitt (scharf) saß. Da ist man mit dem Makro-Modus ohne dedizierte Linse besser bedient: Mit sehr viel Glück erlangt man hier wohl mal einen Treffer, zumeist waren meine Resultate aber unscharf oder wie mit einem künstlerischen „Aquarell-Effekt“ versehen.

Jener war auch sehr stark im digitalen Zoom zu spüren, welcher somit ab etwa zweifacher Vergrößerung nahezu nutzlos war – logisch, eine dedizierte Linse gibt es nicht. Ebenso konnte ich der Monochrom-Linse nichts abverlangen, die Resultate sehen nicht anders aus wie bei einem Software-Filter. Über die Rolle der Monochrom-Linse für den Tiefeneffekt etc. vermag ich mir kein Urteil zu bilden, bisher kam man da ohne aus – bei ähnlichen Ergebnissen.

Statt sich hier auf „viel Kamera hilft viel“ zu versteifen, hätte man wohl lieber am Weitwinkel und der Hauptlinse gefeilt. Zumindest mit der Vorab-Software hatte ich auch vom HDR ungewollte Bild-Effekte. Von einem zufriedenstellenden Point-and-Shoot-Erlebnis, wie Google es beim Pixel liefert, ist man weit entfernt. Viele Bilder erfordern mehrere Versuche, bis das gewünschte Resultat dann sitzt.

Auch die Frontkamera ist kein unbeschriebenes Blatt, daher in aller Kürze: Die Ergebnisse sind auch hier ausreichend, Farb- und Hauttöne empfinde ich als positiv. Auch hier stellt man softwaretechnisch einen guten Portrait-Effekt auf die Beine.

Ein paar Worte zu OxygenOS 11

OnePlus rudert in Sachen Facebook wieder zurück: Keine vorinstallierten Apps mehr und keine Services. Aufgrund der Zertifizierung gibt es hier nur Netflix neben den eigenen Apps und jenen von Google. Interessant: Man setzt nun wie beim Nord auch beim 8T auf die Telefon-App, Messenger-App und die Kontakte-App von Google. Und das, wo man sich nach eigenen Angaben so viel Mühe mit OxygenOS 11 machte, um jene „einhandnutzbar“ und einheitlich zu designen.

In Kurzform: Der Einhandmodus ist nur für eigene Apps und das System und dort auch nicht konsequent und konsistent durchgesetzt. Zudem wirft man verschiedene Bedienkonzepte in eigenen Apps, wie Galerie- und Wetter-App, durcheinander. (Wer sich da einen ersten Eindruck machen möchte, der kann auch die Apps aus dem Play Store auf ältere Smartphones laden). Da hätte ich mir bei den großen Tönen, die man da spuckt, wesentlich mehr erhofft: Vor Konsistenz strotzt OxygenOS 11 jedenfalls nicht. Der Einhandmodus, welchen man in der Open Beta bereits für alle Apps testete, bleibt mehr Werbeversprechen als Alltagsnutzen.

Einem weiteren und langen Versprechen kommt man nun nach: Ein Always-On-Display ist mit an Bord. Hier bieten sich wirklich eine Vielzahl (netter) Möglichkeiten an: Beispielsweise die Visualisierung dazu, wie oft man das Smartphone bereits entsperrt hat. Nach einer derart langen Konzeptionsphase hätte ich aber auch erwartet, dass das nicht so sehr am Akku zerrt. So hatte ich in meinem Test etwa einen Verlust von 1 Prozent pro Stunde bei aktivem Wi-Fi und ohne sonstige Nutzung mit angeknipstem Always-On-Display zu beklagen.

Kein Wunder wohl, denn meine Nachfrage bei OnePlus ergab, dass man das Display dauerhaft auf 60 Hz laufen lässt – da hätte ich mir mehr erwartet, denn technisch ist das (zumindest mit den richtigen Komponenten) durchaus möglich. Dass man hier Funktionen wie ein „Bitmoji-Always-On-Display“ proklamiert aber zeitgleich – auch bei OxygenOS 11 – Lücken offen hat, zeigt: OnePlus sollte sich wohl besser auf das Wesentliche besinnen.

