NIO: Weiterer Ausbau der Power-Swap-Infrastruktur

NIO ist inzwischen auf dem deutschen Markt angekommen. Bereits früh hat man Bestrebungen an den Tag gelegt, mit den Power-Swap-Stations eine eigene Infrastruktur aufzubauen. Hierbei handelt es sich um Stationen, bei denen man den Akku an binnen Minuten gegen ein vollgeladenes Akku-Pack tauschen kann. Damit wolle man, so der chinesische E-Auto-Hersteller, Nutzern die »Reichweiten-Angst« nehmen.

Weltweit hat NIO 1.200 seiner Swap-Stations in Betrieb. Eine Power Swap Station habe die Größe einer Doppelgarage und könne später einmal auf maximal 312 Swaps am Tag ausgelegt werden. Bis zu 13 Batterien mit 40 bis 80 kW können dort netz- und batterieschonend geladen werden. Wer den Service nutzen möchte, der muss sich für eine Miete des Akkus bei NIO entscheiden. Bis Ende 2023 verzichtet man zudem auf die Service-Gebühr an der Batterietausch-Station. Künftig können NIO-Fahrer an bis zu 20 Schnellladeparks im EnBW HyperNetz ihre Batterien tauschen lassen. Alternativ kann der Akku zu entsprechendem Mehrpreis auch erworben werden.

Derzeit sind zwei der Stationen (Hilden und Zusmarshausen) in Betrieb. Mit den Power Swap Stations in Dorsten (Nordrhein-Westfalen) und Emsbüren (Niedersachsen) befinden sich aktuell zwei weitere Batterietausch-Stationen im Bau. Noch im Mai soll auch der Spatenstich an den vier Standorten Waldlaubersheim (an der A61, Rheinland-Pfalz), Ulm (Baden-Württemberg), Großburgwedel (Niedersachsen) und Regensburg (Bayern) erfolgen. Man wolle es Nutzern ermöglichen, die komplette Strecke von Nord- bis Süd- und von West- nach Ostdeutschland zurückzulegen – ganz ohne Ladestopps an Schnellladern.

„Mit den neuen PSS wird es zudem ab Sommer möglich sein, beispielsweise von Hamburg über Emsbüren, Hilden, Waldlaubersheim und Zusmarshausen nur mit Power Swaps bis Bozen oder Salzburg zu fahren“, so NIO. Aktuell ging in Mariestad (Schweden) zudem eine weitere Power-Swap-Station in Betrieb. In Europa hat man insgesamt bereits 16 Stationen eröffnet. Der Bau von weiteren 70 Stationen ist für dieses Jahr geplant. Weltweit kommt man übrigens auf 1370 der Batteriewechsel-Anlagen.

Zudem gibt es ein Upgrade für die NIO Power Map. Die zeigt Nutzern verfügbare Ladepunkte des NIO-Netzwerkes. Fortan auch in weiteren europäischen Ländern: Belgien, Frankreich, Großbritannien sowie Italien, Österreich und der Schweiz. Diese Ladepunkte lassen sich direkt über die Navigation als Ladestopps einplanen und die Ladevorgänge können mit der NIO-Schlüsselkarte gestartet werden. Die Abrechnung erfolgt über die NIO-App. Damit arbeitet man mit zahlreichen Ladestellenbetreibern (EnBW, Shell Recharge, Mer, Allego, Ionity, Fastned und GP Joule) zusammen, die es auf mehr als 180.000 Ladestationen in Europa bringen.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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13 Kommentare

  1. „Bis zu 13 Batterien mit 40 bis 80 kW können dort netz- und batterieschonend geladen werden.“
    Du meinst wohl kWh? kW macht an der Stelle wenig Sinn.

    • Natürlich macht kW Sinn und ist auch gemeint. Geht um die Ladeleistung und da durch den Swap keine hohen Geschwindigkeiten nötig sind, ist es eben schonend fürs Netz und die Batterie, dauert nur länger

      • Hmm, für mich als Endkunde wäre die Info wichtig, welche Kapazität die Akkus haben. Wie schnell oder langsam die laden ist doch uninteressant oder? Ich bekomme doch immer einen vollen Akku.

