NFTs fußen laut Bill Gates auf der „Größerer-Trottel-Theorie“

NFTs sind aktuell ein kontroverses Thema: Die einen sehen in ihnen endlose Möglichkeiten, die anderen verdammen sie als Scam. Publisher wie Ubisoft wollen sie in Spielen implementieren, Indie-Entwickler sind eher skeptisch und mahnen auch angesichts möglicher Folgen für den Klimaschutz. Nun hat sich der Microsoft-Gründer und Milliardär Bill Gates zum Thema geäußert. Laut Gates fußen NFTs zu 100 % auf der „Greater Fool Theory“ („Größerer-Trottel-Theorie“).

Falls euch jene Theorie nichts sagt: Jene Theorie geht davon aus, dass der Preis eines Finanzprodukts, z. B. einer Aktie, sich alleine dadurch bestimmt, ob man es zu einem späteren Zeitpunkt noch zu einem höheren Preis verkaufen kann. Der Rest ist unwichtig. Man schreibt den Finanzprodukten also eben gerade keinen inneren / neutralen Wert zu. Derjenige, der einem den höheren Preis bezahlt, ist dann eben der „größere Trottel“ als man selbst.

Deswegen kann es nach der Greater Fool Theory auch Sinn ergeben, Spekulationsobjekte zu sehr hohen Werten zu kaufen. Es muss nur einen Markt bzw. Käufer geben, die nochmal eins draufsetzen. Eine Rolle spielt hier auch die „Fear of Missing Out“ (FOMO). Bill Gates ist nun der Ansicht, dass eben der Markt für NFTs zu 100 % auf der Greater Fool Theory basiere. Deswegen habe er persönlich auch kein Interesse an Investitionen in NFTs oder auch Kryptowährungen, die üblicherweise ebenfalls mit jener Theorie in Verbindung gebracht werden.

Der Milliardär gibt an, dass er lieber in Assets investiere, die wirklich etwas Reales produzieren – z. B. Fabriken, Bauernhöfe oder auch Unternehmen, die Produkte herstellen. Auch eine Spitze gegen das wohl bekannteste NFT-Projekt, den Bored Ape Yacht Club, konnte sich Gates nicht verkneifen: „Ganz offensichtlich werden teure, digitale Bilder von Affen die Welt immens verbessern“, witzelte er. Streng genommen sind die NFTs aber nicht einmal mit Bildern selbst gleichzusetzen, sondern alleine deren Verknüpfung in der Blockchain.

Schon 2021, als gerade der Höhepunkt des Booms erreicht wurde, warnte Gates im Übrigen vor der Volatilität von Kryptowährungen. Damit sollte er, wie wir heute wissen, recht behalten.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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25 Kommentare

  1. Bei seinen Produkten hatte ich auch immer xen selben Eindruck.
    Hat funktioniert, haben genug Trotteln gekauft.

  2. Wer sich mal wirklich über das Thema Kryptowährungen und NFTs informieren will (und dessen Englisch ganz gut ist), dem empfehle ich das Video „Line Goes Up – The Problem With NFTs“ auf YouTube.

  3. Dem ist nichts hinzuzufügen.

  4. Seh ich leider auch so, wir bewegen uns in eine Welt in der – salopp gesagt – materielle Werte von virtuellen „Dingen“ bestimmt werden… vor vielen Jahren (und heute noch immer) waren es noch harmlose Messer-Skins in Ego-Shootern für die Kinder und Erwachsene leider lächerliche Summen ausgeben, Valve freut sich und schmeisst hin und wieder virtuelle Kisten mit virtuellem vermeintlich wertvollem Zeug in die Spiele-Welt und viele Dumme kaufen es und treiben die Werte immer weiter hoch. Mit NFTs oder Crypto ist es eigentlich das gleiche simple Prinzip, nur mit der Scheinsicherheit, dass alles dezentral verwaltet wird und so vor allen lokalen Katastrophen, Inflation etc sicher ist… ein Schmarrn, es verdienen verhältnismäßig einige wenige daran, dass der Wert von der Masse in die Höhe getrieben wird… all der Talk um schlaue Algorithmen, und das dahinter die Zukunft steckt dient nur dazu mehr Dumme auf den Zug springen zu lassen 🙂 ich habe zwar auch ein wenig investiert, aber mehr aus Interesse, um zu verfolgen was aus dem „Geld“ wird. Digitale Währungen sind klar die Zukunft, aber alles was aktuell im Umlauf ist dient hauptsächlich wenigen Leuten, einige Reiche, einige Verbrecher und sogar einigen privaten Leuten, die ein glückliches Händchen dabei haben wann sie kaufen und ob sie die Cryptos wieder zum richtigen Zeitpunkt loswerden… einige psychologische Dinge spielen da auch noch mit rein, aber das wird nun zu kompliziert… nunja, hoffen wir, dass nicht allzu viele kleine Leute alles auf Crypto gesetzt haben und dadurch nun in eine Misere geraten sind.

