„Öffi“: Google nennt kuriose Begründung für Entfernung der beliebten App

Sascha hatte am Wochenende über die App „Öffi“ gebloggt. Jene ist nämlich seitens Google aus dem offiziellen Play Store entfernt worden. Sowas passiert häufiger mal. Mit „Öffi“ hat es aber eine besonders beliebte Anwendung getroffen. Entsprechend zahlreich habt ihr euch auch in den Kommentaren zu Wort gemeldet und den Beitrag beachtet. Leider fehlte bisher eine offizielle Begründung seitens Google, welche die Entfernung von „Öffi“ hätte erklären können. Nun liege sie laut dem Entwickler Andreas Schildbach vor. Doch Googles Aussagen muten etwas kurios an, wenn man Schildbach Glauben schenkt.

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„3 Tage später hat Google konkretisiert, dass es tatsächlich um Spenden aus der App heraus geht und zum Beweis Screenshots einer scheinbar von F-Droid installierten (oder sidegeloadeten) Version angehängt. Das in dem Screenshot sichtbare Spenden-Menü gibt es jedoch in der Version nicht, die man aus Google Play heraus installiert!“[/color-box]

So lässt es Schildbach mit offensichtlichem Ärger verlauten. Zudem habe Google noch einen weiteren Vorwurf draufgelegt. Google sei weniger begeistert, dass Schildbach nun an seine Nutzer in einer Infomeldung einen „Direkt Herunterladen“-Button implementiert habe. Das war natürlich die Reaktion auf den Rauswurf aus dem Play Store. Weil Google das nun auch nicht gepasst habe, hat Schildbach jenen Knopf wieder entfernt.

Man liest beim Entwickler Ärger und Frustration heraus. Verständlich, aber ich denke, dass „Öffi“ sicherlich nun bald in den Play Store zurückkehren dürfte. Es scheint sich hier um eine Panne bzw. ein Missverständnis seitens Google gehandelt zu haben. Dass Google dem Entwickler aber wiederum Screenshots zugesendet haben soll, die gar nicht von der Version aus dem Play Store stammen, hört sich schon abenteuerlich an. Wie es dazu kam, wird man aber wohl im Nachhinein nur schwer ergründen können.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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45 Kommentare

  1. Michel Ehlert says:

    Pannen Missverständnisse sind doch an der Tagesordnung Egal ob nu google oder anderswo

  2. So etwas kennt man eigentlich nur bei Apple.
    Für Google aber ziemlich peinlich und höchst unprofessionell

  3. Naja, das hört sich für mich nicht mehr nur nach „Upps, da hat ein Support-Mitarbeiter mal den falschen Screenshot von f-droid genommen“ oder so… ein Schelm wer Böses denkt ? Und Öffi denen vielleicht doch ein Dorn im Auge ist weil es teilweise mit Maps konkurriert ? Egal, war ne Schei&&-Aktion von Google. Aber die haben doch auch offiziell „Dont be evil“ gestrichen, oder ? Also dürfen die das jetzt 😀

  4. @André: Als jemand, der RSS-Feeds von bestimmten mich interessierenden Tags abonniert hat: Bitte bei einer Story wie dieser die entsprechenden Tags nutzen. Sinnvoll hier wären auf jeden Fall „Android“ & „Google“.

  5. Langezeit galt bei Google der Leitsatz „don’t be evil“. Hier ein weiteres Indiz dafür, dass diese Tage wohl vorbei sind.

  6. Google möchte vermutlich die Nutzer auf eigene Dienste wie den integrierten ÖPNV-Dienst in Maps umleiten und sucht Vorwände solche Apps loszuwerden.

  7. Wie der Fehler zustande kam? Die App erkennt vermutlich, wie Sie installiert wurde. Wenn die App nicht nur den Play Store installiert wird, dann erscheint der Donate-Button. Nun hat Google wohl intern getestet und dabei nicht via Play Store installiert und dadurch wurde der Donate-Button getriggert. 🙂

    • Nope, die Version, die man direkt beim Entwickler downloaden kann, ist in der Tat eine eigene Build. Es mag sein, dass der Spendenaufruf auch im Code der Playstore-Version steckt, keine Ahnung, aber die installierten Dateien unterscheiden sich bei beiden „Distributionswegen“ eindeutig trotz identischer „App-Version“.

