o2: Telefónica Deutschland will Bewegungsdaten seiner Kunden verkaufen, so widersprichst du

artikel_o2Telefónica Deutschland möchte einmal wieder einen Vorstoß wagen und die Bewegungsdaten seiner Kunden an Unternehmen und Behörden verkaufen. Dies berichtet die Wirtschaftswoche. Das war schon einmal vor ein paar Jahren der Fall, nach Protesten ließ o2 die Geschäftsidee allerdings wieder fallen. „Wir werden uns nicht noch mal die Finger verbrennen“, sagte Thorsten Dirks, der Vorstandsvorsitzende von Telefónica Deutschland, der Wirtschaftswoche.

Man habe sich mit Behörden abgestimmt, zudem einen dreistufigen Algorithmus zur Anonymisierung der Kundendaten entwickelt. Zu den interessierten Kunden gehören beispielsweise Shopping-Center, die sich über den Kundenstrom informieren können. Vereinfacht gesagt arbeitet das System offensichtlich wie Google Maps, hier wird nach Bestätigung ja auch mitgeschnitten, wo man sich aufhält, die Daten beispielsweise dafür genutzt, um Info über das Verkehrsaufkommen oder Stoßzeiten beim Einkaufen zu visualisieren.

Kunden, die ihre Daten zur Verfügung stellen, sollen sogar mit einer Belohnung in Form von Rabatten rechnen können. „Wenn wir Daten nutzen dürfen und daraus Werte entstehen, dann kann der Kunde natürlich partizipieren“, so Dirks gegenüber der WiWo weiter.  Dieser „Service“ steht für Kunden aller Marken in den Netzen von O2 und E-Plus zur Verfügung, man kann aber auf einer dedizierten Sache widersprechen.

So widerspricht man der Datensammelei:

  • Entscheidungsseite besuchen
  • Mobilfunknummer eingeben und Status prüfen. Hierfür wird ein Code per SMS gesendet, der zur Verifizierung eingegeben werden muss.
  • Auf „Einstellungen ändern“ klicken, sofern aktiv
  • Bestätigung abwarten. Folgender Text erscheint „Vielen Dank für Ihren Auftrag. Ihr Status wird geändert. Bitte beachten Sie, dass dieser Vorgang bis zu 24 Stunden in Anspruch nehmen kann.“

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Update:  Das Problem dabei: Um den Status abzufragen, muss man seine Nummer nebst SMS Code angeben. Man erhält aber keinen Status, sondern wird – abhängig vom vorherigen Status – für das Programm de- oder aktiviert. Wer also vorher nicht drin war, wird so aktiviert und müsste mit einer zweiten Abfrage deaktivieren. Funktioniert mittlerweile wie von o2 beschrieben, siehe Screen.

Update : Es ist tatsächlich opt-out

(danke Martin!)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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33 Kommentare

  1. Danke Caschy!!!

    War bei mir auch aktiv! Hab alle meine SIMs gesperrt, mal schauen ob es nächstes Jahr rauskommt, dass die Daten dennoch weitergegeben wurden… ;p

    Eigentlich ein Unding, dass man sowas ohne Kundenzustimmung überhaupt darf!!!

  2. Und wo gibt es bei Teilnahme die angekündigten Rabatte?

  3. @Lordas Rabatte gibt es vielleicht eventuell gegebenenfalls später mal, wenn Thorsten Dirks merkt, dass beim Datenhandel was rumkommt und er zufällig gerade Bock hat, den Kunden was abzugeben.

  4. Ich meine das damals schon direkt deaktiviert zu haben. Es war jedenfalls deaktiviert. Erinner mich mal in 12 Stunden daran, dass ich bei meiner Frau den Kram dann wieder deaktiviere. 😀

  5. Nachtrag:
    De-/Aktivierung geht aber scheinbar direkt hintereinander. Habs gerade spaßeshalber mal ausprobiert. Dass die Änderung bis zu 24 Std dauern kann, bedeutet scheinbar also nicht, dass man die Änderung nicht direkt wieder anstoßen kann. Wurde mir nun als deaktiviert angegeben.

  6. Wow danke, das war echt hilfreich!
    Ich komme von BASE und bei mir war es standardmäßig aktiviert.
    Grüße

  7. Ich versteh das Update nicht. Das widerspricht doch dem Screenshot den man oben drüber sieht. „Ihr Status: [Die] Teilnahme [ist] deaktiviert!“ mit der Möglichkeit weiter unten, diese Einstellung zu ändern. Ich habe hier mal in eckigen Klammern ergänzt um deutlicher zu machen wie das meiner Meinung nach gemeint ist.

    Dabei handelt es sich also doch um eine Statusabfrage und dem Knopf, um den aktuellen Status zu switchen.

  8. @Mario K.: Ganz einfach. o2 redet von Statusabfrage, die aber keine ist. Stattdessen aktiviert oder deaktiviert man – je nach Vorstatus. Was ein riesiger Scheiß ist.

  9. Ich hatte das eben gemacht und da stand aktiviert. Dann konnte ich den Status ändern, auf was genau der geändert wird steht da nicht. Das ist echt die größte Verarsche O2 Netz verarsche.

  10. „Offenbar ist das Ganze seit damals auf opt-out umgeswitcht worden, Ihr seid standardmäßig wahrscheinlich nicht ‚drin‘.“ – Ich verstehe leider nur Bahnhof: ist es nicht gerade der Sinn von opt-out, dass man standardmäßig „drin“ ist?

  11. Komisch, dass ich mit meiner 1&1 Vodafone-Karte auch angeblich betroffen bin vom Tracking. Ja, bin wirklich bei Vodafone, nicht 1&1 E-Plus.

    Hab es jetzt mal deaktiviert.

  12. Danke! Und das funktioniert schon – gestern die Statusabfrage gemacht, da stand dann „aktiviert“. Dann das entsprechende Häkchen gesetzt, um den Status zu ändern. Und heute steht da „deaktiviert“. Nur ein bisschen Geduld haben (bei allem verständlichen Ärger über diese Vorgehensweise).

  13. Vielen Dank für den Tipp!

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