  5. Ich wüsste auch nichts was ich damit anfangen soll und würde auch keinen Cent in NFTs investieren.

    Aber jeder wie er will. So lange ich nicht permanent damit genervt werde.

    • Christian says:

      Dann hast du das nicht verstanden.

      Die wenigsten Leute heute kaufen sich ein Bild für 1 Mio Dollar um es sich ins Esszimmer zu hängen.
      Das wird perfekt gelagert und nach 3 Jahren für 2 Mio Dollar wieder verkauft.

      Und diesen Effekt erhoffen sich die meisten von NFT.

    • Aber genau das ist doch der Fall. Plötzlich sollen Videospiele NFTs integriert bekommen, Influencer veranstalten fragwürdige Gewinnspiele mit NFTs, überall siehst du Werbung zu Crypto und NFT wovon die Hälfte komplett und die andere nur normal unseriös ist. Das schlimmste aber… was früher nicht ging… jetzt zielen sie gezielt auf technikaffine Jugendliche ab, da die heute auch alle schon mit PayPal zahlen können.

  6. Alleine die Idiotie, in Zeiten von Klimawandel Währungen zu schaffen, die unfassbar viel Energie fressen, ist schon toll. NFTs schlafen für mich in die gleich Kerbe wie Crypto.

  7. Man muss klar differenzieren. Von NFTs halte ich auch nichts. Aber es gibt Use Cases die einen Mehrwert bringen. Bspw. Künstler die so nun ihre Werke ohne Intermediär verkaufen können. Künstler, die es vorher nicht geschafft haben ihre Werke in Galerien zu bekommen. Was ich hingegen als innovative Technologie erachte ist die Blockchain (Kein Bitcoin und Shitcoin) in Verbindung mit Smart Contracts. Auch hier gibt es x Use Cases.

    • Dann nenne mir auch nur einen Use Case, der besser ist und tatsächlich funktioniert. Smart Contracts sind nämlich unglaublich limitiert, spätestens wenn Input aus der realen Welt kommt auch total angreifbar.

      Künstler können ihre Werke doch heute schon Intermediär verkaufen. Plattformen gibt es genug. Bitcoin/OpenSea ist auch nicht umsonst. Dass die Plattformen durch den aktuellen Hype eine Werbung für die Künstler sind, kann ja wohl kaum ein Argument für die Technologie sein.

  8. 2004 hat man in Deutschland den Unbedarften 180 Millionen Euro mit Klingeltönen aus der Tasche gezogen. Warum soll die aktuelle Generation nicht auch etwas haben, wo sie sinnlos Geld ausgeben darf? 🙂

  9. Er würde nicht in NFT investieren aber zeitgleich in reale Werte 😀 Zeigt das sich Bill Gates null mit dem Thema auskennt und einfach nur labert. Seinen Bauernhof kann er auch als NFT kaufen oder einen anderen realen Wert der daran gekoppelt ist. Aber wenn man nicht einmal die Grundlagen versteht und nur denkt es das NFTs irgendwas mit Comic Affen oder so zu tun hat, der hat eine sehr eingeschränkte und uniformierte Sichtweise. Aber des ist heutzutage ja üblich, kurz was in den Mainstream Medien aufgeschnappt und dann als Experte daher reden.