  8. Passiert sowas nicht täglich hundertfach? Warum wir die App hier gerade so gepusht?

    • schreibe ich ab sofort unter jeden Post:
      „Passiert sowas nicht täglich hundertfach? Warum wir der/die/das ### hier gerade so gepusht?“

      merkste was…

  9. Dirk Miller says:

    Wäre mal langsam notwendig, dass die Praktiken der Stores von der EU unter die Lupe genommen werden. Bei Android kann man den Store zwar wechseln, aber der Playstore hat bei Android wohl 99% Marktanteil. Dass Apple gar keinen alternativen Store zulässt, kann auch nicht richtig sein. Da hat man damals Microsoft für viel geringeres zur Öffnung verdonnert. Falls sich jemand noch daran erinnert, es ging um den Internet Explorer, der zusammen mit Windows ausgeliefert wurde.

    • Ja, erinnere ich mich noch gut dran, und was ist heute: Da ist Edge schon in der Startleiste fest eingebaut und lässt sich auch nicht mehr deaktivieren, samt Bing-Suche, die sich auch nicht auf eine andere Suchmaschine umstellen lässt. Also, einfach immer wieder frech gegen Vorschriften verstoßen, irgendwann regt sich auch eine EU nicht mehr auf.

    • Warum sollte denn Apple alternative Stores zulassen MÜSSEN? Apple verkauft nur Hardware – für diese Hardware haben sie im Gegensatz zu den meisten anderen Herstellern ein eigenes Betriebssystem entwickelt und eine eigene Infrastruktur inkl. Store aufgebaut. Sie geben das Betriebssystem nicht an andere Hersteller, sondern nutzen es nur selbst. Sie zwingen also keinen anderen Hersteller, etwas zu installieren. Also – was soll sie zwingen, für die Hardware, die sie verkaufen, keine eigenen Regeln aufzustellen?
      – Gibt es keine Alternativen? Doch, gibt es.
      – Haben sie einen dominierenden Marktanteil bei der Hardware? Nein, haben sie nicht.
      – Werden Kunden gezwungen, ihre Hardware zu kaufen? Nein, werden sie nicht (ich lasse mal alle Hobby-Psychologen unberücksichtigt, die jetzt mit Stockholm-Syndrom o.ä. kommen)
      Wenn Apple freiwillig alternative Stores zulassen würde, hätten sie einen Vorteil davon? Vermutlich nicht.
      Hätten Kunden davon einen Vorteil? Wahrscheinlich nicht – dann und wann mal eine App 10ct günstiger, dafür aber mehr Risiken

    • Es ging nicht um IE. Microsoft hat OEMs bedroht falls sie alternative Browser mitliefern würden, bis hin zur Entziehung der Windows-Lizenz. Das war das eigentliche Problem. Nicht gerade gering und gravierender als zBsp Google’s Verträge im Rahmen der „Open“ Handset Alliance.
      Apple schmeisst die komplette Bude selbst und holt keine Dritten ins Boot. Was geht und nicht geht ist ihr Bier.

  10. Vermutlich hat ein Nutzer den Screenshot gemacht und eingeschickt, Der wurde ungeprüft ans Ticket gehangen und dann ging der interne Prozess los.

    Ich würde nicht unbedingt Google die Schuld geben, wobei man natürlich erwarten könnte, dass sie zumindest mal reinschauen, ob es der Wahrheit entspricht. Es kann auch sein, dass ein externer Konkurrent da mal ein wenig „nachgeholfen“ hat.

    • sunworker says:

      Ich würde schon Google die Schuld geben, weil man erwarten kann das die eine App auch richtig prüfen. Es sei denn der Entwickler hat getrickst.

  11. Aus meiner Sicht arbeitet Schildbach mit Tricks (dieselbe App verhält sich unterschieflich, je nachdem, woher man sie installiert, wie Schildbach inzwischen zugegeben hat). Also enthält die App, die auf Google Play angeboten wird sehr wohl einen Spendenaufruf. Sie ist also zurecht entfernt worden. Das Google-Bashing sollte der Trickser Schildbach sein lassen.