        • Du bekommst einen zu 80% geladenen Akku, die Kapazität kann man so wie ich das verstanden habe, wählen ( 75 oder 100 kWh ) – schlägt sich dann eben im Preis nieder.
          Ladegeschwindigkeit ist Modellabhängig zwischen 125 und 180 kWh am Schnelllader.
          ( hab nicht mehr alle Daten im Kopf, die findet man auf der Webseite von Nio in den Fahrzeugpreislisten wieder )

          • Wenn wie im Artikel beschrieben 13 Batterien im worst case gleichzeitig mit 40 kW geladen werden macht das eine Ladeleistung von je ~3 kW. Einen 100 kWh lädt man mit der Leistung in schlappen 33 Stunden voll. Selbst wenn er nur 80% geladen wird braucht man dafür noch ca. 26 Stunden. Na bravo, hoffentlich kommen nicht zu viele Kunden gleichzeitig.

        • Das kommt darauf, ob in der Zwischenzeit ein Akku vollgeladen wurde. Aktuell gibt es wohl zwei Größen 75 und 100 kwh, die aber mit 169 Euro bzw. 289 Euro pro Monat gemietet werden müssen. Das muss sich auch erst einmal rechnen.

          Ich bin eh gespannt, ob das tatsächlich ein Modell mit Zukunft ist. Wenn die Akkus an sich besser werden und der Ladevorgang beschleunigt werden kann, ist fraglich, um sich ein Akkuwechsel wirklich durchsetzt.

          • Es ist vor allem schwierig zu skalieren denke ich. Sobald ein Auto vor einem steht, wird die Zeitersparnis bei einer Wechseldauer von 5min immer irrelevanter. Aber aktuell finde ich ich 5min Tausch vs. ~30min durchaus attraktiv.

            Aber was wirklich unschlagbar wäre, wäre der Wechsel zwischen den Batterien (NIO arbeitet ja auch an einer 150 kWh-Batterie). Im Alltag fährt man mit der günstigsten 75 kWh-Batterie und für eine längere Fahrt tauscht man temporär einfach auf eine höhere Stufe. Aber ich weiß nicht, ob NIO Down- bzw. Upgradeoptionen in ihren Mieten überhaupt anbietet, habe dazu auch nichts gefunden.

          • Gunar Gürgens says:

            Die Idee ist schon super. Hatte Renault und Nissan schon 2011, deren erste E-Autos gab es auch mit Vorbereitung zum Akkutausch.
            Sinn macht das dann erst recht, wenn man mit „Voranmeldung“ da hin fährt, dann könnte man die Akkus noch als Zwischenspeicher für EE Strom vorhalten und bei Bedarf dann auf 100% bringen sobald ein Kunde reinfährt.
            Ich halte das System jedenfalls deutlich besser als immer schnellere Ladetechniken. Dafür muss einfach viel zu viel Kühlung in die Autos gebaut werden um das zu bewerkstelligen.

      • Nein, ergibt keinen Sinn, auch grammatikalisch nicht. Bitte erst denken, dann antworten 🙂

  2. Nio macht derzeit pro verkauftem Auto 10k€ Verlust. Ich frage mich, wie lange die (z.T. staatlichen) Investoren das noch mitmachen.

    • Der chinesische Staat macht das wie immer: er subventioniert die chinesischen Firmen so lange, bis die Konkurrenz vom Markt gedrängt ist (siehe Solarpanels).

  3. Eine freundin arbeitet da. Im headquarter rollen andauernd köpfe, weil die nur 1 Auto pro Woche verkaufen. Sie selbst schreibt schon wieder kräftig Bewerbungen, weil die ma schon reduziert werden (und sie ist gerade Mal 1J da)

  4. Wenn die jetzt noch vernünftige Fahrzeugmodelle auf den Markt bringen würden, wäre das schon Mal eine nähere Betrachtung wert.

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