    • André Westphal says:

      Wenn du einen NFT kaufst, besitzt du in der Regel auch nur den Eintrag in der Blockchain – die Rechte am Anhang hast du oft gar nicht. Deswegen gehört die formal z. B. nicht einmal das Bild, das dort quasi verlinkt ist. Das gilt doppelt, da oft NFTs zu Bildern gemintet werden, bei denen die Ersteller selbst gar nicht die Bildrechte haben, sondern sich anderswo bedienen – das ist ein erhebliches Problem.

      Freilich weiß ich worauf du anspielst, man könnte ein NFT als Besitznachweis für einen Bauernhof einsetzen. Das NFT ist aber eben nicht mit dem Bauernhof an sich gleichzusetzen – so wie es auch nicht dem Bild aus dem Beispiel bzw. oft auch gar nicht den Rechten daran entspricht. Das ist das Problem, das Bill Gates meines Erachtens schon sehr gut verstanden hat.

      • Wenn ich die Wahl habe, dann kaufe ich den Bauernhof und nicht die Quittung.
        Bill Gates hat das Thema schon verstanden. Das eine ist echter Besitz in der physischen Welt. Das andere reine Zockerei.

    • Glaub da fehlt es dir eher an Ahnung. Ein Bauernhof kann ich eben nicht als NFT kaufen, sowas darf man in Deutschland (aber z.B. auch in Amerika ähnlich) nur beim Notar machen. Und überhaupt bin ich bei physischen Gütern immer auf das staatliche Rechtssystem angewiesen, da bringt mir eine Absichtserklärung in der Blockchain wenig. Wenn ich eh auf den Staat angewiesen bin, brauch ich keine Smart Contracts und Dezentralität der Blockchain. Und ich finde es legitim dass ein Staat seine Landfläche beim Grundbuchamt verwaltet und eben sein Recht durchsetzen kann wenn jemand dein Grundstück wegnehmen will etc. Wer keinen Staat will, soll auswandern.

      • Wie alt bist du 60+? Nur weil etwas aktuell rechtlich noch nicht geht, denk doch mal einen Schritt weiter. Sowas nennt sich Technik und Fortschritt, autonomes Fahren ist rechtlich auch nicht zulässig, wird es aber sicher mal sein. Also red nicht so neunmal klug daher mit dem Staat, da bringst du glaub ich viel durcheinander.

        • Wie alt bist du? Ich glaube dass das Grundbuch in die Blockchain wandert, wirst auch du nicht erleben. Ausser du lebst als NFT weiter. 😉

        • Er Schrieb: „Wenn ich eh auf den Staat angewiesen bin, brauch ich keine Smart Contracts und Dezentralität der Blockchain.“
          Oder anders ausgedrückt: Ein zentrales Organ (Grundbuchamt) in einer Dezentralen Technik abzubilden hat nichts mit „Fortschritt“ zu tun! Das ist einfach Sinnlos.
          Genauso wie die Blockchain, es gibt nichts, was die/eine Blockchain besser machen könnte (Ich bin kein Experte, das habe ich so in etwa in CRE224 gehört).

    • Bill Gates bezieht sich hier auf die Preisblase am NFT-Kunstmarkt, nicht auf alle möglichen, teilweise sehr sinnvollen Anwendungen für NFTs. Außen vorgelassen ob man ihn mag oder nicht, der Typ ist ein echter Technerd, der hat ganz genau verstanden was mit NFTs möglich ist.

  10. Die große und wirklich lukrative Preisblase am NFT Markt ist doch schon wieder durch.
    Wer jetzt investiert hat oder investieren will muss durch Marketing dafür sorgen, das es wieder Trottel gibt, die dafür einen Haufen Geld in den Ring werden.

  11. Genauso wie sein Vermögen. Aber das ist natürlich etwas ganz anderes. Ich halte von NFTs aber auch nichts. Gerade die Digitale Welt zeigt das Austausch wichtiger als Besitz ist. Wie schon seit dem Buchdruck oder der Schrift..
    Man muss sich nur Gesellschaftlich mal einig werden, dass Neoliberalismus nichts für die Menschheit ist sondern nur für wenige die über den Rest bestimmen wollen.
    Wie ein Wert entsteht kann mal ins Kapital schauen. Alles darüber ist pure Spekulation ohne realen Gegenwert weshalb es ja auch immer so kracht wenn die Blasen platzen.

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