    • Kannst du belegen dass er ein Trickser ist? Die Frage ist doch, wie es in Googles Vetragsbedingungen für den PlayStore steht denn daran sollte Google sich halten. Also der exakte Wortlaut dürfte hier ausschlaggebend sein. Steht da „… die App darf keinen Spenden-Aufruf enthalten“ geb ich dir recht (denn sie enthält einen, wenn auch nicht sichtbar). Steht da aber hingegen „… die App darf nicht zu Spenden aufrufen.“ hat der Autor recht, denn die App tut das nicht. Hier müsste man erstmal ziemlich genau hinschauen bevor man sich aus dem Fenster lehnt.

      Ich finde das Google-Bashing dahingehend berechtigt, dass der Umgang mit der Angelegenheit nicht transparent ist. Als Begründung wurde erst nur „Payment“ angegeben, und der Autor wird damit stehen gelassen. Nicht die feine Art und dafür berechtigtes Bashing, meiner Meinung nach.

    • sunworker says:

      Danke für den Link. Anscheinend hat es tatsächlich der Entwickler verkackt und ist selbst Schuld. Das Problem ist aber wohl auch leicht lösbar. Ich installiere allerdings ausnahmslos nur Software aus dem Playstore. Bei einem neuen Smartphone wäre das sonst ein Problem. Von irgendeiner Webseite installiere ich jedenfalls nichts.

      Insofern hoffe ich das Andreas das repaiert und gut ist. Er hat ja nix wirklich schlimmes gemacht. Die App ist jedenfalls super.

    • Das ist eine sehr spezielle und dir wohl eigene Wahrnehmung der Tatsachen.

    • Wo genau ist da denn der Verstoß gegen die Richtlinien? Es gibt keine Richtlinie, die vorschreibt, dass gewisse Bestandteile nicht einfach für den Enduser nur „Ausgeblendet“ bzw. je nach Bezugsquelle deaktiviert werden dürfen. Es gibt auch keine Richtlinie, die in einem solchen Fall eine separate APK vorschreibt, Ich weiß nicht, was genau der „Entwickler“ da bei Golem bisher so im Playstore eingereicht hat, aber die App-Richtlinien hat er offenbar nicht so wirklich gelesen.

      Und was den Hinweis angeht: ja, der hat in der Form mit dem Download über die Webseite eindeutig gegen die Playstore-Richtlinien verstoßen – nur entstand der eben rein aus der Tatsache, dass man ja bereits aus dem Playstore geflogen war. Insofern mag das nicht sonderlich professionell gewesen sein (wenn auch imo nachvollziehbar), weil man eben erst hätte versuchen sollen, sich mit Google zu einigen, eh man sowas macht… aber eine App, die bereits nicht mehr im Playstore verfügbar ist, kann man nicht mit der Begründung aus dem Playstore werfen, dass sie nach Ende ihrer dortigen Verfügbarkeit gegen dessen Regeln verstoßen hat.

  12. Homer_Jay says:

    Kurz zur Info, ich habe gerade meine Öffi App die ich vor ca. einem halben Jahr aus dem Google Play Store installiert habe überprüft und da ist sehr wohl ein Spenden Button im Menü.

    https://imgur.com/a/EaEqPvc

    • Seltsam mein vor mehreren Jahren installiertes Öffi hat keinen Spenden-Button. Welche Version hast du? Meine sagt: „9.07.6-google“ unter „über Öffi“ im Menü.

      • sunworker says:

        Mein Öffi hat definitiv keinen Spenden Button oder Link. Ganz normal aus dem Playstore installiert, etwa vor 2 Jahren. Er ruft nur zu Bewertung auf und das so defensiv das ich das bis gerade nicht mal bemerkt habe.

      • Homer_Jay says:

        Meine Version ist auch „9.07.6-google“, hab das bei meinem neuen Handy installiert und ab und zu aktualisiert. Warum ich diesen Spenden-Button eingeblendet habe und andere nicht, weiß wohl nur der Programmierer, es könnte bei mir daran liegen dass mein Handy gerootet ist.