Fazit: Unaufregendes T-Modell mit netten Überarbeitungen

Das OnePlus 8T ordnet sich klar zwischen den OnePlus 8 und 8 Pro ein. Kritik muss OnePlus insbesondere bei der Kamera einstecken, wenn das auch teils Meckern auf hohem Niveau ist. Da arbeitet man bereits so lange mit den benannten Sensoren und Linsen und trotzdem tun sich da noch – zumindest mit Vorab-Software – Lücken auf. Hier hätte man sich wohl eher auf weniger Linsen konzentriert und jene besser beackert, als hier mit einem „Quad-Kamera-Modul“ zu protzen. Zudem muss man sich in der Preisklasse nun mit Smartphones wie dem Pixel 4a 5G und dem Pixel 5 duellieren, da sollte man mit Kamera-Qualität nicht auf der Stelle treten.

Ähnliches gilt auch für OxygenOS 11: Hausaufgaben machen, bevor man da neue Baustellen eröffnet und jene einfach nur notgedrungen zu spachtelt, statt hier konsistent und durchdacht zu Werke zu schreiten.

Kommen wir zu einer Art Fazit, wenn man sich eines nach rund 1,5 Wochen anmaßen darf. In Sachen Display und Performance liefert OnePlus da wieder ein grundsolides Smartphone ab, welches ich wohl vielen ans Herz legen kann. Und das alles zu einem Preis ab 599 Euro. Dinge wie das Kühlmanagement sind optimiert worden und das Phone kommt mit innovativer Schnellladung von 65 Watt, die, sehr zu meiner Freude, auch mit Power Delivery kompatibel ist. Solltet ihr bereits mit einem OnePlus 7 Pro oder neuer unterwegs sein, so lohnt sich hier jedoch kein Upgrade.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: felix@caschys.blog

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18 Kommentare

  1. Der Test verstärkt meinen Eindruck, dass die Innovationen im Smartphone-Sektor nur noch tröpfchenweise kommen.

    Power Delivery ist tatsächlich einer der Faktoren, der für mich das 8T abhebt. Das könnte wirklich im Alltag Freude auslösen, wenn man doch mal laden muss. Dauert vielleicht noch etwas, bis genug Leute die passenden Netzteile haben.

    Aber vermutlich reicht sonst auch ein OnePlus Nord, sowohl von technischen Daten als auch den Fotos, die mich jetzt erstmal auch nicht vom Stuhl gehauen haben. Ist jedenfalls immer noch eine Stange günstiger.

  2. Danke, guter Bericht. Bestärkt meine Meinung vom Livestream. Leider. Ich hätte das 8T gerne als Nachfolger meines 7T gesehen. Aber ohne wireless Charging und mit dem schlechteren Kamerasetup bleibt das 7T mein Daily Driver. (Mal sehen wann es OOS 11 bekommt und ob dann auch optional den Google Feed im Launcher.)
    Für mich beginnt der Charme vom OP langsam zu schwinden… Hoffentlich überzeugt mich das OP9!

    • Felix Frank says:

      Das 7T ist doch nach wie vor ein klasse Gerät, da kannst du echt auf ein wirkliches „Upgrade“ warten. 😉

    • Bei mir schwindet die Begeisterung für OP auch immer mehr. Was aber hauptsächlich auf die doch relativ langsamen Updates zurückzuführen ist. Habe auch ein 7T, aber es wird evtl mein letztes OP bleiben.

    • Die Konsumbereitschaft mancher Leute ist echt fragwürdig. Ich kann ja den Reiz von neuen Sachen nachvollziehen, aber man sollte ab und zu mal drüber nachdenken, ob ein 1 Jahr altes Telefon eventuell doch für zwei, drei oder mehr jahr halten könnte. Wenn es an der Kamera mangelt und man so viele Fotos macht, dann legt euch doch einfach eine richtige Kamera zu.