    • Komisch, wie kannst du Öffi aus dem Play Store installieren, wenn die App dort weiterhin gesperrt ist?

      • @Anon Wer lesen kann ist klar im Vorteil: Alle hier schreiben dass es um ein **vor mehreren Jahren** aus dem PlayStore installiertes Öffi geht.

    • War dann vermutlich ein Sideload.

  13. Ich nutze die App schon eine ganze Weile und bin sher sehr zufrieden. Habe die Aktion gleich mal als Anlass genommen, um die Seite des Entwicklers zu besuchen und eine kleine Spende von 10 Euro zu überweisen. Betreff: „Fuck Google“…

  14. Vergisst Öffi. Transportr ist komplett open-source und genauso gut.

  15. Wäre schön, wenn Google auch mal die ständigen Malware-Apps manuell überprüfen würde.
    Aber potentielle Cashcows sind natürlich interessanter

  16. Das als „Mißverständniss“ zu umschreiben, ist aber sehr wohlwollend ausgedrückt……
    Langsam glaube ich, dass dies eher der Versuch war/ist, sich unliebsame Konkurrenz vom Leibe zu halten.
    Ich habe Öffi einige Male auf einigen Handys installiert….. immer direkt aus dem Play Store, einen Hinweis für eine Spende, geschweige denn einen Spendenaufruf, existiert in der über den Play Store erhältlichen App nicht….. oder ich bin blind…… aber ich suche ja auch nicht nach dem berühmten Haar in der Suppe, indem ich aus Langeweile Apps seziere.

    • taudorinon says:

      In dem Golem-Link oben ist doch sehr schön beschrieben wie das Missverständnis entstanden ist.
      Man kann ja von Googles Vorgehen halten was man will, (die Kommunikation ist z.B. stark verbesserungswürdig) aber ganz unberechtigt ist die Reklamation wohl nicht. Dabei geht es auch nicht darum was ein einzelner Nutzer bei der App sieht oder nicht. Google prüft Apps vermutlich auch nicht in dem sie jede App installieren und Nutzen, dafür gibt es Software die dann eben auch auf solche Konstellationen stößt. Wären in einem anderen Fall zahlreiche User beschissen worden (z.B. über nachträgliche Aktivierung) wäre das Geschrei groß, so trifft es aber eine beliebte App.
      Wie gesagt, das Vorgehen von Google ist meiner Meinung nach alles andere als optimal, der Entwickler hat wohl aber auch etwas schnell und scharf geschossen. Nach allem was ich bisher zu der Sache gelesen habe ist Missverständnis tatsächlich nicht wohlwollend.

  17. Unliebsame Konkurrenz vom Leib halten? Ah ja, alles klar. Was ist dann mit den anderen Apps aus dieser Kategorie wie dem DB Navigator oder dem hier bereits genannten Transportr? Oder ist das in den Augen von Google keine Konkurrenz für ihr Produkt? Die mögen vielleicht keinen Spenden-Button oder sonstige Hinweise auf Spenden enthalten, aber wenn Google gewollt hätte, wären diese bestimmt auch aus dem Store geflogen (zur Not auch mit fadenscheinigen Begründungen) oder etwa nicht? Also mal ehrlich, wie klingt das?

    Ich kenn mich zwar in der Materie überhaupt nicht aus (und vermutlich hätte ich deswegen auch den Kommentar unterlassen sollen), aber das liest sich für mich doch alles recht aufgebauscht in der Zwischenzeit. Die Wahrheit wird – wie wohl so oft – irgendwo in der Mitte liegen. Wenn Schildbach getrickst haben sollte im Code der App, dann war das clever gemacht (andererseits kennt doch Schildbach die Spielregeln und muss sich zumindest der Gefahr bewußt sein, dass das entdeckt wird) und Google hats irgendwie mitbekommen. Ich frage mich nur, warum fällt Google das erst jetzt auf? Die App gibts doch schon länger. Die einzige Erklärung für mich wäre, dass der App-Code erst vor kurzem dahingehend umgeschrieben worden sein muss. Weiß das jemand zufällig, seit wann das mit dem Spenden-Button in die App geschrieben wurde?

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