  3. Hi. danke
    wegen Kühlmanagement ein Hinweis. Seit dem 3t kaufe ich in meinem Haus halt nur Oneplus aus den bekannten Gründen..
    wir hatten/haben 3,3t, 5, 5t und aktuell 2x 7t.
    Und immer im Sommer in Greece hinter der Windschutzscheibe stundenlang zum Navigieren. Doch das war mit dem 7t in diesem August bei 30-33°C (in der Sonne sicher deutlich mehr) meist nur für 20 min möglich. Spätestens dann wurde das wlan und gps und weitere lebenswichtige Dienste runtergefahren….so wie ein Flugzeugmodus….
    Wegen dem Gerät vielleicht offtopic hier, aber zum Thema Kühlung im Text:
    Zum navigieren musste es der Beifahrer im Schatten in der Hand halten…
    Ich werde jetzt mit einem der 7t zum Pixel 5 wechseln, weil ich denke, dass eine kleines CPU da nicht so anfällig ist.
    Ansonsten ist das 7t klasse. Auch die Fotos und die Nachtaufnahmen sind zum Teil gut. Die Performance mega und der Akku auch bei 90Hz Bildschirm noch gut und selten unter 20% abends….Ab 90Hz verbraucht der Bildschirm halt mehr Akku, denke ich.

    • Holger (ein anderer) says:

      Es gibt gute Halterungen mit denen man im Sommer das Telefon als Navi im Auto direkt am Luftauslass montieren kann, z.B. den Kenu Airframe. Damit wird das Gerät von der Klimaanlage bestens gekühlt.

    • MeinNametutnichtszurSache says:

      Ach, das hatte ich schon mit iPhone(n), Pixel3, usw. Es wird einfach warm in dieser Konstellation. Wahrscheinlich noch am Ladekabel dran. 🙂

  4. Roger Truttmann says:

    Mittlerweile kommen schon die ersten Meldungen dass auch das 8T Display die green tint Probleme hat. Wie sieht das bei Dir aus?

    • Felix Frank says:

      „Einen Grünstich konnte ich nur minimal in niedrigen Helligkeitsregionen feststellen.“
      Nichts was ich als Displayproblem beschreiben würde bei meinem Gerät.

  5. Fast Charging kann noch so toll sein (aber nie redet jemand um die Nachhaltigkeit und Langlebigkeit…), aber ein Smartphone mit dummer Glasrückseite ohne kabelloses Laden ist schlicht und ergreifend inakzeptabel.

  6. Toni Schumacher says:

    Moin, der Testbericht bestärkt mich darin mein Oneplus 6t noch zu behalten und auf das nächste Oneplus 9 Pro Modell zu warten.

  7. @Felix & @Caschy: gibt es von Euch eigentlich auch einen Testbericht zu den neuen Pixelgeräten oder sind die mir durchgerutscht?

  8. Bis vor ein paar Monaten hätte ich jedem Android-Anhänger ein Oneplus-Smartphone nahegelegt – nicht zuletzt wegen der grandiosen Software ohne Bloat und nutzlosen Schnickschnack. Allerdings haben sie sich zu lange auf ihrem Thron ausgeruht und haben gerade in Punkto Updatepolitik die Führung verloren. Mein Oneplus 5T, für das 3 Jahre regelmäßige Sicherheitsupdates versprochen wurden, läuft aktuell mit Sicherheitspatch Februar rum, da das angekündigte Android 10 Update zwar da, aber unglaublich verbuggt ist. Der Thread im Oneplus Forum hat mittlerweile fast 500 Seiten mit Leuten, die nicht richtig telefonieren können, etc. – kein ETA zu einem Patch. Während das zeitgleich veröffentlichte Samsung S8 bis gerade monatlich (!) aktualisiert wurde. Das enttäuscht mich schon sehr und hat mich dazu bewegt, trotz schlechterem Preis-Leistungsverhältnis ein Pixel 5 als Nachfolger anzuschaffen.

    • Wolfgang D. says:

      @Thomas K. „Das enttäuscht mich schon sehr“

      Verständlich.
      Wenn ich aber bei Samsung neuerdings die seltsamen Sicherheitsrichtlinien sehe (Gesichtsentsperrung=PIN Abfrage nach 4h Standby), oder Google nix baut was ich ordentlich bedienen kann (FS hinten) und mich dazu mit immer mehr Kindermädchenkram nervt, lebe ich lieber mit älteren Sicherheitspatches und einem Downgrade für ein funktionierendes OS. Von daher, bleibt einem mit meiner langen „Muss“ Liste nicht mehr die große Auswahl.

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